3 Wochen sind da was den Bockterror angehen, leider noch gar nichts. 4-6 Wochen nach der Kastra sind sie zwar nicht mehr zeugungsfähig und können mit Damen VGt werden, aber in dem Alter kann selbst ein Mensch mit verschnupfter Nase den Bock-"Moschus" noch riechen. Mäuse können das natürlich erst recht. Richtig unkritisch wird es IMHO eigentlich erst ca. 6 Monate nach der Kastra, ab wann ich sie dann eigentlich auch schon als Langzeitkastrat einstufen würde. So lange muss man aber nicht warten, bis die kleinen 'Idioten' sich abreagiert haben und wie 'normale Mäuse'[tm] gehalten werden können.
VGs davor sind ausdrücklich möglich, aber man muss sehr behutsam vor gehen und sehr gut beobachten (hier sitzt z.B. derzeit eine Gruppe aus 9 Kastraten, von denen 8 so weit ich weiß gegen Ende Februar kastriert wurden, der letzte gegen Ende März - die müffeln auch immer noch 'bockig' - verhalten sich auch zum Teil noch ein wenig so, aber man kann sie stressfrei/arm in den Griff bekommen).
Es ist viel leichter, eine Gruppe mit (Teil-)Böcken 'friedlich' zu halten, bis alle ausgestunken sind, als sie versuchen wieder zusammen zu bekommen, wenn sie sich mal richtig gefetzt haben.
Daher ist es ganz wichtig, dass die Gruppe jetzt nicht noch im letzten Moment auseinander bricht, denn das bedeutet dann so viel mehr Stress für Mäuse und Halter, was ggf. vermeidbar gewesen wäre. Wenn's ganz dumm läuft, lassen sie sich später auch u.U. gar nicht mehr untereinander VGen.
Lies dir mal den Artikel
farbmaus:kastration_gruppen [Mausebande Wiki] durch - das meinte ich mit 'wie Vollböcke behandeln' - also nicht zu große Grundfläche, Inventar mit wenig Streiitpotenzial etc - und wie du ja schon richtig bemerkt hast: den Kleinen so bald wie möglich kastrieren lassen, damit es sich möglichst bald normalisiert.
Mit dem Zellstoff meinte ich das (wie im Wiki im Kastra-Artikel auch erklärt wird) so, dass du rechtzeitig vor der Kastra schon mal viel Zellstoff in den Käfig geben sollst, damit das schon mal eingestunken werden kann. Direkt nach der Kastra darf der Nachzügler mit der frischen OP-Naht noch nicht sofort wieder auf Streu, weil der Staub sonst die OP-Wunde entzünden könnte. Daher kommen nach der Kastra alle zusammen nur noch auf Zellstoff, bis die Wunde ausreichend verheilt ist (hier nur Kurzfassung, steht alles ausführlich auch im Wiki zum genau nachlesen). Je nach OP-Verlauf reichen wenige Tage bis eine Woche.
Auch da darfst du die Gruppe nicht trennen, sonst verkomplizierst du die Lage nur unnötig.
Kritisch dürfte noch mal die Situation sein, wenn der Mini von der Kastra zurück kommt, und wieder in die alte Gruppe gesetzt wird. Ich würde alle 4 dann erst mal nur mit dem Zellstoff in eine TB setzen, denn es hat sich nicht nur der Gruppen'duft' während der Zwangstrennung leicht geändert, sondern der Kleine stinkt nun auch noch nach OP-Chemikalien, Betäubungemitteln, Desinfektionsmitteln, und ggf, Jod und/oder Silberspray. Der Moment ist noch mal ganz besonders kritisch, zumal der erst mal noch geschwächt sein wird. An dem Punkt ist ganz wichtig, dass die 3 Kastraten nicht noch auf die dumme Idee kommen, ihn unter zu buttern.
Das solltest du unbedingt schon weitläufig genug mit ein planen, damit du dann in den ersten 24h nach der OP einen 'Mäusesitter' für die TB zur Verfügung hast.
Das aber nur schon mal so vorab, mehr dazu, wenn's in Richtung Kastra-Termin geht.
Der Käfig ist an sich schön und auch gut eingerichtet - nur wissen die Vollböcke das derzeit noch gar nicht zu würdigen.
Dein Fall liegt jetzt irgendwo zwischen dem Abschnitt "Junge Farbmausböcke" und "Erwachesene Farbmausböcke" aus dem obigen Link. Wenn sie sich so arg streiten, dann verhalte dich mehr nach dem "Erwachsene Farbiböcke"-Abschnitt: Fläche reduzieren, und Inventar reduzieren - und den Kleinen möglichst schnell entschärfen lassen. Je schneller das passiert, desto schneller können sie auch wieder den schönen Käfig mit tollem Inv bekommen.
Auch wenn's sehr grausam erscheint, aber ich schätze mal, dass für die 4 die größtmögliche Grundfläche auf der sie sich bis nach der Kastra vertragen größenordnugnsmäßig was um 60x30 liegen wird.
Geh vor wie bei einer Rückwärts-VG:
Besorg dir eine Käfigabttrennung, die du verschieben kannst, die den Käfig variabel verkleinert.
Wenn es innerhalb von 24h Streit gibt (der mehr als 3-5 Sekunden dauert), dann verschieb die Abtrennung um 10cm, so dass die Fläche kleiner wird. Bleibt es 48h ruhig, dann gib ihnen 5cm zurück.
So müsste sich die größtmögliche Fläche einpendeln, auf der sie sich noch vertragen, und der Hormonabbau bei den bereits kastrierten Nasen kann ebenfalls berücksichtigt werden.
Ich möchte dir mit all dem keine Angst machen. Aber du musst unbedingt begreifen, dass du in dem Fall sehr sorgfältig und behutsam vor gehen musst, sonst war all die Mühe evtl. um sonst. Die Mühe ist es aber allemal wert, und die Chancen stehen absolut nicht schlecht. Wenn die OP-Wunde vom letzten Bock einigermaßen abgeheilt ist - also so ca. 1 Woche nach der OP - wird sich die Lage idR ganz langsam anfangen etwas zu entspannen - aber auch dann bitte nicht übermütig werden. Das braucht alles viel Zeit.
Ich hoffe, ich hab deine Fragen alle 'erwischt' - falls nicht, dann hak einfach noch mal nach. Oder auch, wenn sich noch Änderungen im Verhalten etc. auf tun, der Kastra-Termin steht usw. usf.