Afrikanische Knirpsmäuse- das große Haltungsexperiment

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Hmm, ich habe gerade beobachtet wie sich die beiden Böcke wegen Pinienkernen gestritten haben (incl. 2 Verfolgungsjagden), ein paar Minuten später, als sie sich beim Süßkartoffelstück trafen, schien wieder alles in Ordnung zu sein und es wurde sich ignoriert.
Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob ich die Jagereien und somit den Stress bei den Böcken reduzieren kann indem ich die Pinienkerne weg lasse (tut mir zwar leid weil die lieben alle sehr aber wenns Frieden bringen könnte kann der Versuch nicht schaden).
Am liebsten würde ich ja mehr Platz anbieten, damit ich die Kerne weiter verteilen und die Jungs sich aus dem Weg gehen können aber das ist gerade noch nicht möglich.
(Baumaterial ist schon da für das neue Gehege aber mir fehlt noch der passende Bohrer um mit dem Bau beginnen zu können )
Sonst gibts nichts Neues.
 
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Nach letzter Nacht kann ich die Pinienkerntheorie wieder verwerfen, denn der Bock mit dem stärker angeknabberten Ohr hat gemeint er wäre der Boss, ist das Gehege wieder und wieder abgelaufen und hat, wenn er auf den anderen Bock traf, diesen gescheucht... *Angst*
So ein großer Stress kann auf Dauer für den anderen Bock nicht gesund sein (von eventuellen Verletzungen mal abgesehen).
Ich schätze mal in freier Wildbahn würde der Bock nun abwandern und sich ein neues Revier suchen (falls die Böcke feste Reviere haben).
In der Heimtierhaltung ist das natürlich nicht möglich und ich denke die einleuchtendste Strategie wird sein ab vom Hauptnest zu schlafen und sich Aktivitätszeiten zu suchen, in denen der aggressive Bock nicht unterwegs ist.
Am liebsten würde ich jetzt 2 Pärchen aus den 4en machen, also trennen.
Aber das würde nicht zeigen, bzw. ggFs bestätigen wie in größeren/gemischtgeschlechtlich gehaltenen Gruppen mit konkurrierenden aggressiven Böcken umgegangen wird.
Also habe ich beschlossen die 4 zusammen zu lassen und genau zu beobachten solange ich keine Verletzungen am gejagten Bock ausmachen kann.

Als ich gerade nach der Schlafverteilung geschaut habe (mal wieder ein offensichtlich ganz doofer Zeitpunkt weil 2 der Fellis wach waren und am Fressen unterhalb des Kartons) konnte ich im Hauptkarton nur 3 Mäuschen zählen (es besteht allerdings die Möglichkeit dass mir einer entgangen ist, die bewegen sich echt schnell wenn sie wach sind ) und auch unter dem Karton im potenziellen Nest der kleinen Duna war niemand.
 
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Gestern war es recht ruhig nachdem ich die Pinienkerne diesmal einzeln und weit verstreut in dem Gehege verteilt hatte. Nur einmal bekam ich eine kurze Auseinandersetzung mit.
Danach hat der gejagte Bock vermutlich die Begegnung mit dem aggressiven Bock gemieden da auch die Nacht ungewöhnlich ruhig war (bis auf einen Nageexszess spät abends, da konnte ich allerdings nicht sehen wer und wo genagt hat. Klangtechnisch war es meistens Karton, zwischendurch auch mal kurz Plastik, also Duna).
Als ich vorhin nach der Schlafverteilung schaute fand ich im Hauptnest, bzw. unter diesem Karton nur das adulte Mädel (mal wieder wach und auf dem Klopapier) und 2 Mäuschen verschlafen im Hauptnest vor.
Nummer 4 (ich vermute stark der gejagte Bock) habe ich nicht gesehen. Auch nicht im potenziellen Nestbereich der kleinen Duna.
Ich vermute mal dass er (?) sich irgendwo unterhalb des Heus eine Schlafkuhle angelegt hat und somit dem anderen Bock effektiv aus dem Weg geht.
 
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Spannender- und erstaunlicherweise sah die heutige erste Aktivitätsphase so aus dass zuerst der jagende Bock alleine und sichtlich angespannt im Gehege unterwegs war als noch alle schliefen. Dort ist er seine Runden gegangen als ob er patrouillieren würde, jederzeit bereit einen Eindringling zu vertreiben.
Später war dann der gejagte Bock zusammen mit den Mädels aktiv und ganz entspannt am Fressen etc.
Einige Zeit später wieder der andere Bock alleine. :unsure:

Ich habe (nach Meinungseinholung einer anderen Knirpsmaushalterin) beschlossen den Versuchsaufbau so abzubrechen (die Folgen sind ja bekannt- Langzeitstress ggFs Beißereien/Jagereien bei zufälligen Zusammentreffen,... das muss ich den Böcken nicht länger antun) und morgen aus der 4er Gruppe 2 Pärchen (je m+w) zu machen.
Es hat sich ja schon gezeigt dass die Böcke in der Folge, da sie nicht in der Lage sind sich in so beengten Platzverhältnissen erfolgreich aus dem Weg zu gehen, ihre Aktivitäten zeitlich staffeln und höchst wahrscheinlich auch nicht mehr einen Schlafplatz teilen, bzw. in unmittelbarer Nähe zueinander haben.
Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich nicht mit so einer baldigen 2ten Gruppe gerechnet habe so dass eins der Pärchen erst einmal mit der kleinen Duna vorlieb nehmen muss während ich schaue, dass ich das neue Gehege möglichst schnell baue.
 
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Die Nacht war sehr ruhig ( nur sehr wenig Nagerei/Knabberei und keine Verfolgungsjagden/Auseinandersetzungen zu hören), trotzdem hielt ich an meinem Trennungsplan fest und habe nun 2 Pärchen, die wie folgt zusammen gesetzt sind:

Pärchen 1

das junge (nun ziemlich adult anmutende) Mädel zusammen mit dem gejagten Bock (der keinerlei Verletzungen aufweist )
in der kleinen Duna

kurz nach dem Umsetzen verschwanden beide im potenziellen Nestplatzkarton und waren seither nicht mehr gesehen. *heilig*

Pärchen 2
das adulte Weibchen mit dem nun stattlichen aggressiveren Bock
in der 100er Duna

Hier ist das Mädel absolut unzufrieden mit dem Platzangebot und hat dies vorhin (sicher eine halbe Stunde lang) mittels Nagen und Buddeln an der (mit einem Stück Acrylglas, welches mit Panzertape über die ehem. Durchgangsstelle geklebt wurde) ehem. Durchgangsstelle kund getan. (und nun startet sie einen erneuten Versuch. )
Zwischendurch hat auch mal kurz der Bock vorbei geschaut und ist nach einem Buddler wieder abgezogen und schlafen gegangen.
 
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Gestern und letzte Nacht wurde noch (für Knirpse sehr intensiv) an dem Panzertape genagt - bei beiden Pärchen, abgesehen davon war es aber mucksmäuschenstill.

Pärchen 1

die beiden lagen eben nebeneinander in einer Nestkuhle

Pärchen 2

Hier war das Mädel gerade wieder wach und auf dem Klopapier, der Bock schlafend im nun zerzaust aussehenden ehem. Hauptnest (was aussah wie ein kleines Vogelnest aus Heu)
Am späteren Abend hatte ich schon den Eindruck dass sich der Bock nun endlich wieder entspannt da der Rivale weg ist, somit war auch kein Patrouillieren mehr angesagt.

Die Temperatur im Zimmer beträgt seit gestern ziemlich konstant 18°C.

Bisherige Erkenntnisse und Theoriebestätigungen
- Trotz ihrer kleinen Größe sind Afrikanische Knirpsmäuse extrem bewegungsfreudig und freiheitsliebend, benötigen also um sich wohl zu fühlen (dann hören sicher auch die Ausbrechversuche auf *heilig*) sehr viel mehr Platz als in den Internetquellen (D) angegeben. 0,5qm Grundfläche empfinden einige Induviduen als zu klein.

-Schlafkuhlen können zu vogelartigen Heunestern ausgebaut werden, mir ist allerdings noch unklar unter welchen Umständen das geschieht.

- Adulte und heranwachsende Böcke sehen einander als Rivalen an auch wenn es nur um Futter- und andere harmlos erscheinende Ressourcen geht. Böcke, die einander nicht platztechnisch ausweichen können sind sehr gestresst (das gilt auch für den vertreibenden Bock, denn der verwendet viel Energie für Bewachungen und Patrouillengänge durch das Gehege). Das geht so weit dass die Aktivitätszeiten und Schlafplätze geändert werden damit man das Gehege nacheinander nutzen und sich somit zumindest zeitlich aus dem Weg gehen kann. Ist weder räumliches noch zeitliches Aus-dem-Weg-Gehen möglich (z.B. bei zu vielen Böcken auf wenig Raum) kommt es zu versuchten Vertreibungen -> Verletzte und wenn nicht eingegriffen wird, Tote.
Somit ist die Haltung vor allem in gemischtgeschlechtlich gehaltenen Gruppen mit mehr als einem adulten, bzw. heranwachsenden Böcken meiner Meinung und Erfahrung nach als hochgradig stressig und vor allem lebensgefährlich für die Mäuse einzustufen.

- Reine Bockgruppen sollten vermutlich möglichst klein und auf sehr großer Fläche (ich schätze 1qm aufwärts) gehalten und gut beobachtet werden, damit bei Jagereien und Aktivitätsverschiebung (den ersten Warnzeichen) eingegriffen und die Situation entschärft werden kann. Dies ist allerdings vorerst nur eine Theorie.

- Temperaturen von 19°C über mehrere Tage werden problemlos vertragen.

- heranwachsende Knirpsmäuse, die aus größeren Familiengruppen stammen, machen in kleinen Gruppen unter friedlichen Bedingungen einen erstaunlichen Wachstumsschub.

- heranwachsende Knirpsmäuse teilen sich eher und regelmäßig ihre Schlafnester/Schlafkuhlen und werden dort auch von einzelnen adulten Mäusen geduldet.

- ist einmal ein Ausbruch geglückt wird noch viele Tage später an genau dieser Stelle patrouilliert und große Anstrengung unternommen noch einmal die Fremde erkunden zu können.
 
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Interessanterweise hat bei beiden Pärchen die Nageleidenschaft am ehem. Übergangsort stark nachgelassen (ggFs höhere Zufriedenheit mit angenehmem Partner?).
Pärchen 1 lag heute mittag gemeinsam in einer Schlafkuhle
Pärchen 2 hat ihr Nest oder ihre Schlafkuhlen so verlegt, dass sie für mich nicht mehr einsehbar sind, (ausgehend von wo sie auftauchen schlafen sie vermutlich irgendwo in Wassernapfnähe) aktiv sind sie häufiger gemeinsam wobei der Bock gestern auch mal einen sexuellen Annäherungsversuch gestartet hat (weiter konnte ich dahingehend aber nichts beobachten).

Mittlerweile scheinen sie so scharf auf die Pinienkerne zu sein, dass sie sogar zu ungewohnten Zeiten aufstehen wenn sie mitbekommen, dass ich welche im Gehege (mit der Futterrunde) verteile. War heute irrtümlich eine Stunde früher dran als gewohnt und trotzdem hat es keine 2 Minuten gedauert und die Mäuschen waren an den Pinienkernen. Ein paar Minuten danach waren alle verschwunden wie von Geister- bzw. Mäusehand und die Winzlinge schlafen noch eine Runde.
 

Luzie F.R.

Rötelhabitatpächter
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Wie verfütterst Du die Süßkartoffeln ? Roh, gekocht ,mit oder ohne Schale ?

Ich habe jetzt auch welche gekauft ,und überlege noch ,was ich für mich und die Mäuse "zaubere".
 
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Hi Luzie F.R.- die Süßkartoffeln verfüttere ich roh und mit Schale (sind so auch für den Menschen genießbar und ungefährlich ;))

Zu den Fellis gibts nicht viel Neues zu berichten, nur, dass Pärchen 1 in der kleinen Duna letzte Nacht wieder viel am Panzertape genagt hat. Ist halt doch recht beengt. Wobei solche Gehegegrößen als dauerhafte Behausung auf erschreckend vielen Seiten im Netz genannt werden (vor allem für nur 2 Individuen) *Angst*
 
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Hmm, nach 4 Tagen bei durchgehend 18°C gefallen mir die Knirpse (zumindest 3 von 4en) wieder nicht so gut. Sie laufen aufgeplustert und ein wenig zusammengezogen durch die Gehege. Bei durchgehend 19°C war das nicht der Fall.
Da ich nicht weiß ob das Aufgeplustertsein bei Knirpsen normal ist (vergleichsweise sind die Degus bei Temperaturen von 15-18°C auch meist aufgeplustert und die Vögel im Winter auch) habe ich seit gestern zumindest wenn ich wach bin bis zu 20°C eingeheizt.
Mal sehen ob sich dadurch etwas ändert. Der erste Eindruck bei der abendlichen Aktivitätsphase gestern war positiv (nicht aufgeplustert und normal).
Das scheint mir eher ein Indiz dafür zu sein, dass das Aufplustern und zusammengezogen sitzen und ggFs auch laufen ein Mittel ist um die Körpertemperatur auch bei kühleren Temperaturen aufrecht halten zu können.

Pärchen 1 schläft unterschiedlich, mal zusammen, mal einzeln, mal im sich anbietenden Nestbereich unter dem Karton, mal woanders unter dem oder im Heu.

Pärchen 2 ich denke das adulte Weibchen ist ein sogenannter "weiblicher Bock" (weitere Infos dazu hier https://schlaumaeuse.jimdo.com/2018/02/24/die-4-geschlechter-der-afrikanischen-knirpsmaus/) ihre Schädelform weist darauf hin, sie lässt sich mit Abstand am besten beobachten (-> geringerer Fluchtreflex) und hat mich als einziges Mäuschen beim Sortieren in die Pärchen in die Fingerkuppe gebissen (hat sogar geblutet).
Hier konnte ich vorgestern wieder das Spektakel beobachten, dass der Bock das Weibchen stark bedrängt ( überall "betatscht" wäre wohl treffend beschrieben) jedoch kam es nicht zum Geschlechtsakt. (keine Ahnung ob das Weibchen nicht (mit ihm) wollte, es andere Gründe hatte (Temperatur?) oder es nicht aufnahmefähig war)
Interessanterweise kam es parallel dazu in der Nacht wieder zu sehr intensiven Ausbrechversuchen (nicht (nur?) an der ehem. Übergangs- und Ausbruchstelle) und ich frage mich ob es ein Zeichen ist dass sie aufnahmefähig ist oder es kurz bevor steht. Ein Instinkt damit sie großräumig markieren und so möglichst viele Männchen auf sich aufmerksam machen kann.
Nach dieser Nacht war der Spuk nämlich wieder vorbei.
Vor 9 Tagen dieselbe Beobachtung- > wenn sie alle 4-5 Tage aufnahmefähig wären (wie bei Farbmäusen soweit ich weiß) würde das die Theorie stärken.
Muss ich Sa/So mal aufpassen wie sie sich da verhält oder ob der 9 Tagesabstand sich wiederholt.
 
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Mal wieder ein kleines Update:

So ein bedrängendes Verhalten bei Pärchen 2 ist mir bisher nicht wieder aufgefallen, allerdings hatte ich die letzten Tage auch weniger Zeit die Winzlinge zu beobachten.

Fest steht jedenfalls, dass es selbst bei Pärchen nicht 100% harmonisch ist, auch da kommt es selten mal zu Unstimmigkeiten- vielleicht weil sie so eng aufeinander sitzen (auch in der 100er Duna) und sich (ohne die Aktivitätszeit zu ändern) nicht einfach mal eine Auszeit vom Partner nehmen können.
Find ich ja spannend- auch dass sie sich verschiedene Schlafmöglichkeiten schaffen und nicht wie Graue Steppenlemminge (monogame Art) nur ein Nest haben, welches gemeinsam benutzt wird oder Gruppentiere, wo (gerade wenn es nur 2 Tiere sind) nur in Ausnahmesituationen mal alleine geschlafen wird.
 
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Also wenns um begehrtes Futter geht (wie z.B. Pinienkerne oder andere Leckereien) dann haben bei beiden Pärchen die Mädels das Sagen und klauen den Jungs das Futter aus den Pfoten/dem Maul.
Einzelne Stengel frisches Gras finden auch alle spannend (wird ein wenig beknabbert und dann liegen gelassen), das Gänseblümchen heute fand zumindest Pärchen 2 so lecker, dass das Weibchen mit ihm abgehauen ist in ein sicheres Versteck um dort ungestört knabbern zu können.

Aber auch bei Pärchen 1 fehlen schon einige der Blütenblätter, scheint wohl zu munden. *heilig*
Hier kam mir das Weibchen heute deutlich schlanker vor (zudem war sie tagsüber ungewöhnlich oft unterwegs), das Datum ist mal vorsichtshalber notiert, jetzt muss ich beim Mädel nur noch benutzte Zitzen sehen damit sich der Verdacht bestätigt.
 
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Auf frische Löwenzahnblüten scheinen die Knirpse total abzufahren; die Pärchen sind nun seit einigen Tagen richtig harmonisch. =)
 
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Mal wieder ein Update:
Pärchen 1 ist nachwievor harmonisch allerdings denke ich nicht, dass bereits Nachwuchs da ist. Mal schauen.
Pärchen 2 scheint sich nicht so heiß und innig zu lieben, liegt aber auch vielleicht daran, dass das Mädel ein weiblicher Bock zu sein scheint.
Jedenfalls ertappte ich den Bock vor wenigen Tagen dabei wie er (ohne Futterneid und ohne einfach nur aufdringlich zu sein) das Weibchen durchs Gehege gescheucht hat.

Der Gehegebau (150x50x50, bzw. x60cm lxbxh für je ein Pärchen) schleicht leider auch nur so vor sich hin da ich gerade sehr viel um die Ohren habe. *schäm*
 
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Hab ich gestern ganz vergessen zu berichten obwohl es eine ziemlich faszinierende Sache ist.
Pärchen 1 hat es vor gut einer Woche geschafft die höhentechnisch halbierte Haushaltspapierröhre umzudrehen so dass sie nun nach oben offen da liegt.
Interessanterweise ist das nun ihr Hauptfutterlager und Fressplatz geworden- obwohl es von oben ja komplett offen und unsicher ist.
Scheint als würden die Seitenwände, die +- kopfhoch sind (wenn sie sitzen und stehen) ihnen genug Sicherheit und Schutz bieten.
Dabei hätte ich gedacht, dass gerade die Sicherung von oben das Wichtigste wäre dass die Winzlinge sich wohl und sicher fühlen.
 
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Gestern hab ich bei Pärchen 2 auch mal eine (aber nur aufgeschnittene und aufgebogene) Haushaltspapierröhre (daher deutlich höhere Seitenwände) umgedreht um zu schauen ob das nur ein einmaliges Phänomen ist.
Nach rund 18 Stunden kann ich sagen, dass es keins ist. Die Köttel darin zeigen deutlich, dass überdurchschnittlich viel Zeit darin verbracht wurde und ein paar kleine Pappfetzen zeigen, dass die Röhrenseitenwände ein wenig benagt wurden und/oder andere Fetzen heran getragen wurden.

Nach oben offene Röhren/ Tunnel mit +- kopfhohen Seitenwänden scheinen (ggFs allgemein) für Knirpsmäuse spannend und sicher zu sein. Zumindest für meine 4.

Wie zu erwarten werden auch frische grüne Grasrispen gerne beknabbert, das Knäulgras hat den Test bisher eindeutig gewonnen, Pärchen 2 hat die Rispen seit gestern Nachmittag komplett in ihre Einzelteile zerlegt (der Stiel und Blätter sind weitestgehend unbeknabbert).
 
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...Was mir die Knirpse grad an Pappe schreddern... *umkipp*
Entweder sind sie auf den Geschmack gekommen und nagen im Normalfall auch deutlich mehr als angenommen wird- oder ihnen ist so langweilig (müssen ja in der jetzigen Konstellation weniger Energie dazu aufwenden um Artgenossen aus dem Weg zu gehen) dass sie so ihre überschüssige Energie abbauen. :unsure:

Pärchen 2 nutzt den umgedrehten Papptunnel mittlerweile auch um darin zu fressen und ist fleißig dabei die Pappe zu schreddern.
An Grasrispen finden sie auch deutlich mehr Gefallen als Pärchen 1 (evtl. aber auch einfach unterschiedliche Geschmäcker? )
Bei ihnen kommt auch die Grasart, welche einzelne, gegensätzlich versetzt angeordnete "Samen" haben (vermtlich eine Weidelgrasart), sehr gut an.
 
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*tanzen* Pärchen 2 ist vorhin umgezogen in ihr neues, großes Gehege!
150x50x65cm (lxbxh) mit einer Etage (150x30cm) - also 1,2qm Fläche für die beiden Winzlinge zum Toben.
Namen sind mir mittlerweile auch eingefallen, nämlich Napoleon und Luzie

In Knirpsmausmanier haben sie tief und fest geschlafen als ich sämtliches Inventar umgesiedelt habe und waren entsprechend verschlafen (und entrüstet) als ich sie weckte.
Beide lagen in einem gemeinsamen Nest, welches den Eingangstunnel (dieser noch ca. 5cm lang bis zum eigentlichen Nest) unter der flachen Pappe hatte, worin sie schon von Beginn an gerne schliefen.
Das Nest selbst war rund und winzig klein (ähnlich einem Vogelnest nur oben geschlossen und mit seitlichem Eingangstunnel), aus Heu und nur mit 2 kleinen Zeitungspapierschnipseln ausgepolstert, welche sie noch aus ihrer Transportbox, also von der Reise, hatten.
Napoleon ließ sich erstaunlich leicht herausfangen- noch verschlafen wie er war in Jungmausmanier ( a la 4 wöchige hüpfige Farbmaus) gegriffen und sanft zwischen den Fingern gehalten. Erstaunlicherweise hielt er brav still und ließ sich tragen sobald die Finger Rückenkontakt ausübten.
Frau Luzie wollte sich allerdings nicht einfangen lassen und so musste ich feststellen, dass die gesamte Heuschicht von vielen verzweigten Tunneln durchzogen war.
Auch interessant zu erkennen, dass, wenn ich die Heuschicht leicht drückte (eigentlich um sie zu einem Ausgang zu scheuchen, was ja bei anderen Mäusearten zuverlässig funktioniert, hielt sie stattdessen still wenn sie dadurch Rückenkontakt zur Tunneldecke hatte.
Nach ein paar Minuten Mäusejagd durchs Gehege hatte ich sie dann aber doch noch eingefangen (mit der Hand wie Napoleon auch). Allerdings hab ich sie nicht so gut erwischt, so dass ich sie noch mit dem Schwanz sichern musste damit sie mir nicht von der Hand springt.
Ein kurzer Blick auf den Bauch zeigte keine benutzten Zitzen, also höchst wahrscheinlich nachwievor noch kein Nachwuchs.

Nun sind beide dabei ihr neues Heim zu erkunden- Fotos werde ich noch nachreichen.

Fazit: Afrikanische Knirpsmäuse scheinen- anders als andere Mäusearten- fast schon zu erstarren wenn sie Rückenkontakt mit diversen Materialien (Finger, Heu,..) haben. Das scheint mir wichtig was das Handling angeht, dieses Verhalten birgt aber gleichzeitig auch Gefahren in sich.
 
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Nachdem ich jetzt die 100er Duna ausgeräumt und mir alles genau angeschaut habe, kann ich Folgendes berichten:
Die Knirpse haben kein bisschen in der Einstreu gegraben oder darin Gänge angelegt (ich vermute dass meine das damals gemacht haben, hing mit der Überpopulation und dem Versuch einander auszuweichen zusammen), lediglich zwischen Heu und Einstreu und im Heu befinden sich die Tunnelsysteme.
Richtige, schön gebaute Nester, habe ich nur das Eine gefunden. Das Heu war dort richtig weich da viel Aufwand betrieben wurde die Halme zu zerspleißen und diese auch in kleine Stückchen zu beißen. Das Phänomen fand ich nirgendwo sonst im Gehege.
Daher gehe ich davon aus, dass das Nest idR von Napoleon und Luzie gemeinsam genutzt wurde trotz regelmäßigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden. (ich frage mich ob ich letztere nicht evtl. falsch deute, sprich als Stress, wenn doch das, was ich gefunden habe, auf das Gegenteil schließen lässt. Verletzt oder sichtlich mitgenommen schien auch niemand zu sein.)
Die meisten Verunreinigungen (Kot- und Urinabsatz) fanden sich direkt unter den Unterschlüpfen, in den Gehegeecken und manches Mal an den Seitenrändern aber auch dort wo sonst gefressen wurde. Das Nest selbst schien mir sauber zu sein.
Vom Einstreu habe ich nur sehr wenig entsorgt (+- den obersten Zentimeter), der Rest ist unberührt, sauber und wird nochmals verwendet.
 
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