Atemprobleme und Krämpfe

Spotty

Keksdieb
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Hi,

jetzt muss ich leider noch einen Thread zu einer Problem-Maus aufmachen...
Es geht um einen Kastraten mit schweren Atemproblemen. Er hat sie seit Mitte letzter Woche, seither ist keine Besserung eingetreten. Ich war schon bei drei verschiedenen TÄ, und jede/r sagt z.T. etwas anderes. *umkipp* :cry:

Der Kastrat (2,5 Jahre) hat struppiges, glanzloses Fell, ist aufgeplustert und wirkt im Ganzen recht müde, ungepflegt und sehr schwach, teilweise braucht er Verschnaufpausen, obwohl er Anfang letzter Woche noch völlig fit war. Manchmal wirkt er etwas aufgedunsen.
Er weist starke Flankenatmung auf.
Es sieht ein bisschen aus wie in diesem Thread:
http://mausebande.com/forum/rennmaeuse/gesundheit-rm/51214-extreme-flankenatmung.html
Neben dem schweren Pumpen hat er auch seltsame Krämpfe, er zuckt dabei regelrecht und v.a. unkontrolliert. Es scheint dabei fast aus dem Bauchbereich zu kommen.
Die Augen sind völlig klar, er macht in den letzten Tagen sehr leise Schnattergeräusche. Das kann aber auch davon herrühren, dass wir zu zahlreichen TÄ z.T. in der Kälte unterwegs waren :/.
Er frisst (einige Leckerlies, die er früher geliebt hat, nimmt er aber nicht mehr an) und trinkt, hat etwas abgebaut, putzt sich aber selbstständig. Er geht noch vielen Beschäftigungen nach, klettert aber nicht mehr so viel.

Das haben die verschiedenen TÄ gesagt / das wurde gemacht:

1. Donnerstag (TA-Praxis, zu der wir für gewöhnlich gehen)
- Maus hat um ca. 5g abgenommen
- Hypothesen der Tierärztin: Tumoren im Bauch- oder Lungenraum, hohes Alter, Infekt; keine Ideen bzgl. des Pumpens/der Krämpfe
- Kortison-Spritze und Baytril verabreicht (kurzzeitige Besserung von einigen Tagen)

2. Sonntag (TA Nr. 2)
- wieder drastische Verschlechterung, deshalb Notfall-Sprechstunde
- Hypothesen des Tierarztes: Mycoplasmose (wegen leichtem Schnattern), hohes Alter
- mitgegeben: Baytril, Vitaminpaste (allerdings mit Taurinzusatz, deshalb unbrauchbar)

3. Montag (TA Nr. 3)
- keine Besserung, kritischer Zustand, deshalb TA konsultiert
- Mäuserich 1 Stunde im Sauerstoff-Schrank untergebracht
- Röntgenaufnahme --> Tumoren im Lungenraum ausgeschlossen, im Bauchraum schlecht zu erkennen aufgrund dicker Fettschicht :)D), aber unwahrscheinlich
- Kortison-Spritze verabreicht und in Tablettenform mitgegeben (eigentlich für Hunde, täglich 1/16 davon verabreichen, kombiniert mit 2x täglich Baytril)
- erneut: Mycoplasmose-Verdacht

Nun hat sich der Zustand noch immer nicht gebessert, trotz Kortison-Spritze- ich hoffe, dass er die nächsten Tage übersteht.
Eigentlich möchte ich es jetzt mit weiteren TA-Besuchen belassen, bevor er sich (weiter?) erkältet und weil es, denke ich, keinen wirklichen Sinn hat.

Hat vllt. jemand eine Idee, was es sein könnte oder was man noch für Medis anbieten könnte?
Zusätzlich reiche ich folgendes:
- Päppelbrei, Critical Care
- Umckaloabo
- bird bene bac wegen der reichlichen Antibiotika-Gabe
- sobald er aufgedunsen erscheint, Sab Simplex (erfolgreich)
- Nutri Cal auf dem Weg (für Medikamenten-Gabe und zum Päppeln)

Danke für alle Ratschläge!
LG, Spotty
 
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Fufu

mausgrau
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Hallo Spotty,
bei dem Alter des Kasträtchens würde ich - nachdem ein Lungentumor ausgeschlossen wurde - eher an eine Herzschwäche mit Lungenstauung denken. Dazu passen die Pausen, die er machen muß, die leichten Atemgeräusche und die Atemnot (Flankenatmung).

Die "Krämpfe" erklären sich dadurch nicht, ich kann sie mir aber auch schwer vorstellen von Deiner Beschreibung her. Vielleicht kannst Du das noch besser ausdrücken? Zuckt der Bauch oder die ganze Maus? Ist der Bauch eingezogen? Ist der Bauch weich oder hart? Zucken die Beine? Ist die Maus dann benommen? Wielange dauert der "Anfall"? Fällt die Maus dabei um oder liegt sie am Boden?

Denkbar wären auch Schmerzen. Setzt die Maus Kot ab?

Angesichts des Alters und weil es ihm hilft, würde ich dem Kasträtchen täglich Cortison geben. Ich gebe meinen Mäusen die Injektionslösung einfach oral. Man muß sie nur vorher immer schütteln, bis wieder alles milchig aussieht. Frag doch mal den TA danach. Man könnte auch einen Versuch mit Furosemid starten. Wenn es damit besser wird, spricht das für eine Herzschwäche. Ansonsten AB und Cortison. Solange es ihm mit Cortison und anderen Medikamenten einigermaßen gut geht, würde ich abwarten. Wenn sich die Situation doch wieder verschlechtert, muß man neu denken.
Liebe Grüße
Fufu
 
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Spotty

Keksdieb
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Hi,

danke für die hilfreiche Antwort! =) Solche präzisen Aussagen hätte ich mir auch von den Tierärzten gewünscht...

Über eine Herzschwäche habe ich jetzt auch nachgedacht, denn der Bruder von ebendiesem Kastraten ist damals urplötzlich aus heiterem Himmel gestorben (evtl. an Herzversagen oder Organschwäche), also könnte es vllt. in der Familie liegen.

Zu den "Krämpfen": Es wirkt tatsächlich wie sehr heftiger Schluckauf, der den ganzen Körper beansprucht, ihn zucken lässt und die der Mäuserich ganz offensichtlich nicht kontrollieren kann; sie passieren bei all seinen Tätigkeiten, also beim Laufen, Fressen, Trinken und sogar beim Liegen.
Ich denke, die Verschnaufpausen hängen mit der Flankenatmung zusammen und nicht direkt mit den Krämpfen.
Werde morgen versuchen, Aufnahmen davon einzustellen.

Ich denke schon, dass der Kastrat Kot absetzt, da er regelmäßig die Ecktoiletten aufsucht; gesehen habe ich es aber nicht. Werde ich aber beobachten.

Ok, dann wird bei der TÄ wegen Cortison nachgefragt, danke für den Ratschlag. Mal sehen, ob es anschlägt.

LG, Spotty
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Spotty,
so wie Du das jetzt beschreibst, würde ich die "Krämpfe" für Husten halten. Das Husten selbst kann man bei Mäusen oft nicht hören, aber die beschriebene Bewegung "wie Schluckauf" kenne ich von meinen chronisch kranken Mäusen. Vielleicht könnte man noch einen Schleimlöser dazu geben.

Ich würde - nachdem Du schon mehrmals beim TA warst - versuchen die Medikamente ohne Mitnahme der Maus zu bekommen.
Mit 2,5 Jahren ist das Ziel wohl nicht mehr eine vollkommene Genesung, sondern eine Linderung der Beschwerden und da würde ich die Maus gut beobachten, welche Medikation hilft.
Liebe Grüße
Fufu
 

Spotty

Keksdieb
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Hallo,

habe es mit den Videos geschafft:
https://www.dropbox.com/sh/wdc07365hg3liwi/AABbxQ0RC54kv3kUv8FR8hMPa?dl=0

Off Topic:
an die Mods: wäre es möglich (wegen Datenschutzgründen), den Link in einer Woche zu entfernen? Das Dropbox-Konto ist nicht von mir. Dankesehr =)


Für mich sieht es ehrlich gesagt nicht allzu nach Husten aus...
Die Flankenatmung ist nicht mehr stark vorhanden (vermutlich wegen der täglichen Kortison-Gabe, welches ich vom letzten TA mitbekommen habe), die Krämpfe dagegen, wenn auch wirklich nur minimal abgeschwächt, sind noch vorhanden. Das Fell ist ein bisschen glänzender.

Noch einige Fragen:
- darf man bene bac noch verwenden, wenn es seit einem Jahr verfallen ist?
- meint ihr, ich soll es bei einer weiteren TÄ versuchen? Es gibt noch eine auf Nagetiere spezialisierte Tierärztin in Berlin, die hier auch vielfach zitiert wird (ich weiß nicht, ob man den Namen hier nennen darf :unsure:)

LG und danke, Spotty
 

skadio

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Hallo,

das sieht ja merkwürdig aus. Hatte ich hier so noch nie.
Da müsste wirklich ein guter TA mal ran, aber ob man da was machen kann?:unsure:
Wie geht es ihm jetzt?

Die Bakteien im Bene.Bac werden wohl weniger geworden sein, wie sich die anderen Bestandteile beim Gel verhalten, weiß ich nicht. Benutze hier das Pulver, das ist nicht so problematisch.

LG,
Micha
 

Spotty

Keksdieb
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Hi,
danke der Nachfrage!
Heute hat sich sein Zustand sehr verschlechtert, er lag nur noch, hat die Nahrungsaufnahme komplett eingestellt, war kaum mehr präsent und hat uns nicht mehr erkannt. Wir haben ihn einschläfern lassen, wobei er davon auch nicht mehr viel mitbekommen hat. :cry: Die TÄ meinte, vermutlich waren es irreparable Organschäden.
LG
 

Joelle

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hallo und mein Beileid zu deinem Verlust
ich hatte mir die videos angesehen und ich hatte das gleiche Bild bei einer alten Dame mit sehr ändichem Verlauf. Nach dem Einschläfern hat mein TA sie aus eignem intresse aufgemacht. Es waren „Veränderungen“ am Magentrakt und der Lunge zu erkennen. Entschuldige meine unpräziese Bezeichnung aber es ist ein Jahr her und ich kann mich an die Fachausdrücke in einzelnen nicht mehr erinnern. wenn es dich intressiert kann ich aber nochmals nachfragen. lg
 

Spotty

Keksdieb
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Hi,
danke für deine Antwort und deinen Vorschlag; es wäre wirklich toll, wenn du das noch einmal nachfragen könntest. Vllt. könnte man das dann in der Zukunft (sollte es bei anderen Mäusen auftreten) anders behandeln.
LG und danke!
 

Auriette

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Hallo Spotty,

dein Verlust tut mir sehr leid. Die kleinen wachsen einem so sehr ans Herz es tut wirklich weh sie gehen zu lassen.

Ich hatte auch schon eine Maus die so gezuckt hat und kurz darauf verstorben ist. Auch hier konnten wir nicht herausfinden was es genau war. Es ist aber auch schon ein paar Jahre her.
Seit dem ist mir so etwas nicht noch mal untergekommen.

Ich hatte damals an Nervenzucken gedacht, wie Fehlschaltungen im Gehirn? Aber keine Ahnung ob es so etwas sein könnte?

Ganz liebe Grüße

Auriette
 
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