Babymaus im Garten gefunden. Waldmaus oder Gelbhalsmaus?

MMaus8819

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Hallo zusammen.

Ich habe gestern beim Unkraut jäten diese Maus im Garten gefunden. Sie hat sich in einen kleinen Mausloch im Wurzelwerk einer Hecke versteckt. Anscheinend gibt es sonst keine weiteren Familienmitglieder. Ist das eine Waldmaus oder eine Gelbhalsmaus? Ich hab Sie nun erst mal mit ins Haus genommen und Sie ist sehr zahm und ich glaube auch schwach. Aber ich muss sagen ich habe etwas Bammel bzgl. Hantavirus etc...

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, was das für eine Maus ist?

Danke
Gruß
MMaus8819
 

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Nagerchen

ex Equiden- und Mäuseheim...
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Hallo MMaus,

ja, das könnte eine Wald- oder Gelbhalsmaus sein, auf jeden Fall noch sehr jung- ich würde sie auf ca. 2 - 3 Wochen schätzen - und scheint in keiner allzu guten Verfassung zu sein, die Arme. Am Besten kannst Du ihr für ein paar Tage noch KatzenAUFZUCHT(!)milch besorgen (beim Tierarzt oder in der Zoohandlung) zum Päppeln, ausserdem kannst Du ihr z. B. Haferflocken anbieten, evtl. etwas eingeweicht, Hasel-/Walnusskerne, Sonnenblumenkerne, Getreide, milchfreier Getreidebabybrei mit Wasser oder der Aufzuchtmilch angerührt, Vogelfutter (auch welches mit z. B. Hirse), ... und Wasser natürlich. Schau, ob sie die feste Nahrung gut selbständig frisst. Bitte schau auch unbedingt, ob Du nicht doch weitere potentielle Familienemitglieder in Nähe der Fundstelle entdeckst, denn bei denen wäre sie natürlich am Besten aufgehoben, evtl. dort eine Zeitlang etwas Futter dort ausstreuen. Ansonsten, 1- bis 2 Wochen daheim päppeln, bis sie wieder gefestigter wird und dann an der Fundstelle wieder in die Freiheit entlassen. Die "Zahmheit" ist bei Jungmäusen dieser Art nichts Aussergewöhnliches, legt sich aber später.

Vor Hantavirus brauchst Du bei dieser Mauseart übrigens keine Angst zu haben :), der wird von Rötelmäusen übertragen. Trotzdem solltest Du natürlich, wie bei jedem Umgang mit Wildtieren, entsprechende Hygiene wahren.

Liebe Grüße und alles Gute fürs Mäuschen!

Nagerchen
 

stefanie

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ich auch: Hanta = Rötel. Entwarnung ;)

Und trotz sichtbarer Milben hab ich kleine angeschlagene Waldis nicht gespottet, weil für zu schwach gehalten. Vor Auswildern bzw. hochgepäppelt dann...

Waldi-Gelbhals ist insofern weniger wichtig, als man dasselbe tut.

Zustand: ich wie Nagerchen. Das unterstreiche ich alles.

Ich hatte auch Horror, dass meine (viel jünger angekommenen) Waldi-Päppels zu zahm zum AUswildern wären -
keine Sorge!
Irgendwann springen die nur noch an der Boxenwand hoch, dann ist klar: Können / müssen raus.

Der Punkt kann schnell kommen, also: gut abdecken, die Unterbringung! Die kommen von heut auf morgen oben raus!
 

MMaus8819

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Hallo Nagerchen + Stefanie,

danke schon mal für eure tollen Tipps! Ihr scheint euch ja wirklich gut auszukennen.
Ich war nur verunsichert, weil im Internet auch immer die Gelbhalsmaus als Wirt für Hantaviren genannt wird, deshalb wollte ich mich nochmal absichern.

Also ich habe gestern nochmal genau das Loch beobachtet und da scheint wirklich alles leer zu sein.
Wie kann es denn sein, dass ein einzelnes Mausbaby von der Mutter alleingelassen wird? Kommt so etwas öfter vor?
 

stefanie

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weil im Internet auch immer die Gelbhalsmaus als Wirt für Hantaviren genannt wird

ok, da will ich jetzt an nix schuld sein.
Und vermutlich kann jedes Wildtier was haben...
Sagen wir so: Risiko Hanta bei Gelbhals signifikant kleiner als bei Rötel.
(und ein UNterschied zwischen Gelbhals und Waldi würde mich doch sehr wundern - Waldis (vermutete, uU Gelbhälse) sind viele/n im Forum schon begegnet, und niemand hatte je ein Problem. Schöner Erfahrungswert ;) )
Und wir haben ja ein Immunsystem ;)

Vielleicht hat sich das Kerlchen weit weg gewagt, vielleicht stand ein plötzlicher "Umzug" an.

Oder denkst Du, die haben den Hanta-Herd verlassen??
Notfalls checken lassen. Hanta ist ja auch heilbar (auf jeden Fall beim Menschen, wenngleich ich nicht parat habe, wie)
 

Fufu

mausgrau
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Hallo MMaus,
Du hast eine junge Gelbhals- oder Waldmaus gefunden. In diesem Alter ist es fast unmöglich, die beiden Arten zu unterscheiden, weil sich die typischen Kennzeichen wie ein gelbes Halsband oder ein Kehlfleck erst später herausbilden. Selbst dann kann man die beiden Arten manchmal nur durch eine Gen-Untersuchung sicher bestimmen.

Die kleine Maus sieht aber nicht gut aus. Sie ist viel zu dünn und hat wohl nicht genug zu fressen gefunden. Es wäre wunderbar, wenn Du die kleine Maus aufpäppeln könntest. Sie braucht Hilfe. Als Futter eignet sich Körnerfutter (auch Vogelfutter, Wellensittichfutter), Nüsse jeder Art (für die kleine Maus müssen sie aber zerkleinert werden), jede Art von Getreideflocken, Hirsekolben, Sonneblumenkerne u.ä. Gut wäre ein Päppelbrei, also ein feiner Getreidebrei, der aber mit Wasser angerührt und aufgekocht werden muß. (Gibt es für Kleinkinder). Du kannst ein wenig zerlassene Butter dazugeben. Waldmäuse mögen auch Früchte, jetzt z.B. Erdbeeren, Himbeeren, kleine Apfelstücke oder anderes heimisches Obst. Außerdem fressen sie gern an Blüten, wie Gänseblümchen, Rosen, Löwenzahn.

Ich würde die Maus aber in einem verschließbaren Käfig oder Faunabox, Platikbox (mit Löchern) unterbringen. Wenn es ihr besser geht, haut sie Dir sonst ab (wie Stefanie). Auch ein Pappkarton ist nicht wirklich geeignet. Du kannst ihr Moos und Blätter, Zweige und Rinden geben. Das alles bitte im Backofen bei 100 Grad für eine Stunde ausbacken, damit Du Dir keine Milben ins Haus holst.

Es kann sein, daß die Mutter der Maus ums Leben gekommen ist. Die Geschwister könnten dann verhungert sein oder sie wurden beim Vesuch etwas Freßbares zu finden vielleicht von einem der vielen Mäusefeinde gefressen. Das läßt sich vermutlich nicht mehr klären. Aber es wird am Fundort vermutlich noch andere Mäuse geben, weswegen ich auch denke, daß es gut wäre, sie später am Fundort wieder freizulassen.

Ich hab schon so viele Wald- und Gelbhalsmäuse betreut, aufgezogen oder ausgewildert, sicher über 100 Tiere, aber Angst, mich mit einer Krankheit anzustecken hatte ich nie. Es ist einfach zu unwahrscheinlich, von Mäusen eine Krankheit zu bekommen. Unmöglich ist es sicherlich nicht, aber wie gesagt, sehr unwahrscheinlich. Es reicht vollkommen, wenn Du Dir die Hände mit Seife wäschst, nachdem Du mit der Maus oder dem Gehege Kontakt hattest. :)
Alles Gute für das Mäuschen!
von Fufu
 
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