Bitte haltet Eure Mäuse beim TA selber ...

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... zumindest, wenn der TA nicht firm im Handling ist. Ich bin sonst nicht so der Typ dafür, aber grad muss ich mich einfach mal auskotzen. In letzter Zeit hab ich in der Beratung so viele Leute, wo ich mit der Kinnlade am Boden dastehe, wie deren TÄ die Mäuse händeln.

Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat letzte Woche einer, der ein herzkrankes Tier zu Tode gehändelt hat. :cry: Und das bei einer Untersuchung wegen Lungengeräuschen.
Angeblich war sie "schwierig" laut Doc. Ihre genauso schwierige Schwester hat sich dort nach Leibeskräften gewehrt und geschrien. Ihr Halter hat sich daraufhin zu keinem TA mehr getraut und mir die einsame Frau zum Angucken und zur VG gebracht. Und wisst Ihr was: Das war eine der liebsten und bravsten Patientinnen, die ich hier seit langem hatte! Sehr ruhig, super umgänglich, kein bißchen scheu und von Geschrei schon gar keine Spur. *Vogelzeig*

Deshalb haltet Eure Tiere am besten selbst, wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob der TA es kann. Ihr habt die Übung und das Feeling meistens viel eher als ein TA, der so kleine Patienten eher selten sieht. Dreht die Tiere nicht auf den Rücken und nehmt sie nur im Genick, wenn es UNBEDINGT sein muss. Beachtet gerade bei älteren Tieren die Möglichkeit einer unerkannten Herzschwäche. Das erspart nicht nur Stress, das kann Leben retten... *seufz*


LG Angelus


P.S.: Dieser Post gilt natürlich NICHT für Leute mit mäusetauglichen, feinfühligen TÄ und TA-Helfern. ;)
 

crawler

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Ich war bei einen Tierarzt der mein super liebes umgänglichen kleinen Bockchen mit Herz schwache GANZ GENAU so umgebracht hat.
Beim ersten treffen hatte Ich ihm gesagt das meine Mäuse von selbst auf die Hand gehen und er darf ihnen keine Angst einflössen.Da war er schon grob. Vielleicht glaubt er es jetzt.
Ich bin jedenfalls nicht mehr bei ihm.
Und der Kleine hat mir und sein Brüder, der nach der Geschlechter Trennung alleine sitzen musste, sehr gefehlt.
Lg Crawler
 

Delany

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...aber nur, wenn ihr es auch könnt ;)

hab nämlich auch schon das genaue Gegenteil erlebt, Leute die ihr Tier unter keinen Umständen aus der Hand geben wollten , es aber leider auch nicht händeln konnten, und dadurch die Untersuchung unnötig in die Länge gezogen und den Stress vervielfacht haben.
 
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Ok, mein Fehler. Ich geh immer davon aus, dass man als Halter seiner Grenzen kennt und dass man seine Tiere händeln kann. *schäm*

Bitter wird es fürs Tier, wenn es keiner von Beiden kann. *umkipp*

Aber ich find es schon erschreckend, wie viele Mäuse durch pure Handlingfehler beim TA sterben. :cry:
Crawler hatte es scheinbar auch. Einige andere, die zu mir kamen auch. Ich selber vor viiiieeeeelen Jahren auch. Und das Erlebnis wünsche ich niemandem. Unnötiger kann der Tod der Kleinen nicht sein.
Und wenn ich die kleine Mausfrau hier so neben mir sitzen seh, möchte ich nicht wissen, was der TA mit ihr gemacht hat, dass sie geschrien hat wie am Spieß. Die ist so lieb und so vertrauensvoll *Herz*, die werd ich echt vermissen, wenn sie wieder zu Ihrem Herrchen zieht. Hat sich sogar ohne mit der Wimper zu zucken rasieren lassen (wollte die Haut der Umfangsvermehrung richtig sehen und sie ist ein Langhaarflausch) und Rasieren finden die meisten Mäuse Scheiße. *heilig*


LG Angelus
 

Rumba

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...aber nur, wenn ihr es auch könnt ;)

hab nämlich auch schon das genaue Gegenteil erlebt, Leute die ihr Tier unter keinen Umständen aus der Hand geben wollten , es aber leider auch nicht händeln konnten, und dadurch die Untersuchung unnötig in die Länge gezogen und den Stress vervielfacht haben.

Vielleicht liegt das zum Teil auch daran, dass man sooo häufig liest, man solle Mäuse ja nicht gegen ihren Willen aus dem Gehege/auf die Hand nehmen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Und wenn sich ein Mäusehalter dann strikt daran hält (weil er vielleicht noch neu in der Haltung ist und nichts falsch machen möchte), gibt's natürlich Probleme, wenn er dann plötzlich beim TA sein Tier halten soll :unsure:

Eventuell wäre es ja sinnvoll, auch Anfängern (vielleicht auch im Wiki?) ein gewisses "Handlingstraining" nahezubringen? Damit meine ich natürlich keine Verfolgungsjagd durch den ganzen Käfig, bis man die Maus packen kann und anschließendes Zwangskuscheln. Aber dass es in Ordnung und sinnvoll ist, die Mäuse regelmäßig ohne große Aufregung aus dem Gehege zu nehmen, eine Weile über die Hände laufen zu lassen, später ev. mal kurz festhalten etc., das Ganze noch mit einem Leckerli abschließen... Dann merkt die Maus, dass die Welt nicht untergeht, wenn sie mal kurz nicht kann, wie sie will und der Halter lernt, seine Tiere einzuschätzen und verliert auch ev. vorhandene Ängste, dass Mäuse beim Festhalten sofort vor Stress tot umfallen, zerdrückt werden,...

Nur so ein Gedanke dazu =)

LG Rumba
 
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Ich durfte/ musste meine immer bei den Untersuchungen selber halten, außer beim spotten. Da hat die Helferin zugepackt, scheinbar mit Ahnung, das ging zack zack. Nur Putzilein hat beim loslassen zugehackt *ätsch*

Und leichtes Medical Training gibt's hier. ;)
 
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Ich war mal mit einer Gruppe Mäusen beim TA. Eine war sehr wuselig, musste aber abgehört und mit Medikamenten versorgt werden. An dieser Maus hat die Ärztin mir gezeigt, wie der Nackengriff geht. Das hat die Maus brav mitgemacht.

Danach war eine andere Maus dran zur Untersuchung. Die war noch viel wuseliger, wir haben sie kaum festhalten können. Die Maus war derart ängstlich und aufgeregt, dass sie auf dem Behandlungstisch verstorben ist. Vielleicht gab's auch eine Vorerkrankung. Aber es lag jedenfalls nicht am Händling durch die TÄ.

Es ist auch eine Charakterfrage, meiner Meinung nach.
Ich habe Mäuse, die ich ganz einfach per Hand aus dem Gehege in die TB setzen kann. Da sind aber auch sehr scheue und flinke dabei, die ich mit dem Klorollen-Taxi umtopfen muss. Und so ist das auch beim TA.

Ich finde nicht, dass man zuhause lernen sollte, wie man Mäuse festhält. Sie an die Hand gewöhnen, durch Leckerlis usw., machen wir ja sowieso. Wenn die Maus freiwillig auf die Hand kommt, prima. Wenn nicht, auch okay.
Aber die Maus zu "Übungszwecken" mal fester zu halten, halte ich nicht für gut.

btw - ich vermute, Delanys Beitrag bezog sich nicht nur auf Mäusehalter, sondern Tierhalter generell. :unsure:
 
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Also ich übe nicht das Zwangsfesthalten, sondern das einigermaßen ruhige sitzen auf der Hand, sich anschauen und abhören lassen.
Bis jetzt musste noch keine fest gehalten werden zum abhören und Tumor abtasten.
 
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@Moonrain
Wenn ein Tier beim TA durch Stress tot umfällt, ist das keine Charakterfrage. Farbis sind nicht so zart besaitet wie z.B. viele Wühlmäuse. Wenn ein Farbi umfällt, hat der TA oder der Halter oder Beide die Zeichen fürs Limit übersehen. Bei Farbis kündigt sich das lange genug vorher an. Man muss es nur wahrnehmen.
Das Einzige, was man vorher nie weiß, sind Unverträglichkeiten von Injektionen. Alles was durch Stress selbst zum Kollaps führt, baut sich nach und nach auf. Lässt man dem Tier nicht rechtzeitig Luft im wörtlichen oder übertragenen Sinn, kollabiert es. Charakterfrage ist nur, wie schnell sich das Limit aufbaut und wie lange die Pause vor dem nächsten Anlauf sein muss oder ob man die Handlingmethode wechseln muss.

Und wenn es schon ums Handling üben für Halter hier geht: Ich halte es für sinnvoller, das eigene Feeling für die Tiere zu trainieren, als nur z.B. Nackengriff o.ä. üben zu wollen. Wer seine Tiere ruhig, sicher und entspannt händeln kann (auch die scheuen), der ist auch besser, wenn es um Nackengriff und Co. geht. UNd es geht eben auch um die kleinen Tricks, wie man den Tieren Stress erspart. Für Injektionen braucht es nämlich bei Farbis z.B. nicht notwendigerweise immer einen Nackengriff. Den hab ich letztens nicht mal bei den flippigen Knirpsen gebraucht. Es ist einfach eine Frage des WIE. Was passt zu welchem Tier in welcher Situation? Wie reagiert mein Tier, wenn ich XYZ mache? Sowas sollte man sich aneignen, wenn man die Tiere hat. Die Technik bei Nacken- oder Nacken-Rückenfalte ist eher das i-Tüpfelchen, wenn man die Grundlagen kann.

Und genau das Feeling erwarte ich vom Halter eher als vom TA. Was SweetC&N macht, halte ich nicht für falsch. Im Gegenteil, die Tiere lernen, dass Rausnehmen kein Weltuntergang ist und sie wird sicherer im Umgang mit ihnen, ohne das eine der Parteien gleich nen Herzinfarkt riskiert.
Das Thema kommt nur oft zu kurz, weil man Mäuse ja nicht stören soll, wie Rumba schon bemerkte. Nur hat sie leider auch recht, wenn sie feststellt, so kann man auch kein Handling lernen...

Mal gucken... Wenn das Wiki hier keinen kriegt, popel ich mir mal einen Artikel aus meinen Hirnwindungen. Wie ich feststelle, scheint das Thema doch nicht so selbstverständlich zu sein, wie ich dachte... *schäm*


LG Angelus
 

stefanie

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ich halte meine Mäus auch selbst...

Selbst bei nem unkooperativen Farbi-Viech zum Zähneschneiden - da wollten die die doch in Nackengriff nehmen (den ich übrigens nicht kann...)
und ich musste meine Maus zurückerobern!

Mir ist's auch lieber, wenn die sich hand-eln lassen, und da müssen die ab & zu mal durch unter dem Etikett "medizinisches Training". Meist sind sie überaus erstaunt, dass es so schlimm ja gar nicht ist :D
 
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@Moonrain
Wenn ein Tier beim TA durch Stress tot umfällt, ist das keine Charakterfrage. Farbis sind nicht so zart besaitet wie z.B. viele Wühlmäuse. Wenn ein Farbi umfällt, hat der TA oder der Halter oder Beide die Zeichen fürs Limit übersehen. Bei Farbis kündigt sich das lange genug vorher an. Man muss es nur wahrnehmen.
Das Einzige, was man vorher nie weiß, sind Unverträglichkeiten von Injektionen. Alles was durch Stress selbst zum Kollaps führt, baut sich nach und nach auf. Lässt man dem Tier nicht rechtzeitig Luft im wörtlichen oder übertragenen Sinn, kollabiert es. Charakterfrage ist nur, wie schnell sich das Limit aufbaut und wie lange die Pause vor dem nächsten Anlauf sein muss oder ob man die Handlingmethode wechseln muss.

Ich meinte auch gar nicht, dass es eine Charakterfrage ist, ob eine Maus beim TA kollabiert oder nicht. Da hab ich mich wohl undeutlich ausgedrückt.
Ich meinte eher das generelle Verhalten von Mäusen, ob zuhause oder beim TA. Es gibt ruhige und quirlige und noch tausend Sachen dazwischen.
Eine ruhige Maus ist beim TA natürlich einfacher zu händeln als eine wuselige.

Das hat aber nichts mit dem Tod meiner Maus zu tun. Das habe ich eigentlich nur erwähnt, weil es eben auch andere Gründe haben kann, warum eine Maus auf dem Behandlungstisch verstirbt.

In meinem Fall war's nun mal so, dass die Maus sehr aufgeregt war. Sie war auch krank. Deswegen war ich ja auch beim TA. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die Maus noch nicht lange. Sie war sehr scheu. Ich konnte die Krankheitszeichen eben nicht sofort erkennen, beim Einzug.
Es lag nicht an der Tierärztin. Die andere Maus vorher hatte sie im Nackengriff. Das wäre mit der dann verstorbenen Maus gar nicht gegangen. Wer weiß, was sie hatte, Herzfehler vielleicht. Die TÄ hat mir dann auch gezeigt, dass die Maus schon dehydriert war.

Aber darum geht's ja eigentlich gar nicht.
 

Fufu

mausgrau
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... da kann ich jetzt auch zwei Erfahrungen beitragen.

Nr. 1: Einer der entfernteren TÄ hat einen Supertrick, der zumindest bei ihm elegant funktioniert. Er setzt die Maus auf eine Rolle, z.B. selbsthaftende Binde, und fixiert mit der selben Hand, mit der er die Rolle plus Maus hält, leicht den Schwanz der Maus. Die Maus will weg (nach vorne), geht aber nicht, weil der Schwanz "festhängt". Da sie in dem Sinne nicht festgehalten wird, wirkt die Maus jedes Mal recht gelassen, das habe ich mehrmals erlebt. =)

Nr. 2: Als Ultima ratio hatte ich beschlossen meiner Kratzmaus die Krallen zu kürzen, bei einer TÄ, die sich nur durch Überreden dazu bereit erklärt hat. Ich habe extra eine Glasfeile (sehr empfehlenswert) besorgt. Also ich hielt die Maus mehr recht als schlecht und die TÄ versuchte die Krallen zu feilen. Zuhause fand ich dann, das es nicht reichte. Nun habe ich der Maus aus einem Stück selbsthaftender Binde (einmal längs zusammen gelegt) einen "Bauchgurt" gefaltet, den man oben am Rücken zusammen halten konnte. Mein völlig mausunkundiger Assistent hat die Maus in der Luft gehalten, ich habe gefeilt. Das ging überraschend gut. Anfangs hat sich die Maus gewehrt, aber nach einer Weile hing sie einfach in ihrem Gurt und hat die Feilerei über sich ergehen lassen. So gut hatte ich die Maus beim TA nicht fixieren können. Man muß die Maus ja halten und der andere muß trotzdem ein Vorder- oder Hinterbeinchen fassen können.

Zum Glück waren bis jetzt bei mir alle TÄ sehr vorsichtig im Umgang mit den Mäusen.

@ Angelus: *anbet* Bitte sag mir, wie man Mäuse rasiert - ich bin bei dem Versuch total gescheitert!
 
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Ja, ein Wiki Artikel wäre bestimmt nicht schlecht :unsure: vielleicht bei Gesundheit als Medical Training? Also das man Maus so weit an handling gewöhnt das sie beim TA nicht den wörtlichen Herzinfarkt bekommt? ? Und drauf hinweisen, das man das nicht mit dem zähmen für den Eigenbedarf zu verwechseln ist, ala zum kuscheln durch die Wohnung tragen und so Scherze ...

Ich habe ja angefangen mit dem Training, weil ich Maus den Stress ersparen wollte. Wenn ich seh, was meine Hunde für Angst/Stress beim Arzt haben. Und denen kann ich ja durch beruhigen noch etwas helfen, aber Maus? Und bei so'nem kleinen Tier weiste auch nicht wie fest du festhalten kannst....und vorallem wie?

Wir üben fleißig weiter und hoffen es nicht zu brauchen *heilig*
 
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@Moonrain
Ach so, dann hab ich Dich falsch verstanden.... *knuddel*

Aber darum geht's ja eigentlich gar nicht.
Ich finde schon, dass es auch darum geht. Handling ist ja nicht nur eine Frage des Verhaltens vom Tier, sondern auch eine Frage seines Zustandes. Die Schwester meines kleinen Gastes ist wahrscheinlich nicht nur gestorben, weil der TA grob war, sondern weil sie eine Herzschwäche hatte. Ohne die hätte sie vielleicht wie die kleine Frau hier geplärrt und gestrampelt, aber eben überlebt. Man muss also den Zustand des Tieres bei der Art des Handlings schon einbeziehen.
Irgendwie merk ich grad, das wird ja richtig kompliziert, wenn man mal drüber nachdenkt :unsure: (was ich sonst nie tue *heilig*).

@Fufu
So ähnlich, wie der Trick mit der Rolle funktioniert bei mir das Spritzen. Deshalb komm ich auch ohne Nackengriff aus. ;) Maus auf den Schoß, Falte am Bobbes ziehen, Maus dran festhalten und rein mit wasauchimmer. :D Braucht im Idealfall inkl. Maus richtig positionieren 10sek.

Mäuse ohne Theater rasieren... Äh, ja... Kommt drauf an, ob zahm oder scheu und wo Du rasieren willst. Bei der kleinen Mäusefrau war es ganz einfach. Sie hat einen Tumor am Po, von dem vorher nicht klar war, ob es wirklich Krebs ist oder nur ein Abszess. Also Mausi auf die Hand gesetzt, Po runterhängen lassen und dann einfach mit ner seeeeehhhhr scharfen Nagelschere die Haare wegrasiert. Sie saß dabei einfach nur da, als ob sie Däumchen drehen würde, bis ich fertig bin. :D
Schwierig wird es bei scheuen Tieren und in der Gegend um Hals und Ohren und im Gesicht. *Angst* Nasen rasier ich z.B. mit Nackengriff, bevor ich mich wegen Gezappel verschneide und die Maus verletze.
Wenn man aber nur Marken ins Fell rasieren will, nimmt man am besten die Seiten- und Hüftregion. Und die kannste z.B. mit dem Rollentrick auch gut rasieren.

Und bei so'nem kleinen Tier weiste auch nicht wie fest du festhalten kannst....und vorallem wie?
Das lässt sich ändern, seh ich grad. Soooooo weit wohnst Du von mir nicht weg. Wenn Du Bock hast, zeig ich Dir mal ein bißchen was. ;)


LG Angelus
 

Nema

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Ich finde die Idee eines Wikiartikels für richtiges Handling (medizinisch) richtig gut!

Unser TA hier ist gut und vorsichtig mit den Mäusen, aber er hat auch offen zugegeben, dass er noch nicht so viele Mäuse hatte. Er hat sich dann bei uns nach dem Charakter der Mäuse erkundigt, wie gut sie sich nehmen lassen und so.

Ich wusste zB noch überhaupt nicht, dass es einen Nackengriff gibt :unsure:
Im Nachhinein ist es schon logisch, weiß man als "Neuling" aber nicht unbedingt.

Vielleicht wäre es in dem Zusammenhang auch sinnvoll, die "Zeichen" aufzuschreiben, an denen man erkennen kann, dass es zu viel für die Maus ist? Ich kenne nur das zwanghafte Putzen bei erschreckten Mäusen, angelegte Ohren und flaches über den Boden kriechen. Aber ich glaube, die treten sofort auf, wenn eine scheue Maus außerhalb des sicheren Territoriums ist.
 

KatSch

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Ich wäre auch sehr froh über einen Wiki-Artikel dazu. *Daumenhoch*
Leider weiß auch ich trotz ausgiebigen Studiums des Wikis sowie Fachlektüre (in Printform oder auch auf diebrain und so) NICHT wie ich eine Maus beim TA festhalten sollte. *umkipp* Mir ist auch das Krallen schneiden neu (also dass man das z.T. machen sollte - meine Mäuse haben Steine im Gehege, wo sie sich ohnehin die Krallen wetzen) oder dass ein Nackengriff bei Mäusen blöd ist. Bin aber auch erst seit etwa einem Jahr Mäusehalterin...
Solche Sachen wären trotzdem VORAB bzw. zum Anfang sehr gut zu wissen.

@Angelus: falls Du einen Artikel schreibst, kann ich gerne auch mal mit den Augen eines Laien drüber schauen. Vielleicht denkst Du als alter Hase ja nicht an alles, was jemand Unerfahrenem an Wissen fehlt.

Meine Erfahrungen noch dazu:
Die eine TÄ, die meinen Heinrich noch vor der Kastra mit Cortison versorgen musste (weil er einen Atemwegsinfekt hatte und vor lauter Mundatmung fast hops gegangen wäre *seufz*), hat den Nackengriff angewendet und war auch sonst recht grob im Umgang mit ihm, weil sie Angst vor Bissen hatte (laut ihrer Aussage wurde sie schon oft von den Kleinen gebissen... warum wohl? :unsure:). Aber die Spritze ging rein und Heinrich ging es besser.

Die TÄ, die ihn kastriert hat (eine Bekannte von mir in der gleichen Klinik und selbst früher mal Mäusehalterin), hat auch schon Salbe ins Auge von Billie gemacht und dazu die Maus mittels Handtüchlein festgehalten und an ihre Brust gesetzt, damit sie dort besser sehen und behandeln kann und die Maus sich nicht sofort alles rausputzen kann. Das fand ich persönlich gut, da die Maus zwar unter dem Handtuch gefangen war, nicht aber die "böse" Hand dazu wahrgenommen hat. Ob das jetzt allerdings das Nonplusultra war, überlasse ich anderen zu entscheiden.

Jedenfalls würde ich mich SEHR über einen Artikel zum mausgerechten Handling im Wiki freuen! *freu*
 

Fufu

mausgrau
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ja, das flache über den Boden kriechen ist ganz typisch, wenn die Maus in unbekannte Umgebung kommt. Auch wenn die Maus sich freiwillig in unbekanntes Terrain vorwagt, kann man dieses Verhalten beobachten. Die Maus ist dann entweder nur vorsichtig, oder unsicher oder sie hat Angst.

Wenn ich meine Mäuse, z.B. zu einer Behandlung, aus dem Gehege nehmen muß, dann habe ich einen Mausepulli auf dem Schoß. Der wird nicht gewaschen :D und ist ordentlich eingemüffelt und eingepinkelt. Da findet die Maus also immer einen vertrauten Geruch vor. =)

Diesen Mausepulli - der ist eigentlich eine lange kuschelige Jacke - nehme ich immer mit zum TA und breite ihn auf dem Behandlungstisch aus. Da wird die Maus dann drauf gesetzt und kann erst einmal beobachtet werden. Die Maus hat viel weniger Panik auf dem Pulli, als auf der glatten Metallfläche des Untersuchungstisches. Man kann die Maus auch in einer Falte des Pullis fixieren. (Nur beim Krallenschneiden hat das nicht so gut geklappt, weil man so an die Füßchen nicht richtig ran kommt.)

Dieses Beobachten ist auch ein wichtiger Schritt zur Diagnose und dabei muß die Maus erst mal gar nicht festgehalten werden. Ich glaube der wichtige Punkt beim Festhalten ist einfach, daß es nicht zu lange dauert. Man sollte die Maus lieber zwischendurch wieder absetzen. Das "Greifen" und "Festhalten" scheint für die Mäuse mit sehr viel Angst verbunden zu sein (vor dem "Gefressen werden" kommt das "Gefaßt werden"). Aber in einem kurzen Moment des Festhaltens wird die Maus sicher nicht sterben. Im Falle von minutenlangem Festhalten sieht das vielleicht schon anderes aus. Deswegen würde ich die Maus lieber zwischendurch mal absetzen.

Außerdem habe ich die Beobachtung gemacht, daß die Mäuse sich leichter wieder beruhigen, wenn sie in einer dunklen Falte des Pullis angehaucht werden. =)

Edit: Bitte Mäusen müssen normalerweise nicht die Krallen geschnitten werden! Das ist ein Ausnahmefall, da es sich um eine Kratzmaus handelt und die sich mit ihren spitzen Krallen richtige Löcher in den Muskel reißt!!
 
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Nema

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Das ist natürlich eine klasse Idee mit dem Pulli!
Kann man dafür wohl auch so ein Küchentuch nehmen oder etwas vergleichbares? Vielleicht schaue ich dann mal in einem Stoffladen vorbei und besorge mir entsprechenden Stoff, in dem sie sich wohlfühlen, der dann mit zum TA kommt. In die TB kommt ja immer etwas einstreu aus dem Gehege, aber auf dem Metalltisch wirken alle unsere Mäuse immer panisch.

Außer Nova. Ich glaube, die hat kein Angstempfinden, so wie sie sich gibt :unsure: Die ist sogar freiwillig zur Hand des Docs gehoppelt.
 

Fufu

mausgrau
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... man kann eigentlich alles nehmen, Hauptsache weich und kuschlig.
Ich würde halt keine Kunstfaser wählen, sondern eine Naturfaser wie Wolle oder Baumwolle, das können sie dann auch problemlos annagen. =)
 
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@Nema
Puuuhhhh, die Zeichen, wann es zu viel wird... Ja, sinnvoll wäre es. Wenn ich mein Artikelchen dazu schreib, werd ich es versuchen. Das Problem ist in dem Fall leider, dass da viele, sehr, sehr feine Nuancen reinspielen, die sich unheimlich schlecht in Worte fassen lassen. *schäm*
Ich kann Dir genau sagen "Jetzt ist gut", wenn ich eine Maus in der Hand hab. Aber ich glaub, ich muss erstmal in mich gehen, warum ich so genau weiß, dass "jetzt gut" ist... *rotwerd*

@Angelus: falls Du einen Artikel schreibst, kann ich gerne auch mal mit den Augen eines Laien drüber schauen. Vielleicht denkst Du als alter Hase ja nicht an alles, was jemand Unerfahrenem an Wissen fehlt.
Na, das Angebot nehm ich doch sehr gern an. *knuddel*
Ich hab schon öfter festgestellt, das ich Sachen nicht schreibe, weil die einfach so drin sind, dass ich nicht mehr drüber nach- und beim Schreiben dann nicht mehr dran denke. *schäm*

Und warum die grobe TÄ immer gebissen wird? Weil sie es nicht anders verdient! *ätsch* Solche Exemplare hatte ich auch schon. Ich sag noch: "Hochheben, nicht rumdrehen." Nein, der Doc muss das Tier rumdrehen - und hat es prompt im Finger hängen. Es gibt verschiedene Handlingarten, wenn die auf bestimmte Charaktere treffen, kannst Du drauf warten, dass die Mäuse im Finger hängen. Find ich immer wieder faszinierend, denn Farbis muss man schon arg reizen, dass sie das tun.

Ich guck mal, dass ich mich an einen Artikel setze. Aber je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr kann ich dazu ein Buch schreiben. *umkipp*
Und was man halt schlecht beschreiben kann, ist das Feeling - also, wie sich z.B. ein Tier kurz vor dem Kollaps anfühlt. Den sieht man nämlich nicht nur kommen, den spürt man auch.

@Fufu
Ja, Zeit ist beim Festhalten DER Faktor. Deshalb geht es ja beim Handling im ersten Schritt schon genau um solche Sachen wie den Pulli: Mäuse gar nicht erst festhalten müssen. Und wenn man es doch mal muss, dann möglichst so, dass sie sich nicht allzu festgehalten fühlen. ;)


LG Angelus
 
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