Frage zu Medikamentengabe bei Kopfschiefhaltung, außerdem Milben

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Hallo!

Gestern morgen habe ich bei einem meiner Kastraten (mindestens 16 Monate alt, eher etwas älter) eine Kopfschiefhaltung festgestellt. Ich habe dann gleich Baytril besorgt.

Normalerweise klappt die Gabe mittels Nutri-Medi-Gemisch auf Plastelöffel ganz gut, aber die Maus scheint das nicht so richtig "orten" zu können. Wenn ich aus dem Nutri-Medi-Gemisch ein Oblaten-Sandwich mache, klappt es aber, er frisst das. Frisst auch sonst und trinkt.

Nun ist es so, dass ich am Montag mit allen fünf Mäusen zum TA muss, das zweite Mal spotten wegen Milbenbefall. Könnte das Stronghold dem Schiefkopf-Kastraten schaden?
Gehegereinigung muss dann ja auch sein. Noch mehr Stress. Außerdem ist der Kastrat vermutlich blind, was ja eigentlich nicht so schlimm ist. Aber wenn er jetzt Schwierigkeiten hat sich zu orientieren, also doppelt, wegen Schiefkopf und Blindheit, ist es da überhaupt zu verantworten ihm durch die Gehegereinigung auch noch die letzten Orientierungsmarken (Geruchsspuren) zu nehmen?
Die zweite Milbenbehandlung ausfallen zu lassen oder zu verschieben ist vielleicht auch nicht die beste Idee?

Zu den Medikamenten bei Kopfschiefhaltung hab ich auch noch Fragen:
Wäre es okay, wenn ich der Maus morgen das AB spritzen lasse (um sicher zu sein, dass er auch dir richtige Dosis ganz sicher bekommt)? Oder sollte ich bei der oralen Gabe bleiben? Oder wäre es vielleicht sogar ratsam ein AB mit Depotwirkung spritzen zu lassen, was dann ja aber eine andere Wirkstoffklasse wäre?

Im Wiki habe ich gelesen, dass eventuell Kortison auch ratsam wäre. Allerdings vermute ich, dass es dafür zu spät ist?
Für Vitamin-B-Komplex auch?

In dem Leitsymptome-Buch von Ewringmann und Glöckner habe ich gelesen, dass auch Metacam gegeben werden sollte.

Ich werde das natürlich auch alles mit meiner Tierärztin besprechen, ich wollte euch trotzdem mal nach euren Meinungen und Erfahrungen dazu fragen. Ich möchte, dass es dem kleinen Kerl wieder gut geht, will ihn aber andererseits auch nicht durch viele Medikamente dann doch schaden. Das muss der kleine Körper ja auch irgendwie verarbeiten.

Danke schon mal und liebe Grüße,

moonrain
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Moonrain,
bei Schiefkopf ist Chloramphenicol besser geeignet als Baytril. Das muß man allerdings zwei mal täglich geben, geht aber besser ins Gehirn und das Innen- bzw. Mittelohr. "Überragend im Vergleich zu allen anderen bekannten Antibiotika ist der anteilsmäßige Übertritt in den Liquor. Er beträgt bei gesunden Meningen 30-50%, bei entzündeten Meningen kann er nahezu vollständig sein." Ob man das bei Mäusen spritzen kann, weiß ich nicht.

Stronghold ist im allgemeinen gut verträglich, ich denke nicht, daß es der Maus schadet. Auch gegen Vitamin B-Komplexpräparate ist nichts einzuwenden. Ich würde aber das Baytril erst mal bis morgen weitergeben.

Außerdem kannst Du es zusätzlich mit Gingko-Extrakt probieren. Tabletten sind besser - siehe Permalink #6:
http://mausebande.com/forum/kontroverse-fachbereichuebergreifende-diskussionen/gesundheit-medizinisches/57971-gingko-extrakt-maus-schlaganfallaehnlichen-symptomen.html

Liebe Grüße und alles Gute für das Mäuschen!
Fufu
 
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Danke Fufu, ich hatte ja ein bisschen darauf gehofft, dass du was dazu sagst. ;) *knuddel*

Ich hatte schon mal ein Schiefkopfmäuschen, da hat Baytril gut geholfen.
Chloramphenicol (Chloromycetin Palmitat) hatte ich mal bei einem Schnupfenmäuschen und war damit nicht so zufrieden. Aber ich werde meine TÄ mal darauf ansprechen, ob man das AB noch wechseln kann.
 

Fufu

mausgrau
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=) Du kannst ja bis morgen schauen, ob es eine Besserungstendenz gibt. Wenn ja, dann kannst Du ruhig beim Baytril bleiben. Wenn nicht, dann besprich das ruhig mit dem TA, was der meint. Drücke die Daumen, daß was hilft und das schnell. *knuddel*
 

stefanie

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ich hab's immer mit Baytril weggekriegt, allerdings dann in Akutphasen auch 2x täglich...

Kontrollfrage:
Es können keine Milben für die Schiefhaltung verantwortlich sein?

Unkooperative werden der Kurz-und-zackig-Behandlung unterzogen:
Tropfen Baytril auf Schüsselchen bereitstellen,
Maus fangen,
Maus in linke Faust nehmen (locker),
zwischen Zeige-& Ringfinger aufmachen
(bei Daumen wird die Lücke zu groß. Wenn hier auch und schon de Schultern durch: von vorn das Ganze)
=> Maus drückt mit Schnauze raus
Maus fixieren (und beruhigend, aber entschieden volltexten),
Baytriltropfen mit Zeigefinger der rechten Hand aufnehmen und ans Maul schmieren (und beruhigend, aber entschieden volltexten - "Maus, das muss sein, ist gleich vorbei, ich will Dich noch ne Weile haben"),
das oft 2x, bis man genug dran hat,
Sofort Faust aufmachen, dass Maus locker sitzt ("hä, wird nicht schlimmer, sondern besser?"),
Maus von Handfläche in Stall zurücklaufen lassen,
da putzt sie sich dann das AB vom Mäulchen und nimmt's somit auf.
Leckerli anbieten.

Manche lassen sich's auch in einen hohlen toten Mehlwurm gefüllt anbieten,
die Hälfte merkt aber, dass der anders schmeckt

Aber Depot könnte auch angebracht sein.

Vorsicht, nicht zu früh mit AB aufhören, da haben wir uns neulich einen Rückfall eingefangen (inzwischen merkt man dem Knilch aber nichts mehr an)
 
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Hallo ihr Lieben!

Heute hab ich dem Kastraten das Baytril von der Tierärztin spritzen lassen. *heilig* Morgen versuche ich es dann wieder mittels Oblaten-Sandwich.
Die von dir beschriebene Variante zur Medi-Gabe, stefanie, würde bei dieser Maus bestimmt auch ganz gut funktionieren, er ist ein ganz genügsamer Geselle.

Ich habe nochmal Baytril mitbekommen, dann für insgesamt 10 Tage.
Außerdem Vitamin B Komplex, zur oralen Gabe, für eine Woche. Kennt ihr das so? Die Tierärztin sagte spritzen ginge auch, aber das ware wohl etwas "scharf", weswegen sie zu oraler Gabe raten würde. Das kann ich doch sicher auch in Nutri einmischen?

Ob die Milben für die Kopfschiefhaltung verantwortlich sein können, hab ich die TÄ auch gefragt. Und sie meinte, eigentlich nicht. Weil der Schiefkopf ja eher durch Bakterien verursacht wird.
Und ich seh da eigentlich auch keinen Zusammenhang. Denn das heutige spotten war schon das zweite mal. Das erste Mal Stronghold gab es vor drei Wochen.
stefanie, wie wäre denn deine Theorie, dass Milben und Kopfschiefhaltung zusammenhängen könnten?

Übrigens danke für die Besserungswünsche. =) Heute, also nach 3x Baytril, sah die Maus schon weniger schief aus. Ich bin also zuversichtlich, dass es wieder gut wird.

Liebe Grüße
moonrain
 

Lumi

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man sagt, Baytril würde nicht so gut wie Chloro wirken.
Ich hab aber auch immer mit Baytril behandelt und es hat immer gut funktioniert. Daher bin ich nie in die Verlegenheit gekommen mit Chloro behandeln zu müssen.

Wenns schon anscheinend anschlägt: Gut so! Und weitermachen :)
 

stefanie

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dass Milben und Kopfschiefhaltung zusammenhängen
Das war Hinterkopf-"schon mal gehört"
- erklären würde ich es mir mit Milben, die sich da reingegraben haben , also wohl Grabmilben
 

Fufu

mausgrau
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Hm, also die Grabmilben graben sich wohl eher in die Haut, so ähnlich wie Krätzemilben. Ich hab im Hinterkopf, daß Einzeller, also Protozoen sind, die auch eine Kopf-Schiefhaltung verursachen können, schwerpunktmäßig bei Kaninchen, ist aber wohl auch bei Mäusen möglich. Encephalitozoon cuniculi heißt der Erreger. Es gibt 3 Stämme, einer ist auch mauspathogen, aber selten.

Wikipedia: "Encephalitozoon cuniculi Typ II (Mäusestamm) ist vor allem für Altweltmäuse krankheitsauslösend und wurde bislang nur in Europa nachgewiesen. Die Seroprävalenz beträgt bei wildlebenden Ratten und Mäusen zwischen 3 und 4 %, in den Laborhaltungen kommt der Erreger durch die hohen Hygienestandards praktisch nicht mehr vor."

Aber ich hab auch erst auf eine mögliche Milbenursache getippt, ehe mich das Google wieder an den Einzeller erinnert hat. :D
Viele Grüße =)
Fufu
 
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Wenns schon anscheinend anschlägt: Gut so! Und weitermachen :)

Wird gemacht. =) Maus ist weiterhin auf dem Weg der Besserung.

moonrain said:
Außerdem Vitamin B Komplex, zur oralen Gabe, für eine Woche. Kennt ihr das so? Die Tierärztin sagte spritzen ginge auch, aber das ware wohl etwas "scharf", weswegen sie zu oraler Gabe raten würde. Das kann ich doch sicher auch in Nutri einmischen?
Weiß dazu eventuell jemand etwas? Mit Vitamin B Komplex habe ich keine Erfahrung. Gestern habe ich es dem Mäuschen mit stefanies Variante verabreicht. Da war er natürlich nicht Fan von. ;)


Grabmilben würde ich in diesem Fall ausschließen, weil vor drei Wochen ja schon mal mit Stronghold behandelt wurde, was auch geholfen hat. Und Stronghold hilft ja nicht gegen Grabmilben, soweit ich weiß.

Liebe Grüße *knuddel*
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Moonrain,
ich hab das Vitamin-B-Komplex-Präparat immer mit Kokosmilch vermischt.

Die Dosierung war: (bitte nachkontrollieren!!!, weil es verschiedene Präparate gibt!) 0,001 ml pro Gramm Maus.

30 Gramm Maus = 0,03 ml
40 Gramm Maus = 0,04 ml
50 Gramm Maus = 0,05 ml

Das habe ich dann 1:4 mit Kokosmilch vermischt:
(ich habe die Mischung immer für die ganze Truppe im Gläschen angerührt und dann mit 1 ml-Spritze aufgezogen).

Dosierung der Vitamin-B-Komplex-Kokosmilch-Mischung:

30 Gramm Maus = 0,15 ml
40 Gramm Maus = 0,2 ml
50 Gramm Maus = 0,25 ml

Das haben die Mäuse locker weggeputzt, also mit Begeisterung freiwillig von der hingehaltenen Spritze abgeleckt. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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Danke, Fufu =)

Die Tierärztin hat mir die "Tagesration" in jeweils eine Spritze abgefüllt, 0,05ml. Passt auch vom Gewicht.

Kokosmilch habe ich leider gerade nicht da. Aber was mit Kokosmilch gemischt werden kann, kann man bestimmt auch in Nutri mischen. :unsure:
Pur ist wohl nicht so gut? Weil Vitamin B nicht schmeckt?
 

Fufu

mausgrau
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Im Nutrical sind schon B-Vitamine drin. Also gibst Du die dann noch zusätzlich dazu. Für einen Tag macht das nichts, aber auf Dauer ist das dann wohl zuviel. =)
 

Lumi

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Vitamin B hab ich immer in Jogurt eingerührt. Kam hier gut an.
Kannst aber auch in ein wenig Nutri einrühren, die kritischen Werte für eine Überdosierung solltest Du so kaum erreichen können.
 

jase

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Ich dachte Vitamin-B-Komplex kann man nicht überdosieren:unsure:
Zumindest steht es so in dem Infothread, dass der Körper sich so viel nimmt wie er braucht und den Rest ausscheidet.
 
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Dass "überschüssige" Vitamine ausgeschieden werden, habe ich auch schon mal gelesen. Aber ob das für alle Vitamine gilt, weiß ich nicht. :unsure:

Dem Mäuschen geht's von Tag zu Tag besser.
Gelegentlich habe ich den Eindruck, dass der Kopf noch leicht schief ist. Vor allem wenn er den Kopf nach oben nimmt, um was zu erschnüffeln oder so.
Woher weiß ich, wenn ein leichter Schiefkopf zurück bleibt, ob die Maus trotzdem wieder gesund ist? :unsure: Und bei einem Rückfall (was ich nicht hoffe) würde der Kopf dann wieder schiefer werden?

Bei der ersten Maus, die ich mal deswegen behandeln musste, ist die Kopfschiefhaltung komplett wieder weggegangen.

Danke für eure Antworten und hilfreichen Tipps. *Blumen*
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Moonrain,
wenn sich über längere Zeit nichts mehr verändert, es der Maus aber sonst gut geht, dann muß man davon ausgehen, daß es sich um einen bleibenden Zustand handelt. Würde sich der Zustand dann wieder verschlechtern, also der Schiefkopf wieder schlimmer werden, dann wäre das ein Hinweis auf ein Rezidiv und es müßte sofort wieder behandelt werden (was auch ich nicht hoffe). Hoffen wir also das Beste. *knuddel* Ich würde aber das AB nicht zu früh absetzen.
Viele Grüße
Fufu
 

Lumi

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zu den Vitaminen:
es werden nicht alle überflüssigen Vitamine ausgeschieden!
Über die Niere, sprich den Urin, werden die wasserlöslichen Vitamine ausgeschieden. Aber auch diese (also z.B. die B-Vitamine) kann man theoretisch so überdosieren, dass die Nieren nicht mehr hinterher kommen.
 

stefanie

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Dass "überschüssige" Vitamine ausgeschieden werden, habe ich auch schon mal gelesen. Aber ob das für alle Vitamine gilt, weiß ich nicht.

Meines Wissens sind's die EDeKa, die man überdosieren kann (und nicht einfach ausscheiden),
also:
E; D; K

Aber gib mir den Vit' B-Spritze, und ich kriege juckende Nesselstellen...

**
ja, Rückfälle merkst Du schnell daran, dass der Kopf wieder schiefer wird.
Bei meinem ist's jetzt engültig durch, dem merkt man nichts mehr an (aber: Hatte Rückfall)
 

Fufu

mausgrau
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EDeKA, :D, also Vitamin E, D, K und A. Das sind die fettlöslichen Vitamine, die kann der Körper speichern und es kann eine Hypervitaminose entstehen. Die Leber kann verschiedene Vitamine speichern, u. a. auch das Vitamin B12. Überdosierungen sind bei den wasserlöslichen Vitamine aber die Ausnahme. =)
 
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