Geschenk bei Nacht: 5 Babymäuslein

Plaudertasche

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Hallo zusammen,
nachdem mein letztes „Geschenk“, mein kleiner Krümel, ein völlig zahmer Waldmäuserich nach 3,5-jähriger Beziehung mit mir eingeschläfert werden musst, hat meine Katze wohl gedacht, ich brauche Nachschub.
Bitte spart euch die Wildtier-nicht artgerecht-Disskussion, denn bei Krümel lag ne Atemwegsverwachsung vor. Er hätte draußen keine Chance gehabt...
Nun aber zu gestern Nacht. Meine Katze hat mir im Abstand von 20 Minuten 5 Babymäuse (vermutlich auch Waldis, definitiv ein kompletter Wurf, bereits extrem agil, mit Fell und offenen Augen) gebracht. Sie fressen schon Haferflocken und weiche Saaten, wobei ich ihnen jetzt auch ein wenig Katzenanzuchtsmilch hingestellt hab, was sie auch annehmen.
Anfangs sah’s gar nicht gut aus. Nr. 1, 3 und 5 waren agil und zeigten keine Verletzungen, während Nr. 2 und 4 extrem apathisch waren und sich kaum bewegt haben. Ich hab sie in ein Terrarium mit Einstreu gepackt und ihnen ein Schmuckbeutelchen hineingetan, das sie dankbar als Schlafhöhle angenommen haben. Nr. 4 ging es dann immer schlechter. Da er nach ner Stunde ziemlich ausgekühlt war, hab ich ihn dann in eine Socke gepackt und mit ins Bett genommen, damit er warm bleibt. Er hatte ne winzige Wunde am Kopf. Ich hab ihm eigentlich keine Überlebenschance eingeräumt, aber heut morgen schlug das Herzchen noch. Agil ist aber anders.
Hab ihn wieder zu den anderen reingesetzt. Die haben heute Morgen alle im Beutel gepennt und geatmet. Auch Nr. 2, aber der frisst nicht... Abwarten und Daumen drücken für Nr. 2 und 4...
Soweit, so gut...
Zum Aussetzen haben sie noch zu wenig Fluchtmechanismus. Sie laufen zwar vor meiner Hand weg, verziehen sich aber nicht mal, wenn Schritte kommen, Licht angeht oder jemand an die Scheibe geht. Ich werd sie also wohl 1-2 Wochen behalten und in der dunklen Garage ohne Kontakt sich entwickeln lassen.
Was mir am meisten Sorgen macht, ist die unheimliche Menge an Parastiten, die die Zwerge haben. Im Beutel hat’s gewurlt vor lauter Milben.
Kann ich was tun? Gibt’s ne unkomplizierte Methode?
So, jetzt muss ich schlafen, denn die Zwerge haben mir die letzte Nacht all meine Ruhe geraubt.
Ich freue mich auf eure Tipps.
Sandra
 
L

Lasiusniger

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Hi,

ich habe von Jungenaufzucht keine Ahnung, würde aber zum Tierarzt mit der Bande. Eventuell muss ein Antibiotikum gegeben werden, weil sich auf die Wunden Infektionen drauf gesetzt haben.
In der Praxis können dann auch die Untermieter bestimmt werden (Kotprobe nicht vergessen), damit sie entsprechend behandelt werden können.

Alles Gute für die Kleinen, schön, dass du dich um sie kümmerst *blumen* Sie haben Glück im Unglück gehabt.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Sandra,
ja, auf jeden Fall AB geben, am besten Baytril. Die Kleinen, die nicht fressen, würde ich mit Aufzuchtsmilch füttern.
Was sich auch bewährt hat, ist diesen Mickerlingen vor der Milchgabe etwas Glucose 5% (beim TA besorgen) zu füttern.
Außerdem Päppelbrei, angerührt mit Aufzuchtsmilch geben.

Solange die so schwächeln, würde ich eine Wärmequelle anbieten.

Momentan steht das Überleben der Mäuse vor der Frage, ob sie zu zutraulich werden.
Entwöhnen kann man die Mäuse dann später noch. Ich habe übrigens auch recht zutrauliche Waldmäuse erfolgreich ausgewildert.

Waldmäuse in Gefangenschaft werden leider ziemlich fett, was Ausdruck der fehlenden Bewegung ist, da sich die Waldmäuse in Freiheit ausgesprochen viel und intensiv bewegen, was in Gefangenschaft nicht ermöglicht werden kann.

Vielleicht kriegst Du sie durch - Daumen sind gedrückt!
Viele Grüße
Fufu

Edit: Wegen der Milben: Kosmetiktücher als Unterlage benutzen und die Mäuse in Fauna-Box setzen. Täglich die Box wechseln (mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen - das reicht!) und die Kosmetiktücher entsorgen (am besten verbrennen). Das reduziert die Milbenlast. Spotten würde ich sie noch nicht, wenns irgendwie geht.
 

Plaudertasche

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Stand der Dinge: Alle leben noch, haben aber heute den ganzen Tag nur gepennt. In meiner Besorgnis hab ich sie gerade geweckt, weil ich mir nicht sicher war, ob sie überhaupt noch leben. Alle bewegen sich normal, aber gefressen haben sie heute kaum. Ich halt euch auf dem Laufenden.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Plaudertasche,
fütterst Du die Kleinen denn jetzt mit Aufzuchtsmilch?
Gut sind auch geschälte Hanfsamen. Sie sind klein, weich und fettreich und werden gerade von den jungen Waldmäusen gern gefressen.
Gehen sie an den Brei?
Viele Grüße
Fufu
 

Plaudertasche

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Ich hab versucht, ihnen die angewärmt die Milch mit der Pipette zu geben. Das klappt aber leider nicht, weil sie sehr scheu und schreckhaft sind. Jetzt habe ich die Milch in einem flachen Schälchen in den Käfig gestellt. Sie wird da aber kalt, weil die Zwerge immer nur ganz kurz kommen. Das funktioniert trotzdem. Die meisten kommen irgendwann vorbei und lecken Sie auf. Mit dem Wasserspender kommen sie leider nicht zurecht. Zusätzlich habe ich ein Schälchen mit weichen Samen (geschälte Sonnenblumensamen, Hanfsamen und Ähnliches) im Käfig deponiert. Auch das ignorieren sie überwiegend. Dann bin ich auf die göttliche Idee gekommen, Haferflocken im ganzen Käfig zu verteilen. Im Einstreu zu wühlen und zu suchen kennen sie anscheinend. Die Haferflocken werden angenommen.
Insgesamt machen alle fünf (!!!) einen agilen Eindruck und beginnen das große Terrarium zu erforschen. Sie turnen herum, putzen sich gegenseitig, schlafen aber auch extrem viel. Man sieht sie immer nur ganz kurz. Ich habe ihnen richtig viele Häuschen und Versteckmöglichkeiten ins Terrarium gestellt.
Mit den Milben bin ich noch nicht weiter, weil ich die Zwerge durchs Einfangen jetzt nicht stressen will, wo sie sich langsam beruhigen.
Länger als ein-zwei Wochen werden sie eh nicht bleiben, auch wenn sie extrem goldig sind.
Ich halt euch auf dem Laufenden.
 

Fufu

mausgrau
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Klingt gut.
Mit den Milben würde ich aufpassen, falls blutsaugende Exemplare dabei sind, könnten die Mäuse durch Blutverlust geschwächt werden.
Du kannst ein Ersatzgehege einrichten und das ganze Inventar aus Gehege 1 für 1 Stunde bei 100 Grad im Backofen in einer Schüssel o.ä. ausbacken, die Box wie gesagt mit heißem Wasser ausspülen. Dann würde ich jeden Tag ein Gehege ausbacken. Damit bekommst Du ziemlich viele Milben weg. Die Mäuse vorher umstetzen, am besten in Klopapierrollen. Das Ausbacken erhält den Geruch, also haben die Mäuse durch die Aktion nicht so viel Streß.
Viele Grüße
Fufu
 

Plaudertasche

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Nur zum Abschluss: Hatte die Zwerge zwei Wochen in Obhut, bis sie harte Samen gefressen haben. An den ersten Ausbruchsversuchen, die soweit gingen, dass sie gegen den Deckel des Terrariums gesprungen sind (90 cm hoch), haben wir gemerkt: Sie wollen raus, also haben wir sie in einem künstlichen Bau (Eimer mit vier Röhren als Ausgänge), ihrem Nest und einem Futtervorrat ausgesetzt. Vielleicht haben sie es ja geschafft. Ich hab alles dafür getan.
 
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