Geschwür an der Duftdrüse

NyanNyan

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Hallo ihr Lieben,

Tierarzttermin habe ich noch nicht gemacht, den werde ich aber sofort ausmachen. Da mein Tierarzt aber nicht so Mäuse kompetent ist, möchte ich die Grundsatzfrage an euch richten und hoffe, dass mir jemand antwortet, bevor ich die Lebensentscheidung übereilt treffen muss...
Es ist bereits ziemlich ernst. Ich habe es einfach nicht gesehen, gerade eben nur durch Zufall. Mein alter Mäuserich (3 Jahre 2 Monate alt) trägt ein ca. Haselnuss großes Geschwür am Bauch direkt an der Duftdrüse mit sich herum... Er verhält sich normal, frisst und trinkt nach wie vor gut. Trotzdem kann ich nicht ausschließen, dass er Schmerzen hat.

Ich gehe davon aus, dass kein Tierarzt hier in meinem Umkreis therapieren wird. Wann ist der Zeitpunkt gekommen? Oder soll ich da ganz einfach auf das Urteil meines Tierarztes vertrauen?

Traurige Grüße...
 

trulla

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Hallo NyanNyan,

achje, das tut mir leid :cry:
Wenn man es früh erkennt, dann kann man DD-Tumore recht gut entfernen. Bei der Größe und dem Alter deiner Maus würde ich aber wohl keine Experimente mehr machen *seufz*

Ich würde nicht einfach auf das Urteil deines TA vertrauen, denn der sieht die Maus ja nur ganz kurz und du siehst sie täglich vor dir. Ich denke zwar, dass Rennmäuse ihre Schmerzen gut verstecken können, andererseits glaube ich auch, dass sie auch mit Schmerzen recht gut klarkommen. Du kannst dir ja ein Schmerzmittel mitgeben lassen. Die Tage deines Renners sind ja leider gezählt, da würde ich mir jetzt nicht zu große Sorgen wegen Belastung der Leber oder Ähnliches machen. Jubel ihm einfach täglich die vom TA empfohlene Dosis über ein Leckerlie unter. Wenn es ihm schlechter geht, dann wirst du das merken. Ist das Geschwür klar nach außen abgegrenzt? Leider gehen Duftdrüsentumore oft auch nach innen und sind in Wirklichkeit viel größer als angenommen.

Verwöhne den alten Herren und mache ihm noch eine tolle Zeit *knuddel* Manche sind auch sehr zäh und halten noch lange durch! Kommt drauf an wie schnell das Geschwür wächst... Du wirst es auf dich zukommen lassen müssen.

Alles Gute!
trulla
 
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NyanNyan

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Hi, danke für deine Antwort.

Wir waren inzwischen beim Tierarzt. Er sagt rein optisch und aufgrund seiner Erfahrung sieht es nach einer bösartigen Umfangsvermehrung aus. Klar nach außen abgegrenzt ist es nicht.
Er hat tatsächlich doch die Möglichkeit eröffnet, das Geschwür operativ zu entfernen, das hätten die wohl bereits bei Ratten erfolgreich durchgeführt. Er gab aber das erhöhte Narkoserisiko, einen Rückfall aufgrund von Streuung oder die Möglichkeit, dass da noch was viel Größeres in seinem Inneren aufwartet, zu Bedenken.
Alternative ist eine Einschläferung. Er sagte, dass wir die mit Hilfe von Schmerzmitteln ein wenig herauszögern könnten, allerdings ist die Umfangsvermehrung schon so drastisch, dass wir da von wenigen Tagen sprechen. Zudem sei es möglich, dass er mit Schmerzmittel stärker an dem Geschwür herummacht, sodass dieses sogar aufplatzen und meine Maus verbluten könnte.

Wir sind nun erstmal damit verblieben, dass er der Maus ein Schmerzmittel gespritzt hat und ich morgen nochmal reinschaue: Entweder für mehr Schmerzmittel, für die Einschläferung oder für die OP.

Ich habe eben noch mal nach meinem Mäuserich geschaut und tatsächlich ist er da ziemlich am rummachen, es blutet auch. Ansonsten scheint er ganz ok.
Die OP habe ich für mich ausgeschlossen.
Ich sehe da also nur noch eine Möglichkeit... Ich möchte nicht egoistisch sein, er soll nicht leiden müssen. Das zusätzlich aufkratzen bzw. beißen sorgt nur für mehr Schmerzen. Ich schlafe da nochmal drüber und schaue wie es ihm morgen geht, aber ich denke, dass ich ihn erlösen werde.
 

trulla

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Hallo NyanNyan,

nichts zu danken.
Klar, Haselnussgröße im Vergleich zur Maus ist schon recht groß, aber die Größe allein wäre für mich nicht entscheidend. Du hattest ja geschrieben, dass er sich ganz normal verhält und auch, dass du gar keine Veränderung bemerkt hast an ihm, spricht ja eigentlich dafür, dass es ihm so ganz gut zu gehen scheint. Das "dran rummachen" kommt jetzt drauf an... Klar, dass sie da vermehrt dran putzen, das habe ich auch schon erlebt, ist ja wie ein Fremdkörper. Auch leichte äußerliche Verletzungen. Das war für mich aber noch nicht der Zeitpunkt zum Gehen-lassen.
Aber das kann ich so jetzt natürlich nicht beurteilen, ich kenne deine Maus ja nicht und weiß nicht, wie es wirklich ausschaut. So aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass Mäuse sehr viel aushalten und dass man es ihnen anmerkt, wenn sie wirklich leiden. Aber auch das ist natürlich alles nur Interpretation meinerseits, sprechen können sie ja leider nicht unsere kleinen Schätze *seufz* Insofern muss man auch sagen, dass es falsch und richtig da nicht wirklich gibt, mit Sicherheit kann es sowieso niemand sagen.

Du wirst die richtige Entscheidung für deine Mausi treffen *knuddel* Wie auch immer sie ausfällt.
 

nonin

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Das tut mir leid. *knuddel*
Ich habe ja leider schon einige DD-Tumor-Patienten gehabt. :cry: Eine OP würde ich bei dieser Größe und in dem Alter auch ausschließen.

Mein Hauptkriterium für den Zeitpunkt des Einschläfern liegt im Verhalten des Tieres.
Solange Maus vernünftig frisst, ihren üblichen Kram macht und vom Partner in Ruhe gelassen wird bzw. die beiden sich verstehen, würde ich nicht einschläfern.
Beispielsweise Minh hat hier ja auch noch einige Wochen gelebt, obwohl der Tumor immer wieder aufgegangen ist. Mit Schmerzmittel ist er eine Zeitlang gut zurechtgekommen ... irgendwann hatte ich den Eindruck, dass der Juckreiz wirklich störend wird und Yin hatte seine Aktivitäten auch sehr reduziert.
Das war für mich dann der "richtige" Zeitpunkt.

Aber es gibt unterschiedliche Haltungen. Manche Leute schläfern eher früher ein, damit das Tier möglichst gar keine Schmerzen hat, ich denke, dass ein gewisses Maß an Schmerzen zumutbar ist und man die Tieren ihren Abschied selbst überlassen sollte - natürlich nur, wenn sich das Leiden in Grenzen hält.
Sterben ist sicher nicht schön, aber es ist ein Teil des Lebens.
 
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