Ich zweifel gerade an der Menschheit, Hamster vor die Tür gesetzt

Fufu

mausgrau
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Bei den Bewegungen könnte es sich auch um Muskelzittern handeln. :unsure: Offenbar "erwärmen" sich Tiere, die aus dem Winterschlaf erwachen, teilweise durch Muskelzittern, das an Schüttelfrost erinnert. Also würde das Zittern beim Topor eher am Ende des "Anfalls" auftreten, wohingegen beider Epilepsie die Bewegungen eher am Anfang des Anfalls zu erwarten wären. Auch hier könnte die Beobachtung des zeitlichen Ablaufs vielleicht eine Klärung bringen. :unsure:
 

Beere

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Huhu,

zu Trullas Frage oben: Ich hatte Epilepsiemäuse und Bekannte eine Epilepsiekatze. Nach einem Anfall waren die wie tot - da hat sich gar nichts mehr bewegt und es hat immer einige Zeit gedauert, bis sie sich wieder bewegt haben.

Ich finde es toll, dass hier so intensiv nach einer Erklärung gesucht wird, aber ich persönlich halte die Theorie mit Winterstarre etc. immer noch für abwegig. Ich halte seit Jahren Hamster, kenne viele andere Halter und bin in diversen Foren unterwegs. So eine Geschichte ist mir noch nie unter gekommen.

Es gibt immer wieder mal Hamster, die in Winterstarre fallen, aber da spielt doch die Temperatur eine große Rolle, zumindest habe ich noch von keinem Fall gelesen, in dem das Tier vorher nicht deutlich niedrigen Temperaturen ausgesetzt war und wieder vollkommen normal war, nachdem die Temperatur erhöht wurde.

Blindheit halte ich da nicht für ausschlaggebend, es genau wie es viele blinde Mäuse gibt, gibt es auch viele blinde Hamster. Hätte das Augenlicht bzw der Verlust davon etwas mit der Winterstarre zu tun, müsste man sowas doch schon viel öfter gehört haben oder nicht? :unsure:
 

Knautschi

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Ich hatte einen Zwerghamster der ist noch in seinem ersten Winter,
in Winterschlaf/Topor gefallen.Mitten im Gehege am Laufrad.Es war
Mittag und die Temperatur war 21 Grad im Wohnzimmer.
Er war völlig ausgekühlt und leblos.Habe ihn gewärmt und dann wurde
er wieder wach.Es passierte allerdings nie wieder und er war absolut gesund.

LG Knautschi
 
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Mousyperson

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Ich hatte einen Zwerghamster der ist noch in seinem ersten Winter,
in Winterschlaf/Topor gefallen.Mitten im Gehege am Laufrad.Es war
Mittag und die Temperatur war 21 Grad im Wohnzimmer.
Er war völlig ausgekühlt und leblos.Habe ihn gewärmt und dann wurde
er wieder wach.Es passierte allerdings nie wieder und er war absolut gesund.
LG Knautschi

Knautschi kannst du was zu den genannten Zuckungen sagen? Ist dein Hamster auch so ähnlich wach geworden wie in dem Video der aus dem Winterschlaf erwachende Goldmantelziesel? (Link siehe oben) bzw. das Kurzvideo von Punkratz' Hamster hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ECqhnZD3b3Q&feature=youtu.be
 
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Mousyperson

Guest
@Fufu, die Videos sind prima ;) ich denke mit den Bewegungen kurbeln sie ihren Kreislauf an und bringen das Blut in den Adern wieder richtig zum Fließen, erst damit kann sich ja der Körper wieder auf Normaltemperatur bis in den "kleinen Zeh" erwärmen.
 
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Ja stimmt diese beiden Videos sehen meinem Herrn Hamm sehr ähnlich :)

Kann er das steuern wann dieser Schlaf einsetzt?
Weil das immer in so ungeschützten Ecken passiert.. Da wäre er in der Natur ja eine leichte Beute..
 

Fufu

mausgrau
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@Fufu, die Videos sind prima ;) ich denke mit den Bewegungen kurbeln sie ihren Kreislauf an und bringen das Blut in den Adern wieder richtig zum Fließen, erst damit kann sich ja der Körper wieder auf Normaltemperatur bis in den "kleinen Zeh" erwärmen.

Der Kreislauf wird sicher durch die Bewegungen auch angekurbelt, aber eigentlich schätze ich das eher wie "Schüttelfrost" ein. Durch Muskelzittern erzeugt der herunter gekühlte Körper Wärme. Irgendwie muß sich das Tier ja wieder aufwärmen und das geschieht wohl zum Teil durch Muskelzittern.

Aber im Grunde hast Du uns auf die richtige Fährte gebracht. Topor gibt´s halt nicht beim Menschen. :D
 

trulla

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Ach schau mal, da gibt es noch so einige Videos. Man muss nur wissen, wonach man suchen muss :D Scheint also doch gar nicht soooo mega selten zu sein... Aber aus erster Hand höre ich das auch zum ersten Mal.
 

Knautschi

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Er hat keine Zuckungen gehabt.Er wurde ganz langsam warm und wieder wach.Es hat allerdings mind 10-15 Min gedauert bis er wieder richtig wach
war.Frodo sah wie tot aus.

LG Knautschi
 

Beere

ausgemaust
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Off Topic:
In den Kommentaren zu den Videos stehen aber auch diverse Zweifel... man sieht in dem ersten ja z.B. gar nicht, ob der Hamster wieder wach wird...

Das ist wie dieses Video von der kleinen Haselmaus (oder was es auch war), dass eine Zeit lang alle geteilt haben: Die sah aus, als schliefe sie und würde schnarchen und alle schrieben "wie süüüß". Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie gerade im Sterben lag und das angebliche Schnarchen ein letztes Röcheln war, denn auch dieses Tier wurde im Video nicht wach,...
 

trulla

Krabbeltier
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Also wenn die solange in diesem Zustand sind, dann wundert es mich nicht, dass man das Aufwachen nicht mehr zu sehen kriegt. Ich würde jedenfalls nicht 10-15min mit der Kamera drauf halten...
Punkys Hamster ist ja auch wieder aufgewacht =) und sie war ja dabei und wenn sie die Ähnlichkeit zur Situation mit Herrn Hamm da sieht, dann sagt das doch was aus finde ich.

Und wenn von den wilden Vorfahren bzw. den wilden Artgenossen unserer Mittelhamster bekannt ist, dass sie in so einen Zustand fallen können (was ich allerdings nicht weiß, das wäre noch was zum Nachforschen), dann finde ich die Idee erst Recht nicht abwegig =) Vieles verliert sich in Gefangenschaft und Zucht, aber nicht bei jedem Tier im gleichen Maße.
 

Fufu

mausgrau
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Also ich hab nur Videos angeschaut, wo die Tiere aus dem Topor gerade wieder aufwachen und dabei zittern. Bei einem Video kauerte der Hamster auf seinen Pfoten, da war kein Zittern zu sehen. Andere Videos wurden mit der Frage hochgeladen, ob der Hamster nun tot ist oder ob es sich um einen Topor handelt. Bei den in der Hand erwachten Hamstern konnte man meist ein Zittern der Pfoten beobachten. Es ging ja um die Frage, ob es beim Aufwachen zu einem Zittern der Pfoten kommen kann (nicht zwangsläufig muß). Aber in dem Artikel stand auch, daß in einer bestimmten Phase das Aufwärmen durch Muskelzittern unterstützt wird.

Aber es stimmt natürlich: Wenn der Hamster im Video nicht sichtbar wieder lebendig wird, läßt sich schwer unterscheiden, ob er sich nun in einem toporösen Zustand befindet, oder schlicht nicht mehr am Leben ist.

Ich kenn das eben aus der Medizin/Thermoregulation/Fieber: Der Körper zittert, da durch das Muskelzittern Wärme erzeugt wird und damit die erhöhte Körpertemperatur erreicht werden kann. Aus dem gleichen Grund zittert man, wenn man friert. =)

Edit: In einem anderen wissenschaftlichen Video wurde dem Tier während der Aufwachphase regelmäßig rektal die Körpertemperatur gemessen. Die Ausgangstemperatur lag bei 4 Grad! Auch ein EKG wurde offenbar gemacht, um die Herzaktionen darzustellen.
 
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Gestern konnte ich es wieder beobachten.

Er lag wieder auf dem Dach seines Häuschens, wie auf den zuvor geposteten Bildern.
Ich habe ihn vorsichtig rausgenommen und in meinen Händen aufgewärmt.
Die Augen haben währenddessen eine Schlitzform.
Zu Anfang werden nur die Lippen bewegt, dann kommt der Kiefer dazu..
Dann fangen die Vorderpfoten an sich zu bewegen..
Nach ca 15 Minuten werden die Augen langsam geöffnet.
Ich habe ihn dann zurück ins Gehege gesetzt.. herr Hamm neigt zum Beißen und ich wollte ihm nicht die tolle Situation bieten mich direkt in ungeschützte Hände zu beißen ;)
Herr Hamm fängt dann langsam an wieder Bewegung in seinen Körper zu bringen. Irgendwann kauert er in Bauchlage auf dem Hausdach.. Dabei bewegt er die Pfoten ähnlich wie beim Graben, Kiefer und Lippen bewegen sich ähnlich wie beim Kauen.

Und nach weiteren 5 Minuten rennt er los und sammelt Futter ein..


Bei Wikipedia steht dass u.a. Futter und Wassermangel Gründe für diese Verhalten sind. Herr Hamm hat aber alles im Übermaß..
Was kann ich denn machen damit er das nicht mehr tut?
Ich hab jedes Mal Angst und denke dass sein letztes Stündlein geschlagen hat..
 

Fufu

mausgrau
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Also in allen seriösen wissenschaftlichen Artikeln ist beschrieben, daß der Topor v.a. durch die Verkürzung der Tageslichtphasen ausgelöst wird. Zwar ist der Hamster blind und ich weiß daher nicht, ob das funktioniert. Aber es gibt eine Verbindung vom Sehnerv zur Zirbeldrüse und die reagiert auf Licht (daher die "Frühlingsgefühle"). Es könnte also trotz Blindheit eventuell helfen, eine Tageslichtlampe aufzustellen, die dem normalen UV Spektrum entspricht. Das scheint mir etwas zu sein, was eventuell erfolgsversprechend wäre. :unsure:

Man könnte aber noch recherchieren, über welche Hormone dem Hirn signalisiert wird, daß die Tage nun kürzer sind. Ich meine mich dumpf (ohne Garantie) erinnern zu können, daß es was mit dem Hormon Melatonin (???) zu tun hat. Für Menschen gibt es das als Tablette, glaube ich. Möglicherweise wäre das auch noch ein Denkansatz. :unsure:

Zitat: "Der prominenteste Zeitanzeiger ist das Hormon Melatonin, das nachts im Pinealorgan, einem kleinen Organ im Zwischenhirn, hergestellt wird und beim Menschen Schlaf fördernd wirkt. Es gibt zudem Auskunft über die zu- oder abnehmende Tageslänge und beeinflusst beim Feldhamster dadurch saisonale Anpassungen wie beispielsweise Fellwechsel, Gewichtszyklen und Winterschlaf."

Also paßt nicht: Melatonin scheint den Topor eher zu begünstigen.

Zitat:"Ein bestimmter Mechanismus regelt den Verlauf der inneren Uhr, die die zirkadianen Rhythmen bestimmt: In der Netzhaut messen Fotorezeptoren die Intensität des einfallenden Lichts und geben diese Information an den suprachiasmatischen Nucleus (SCN) weiter. Dieser Verband aus Nervenzellen befindet sich oberhalb der Kreuzung des Sehnervs. Trifft das morgendliche Licht auf die Netzhaut, senden die Fotorezeptoren Signale an die Nervenzellen des SCN. Sie werden aktiviert und senden Impulse aus. Dies unterdrückt in der Zirbeldrüse die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.

Je mehr Licht auf das Auge fällt, desto weniger Melatonin schüttet die Zirbeldrüse aus. Erst bei Eintritt der Dämmerung kehrt sich dieser Prozess wieder um. Nicht alle Wirkungen des Melatonins sind bekannt. Doch man weiß inzwischen, dass ansteigende Melatoninspiegel müde machen, die Körpertemperatur verringern und die Aktivität des Nervensystems dämpfen."

Also ich würde es mit der Tageslichtlampe probieren. Daß der Hamster nichts mehr sieht, muß nicht zwangsläufig bedeuten, daß seine Zirbeldrüse nicht auf Lichtimpulse reagiert.

Mehr hab ich grade nicht zu dem Thema. :unsure:
 
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Mousyperson

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Zitat: "Der prominenteste Zeitanzeiger ist das Hormon Melatonin, das nachts im Pinealorgan, einem kleinen Organ im Zwischenhirn, hergestellt wird und beim Menschen Schlaf fördernd wirkt. Es gibt zudem Auskunft über die zu- oder abnehmende Tageslänge und beeinflusst beim Feldhamster dadurch saisonale Anpassungen wie beispielsweise Fellwechsel, Gewichtszyklen und Winterschlaf."

Das Gegenspielerhormon ist Serotonin und das kann nur im Körper selbst gebildet werden. Als einzige Lösung sehe ich momentan eine "Lichttherapie" von Hammi, das setzt natürlich voraus, dass er noch Hell-Dunkel unterscheiden kann. Ich würde aber keine Tageslichtlampe einsetzen, die ist viel zu grell, sondern eine warmweiße Neonröhre, so was flaches für Küchen als Unterschrankbeleuchtung mit ausreichender Lux-Zahl (Beleuchtungsstärke). Das Ganze kombiniert mit Zeitschaltuhr und täglicher Verlängerung der Lichtphase von 15 Minuten, also nicht Knall-auf-Fall gleich lange Beleuchtung.

Ich hab dir hier mal kurz per Excel ausgerechnet von der heutigen Tageslichtdauer würde es 2 Wochen bis zum Langtag dauern, wenn man täglich 15 Minuten verlängert.

http://mausebande.com/forum/members/10248-albums986-picture6982.jpg

Voraussetzung ist natürlich, Hammis Blindheit bedeutet nicht "völlige permanente Dunkelheit" für ihn.
 
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Beere

ausgemaust
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Huhu,

ich bin mal sehr gespannt, ob sich da etwas ändert. Das wäre natürlich die schönste Varianten.

Denn hier pennen die Hamster ohnehin den gesamten Tag und werden erst wach, wenn es läääängst dunkel ist und gehen wieder schlafen bevor es morgens hell wird. Wie die dann feststellen, ob die Tage länger oder kürzer werden, wüsste ich mal gerne... :unsure: Ist ein spannendes Thema, das bei Haustieren offenbar kaum erforscht ist.
 

Fufu

mausgrau
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Es gibt Serotonin-Aufnahme-Hemmer, die beim Menschen bei Depressionen eingesetzt werden. Die erhöhen den Serotoninspiegel an den Synapsen. Wenn die "Lichttherapie" nicht hilft, dann wäre das noch ein Gedanke, den man verfolgen könnte.

Ich weiß nicht, ob das mit der Neonröhre funktioniert. Bei Winterdepressionen werden ja auch sogenannte Tageslichtlampen eingesetzt und man hockt sich nicht vor eine Neonröhre. :unsure:
 
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