Mäuse machen Geräusche

MrNico

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Hallo allerseits.


Ich habe momentan mal wieder Probleme mit meinen kleinen.
Seit längerer Zeit nun schon hat meine kleine Pinky Geräusche gemacht (hört sich sehr nach zwitschern an). Daraufhin war ich beim Tierarzt und habe vorerst nichts mitbekommen, da sie dort mal wieder keine Geräusche gemacht hatte (immer dieser Vorführeffekt...).
Lediglich Hustentee sollte ich geben, dieser brachte nach einer Woche jedoch auch nichts, also holte ich mir Baytril ab. Da mehrere nun ab und an das selbe Geräusch gemacht hatten, gab ich es zur Sicherheit der ganzen Gruppe, einen Tropfen pro Tag und das etwa eine Woche.

Es schien etwas besser, doch leider hatte ich zur selben Zeit bei ihr eine Beule, von der ich Anfangs dachte es sei ein Tumor, entdeckt. Also wieder zum Arzt und die Beule wurde wegoperiert (es war dann zum Glück kein Tumor :D)

Die Geräusche waren daraufhin etwas besser, ich gab weiterhin Baytril, doch es ging nie komplett weg. Seit einer knappen Woche gebe ich jetzt kein BAytril mehr, an sich geht es ihr auch super, sie frisst, trinkt und spielt, nur eben dieses Geräusch.


Heute früh als ich nach den kleinen gesehen habe, hat mein Kastrat dasselbe Geräusch gemacht, auch er wurde mit BAytril behandelt und auch er ist ansonsten Topfit (abgesehen davon, dass er eines der faulsten Mäuschen ist, das ich je hatte. Der große lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen :))


Jetzt wollte ich auch hier einmal fragen, ob jemand ähnliche Probleme hatte oder einen Rat für mich hat.
Mein Problem ist einfach, dass ich bereits 3 mal wegen diesen Geräuschen dort war, und jedes mal wurde mir Tee o.ä verschrieben, weil die kleinen dann dort still waren, und da der Tierarzt (welcher ansonsten ganz gut ist und auch die Operation top gemacht hatte) ein ganzes Stück entfernt von mir liegt und jedes mal recht teuer ist, dafür dass ich dann nur Tee verschrieben bekomme.

Versteht mich nicht falsch, ich will wirklich nur das beste für die kleinen, doch ich weiß momentan einfach nicht, was das beste ist und wie ich vorgehen soll. Ich bin was das ganze angeht sogar fast schon etwas zu paranoid. Momentan habe ich sogar ein Thermometer im Käfig hängen, damit es bloß nicht zu kalt ist, da es bei mir doch ab und an etwas frisch in der Wohnung ist/war.


Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen. Wünsche euch noch einen schönen Sonntag und 3. Advent!


Viele Grüße,
Nico
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nico,
bei diesen "Geräuschen" handelt es sich in der Regel um Husten, hervorgerufen durch Schleimansammlungen in den Atemwegen. Der Fachbegriff dafür ist Bronchitis. Aufregung führt zu einer Ausschüttung von Notfallhormonen und diese erweitern die Atemwege, weswegen das Husten beim TA häufig "weg" ist. Ich würde die Geräusche mit dem Handy aufnehmen, dann hast Du einen Nachweis für die Erkrankung und etwas, womit der TA was anfangen kann.

Was war denn der Tumor? Ein Abszeß?

Leider neigen Farbmäuse zu Atemwegsinfekten, die teilweise auch chronisch werden können. Solange die Mäuse nur Geräusche machen, also husten, ist das Allgemeinbefinden in der Regel nicht gestört. Aus der Bronchitis kann sich aber eine Lungenentzündung entwickeln. Das ist dann für die Maus ein lebensbedrohlicher Zustand. Meist fressen sie dann weniger, bewegen sich kaum, das Fell ist gesträubt und es tritt Atemnot auf, was an einer Flankenatmung zu erkennen ist. In diesem Fall braucht die Maus notfallmäßig einen TA, evetuell muß man auch in eine Tierklinik fahren, wenn sonst kein TA mehr erreichbar ist. Dort kann das AB und eventuell auch Cortison gespritzt werden.

Bei einer Bronchitis hat man etwas mehr Zeit. Meist gibt man eine zeitlang ein AB. Wenn man Glück hat, verschwinden die Beschwerden. Wenn sich der Husten bessert, aber nicht vollständig weg geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Man kann das AB aussetzen und sehen, wie sich der Zustand der Maus entwickelt. Tatsächlich läßt sich das Abhusten durch schleimlösende Tees oder schleimlösende Medikamente unterstützen. Bei einer erneuten Verschlechterung muß eben wieder AB verabreicht werden. Oder man versucht es gleich mit einem anderen AB. Da bietet sich z.B. Doxycyclin an. Auf jeden Fall müssen die kränkelnden Mäuse gut beobachtet werden. Falls Symptome einer Lungenentzündung, also Atemnot, auftreten - sofort zum TA.

Weitere begünstigende Faktoren für Atewegsinfekte sind starke Temperaturschwankungen, Zugluft, staubige Einstreu und - nicht zu vergessen - Streß in der Gruppe.

Ich glaube es gibt keinen Mausehalter, der nicht schon mal Probleme mit immer wiederkehrenden Atemwegsinfekten bei seinen Mäusen hatte. Du bist also nicht allein!
Viele Grüße
Fufu
 

MrNico

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Ok, danke dir!

Der Arzt meinte es war kein Abszess und wohl auch kein Tumor, da ich aber Montag früh sowieso nochmal anrufe, frage ich nochmal konkret nach. Ich glaube er hatte gesagt es sei Epithelgewebe gewesen, aber ich informiere mich nochmal!

Wie gesagt, ansonsten geht es allen gut, sie sind aktiv, trinken und fressen. Nur machen eben Geräusche.
Ich werde jetzt wieder Tee geben und Montag dann dort anrufen und nachfragen.

Danke für die Hilfe! Ich bin immer wieder froh, dass es das Forum gibt und ich einen Platz zum nachfragen habe.

Viele Grüße,
Nico
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nico,
dem Kastrat würde ich das AB weitergeben, da die Atemgeräusche bei ihm ja neu aufgetreten waren.
Was hast Du für einen Tee? Als Schleimlöser kann man auch Bisolvon geben.
Viele Grüße
Fufu
 

MrNico

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Hey, sorry für die späte Antwort.

Als Tee habe ich den Husten-Bronchial Tee von Kneipp hier, enthält Thymian, Spitzwegerichkraut, Süßholzwurzel und Bitterer Fenchel.

Wie müsste ich Bisolvon denn dosieren? Muss ich da auf etwas achten?


Viele Grüße,
Nico


Edit: Habe eben noch den Heumann Bronchialtee Solubifix gefunden, wäre dieser auch geeignet? Hier ein Link

https://www.apo-rot.de/details/heumann-bronchialtee-solubifix-t/1448978.html
 
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CaptainC

Mausmessi
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Huhu!
Ich habe leider auch eine Schnupfenmaus hier, bei der es genau so ist wie bei deinen. Bisolvontabletten zerdrücken und dann so ca eine Messerspitze Pulver geben (nimmt meine gerne mit Malzpaste). Das hat bei meiner ein bisschen den Schleim gelöst:)
Als Tee habe ich immer reinen Kamillentee gegeben, auch zum Inhalieren. Der wirkt entzündungshemmend und außerdem fanden meine Mäuse den Geruch ganz interessant.
Ich hoffe das hilft ein bisschen!
LG
 

MrNico

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Ok dann geb ich das mal!

Warte auch momentan auf Rückruf meiner Tierärztin, vielleicht weiß die noch etwas!

Viele Grüße
 

Fufu

mausgrau
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Hi Mr. Nico,
also grundsätzlich sind nicht alle Kräuter, die Menschen in Teeform einnehmen, auch für Mäuse geeignet. Allerdings gibt es wenig verläßliche Begründungen, was nun geeignet ist und was nicht. Den verlinkten Tee würde ich eher nicht geben.

Ich habe mal eine Teemischung recherchiert, die sicher mäuseverträglich ist.

Der Tee muß täglich frisch gekocht werden, da er schnell sauer wird. Zusätzlich sollte immer eine andere Flüssigkeitsquelle, also normales Wasser, vorhanden sein.

Schlüsselblumenblüten (Primulae flos)

Wirkung:
  • sekretolytisch (sekretauflösend)
  • exspektorierend (das Abhusten fördernd)

Einsatzgebiet: Katharrhe der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Kindern. Die Wirkung ist vergleichsweise mild, die Blüten haben aber einen guten Geschmack und reizen den Magen weniger als vergleichbare Drogen.


Huflattichblätter (Farfarae folium)

Wirkung:
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend)
  • reizlindernd
  • leicht bronchospasmolytisch (die Atemwege entkrampfend)

Einsatzgebiet: Akute Infekte der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Reizhusten. Erweitert die Atemwege aufgrund der leichten spasmolytischen Wirkung.


Anwendung: Ich mache einen Tee aus je 1 TL Huflattich und 1 TL Schlüsselblumenblüten mit 2 Tassen heißen Wassers übergießen, 5 Min. ziehen lassen. Der fertige Tee wird 1:1 mit Wasser verdünnt und nach dem Abkühlen angeboten. (Natürlich haben die Mäuse noch andere Wasserquellen).

Der Apotheken-Huflattich enthält praktisch keine Pyrrolizidinalkaloide. Das gilt nicht für selber gesammelte Huflattichblätter!


Bisolvon:
(Bromhexinhydrochlorid)

Dosierung: 0,5 mg/Kg Maus (nach Ewringmann)
0,0005 mg/Gramm Maus
das wären dann bei einer 30 Gramm-Maus 0,015 mg.

Wenn die Tropfen 8mg Bromhexinhydrochlorid pro 5 ml enthalten, dann
enthalten 0,01 ml = 0,016 mg.

Also mußt Du die Tropfen 1:2 verdünnen.
Dann bekommt diese Maus mit einem Tropfen (= 0,03 ml) die richtige Dosierung.

Mein Vorschlag: Maus wiegen, Bisovon besorgen, dann kann ich das noch mal ausrechnen. Oder Du gehst zum TA und läßt es dort gleich richtig verdünnen und in einer 1 ml-Spritze in der richtigen Verdünnung abfüllen. (Einfachste Variante)
Viele Grüße
Fufu

Edit: Bei der neuen Forensoftware vergesse ich immer abzusenden - echt blöd. Also Kamille kann man auch anbieten - ist aber jetzt nicht das Mittel der ersten Wahl bei Atemwegserkrankungen.
 

MrNico

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Ok, danke euch.

Werde jetzt Bisolvon/Bromhexin und Huflattich Tee besorgen und schauen ob sich was tut!
Die Ärztin meinte dasselbe, da die Tiere ja generell Fit sind und Antobiotika nicht angeschlagen hatte.
Ich werde mich dann in etwa einer Woche nochmal melden und Bericht erstatten :)

Viele Grüße,
Nico
 

MrNico

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Jetzt muss ich doch nochmal etwas fragen,
meinst du, du könntest mir das mit den Tropfen die ich hier habe nochmal richtig umrechnen?
Ich möchte doch auf Nummer sicher gehen, bevor ich anfange selbst zu rechnen und mischen. :)

Danke für die ganze Hilfe!

Viele Grüße,
Nico

IMG_20181218_050516-min_Easy-Resize.com.jpg
 

Fufu

mausgrau
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Hi Nico,
das würde ich nicht geben. Da ist Eukalyptusöl drin, Minzöl und Menthol drin.
Viele Grüße Fufu

Ich such Dir was raus.
 

Fufu

mausgrau
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Ätherische Öle können bei Tieren und Kleinkindern einen Kehlkopfkrampf auslösen. Außerdem sollte man mit alkoholischen Lösungen bei Mäusen vorsichtig sein. Ich hab jetzt recherchiert, was für Präparate in Frage kommen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ein Pulver, da kosten (übers Internet) 200 Gramm aber rund 50 Euro, oder die Injektionslösung. Ich fürchte beides bekommst Du in bezahlbarer Menge nur beim TA. Das Pulver hat den Nachteil, daß man es genau abwiegen und dann verdünnen muß. (Ich habe dafür inzwischen eine Präzisionswaage). Also würde ich Dir raten, Dir beim TA die Injektionslösung 3 mg/ml abfüllen und e.v. gleich verdünnen zu lassen. Wenn Du mir schreibst, wie schwer die Maus ist, dann kann ich eine ideale Verdünnung ausrechnen. Die Injektionslösung kann man der Maus über ein Leckerli geben. Hast Du Nutrical vorrätig? Oder womit nehmen Deine Mäuse ihre Medikamente?
Viele Grüße
Fufu
 

Fufu

mausgrau
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Hallo CaptainC,
das ist keine Einmischung! :)
ja, mich stört die ungenaue Dosierung. Eine Tablette enthält 8 mg Wirkstoff. Die Tablette muß zermörsert werden. Damit geht schon mal Wirkstoff verloren. Wie will man dann die passende Dosierung herstellen? Eine 30 Gramm Maus braucht 0,015 mg Bromhexin. Wenn man die zermörserte Menge der Tablette 3 mal mit einer Rasierklinge teilt, dann hat man sehr ungefähr 1 mg, davon soll man dann ca. 1/100stel verabreichen? Ich hab so etwas schon mit anderen Medikamenten versucht, und bin schier verzweifelt. (Seitdem habe ich die Präzisionswaage, die auf 1 mg genau abwiegt.) Alternativ kann man die zermörserte Tablette in einer bestimmten Menge Flüssigkeit auflösen und dann den Wirkstoffgehalt ausrechnen. Da finde ich die Verwendung der Injektionslösung deutlich genauer und einfacher. Die gibt es in einer Wirkstoffmenge von 3 mg/ml, das kann man sehr gut herunter verdünnen. Bromhexin hat zwar eine eher geringe Toxizität, aber man will der Maus ja helfen und ihren Organismus nicht mit einer Überdosis an Wirkstoff belasten, denke ich.
Viele Grüße
Fufu
 
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