Maus hortet und verhält sich atypisch

Foucault

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Heute ihr Lieben!
Ich bin etwas verunsichert, weil meine Mäuse sich komisch verhalten.
Sie hatten vor kurzem einen Atemwegsinfekt und als die 'ranghöchste' Maus abbaute, fing eine andere an sich 'asozial' zu verhalten. Dies äußert sich darin, dass sie Essen vor den Anderen versteckt und Plätze für sich beansprucht. Die gräbt sich dazu meist eine kleine Höhle und sobald eine andere Maus gucken kommt, schlägt sie diese in die Flucht. Aufgefallen ist uns dieser Umstand durch lautes Fiepsen wie bei Streitigkeiten.

Wir haben bereits das Gehege verkleinert und das Inventar rausgenommen zum größten Teil. Die Gruppe hat sich kurzweilig normalisiert. Jetzt kommt die eigentlich 'ranghöchste' Maus zu Kräften und die besagte Maus von eben fängt wieder an zu horten. Der Gruppe wird aber auch langweilig, weshalb ich eigentlich mehr Platz oder Inventar geben müsste. Was soll ich tun?
 

CaptainC

Mausmessi
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Huhu!
Magst du mal kurz auflisten, wie viele Mäuse du hast und auf wie viel Platz sie jetzt genau sitzen?
 

Foucault

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Guten Morgen,
also, ich habe 4 Weibchen, die sich eigentlich auch gut verstehen - d.h. sie putzen sich gegenseitig und schlafen zusammen. Mal kann es sein, dass eine etwas abseits liegt, aber das machen sie alle mal.
Der "Mäusetisch" ist recht groß. Er müsste ca. 2,6m x 80 cm groß sein. Darauf steht noch ein Glaskasten von ihrem vorherigen Nagarium (1,5m x 50 cm) und ein Aquarium (80 x 40 cm). In dem Aquarium war immer eine Buddelkiste frei zugänglich und in dem Nagariumkasten haben sie ihr Nest und verschiedene Tränken und einen Futternapf. Dieser Kasten hat vor allem den Sinn des Schutzes vor Durchzug. Er ist von 2 Seiten frei zugänglich.
Zunächst haben wir alle Tiere in den Glaskasten gepackt und dort nur eine Nistmöglichkeit sowie eine Wasserflaschen und einen Napf angeboten. Wir wollten nicht noch kleiner werden, weil die Mäuse krank waren und die schwer belastete Maus Ruhe brauchte. Als alle Mäuse friedlich waren, haben wir versucht mehr Inventar zu geben. Das hat aber nicht so gut funktioniert, also haben wir sie zu einer Seite aus dem Nagariumkasten laufen lassen. Da hatten sie dann ca. 20x80 cm mehr Fläche auf der auch ein Laufrad steht. Das hat super geklappt und besonders unsere Aktive war ganz aus dem Häuschen:) als alle den Bereich erkundet haben und wir keine weiteren Probleme feststellen konnten, haben wir den Streifen vor dem Glaskasten auch frei gegeben. Daraus haben sie sich nicht viel gemacht, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist. Die nächste Etappe war eine ca. 20x80 cm große Fläche, welche auch den 2. Ausgang aus dem Nagarium beinhaltet. Die Mäuse können also wieder zu beiden Seiten aus dem Becken über jeweils selbst gebaute Rampen bzw. eine Treppe. Um den "Aufstieg" zu erleichtern, haben wir eine Hängebrücke in das Nagarium gehangen, welche die Treppen verbindet. Das war soweit auch unproblematisch. Dann habe ich einen großen Futternapf auf eine Freifläche gestellt und die atypische Maus begann, unter dem Napf zu buddeln und sich dort zu verstecken. Um das zu unterbinden, habe ich den Napf auf dicke Pappe gestellt, damit sie nicht mehr buddeln kann. Das hat sie auch recht schnell 'geschluckt' und war wieder friedlich. Als sich alles eingespielt hatte, haben wir ein Weidennest hinzu gegeben. Auch hier wollte sich die Maus erst allein breit machen, das haben die anderen Mäuse aber schnell unterbunden. Mittlerweile sind sie alle mal da drin, auch zu mehreren. Wir haben dann noch einen Holztunnel hinzu gegeben, der absolut gar keine Probleme machte. Alle lieben ihn. Dann haben wir die Fläche nochmal erweitert bis zur Buddelkiste. Die Fläche dürfte jetzt so ungefähr 2m x 80 cm groß sein. Ja ich weiß, das ist viel, aber die Mäuse wurden einfach komisch und teilweise auch moppelig. Die Aktivste hat sogar ordentlich zugenommen. Dabei hatte ich schon Futter (körnermischung) so zusagen mit Salat und Gurke teils substituiert.
Zwischendurch kriegen sie sich mal ganz gut mit ihrem Nestbau beschäftigt. Wir geben ihnen dann kontrolliert Papierschnipsel, die sie sofort rein tragen. Einen Tag haben sie auch sehr fröhlich ein Tunnelsystem gegraben alle zusammen, aber im großen und ganzen haben sie einfach Langeweile. Die Zeit zieht sich aber auch schon sehr lang. Wir mussten schließlich immer einen Schritt vor und quasi 2 zurück. Aus Mitleid habe ich ihnen irgendwann Weidenäste zum Klettern und Knabbern gegeben. Die haben auch zu keinen Streitigkeiten geführt. Allerdings waren die auch irgendwann out. Das Problem ist, wenn ihnen langweilig ist, sie viel schlafen und im Nest rumhängen. Da sie aber krank waren, wäre es mir lieber, ich würde sie regelmäßig sehen.
Gestern habe ich deshalb ein neues Nest angeboten in Form eines hohlen Quaders mit Einsicht auf einer Seite, damit ich sie auch im Nest sehen kann. Hier hat die besagte Maus wieder Faxen gemacht, alle anderen vertrieben und rumgezickt. Ich habe dann in den Turm 2 weitere Eingänge gemacht in der Hoffnung, dass das was bringt. Die anderen Mäuse konnten danach den Turm begutachten, wurden aber nach einer Zeit wieder verjagd.
Da mir die Einsicht wichtig ist, habe ich den Holztunnel und das Weidennest sowie die Äste wieder raus genommen. Sie haben jetzt zwar erstmal im alten Nest geschlafen, ziehen aber hoffentlich im Laufe des Tages gemeinsam um.
Ich hab die Befürchtung, dass diese eine Maus immer wieder so reagieren wird. Aus der Gruppe entfernen möchte ich sie eigentlich nicht, da sie sonst alle gut zusammenarbeiten.
Da allen langweilig ist und die Mäuse sehr zutraulich sind, haben wir die Mäuse abends persönlich beschäftigt. Zum einen mit den Papierschnipseln, die sie sofort weggetragen haben und dann fix zurück kamen, um noch mehr Schnipsel zu holen und zum anderen mit 'vertrauensübungen'. Wir haben sie auf unsere Handfläche laufen lassen und dann die Maus im Nagarium bewegt. Alles natürlich langsam und so, dass sie die Hand jederzeit verlassen können. Jedenfalls, wenn sie das mitgemacht haben, dann haben sie zur Belohnung ein Stück Oblate bekommen. Das fanden sie glaube ich ganz cool und mittlerweile nutzen sie unsere Hand als eine Art Taxi:p Sie sitzen dann auch teilweise zu 2 oder 3 Mäusen auf unserer Hand. Allerdings hat die Aktive verstanden, dass es diese Oblaten zur Belohnung gibt und wenn sie keine Lust hat zu spielen, dann lässt sie die anderen machen und nimmt denen nachher das Leckerchen weg. Eigentlich ist sie nicht so garstig, ich denke, dass macht auch die fehlende Beschäftigung.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Klar kann ich den Platz wieder radikal kürzen, sie vllt wieder in eine Transportbox packen und so, aber die Erfahrung zeigt, dass das Problem irgendwie anders gelagert sein muss. Bei denen geht es nicht um Fläche, sondern um Versteckmöglichkeiten.
Allerdings verstehen wir auch nicht, weshalb die eine Maus darauf so viel Wert legt, weil sie sonst eigentlich auch viel unterwegs ist, sie auf unsere Hand kommt und auch von den anderen nicht gemobbt wird.
Habt ihr Empfehlungen?
 

Brokat

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Hallo und *willkommen*!

Deine Haltung klingt richtig toll, bei dir lässt es sich bestimmt gut Maus sein. Magst du mal ein Foto vom Gehege zeigen, zur Inspiration?

In der letzten Zeit hat sich in deiner Gruppe natürlich viel verändert. Durch die Krankheit gab es sicher Medikamente und die "Kräfteverhältnisse" in der Gruppe haben sich verändert. Dazu kamen noch mehrere Veränderungen am Käfig. Das ist an sich alles in Ordnung. Aber vielleicht sind deine Mäuse gerade in der Zickenphase (zwischen 6 und 18 Monaten) ungefähr. Da ist das Verhalten, das deine Maus zeigt, überhaupt nicht atypisch, sondern leider völlig normal. Sie sucht sich einen neuen Platz innerhalb der Gruppe und stellt dabei fest, dass sie Plätze für sich beanspruchen kann. Das fällt ihr durch die unterschiedlichen Bereiche leicht. Möglicherweise findet sie ihre Gruppe manchmal auch nervig bzw. hat lieber ihre Ruhe. Bei vier Mäusen kann es durchaus sein, dass sie da keine richtige "Freundin" hat. Ich hatte mal einen Kastraten, der ähnlich drauf war. Ein bisschen einzelgängerisch, mit wenigen Ausnahmen nicht besonders nett zu seinen Mitmäusen, hat sehr gern ein eigenes Nest gehabt und immer mal dort geschlafen. Trotzdem war er fest in die Gruppe integriert und es gab keine Schwierigkeiten mit ihm. Nur eine Maus mochte er absolut nicht, das hat er auch deutlich gezeigt. Für die war das allerdings nicht schlimm, weil die Gruppe groß genug war, dass sie sich an den anderen orientieren konnte.

Möchtest du darüber nachdenken, mehr Mäuse aufzunehmen? Platz hättest du definitiv und eine große Gruppe macht für Mäuse und Halter einfach mehr Spaß. Wenn du über den Tierschutz ein paar nette, schon "fertige" Kastraten bekommen könntest, wäre das ideal. Die bringen viel Ruhe in eine Zickenclique, einfach durch ihre Anwesenheit. Von Weibchen würde ich dir abraten, das dürfte Streit geben. Vergesellschaftungen mit Jungs, die sich schon kennen, laufen aber in der Regel ganz friedlich ab.

Liebe Grüße! *Maus*
 
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