Missglückte Vergesellschaftung

Bergische_Renner

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Hallo zusammen,
wir haben - nach dem Tod einer Rennmaus - ziemliche Schwierigkeiten bei einer Vergesellschaftung. Die neue, junge männliche Maus ist sehr scheu und hat sich nun schon zwei Mal mit der älteren Maus gekugelt und sich in die andere verbissen.

jetzt hocken die beiden wieder im Terrarium mit Trenngitter. Dort wirken sie entspannt.

Dies ist bereits unsere vierte Vergesellschaftung. Die anderen drei haben problemlos geklappt. Unsere Renner sind beide noch jung. Die ältere ist ein halbes Jahr alt.

Kann mir jemand sagen, ob es dennoch Hoffnung gibt, dass unsere beiden sich irgendwann verstehen? Was müssen wir tun?

Liebe Grüße
 

trulla

Krabbeltier
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Hallo Bergische_Renner,

herzlich willkommen bei uns Forum! :) Auch wenn der Anlass natürlich nicht so schön ist...

Es würde helfen, wenn du genau beschreiben könntest wie du vorgegangen bist (angefangen von der Eingewöhnung der neuen Maus bei euch, erste Schritte usw.). Auch wäre es hilfreich, wenn du das Verhalten der beiden konkret schildern könntest, insbesondere auch wie es genau zu den Kugeleien kam. Gern auch wie sie aus deiner Sicht charakterlich so drauf sind.
Wurde eine Rennmaus verletzt?

Viele Grüße
trulla
 

nonin

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Auch von mir ein *willkommen* Schön, dass ihr hierher gefunden habt!

Wie trulla schon sagte, es wäre gut, wenn du schreiben würdest, mit welcher Methode ihr bisher vorgegangen seid: Also wo ihr die zwei zusammengesetzt habt, wie lange sie vorher am Trenngitter waren, wie schnell gekugelt wird und wie die Interaktion sich bis zu diesem Punkt gestaltet.
Auch Infos über die Vorgeschichte der beiden Jungs könnten helfen. Welche Partner sie vorher hatten, ob es ihre erste VG ist...
Ich nehme an, die anderen 3 VGs waren mit anderen Mäusen?

Auf jeden Fall ist es klasse, dass du dir Rat holst. Es gibt verschiedene Erfahrungen, jede VG ist anders und manchmal sind es kleine Veränderungen, die es den Mäusen leichter machen, sich miteinander zu arrangieren. *pieks**biss*
Manchmal sind trotzdem alle Mühen umsonst, weil die Mäuse sich einfach nicht mögen - aber noch ist alles drin bei euern beiden!
 

Bergische_Renner

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Hallo zusammen,
wie schnell ich hier Antwort bekomme! Ich bin begeistert ?!

Unsere ältere Maus Cozmo hat vor knapp einem Monat seinen Partner verloren. Samson hatte Würmer. Um sicherzustellen, dass nicht auch Cozmo befallen war, haben wir nach der Kur noch eine Woche gewartet und dann erst eine weitere Kotprobe auswerten lassen. Glücklicherweise war diese negativ. eine weitere Woche später kam Oscar dazu. Eine noch ganz junge, ca. 8wöchige Minimaus.

Die beiden haben 1,5 Wochen jeden Tag die Seiten im Aqua getauscht. Waren unauffällig, haben am Trenngitter gefressen.

Oscar ist eher schreckhaft und verzieht sich gerne ins Häuschen, wenn etwas Unerwartetes passiert. kommt aber auf die Hand und liebt Kapuzen. Cozmo ist eher der Typ fröhlicher Draufgänger. Auch zahm. ohne Scheu vor Höhen und Tiefen.

nach diesen 1,5 Wochen hat meine Tochter die beiden dann - ohne mein Wissen - zusammen laufen lassen. Auf engem Raum, auf nem Drehsessel. Blöde Idee. Sie erzählte, dass Oscar recht schnell Cozmo angegriffen hat und die beiden sich ineinander verbissen hatten und sich gekugelt haben, allerdings wohl nicht so krass, da sie die beiden problemlos trennen konnte.

Zurück im Käfig schienen beide wieder normal. Assen am Gitter, kein Trommeln. Nix.

Nach zwei Tagen und weiteren Seitenwechseln haben wir einen neuen Versuch gestartet. Dieses Mal im Freigehege, mit den üblichen Annehmlichkeiten wie Sandbad, Fressnapf, Tränke und mehreren Unterschlupfen, das alles bei ums im wohnzimmer, in dem zumindest Oscar vorher noch nicht war. Während Cozmo wie immer neugierig alles erkundet hat, war Oscar wieder sehr scheu und hat sich immer wieder verkrochen, kam kurz aus seinem Unterschlupf, um sich danach wieder zu verkrümeln. Cozmo kam immer wieder zu ihm, die beiden beschnupperten sich, nix passierte.

Ich habe nach ca. ner halbenStunde angefangen, die Unterschlupfe nach und nach rauszunehmen, damit die beiden sich mehr auf sich konzentrieren konnten. So dachte ich jedenfalls. Das war aber offenbar ein grosser Fehler, denn sobald der letzte Unterschlupf weg war, ist Oscar sofort wieder auf Cozmo losgegangen. Sie haben sich heftig gekugelt und ineinander verbissen, sodass wir sie kaum trennen konnten.

Nach der Trennung hatte Oscar ein ganz aufgeplustertes Fell und biss um sich, so aufgebracht war der arme kleine Kerl. Cozmo hat auch ein bisschen um sich gebissen, hatte aber kein gesträubtes Fell. Habe die beiden dannwieder zurück ins Aqua gesetzt und ihnen zur Beruhigung ne Klopapierrolle gegeben. Sie waren recht schnell wieder am Gitter und haben sich beschnuppert. Keinerlei Drohgebärden. Auffällig war lediglich, dass Cozmo die nächsten beiden Tage nicht im Häuschen geschlafen hatte, sondern sich ein neues Nest quasi unter freiem Himmel gebaut hat.

dieser Vorfall ist nun fast eine Woche her. Und nun frage ich mich, wie es weitergehen soll...

Was haben wir falsch gemacht?
 

nonin

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Ja, diese Mäusebisse sind richtig fies... :( Ich nehme immer etwas dickere Baumwoll-Handschuhe, tiefe Bisse gehen da auch durch, aber mit klassischen Arbeitshandschuhen hab ich zu wenig Gefühl beim Zupacken.

Das Wort falsch benutze ich ungern ;)

Die Idee mit dem Drehsessel war natürlich nicht schlau, aber das allein wird es nicht sein, dass es dann so schwierig wurde.
Ich habe selbst noch keine Jungtier-VG gemacht, aber sie sind meistens unproblematisch und es braucht keine lange Trenngitterphase, da das Jungtier mit 8 Wochen "Welpenschutz" hat und normalerweise nicht angegriffen wird.
8 Wochen ist sehr früh für die Trennung von Mutter und Geschwistern und dann noch mehr als eine Woche alleine ohne die Möglichkeit von Körperkontakt und Spielpartner... Das ist echt hart für so eine kleine Maus wie Oscar.
Und Cozmo war vermutlich auch frustriert, weil da zwar eine Maus war, er aber nicht an sie rankam.

Wie groß sind denn die beiden Abteile? Wenn Mäuse lange auf engem Raum sitzen müssen, fördert das meiner Erfahrung nach nicht die VG - im Gegenteil, dass ist purer Stress und kann Agressionen verstärken.

Bei erwachsenen Tieren wurden lange Zeit ein bis zwei Wochen am Trenngitter propagiert, aber ich beispielsweise mache mittlerweile oft nur ein paar Tage - je nachdem, wie die Mäuse drauf sind. Manche setzen sie auch direkt auf neutralem Raum zusammen.

Wenn Mäuse sich gebissen und verletzt haben, sollte man sie erstmal komplett trennen, damit beide die Chance haben, wieder runterzukommen - das ist am Trenngitter nicht möglich.
Das ist bei euren beiden glücklicherweise bisher nicht passiert.

Ich würde also rückblickend sagen: Die zwei waren viel zu lange am Trenngitter und bei den Begegnungen überfordert: Mit der plötzlichen Begegnung auf dem Drehsessel und im Freigehege mit der Veränderung.
Aber das hilft jetzt nicht weiter...
Was tun jetzt?

Sorgen macht mir der kleine Oscar. Wenn ein Jungtier gleich zu Beginn seines Lebens schlechte Erfahrungen macht, prägt das leider und ich überlege gerade, wie man das für ihn noch positiv drehen kann.
Für Cozmo natrürlich auch, er ist auch noch jung, kommt jetzt zudem langsam in die Flegelphase, was es nicht einfacher macht.

Auf jeden Fall solltet ihr nicht mehr viel rumprobieren und die zwei auch nicht mehr lange am Trenngitter lassen. Könntet ihr das Jungtier zurückgeben, ich nehme an, ihr habt es vom Züchter? Nur so als Möglichkeit.

Wie groß ist das Freigehege? Für die nächste Begegnung würde einen Bereich von etwa 1 qm vorschlagen. Als Einrichtung nur ein bis zwei flache Weidenbrücken, unter denen sie sich nicht aufstellen können und wo ihr von allen Seiten gut rankommt. Viele Leckerlies auf dem Boden verteilen, viel mit ihnen sprechen und sie loben
Wenn sie sich ein paar Mal begegn beschnuppert haben, ohne dass es gleich knallte, wieder trennen. Damit sie das als positive Erfahrung abspeichern. Sobald ihr merkt, dass die Anspannung steigt, solltet ihr sie trennen, bevor es zum Kugeln kommt.
Und das Ganze am nächsten Tag wiederholen.
Wenn es sich nicht schnell positiv entwickelt (2 bis 3 Begegnungen) macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, da zerstört man mehr in den Tieren.
Grundsätzlich würde ich bei einem Jungspund wie Cozmo ein älteres, erfahrenes Tier als Partner wählen, es gibt viele Mäuse von privat oder aus Tierheimen, die dringend ein Zuhause suchen.

Mal schauen, was die anderen sagen...
 

nonin

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Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr tendiere ich dazu, dir zu raten, es ganz zu lassen mit den beiden.
Aus mehreren Gründen:
Es ist wirklich selten, dass ein Jungtier so draufgängerisch reagiert wie Oscar, eigentlich ordnen sie sich direkt unter.
Ich kann mir das nur damit erklären, dass der Kleine komplett durcheinander und überfordert ist. Die frühe Trennung vom Familienverbund, dann plötzlich eine fremde Umgebung und eine fremde Maus, mit der durch das Gitter keine richtige Interaktion möglich ist. Anscheinend hat er sich in seiner Not für die Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" entschieden.
Das wird echt schwierig, ihn dahin zu kriegen, dass er positiv und vertrauensvoll auf einen Artgenossen reagiert. Ich finde es eigentlich nicht fair, ihn nochmal dieser Situation auszusetzen. Er scheint massiv angst zu haben, sonst würde er sich nicht verstecken bzw. sofort draufgehen, wenn er sich bedroht fühlt.
Wenn er das jetzt noch ein paarmal "übt", verfestigt sich dieses Verhalten vermutlich und ist außerdem purer Stress.

Und für Cozmo sind solche unglücklichen Begegnungen natürlich auch schlecht. Er reagierte bisher ja freundlich auf Artgenossen und wenn er jetzt nochmal wieder angegriffen wird, wird sich das vermutlich ändern. Dass er die nächsten Tage nach dem Angriff "draußen" übernachtet hat, könnte bedeuten, dass er das Gefühl hatte, aufpassen zu müssen, der Angriff scheint ihn also auch mitgenommen zu haben.
Ich mach mir also Sorgen um die "zarten Seelen" dieser jungen Tiere.
Sie haben sich beim zweiten Mal ordentlich gebissen, das ist keine gute Basis und macht wenig Hoffnung, dass sie das nochmal miteinander hinbekommen.

Da ich oft ältere Renner aufnehme, die schon einige gescheiterte VGs hinter sich haben, kenne ich das gut. Das ist oft sehr schwer für diese Mäuse und braucht viel Geduld und den richtigen Partner.

Eine weitere Überlegung ist, dass Cozmo mit einem halben Jahr langsam in die Flegelphase kommt und Oscar bald folgen wird. Schon Duos mit nur einem Jungspund sind in dieser Zeit der Pubertät (sie kann bis zum Alter von etwa 1,5 Jahre dauern) anfällig für Streitigkeiten, bei zwei so jungen Knallern ist die Gefahr, dass sie sich zerstreiten, noch größer.
Das käme also auch auf euch zu, sofern es überhaupt jetzt klappen sollte.

Es ist blöd, aber ich kann euch keinen anderen Rat geben, als die VG als gescheitert zu betrachten, die beiden zu trennen und jedem ein schönes Gehege mit viel Platz zur Verfügung zu stellen, damit sie erstmal runterkommen können. Habt ihr entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten?

Und beide sollten nicht lange alleine bleiben. Gerade für so junge Tiere ist es wichtig, dass sie schnell wieder in einem sozialen Kontext leben können.
Beide sollen einen älteren Partner bekommen, der mindestens 1,5 und gerne auch älter ist. Viele denken, dass es gut ist, wenn die Tiere gleichaltrig sind, wegen ihrer ähnlichen Bedürfnisse und weil sie vermutlich nahe beieinander sterben. Aber diese Überlegung ist überflüssig, es gibt Renner, die werden 5 andere sterben mit 3 - mensch steckt da nicht drin.
Und was die Bedürfnisse betrifft, ist sowieso jede Maus anders und oft wirken die älteren auch beruhigend auf die Quirlies ein und die Älteren bekommen nochmal Schwung, das können also sehr fruchtbare Beziehungen sein.
Und sowohl für Cozmo als auch für Oscar wäre es gut, wenn sie noch ein bisschen Erziehung von einem erfahrenen Tier bekommen.

Es gibt hier im Forum einen Vermittlungsbereich, vielleicht werdet ihr da fündig. Oder fragt mal in Tierheimen nach, in größeren Städten gibt es öfter Rennmäuse. https://forum.mausebande.com/index.php?forums/rennmausvermittlung.72/
Es gibt auch noch ein anderes großes Rennmausforum, die haben auch einen Vermittlungsbereich (wobei ich dich keinesfalls abwerben will, es wäre schön wäre, wenn du hier bei uns im Forum bleibst).
Vernünftige Halter nehmen das Tier auch zurück, wenn die VG nicht klappt, Tierheime ebenso. Da solltet ihr euch absichern, sonst habt ihr irgendwann 3 oder 4 Solos.

Viel Text und Info, ich weiß...*knuddel*
 

Bergische_Renner

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Liebe Nonin,
vielen Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um unseren Fall zu analysieren und nach Lösungen zu suchen. Das alles klingt sehr plausibel und unterstreicht auch meine Befürchtungen.

Der kleine Oscar ist gestört und Cozmo auf dem besten Weg dorthin. Wir haben heute Vormittag wieder versucht, gemäss deinen Vorschlägen die beiden wieder zusammenzuführen. Und haben den Versuch nach wenigen Sekunden wieder abgebrochen. Traurigerweise nicht, weil Oscar wieder auf Cozmo losgegangen ist, sondern weil Cozmo sofort Oscar gejagt hat. Der hat also nun auch die Nase voll. Und hat anschließend wieder sein Outdoor-Lager aufgeschlagen. Mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass das nix mehr wird.

Die ganze Situation ist für uns wirklich schlimm. Denn unsere letzten 7 Monate waren mit unseren geliebten Mäuschen alles andere als einfach.

Nach drei superschönen, komplikationsfreien Jahren mit unseren Rennern litt einer unserer Racker auf einmal unter Nierenproblemen. Er ass normal, trank unnormal viel und wurde immer weniger. Trotz Hilfe vom Tierarzt und wochenlangen Aufpäppelungsversuchen starb Jacky am Ende der Sommerferien. Dieser erste Tod war für uns - und vor allem meine 12-jährigen Tochter, der die Mäuse gehören, - wirklich schlimm. Danach folgte unsere erste Vergesellschaftung von Senior Blacky mit Jüngling Samson. nach ca. 5 Tagen. Erfolgreich. Die beiden mochten sich.

Nach ca. zwei Monaten frass Blacky ganz plötzlich nix mehr. Wieder waren wir beim Tierarzt. Der konnte nichts diagnostizieren, sagte uns, dass es häufiger vorkomme, dass ältere Mäuse kurz nacheinander sterben. Blacky wurde immer weniger. Wir liessen ihn einschläfern. Wieder totale Trauer bei uns. Blacky war unsere absolute Lieblingsmaus.

Nun brauchte Samson einen neuen Partner und Elmo zog bei uns ein. Übrigens hatten wir alle Mäuse aus einer Zoohandlung, die uns empfohlen wurde. Von anderen Nagerbesitzern. Elmo und Samson verstanden sich wieder gut, auch hier setzten wir die beiden nach 5 Tagen zusammen. Alles problemlos. Bis nach zwei Tagen Elmo auf einmal ganz schlimme Zuckungen bekam und danach seine Hinterläufe nicht mehr unter Kontrolle hatte. Es war zum Verzweifeln. Dieses Mal brachten wir beide Mäuse (Elmo sollte schließlich nicht alleine sein) zur Zoohandlung zurück, da diese einen Tierarztservice hatten in der ersten Woche nach Kauf. Die Kleintierchefin dieses Ladens meinte, wir hätten die beiden zu schnell zusammengesetzt und meinte, es könne evtl. sein, dass Samson Elmo an den Hinterläufen verletzt habe. Dass wir die epileptischen Zuckungen beobachtet hatten, nahm sie kaum zur Kenntnis. Die beiden blieben übers WE zur Kontrolle dort. Elmo starb. Vor seinem Tod nagte Samson ihm noch die Hinterläufe ab. Für die Nager- Experin stand fest, dass Samson sehr dominant war und Elmos Tod verursacht hat. Ich bin mir dabei immer noch sehr unsicher, hatte ich doch gelesen, dass Mäuse sich durch solche „Säuberungsaktionen“ in freier Wildbahn vor Feinden schützen. Jedes schwache Glied einer Gruppe ist dort schließlich eine Gefahr... wie auch immer. Wir hatten wieder eine einzelne Maus, die einen Partner brauchte. Cozmo zog ein. Die Nager-Expertin riet uns, die Tiere erst nach mindestens 14 Tagen zu vergesellschaften, da die letzte Vergesellschaftung mit Elmo ihrer Meinung nach viel zu kurz war. Also haben wir uns brav daran gehalten. Mit Erfolg. Cozmo und Samson verstanden sich gut.

Nun ist Samson ja vor knapp vier Wochen an Würrmern gestorben. Die Ärztin meinte, die Viecher könnten schon vom Züchter „mitgeliefert“ worden sein. Oh Mann. unser Vertrauen in die Zoohandlung war weg. Und in Züchter auch. Daher hab ich eine Zoohandlung gesucht, die vor dem Verkauf Kotproben entnimmt, damit wir unserem gesunden Cozmo einen gesunden Partner „schenken“. Die haben wir gefunden Und dort Oscar gekauft. Tja - und die lange Zeit der Vergesellschaftung haben wir nur wiederholt, da sie ja beim letzten Mal erfolgreich war Und ein Tipp der Expertin war. Auch ein Fehler, wie wir nun feststellen müssen.

Fazit ist: Wir sind mit unseren Nerven echt am Ende. Haben nun zwei süsse Mäuse, die sich durch unser falsches Verhalten nicht mögen. Und ne verhaltensgestörte Babymaus. Das ist so bitter...

Bis zu den Sommerferien habe ich allen Familien glücklich erzählt, was für tolle Haustiere Renner sind. Das würde ich nach unseren letzten Erfahrungen nicht mehr tun.

Und ich ärgere mich wahnsinnig darüber, dass ich nicht früher dieses Forum besucht habe. Ich habe das Gefühl, hier besser als in einer vermeintlich rennmaus-erfahrenen Zoohandlung aufgehoben zu sein. Diese Erkenntnis kommt nur leider zu spät.

Wir werden nun erstmal morgen ein zweites Nagarium kaufen, damit unsere Solo-Rennies mehr Platz haben. Bislang haben wir ein 100x50x40 cm grosses Nagarium. Und dann nach nem neuen Zuhause für Oscar suchen. Wenn ihr nen Tipp habt, wo ich dieses finde für dieses kleine süsse Problemmäuschenm bin ich dafür sehr dankbar. Wir wohnen in Velbert bei Essen.

Und Cozmo bekommt nen neuen Partner. Hab schon in der Vermittlungsbörse geschaut, aber nur ein Weibchen gefunden. Beim Nagerschutz in Oberhausen. Die hatte ich übrigens letzten Sonntag direkt nach der ersten Beisserei angemailt. Deren Rennmaus-Expertin riet erstmal zu ner längeren Pause und wollte sich mit mir bis heute in Verbindung setzen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. ist bislang noch nicht passiert.

So, nun kennt ihr unsere ganze lRennmaus-Geschichte. Mit nem sehr schönen Start und nem bis hierhin exht miesen Ende...

Liebe Grüße
 

Bergische_Renner

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Eins hab ich noch vergessen: Die Idee mit nem älteren Partner für Cozmo finde ich plausibel. Allerdings habe ich ne Heidenangst vor nem weiteren schnellen Todesfall. davon hatten wir jetzt einfach zu viele... ?
 

nonin

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Oh je, da habt ihr echt eine Menge durch! *knuddel*

Rennmäuse sind tolle Tiere und viele VGs klappen, aber die meisten erleben irgendwann eine Phase, wie ihr sie gerade habt. Da klappt nix mehr und Sterbefälle kommen häufig noch dazu. Das gehört leider dazu.

Du kannst Oscar auch hier im Vermittlungsbereich posten. Und vielleicht magst du dir vor der nächsten VG ein paar Vergesellschaftungstagebücher in diesem Themenbereich anschauen, wenn es bei euch wieder ansteht.
Eigentlich dürfte es in eurer Region nicht so schwer sein, einen passenden Partner zu finden, ich drücke die Daumen

Hier im Forum steht der Tierschutz an erster Stelle. Deshalb sind wir auch gegen die Vermehrung von Mäusen und raten grundsätzlich nicht dazu, Tiere vom Züchter und aus Zoohandlungen zu kaufen. Aber das ist ein anderes Thema.

Atmet erstmal durch und lasst euch und die Mäuse ein bisschen zur Ruhe kommen.
 

Maja2013

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Huhu!
Erstmal: Herzlich Willkommen hier!
Ach man, da seid ihr auch wirklich vom Pech verfolgt! Dass eure drei ersten Mäuschen so schnell hintereinander verstorben sind, tut mir wahnsinnig leid, aber da hattet ihr selbst keine Schuld dran. Ihr habt, was ich hier so lese, alles getan, was in eurer Macht stand, nur eure Informationsquellen waren die falschen.
Was die „Expertin“ aus der Zoohandlung euch da erzählt hat, ist wirklich von vorne bis hinten völliger Schwachsinn! *seufz*
Was Elmo für ein Problem hatte, kann dir natürlich keiner sagen, aber sein neuer Partner hat die Wunden sicher nicht verursacht.
Für den nächsten Krankheitsfall wäre es sicher gut einen mäuseerfahrenen Tierarzt in der Nähe zu kennen. Da kannst du hier mal auf der Startseite des Forums ganz unten im Bereich „Tierarztsuche“ einen Thread eröffnen. Wir haben eine Liste von mäusekundigen Tierärzten (leider ist das nicht jeder).

Ansonsten sehe ich das bei Oscar und Cozmo ähnlich wie nonin: Ich würds lassen. Besonders Oscar braucht aber jetzt schnell eine neue Partnermaus, die ihm mausisches Verhalten zeigt. Wenn er aus der Zoohandlung stammt, kann es auch gut sein, dass er entweder jünger oder älter als 8 Wochen ist. Wenn er zum Zeitpunkt des Kaufs beispielsweise schon 12-14 Wochen alt war, hat er diesen „Welpenschutz“ nicht mehr und eine Vergesellschaftung wird schon schwieriger.

Ich war früher auch mal Mitglied des Nagerschutz und weiss, dass die anderen manchmal ganz schön viel um die Ohren haben. Hier bist du aber sicher auch gut aufgehoben! Und einige Mitglieder tummeln sich auch hier. Fluse ist z.B. die Pflegestelle Oberhausen. Vielleicht weiss sie auch was von einzelnen Männchen, die in NRW suchen. :)

Außerdem mache ich es auch ähnlich wie nonin. Ich vergesellschafte auch nur noch erwachsene Mäuschen. Die Gruppen sind auf der Dauer einfach stabiler und die Süßen können durchaus auch 4-5 Jahre alt werden. Besonders in eurer Situation würde ich es mir einfach mal durch den Kopf gehen lassen und auch schauen, welche Tiere in eurer Nähe ein Zuhause suchen.
LG Hannah
 

Bergische_Renner

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Ich kann nur wiederholen, dass ich mich einfach total ärgere, hier nicht eher nach Rat gesucht zu haben. Eure Meinungen und Ratschläge tun uns allen gerade sehr gut, weil sie etwas Klarheit in unser Gefühlschaos bringen.

Habe das Projekt Partnersuche schon gestern begonnen.

Halte euch auf dem Laufenden ?.

Herzliche Grüße in die Runde
 

nonin

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Viel Erfolg bei der Partnersuche!

Und noch ein paar Ideen: Hast du unser Wiki schon entdeckt? Den Weg dahin findest du oben auf der Startseite (leider ist dieses Forum letztes Jahr komplett abgestürzt und noch ist nicht alles wieder so schön und übersichtlich wie "damals").
Aber da findest du auch viele Infos zu VGs und Rennern überhaupt.

Und dann wollte ich dir noch den Thread "Haltung" hier bei den Rennmäusen ans Herz legen. Nagarien sind teuer und nicht die optimale Behausung für Mäuse und du findest hier viele Ideen für Eigenbauten und zur Einrichtung. https://forum.mausebande.com/index.php?forums/haltung-rm.20/
 
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nonin

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Die Idee mit nem älteren Partner für Cozmo finde ich plausibel. Allerdings habe ich ne Heidenangst vor nem weiteren schnellen Todesfall. davon hatten wir jetzt einfach zu viele... ?

Das kann ich gut verstehen, vorletztes Jahr hatten wir auch einige Todesfälle, zwar nicht so dramatisch wie bei euch, sondern meist aufgrund des Alters, aber trotzdem. Ich fühlte mich am Ende ganz wund innerlich, weil es doch jedesmal ein "Gehen lassen müssen" ist und man sich dann auch noch gleich wieder um ein Partnertier kümmern muss.
Aber Sterben gehört nun mal zum Leben dazu, auch wenn das klarerweise besonders für eure Tochter sehr hart war und ist.

Aber wie lange ein Tier lebt, hängt von so vielen Faktoren ab. Wie ich ja schon sagte, bei jüngeren Tieren geht man verständlicherweise davon aus, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben, aber ihr habt ja selbst die Erfahrung gemacht, dass das leider nicht immer so ist.

Die zweijährige Mila, die seit einem Jahr bei uns lebt, sollte mit ihrer Schwester bei uns einziehen. Am Tag bevor ich die zwei abholen wollte, fand die Halterin die Einjährige tot im Stall ... Mila ist dann alleine zu uns gekommen und hat mit der mittlerweile etwa 3,5-jährigen Aische eine tolle Partnerin gefunden, die gelassen auf die pubertären kleinen Machtkämpfe reagiert hat.

Django kam als Zweijähriger zu uns, nachdem seine beiden Brüder gestorben waren (eine der wenigen 3-er Gruppen, die in der Flegelphase nicht auseinandergebrochen ist- aber das ist wirklich selten).
Er hat hier noch etwa 3 Jahre gelebt und war bei beiden VGs absolut problemlos (da waren eher die Partnertiere schwierig). Aber er hat das wunderbar geregelt, eine tolle soziale, kluge Maus und mit dem hohen Alter ein Urgestein - er war auch immer gesund.

Beide Beispiele zeigen, dass genetischen Voraussetzungen so unterschiedlich sein können, sogar innerhalb eines Wurfs
Versucht also, dieses Thema erstmal nach hinten zu packen -- auch wenn es schwer ist. Ich weiß, nach mehreren Todesfällen hintereinander war ich auch ständig besorgt, sobald eine Maus mal komisch kuckte. Aber das verliert sich zum Glück wieder.
 
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