Päppeltagebuch einer jungen Waldmaus

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Hallo ihr Lieben,

am Sonntag fand Hundi im Garten eine kleine Waldmaus, die schwach und orientierungslos schien.
Das hier ist ihr Päppeltagebuch. Vielleicht hilft es anderen Mäusefindern.

Sonntag (Tag 1)

Ich nahm das Kleine also ins Haus, schaute sie mir genau an, fand aber zum Glück keinerlei äußere Verletzungen und setzte sie erst einmal in eine Transportbox, welche ich mit etwas Toilettenpapier, einer Klopapierrolle, Futter (ein paar Getreideflocken, Kürbiskerne, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und kleine Nussstückchen) und einem Flaschendeckel voll Wasser ausstattete. Alles zusammen kam dann erstmal auf den Dachboden weil das Kleine dort seine Ruhe haben konnte und es weder zu warm noch zu kalt war.

Mein Fazit: ein kleines Waldmäuschen, ca. 3,5- 4 Wochen alt mit sehr vielen Parasiten (Flöhe sah man herum laufen und meine Hände waren voller blutsaugender Milben als ich sie in die Transportbox gesetzt hatte)
Milch braucht es also nicht mehr aber sicher ein Spot-on gegen die Parasiten, welche das Kleine sicher noch zusätzlich sehr schwächten.
Dummerweise würde ich mit Letzterem noch bis Montagabend warten müssen weil ich nichts im Haus hatte und der nächste Tierarzt etwas ungünstige Öffnungszeiten hat.

Ich entschied mich also das Kleine erstmal zu päppeln, vermutlich könnte es so in 1,2 Wochen wieder in den Garten entlassen werden.
Eine 100er Duna war zum Glück zur Hand (leider nichts Größeres) und ich begann mit der Einrichtung.
Von verschiedenen Stellen im Garten stach ich mit dem Spaten Gasnarbe mit Wurzeln und ca. 7-12cm Erde aus, so dass mehrere verschiedene Pflanzen in der Duna präsent sein würden (Gras, Brennessel, Löwenzahn, Spitzwegerich und noch andere Kräutchen, von denen ich nicht weiß wie sie heißen), und stellte diese eng aneinander. Zum Schluss füllte ich die Zwischenräume mit lockerer Erde auf.

https://picload.org/view/rwpgcoal/bepflanzung.jpg.html

Danach sammelte ich im und rund um den Garten etwas "Inventar" und richtete die Duna entsprechend ein. Die Tonsteine stellte ich so auf, dass diese eine Steinhöhle bilden und nicht untergraben werden können.
Zum Schluss noch den Gitterdeckel mit 6mm Volierendraht präpariert, einen gläsernen Teelichthalter als Wassernapf hinein, etwas Übergangsfutter verstreut und fertig ist das Päppelheim.
Die Duna steht auf dem Balkon.

https://picload.org/view/rwpgcodw/inventar.jpg.html
https://picload.org/view/rwpgcoaa/eingerichtet1.jpg.html
https://picload.org/view/rwpgcoar/eingerichtet2.jpg.html

Das Ganze dauerte rund 3 Stunden (mit Pausen weil es seehr heiß war- oder mir zumindest so vor kam.. :D )

In den Pausen sah ich kurz nach dem Mäuschen und freute mich als ich es fressend vorfand. Später schlief es dann schön versteckt mit schätzungsweise vollem Bäuchlein.
Futter bestellte ich auch zwischendurch ( für genaue Bezeichnung und Onlineshop bitte eine PN oder Email schreiben, denn ich denke nicht, dass ich das hier so auflisten darf),
eine Wildkräutersämereien-, eine Baum-und Strauchsämereien- und eine Kleinsittich-Wildsämereienmischung schien mir eine gute Saatengrundlage zu bilden, welche ich vorsichtshalber noch mit ein paar getrockneten Mehlwürmern ergänze.
Zusätzlich kommen dann noch Hasel- und Walnüsse dazu, diverse Insekten und Würmer, die ich im Garten finde und im Gehege "aussetze", Früchte und Beeren aus dem Garten sowie Samenstände, Blüten, Triebe usw. Was sich so in der Umgebung des Fundortes findet und für Mäuschen interessant sein könnte.
Ich denke so sollte das Kleine gut vorbereitet sein. Und es bleibt noch ein ganzer Haufen Futter, den ich ihm/ihr nach dem Freilassen im Garten deponieren kann.

Kaum war Mäuschen in die Duna umgezogen ward sie schon nicht mehr gesehen. Nachdem es ordentlich gefressen und geschlafen hatte schien Mäuschen schon wieder etwas erholter.

Montag (Tag 2)

Als ich am Morgen nach der Gassirunde in die Duna schaue sehe ich quasi keine Veränderung. Nur einige der Körner, Flocken und vor allem die Nussstücke scheinen "weg gekommen" zu sein.
Ich gieße ordentlich damit die Erde nicht austrocknet und schön feucht-kühl bleibt.
Aber etwas Sorgen mache ich mir dennoch, es ist so warm und wie werde ich das Mäuschen vorfinden und herausfangen können wenn es dann abends an die Milbenbehandlung geht?
Der Tag bleibt unspektakulär und ich freue mich sehr als ich am späten Nachmittag feststelle, dass eine Längsseite der Duna nachwievor schön kühl geblieben war. Also kann sich das Mäuschen in die kühle Erde zurück ziehen und dort in Ruhe schlafen bis es abends wieder angenehmer wird.
Gegen Abend konnte ich dann glücklicherweise das Parasitenmittel (Stronghold 15mg für Hundewelpen und Katzenbabys) vom Tierarzt abholen gehen.
Daheim machte ich mich dann direkt daran die Duna teilweise auszuräumen und zu schauen wo das Kleine seinen Schlafplatz gewählt hatte.
Dabei entdeckte ich in der Tonsteinhöhle im Stroh ein kleines Nuss- und Kürbiskernlager.
Mäuschen war schlau und hatte sich im unteren Drittel eines Spatenausstichs eine kleine Schlafkammer mit Gang nach oben angelegt. Da war es schön kühl.
Kaum hatte ich den Spatenausstich angehoben huschte sie schon davon an die Oberfläche- und blieb dort, bedeckt von ein paar Grashalmen, sitzen.
Dieses Verhalten war schon normaler und fitter als gestern, allerdings konnte ich sie mir einfach greifen ohne dass sie geflohen wäre.
In der nackten Transportbox ging es dann erstmal ins Bad.

https://picload.org/view/rwpgcodi/maeuschen.jpg.html

Sicherheitshalber stieg ich mit Box in die Badewanne, man weiß ja nie was für ungeahnte Sprungkräfte das Kleine bei starkem Erschrecken entwickeln kann.
Den Transportboxdeckel abgenommen, ca. einen halben, bzw. winzigen Tropfen Stronghold an die Spitze der Einwegspritze (1ml) gedrückt und kurz den Mäuschennacken damit berührt.
Erschreckt sprang sie durch die Box als das Nass sie berührte.
Die Spritze wieder mit einer Kanüle verschlossen und weggelegt, den Transportboxdeckel geschlossen und eine Toilettenpapprolle hinein damit Mäuschen sich erstmal verkriechen konnte.
Rund 5 Minuten später gings dann schon wieder in die Duna (nachdem ich alles wieder hergerichtet hatte).
Da saß Mäuschen noch kurz da, aber kaum habe ich die Kamera im Anschlag gabs dann nur noch diesen Anblick (aus der Perspektive könnts ein Böcki sein *heilig*)

https://picload.org/view/rwpgcodl/undwiederweg...jpg.html

Später legte ich noch eine Himbeere und 4 halb getrocknete Maiskörnchen aus dem Garten hinein.
Kurz nach 20Uhr (also bei fortgeschrittener Dämmerung) sah ich das Kleine dann putzmunter im Futtereck beim Fressen.
 
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Mousyperson

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Hast Du echt gut hinbekommen *Herz*

In deiner Duna hast du überwiegend die gemeine Quecke rechts, unten links ist eine Jungpflanze vom lanzettförmigen Spitzwegerich, Löwenzahn hattst du selbst erkannt, der kleine Baumkeimling könnte Kirsche sein. *heilig*
 
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@Mousyperson: Danke für die Aufklärung =) - wobei ich an der Kirsche zweifle, vermutlich ists eher Mirabelle oder Zwetschge. *heilig*

Dienstag (Tag 3)

Am späten Vormittag kurz nach dem Rechten geschaut, großzügig gegossen und zu meiner Überraschung gesehen, dass die Himbeere völlig unberührt geblieben war. Die liegt jetzt im Futtereck, mal sehen ob sie diese Nacht angeknabbert wird.
Dafür sind die Maiskörnchen verschwunden und auch sonst hat sich das Übergangsfutter weiter reduziert.
Also habe ich im Garten ein wenig potenzielles Futter gesammelt- weitere 4 Maiskörner, 2 Samenstände vom Löwenzahn (Pusteblumen) mit Stiel, schon verblühte Spitzwegerichblüten mit Stiel (da hats vielleicht schon Samen drin), eine verblühte Weißkleeblüte und ein wenig verblühten Frauenmantel.
Zudem habe ich die Nüsse nachgefüllt (soll ja schön zunehmen. Wie man auf dem letzten Foto am Schwanz sehen kann ist sie doch recht ausgemergelt, der Schwanz erscheint knochig und nicht schön rund und eben wie bei einem normal genährten Mäuschen)- 1/4 Walnusskern und einen ganzen Haselnusskern.
Gesehen habe ich das Kleine heute nicht (und jetzt ists bereits zu dunkel dafür).
Ich bin mal gespannt was vom Futter morgen alles fehlt und wie die potenziellen Samenstände angenommen werden.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Binchen,
leider kann ich die Fotos nicht bewundern, dazu soll ich meinen Web-Blocker deaktivieren. Kannst Du die Fotos nicht über das Forum hochladen? =)
Das hat auch den Vorteil, daß man sie dann im Text gleich sehen kann.
Ansonsten wünsche ich dem Mäuschen, das ich nicht sehen kann, alles Gute.
Viele Grüße
Fufu
 
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Extra für dich, Fufu ( hat geklappt und ich hab was dazu gelernt :D)

Aaalso:

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Fufu

mausgrau
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... die Anleitung hab sogar ich kapiert, und ich bin, ohne Koketterie (!) blöd wie Brot, was sowas angeht. :D :D :D
 
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Mittwoch (Tag 4)

Am späten Vormittag wieder ordentlich gegossen, denn bei der Hitze verdunstet doch recht viel und festgestellt, dass die angebotenen potenziellen Samenstände kaum, wenn überhaupt, angerührt wurden und die Himbeere immernoch unberührt im Futtereck liegt.
Das hat mich überrascht, ich dachte der Löwenzahnsamen kommt sicher gut an und die Himbeere vielleicht doch auch noch. Aber Mäuschen scheint sich derzeit wohl auf unkomplizierte, kalorienreiche Mahlzeiten zu beschränken, die Nüsse sind selbstverständlich verschwunden und auch die Flockenanzahl hat stark abgenommen.
Was bin ich froh dass heute das bestellte Futter ankam, habe mich direkt ans Mischen gemacht und das kam dabei heraus.

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Hab ich natürlich direkt das Futtereck großzügig damit ausgestattet und bin gespannt wieviel morgen davon verschwunden sein wird.
Am Nachmittag gesellten sich verschiedene gesammelte Grasähren im benachbarten "Entdeckungsbereich" dazu, sogar eine Weizenähre mit Körnern konnte ich noch vom Rand des benachbarten, bereits abgeernteten Feld auftreiben.

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Eine (reife) Holunderbeere liegt auch in der Duna, abseits von dem ganzen Futter. Und mehr damit Mäuschen schonmal (falls es probiert werden sollte und es sie nicht eh schon kennt), weiß, dass die extreeem sauer und ungenießbar sind. Aber nachdem die Himbeere unangerührt blieb, denke ich, dass es der Beere auch so ergehen wird. Im Garten wird sie denen jedenfalls häufiger begegnen, denn es stehen gleich 2 große Sträucher darin.

Scheint als wäre das Kleine fast schon zuverlässig bei fortgeschrittener Dämmerung mindestens kurz am Futter, denn da sah ich es vorhin wieder. Hat interessiert an den Ähren geschnüffelt, auch mal kurz geknabbert. =) Dann gabs ein Geräusch und schon war er/sie wieder verschwunden.
Allerdings muss ich gestehen dass Mäuschen nicht blitzschnell und evtl. auch nicht 100% koordiniert unterwegs war, weswegen ich mir Sorgen mache. Auf der anderen Seite konnte ich bei dem wenigen Licht aber auch nicht genug sehen um mir ein aussagekräftiges Bild davon machen zu können und vielleicht war es auch nur noch etwas müde oder ich hab mich getäuscht,...
Hmm...
 

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Mousyperson

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Du könntest noch mal versuchen, Eberesche ("Vogelbeere") anzubieten und Hagebutte, sofern du da schon etwas reifes siehst. Brombeere käme auch in Frage. =)
 
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@Mousyperson: Ebereschebeeren sind getrocknet in der Saatenmischung mit drin, ebenso wie Hagebuttenkörner (allerdings ohne Fruchfleischhülle und Härchen) ;)
Nach Brombeeren muss ich mal Ausschau halten, zumindest wuchern ein paar Ranken am Garten herum. Mal sehen ob ich da auch mal Früchte finde.

Donnerstag (Tag 5)

Heute begann der Mäusepfleglingstag ohne Gießen, denn in der Nacht hatte es heftig gewittert. Die Duna war noch nass vom Regen und die Erde schien feucht.
Der Blick in das Entdeckerareal enttäuschte mich- die Ähren sahen noch genauso aus wie ich sie gestern hingelegt hatte obwohl Mäuschen letzten Abend ja schon geschnüffelt und kurz geknabbert hatte.
Die Holunderbeere scheint interessant gewesen zu sein, denn sie wurde eindeutig ein paar Zentimeter zur Seite gerollt/bewegt und nicht sichtlich angeknabbert. Sehr brav. =)
Dafür erstaunte mich das Futtereck, von der Saatenmischung konnte ich bis auf 1,2 Beeren nichts mehr entdecken! Da war Mausi richtig fleißig und muss sich wohl riesig gefreut haben endlich wieder "gescheites" Futter, welches sie/er vermutlich schon zum Großteil kennt, vorzufinden. Hätte ich mir ja nie gedacht dass die Saatenmischung so sehr einschlägt nachdem die ganzen gesammelten Ähren etc. nicht oder kaum beachtet wurden.
Und auch die Himbeere scheint nun bei sehr genauer Betrachtung 1,2 kleine Probierstellen aufzuweisen (wenn es nicht ein paar Ameisen waren... wobei ich den Tag über keine an ihr ausmachen konnte) =)
Aber seht selbst

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Den Tag über habe ich mir ziemliche Sorgen gemacht weil ich den Allgemeinzustand gestern nicht beurteilen konnte und es diese Nacht nun wirklich kühl werden soll und mich gefragt ob ich "Mausi" nicht am späten Nachmittag wecken und über Nacht unter Beobachtung im Haus in einer kleineren Duna behalten sollte.
Aber dann entschied ich dass ein kränkliches Mäuschen wohl mit dem Futter nicht so fleißig gewesen wäre und ich somit heute Abend lieber Mausi abpassen und möglichst genau beobachten wollte um mir ein Bild machen zu können.

Der heutige Entdeckerteil besteht aus 2 Breitwegerichblüten, einmal getrocknet, einmal schön blühend, einem Stengel Rotklee mit 2 Blüten, 2 ergänzenden jungen Grasähren und einem reifen Samenstand, was vielleicht sogar wilde Möhre, Kerbel oder Ähnliches sein könnte.

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Kurz nach 8 "legte" ich mich dann an der Balkontüre auf die Lauer (dort kann ich nur das Futter- und Entdeckereck einsehen, bzw. diese Dunaseite). Keine Minute später bewegten sich ein paar Grashalme und Mausi tauchte aus einem versteckten Gang auf. Vorsichtig schnüffelnd kam sie/er an die Oberfläche, putzte sich kurz, knabberte 2,3 kleine Sämereien und ging dann hinüber zum Futtereck um zu fressen.
Da kam mir dann die Idee, dass ich versuchen könnte sie/ihn zu filmen um mir so einen besseren Eindruck machen zu können. Die Lichtverhältnisse sollten noch ausreichend sein. Nur waren meine Hände nicht ganz sauber, also rieb ich sie kurz aneinander.
Mausi erschrak und verschwand plötzlich- bis ich sie bei genauem Hinschauen unter der nächsten Deckung (ein paar Grashalme) kauernd entdeckte. Ich rieb die Hände nochmals aneinander und blitzschnell verschwand sie wieder in ihrem Gang.
So ein vorbildliches Wildmausverhalten, ich bin richtig stolz- und so erleichtert dass ich mir umsonst Sorgen gemacht hatte! *tanzen*
Ein paar Minuten wartete ich noch vergebens dass Mausi wieder in dem Dunabereich auftaucht, dann ließ ich den Rolladen herunter damit sie/er ganz in Ruhe ans Nachtwerk gehen kann.
Ich bin mir sicher dass Mausi sich ein schönes Nest angelegt hat- oder noch anlegen wird (Nistmaterial hat es genug) und die kommenden kühlen Nächte gut übersteht.
Ein wirklich guter Tag. =)
 

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Freitag (Tag 6)

Das Gießen fiel heute wieder aus und ich sah, dass das Entdeckerareal wieder unberührt schien, dafür war fast die ganze Saatenmischung aus dem Futtereck verschwunden.
Am Nachmittag sammelte ich einen Spitzwegerichsamenstand ( diesmal wirklich mit Samen dran), 1 Gänseblümchen, ein Pflänzchen mit noch unreifen Samen, vermutlich Hirtentäschel, einen rund 50cm langen Haselzweig und eine unreife Haselnuss leider mit Loch in der Schale und vermutlich leer. Die Eichhörnchen sind echt dreist, die sammeln schon seit vielen Tagen die noch unreifen Nüsse von den Sträuchern ab und zurück bleiben nur beschädigte, bzw. leere Haselnusshüllen (was man aber erst bei näherer Betrachtung bemerkt)...
Naja... mal sehen ob ich die nächsten Tage noch eine Nuss mit Kern ausfindig machen kann... bei den vielen Haselsträuchern im Garten komme ich mir bei dem Gedanken ziemlich verrückt vor...
Ab heute wirds für Mausi schwieriger an die Saatenration zu kommen, im Futtereck liegt nämlich nur ein Bruchteil, der Rest ist im ganzen Gehege verstreut. *heilig*
Vorhin hat sie/er sich viel Zeit gelassen bis ich sie/ihn kurz zu Gesicht bekam- ich saß wohl an die 25 Minuten da und konnte letztendlich nur noch schemenhaft etwas sehen.
Aber was ich erkennen konnte war sehr mausiges/fittes Verhalten, geht also steil bergauf mit dem/der Kleinen. =)
 
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@BlutenderJ3rry: Ja, sieht ganz danach aus =) Danke für deine Anteilnahme.

Samstag (Tag7)

Am Morgen wieder viel gegossen- wie gewohnt der Anblick von scheinbar unangerührtem Entdeckerareal und diesmal auch einige Saaten mehr, welche im Futtereck zurück blieben. Aber bei den rauhen Mengen (eine geschlossene Hand voll), welche ich jetzt seit Mittwoch gebe, kein Wunder.
Das heutige Entdeckerfutter besteht aus 3 Maiskörnern, Klettensamenstände (reif und unreif), einem Wildblümchen und unreifen (noch grünen) Brennesselsamenständen.

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Diesmal habe ich weniger von der Saatenmischung im Gehege verstreut und nur die Maiskörnchen ins Futtereck gelegt.

Bei Dämmerung konnte ich Mausi wieder beobachten, diesmal war sie/er wieder früher dran so dass ich keine 5 Minuten mit Warten verbrachte. Putzmunter, neugierig und sehr wachsam, insofern hat Mausi die kalte Nacht ( der Tiefpunkt lag bei nur 6°C!) wohlbehalten und ohne Problem überstanden.
Ich spiele mit dem Gedanken sie/ihn zu den nächsten milderen Nächten frei zu lassen. Nur wäre das, laut Wettervorhersage, schon am Montag. Denn in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch soll es schon wieder so kühl werden und dann auch erstmal wieder für 2 Nächte so bleiben.
Hmm... einerseits wären 2,3 weitere Tage den Bauch vollschlagen sicher nicht schlecht, auf der anderen Seite kann das Kleine in der 100er Duna aber auch nicht optimal Muskeln aufbauen/trainieren und für (bekannte) Unterschlüpfe und einen Futtervorrat im Garten würde ich ja erstmal sorgen. Dann müsste Mausi nur die Gegend erkunden, sich ggFs einen besseren Schlafplatz suchen/bauen und aufpassen, dass er/sie nicht gefressen wird.
Wie würdet ihr euch entscheiden?
 

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Mousyperson

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Ich würde die Duna öffnen und mit einem Aus- und Einstieg versehen, so hat sie ihren sicheren Unterschlupf und kann selbst entscheiden, wann sie ganz umzieht. Brauchst du nur ein trockenes ruhiges Eckchen für die Duna im Garten. Wenn du allerdings Pech hast, gründet sie eine Familie in der Dunaunterschale :D
 
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Ich würde die Duna öffnen und mit einem Aus- und Einstieg versehen, so hat sie ihren sicheren Unterschlupf und kann selbst entscheiden, wann sie ganz umzieht. Brauchst du nur ein trockenes ruhiges Eckchen für die Duna im Garten. Wenn du allerdings Pech hast, gründet sie eine Familie in der Dunaunterschale :D

Pech? Oder Glück? ;).
Die Idee finde ich gut. Maus wird schon wissen wann es an der Zeit ist die Herberge zu verlassen.
 
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Ja, die Variante wäre wohl am idealsten. Muss ich nur schauen ob ich morgen jemand Starken finde, der mir beim Tragen hilft- und vor allem noch ein stabiles Brett für darunter auftreibe. Denn sonst hält mir der Dunaboden beim Transport nicht stand...
Und alles ausräumen für das Runtertragen wäre ja auch doof... hmm... wobei für Mausi vermutlich besser als dann ohne sicherers (gewohntes) Dach über dem Kopf dazusitzen. Ich hab auch schon eine Idee wie ich verhindere dass größere Tiere in die Duna kommen können.
..was macht man nicht alles für die Fellis... *Vogelzeig*

Sonntag (Tag 8)

Heute das Gießen mal wieder ausgelassen, nichts Ungewöhnliches am Morgen zu sehen in der Duna.

Langsam wirds schwieriger abwechslungsreiches Entdeckerfutter zusammen zu stellen, gefunden habe ich die Hälfte eines Tannenzapfens sogar noch mit ein paar Samen darin, eine Kornblume, der obere Blütenteil einer kleinen Distelart, der Blütenteil von Zitronenmelisse und eine Löwenzahnblüte.

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Mausi hat wohl mitbekommen dass ich das Futter nun nur noch im Gehege verstreue, denn am Abend nahm sie nicht den gewohnten Weg zum Futtereck. Erst nach einer halben Stunde, nachdem ich fast nichts mehr sehen konnte, sah ich sie/ihn kurz als Silhouette durch die Duna huschen.
Ich denke dem Umzug in den Garten (sehr aufwendig mit aus- und einräumen oder nicht) steht morgen nichts mehr im Wege.

In vermutlich 2,3 Wochen benötige ich die Duna wieder, da muss Mausi dann ggFs zwangsweise ausziehen.
 

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Fufu

mausgrau
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Hallo Binchen,
ist wirklich schön geworden mit den Fotos! =) Ich denke, Du hast dem kleinen Waldmäuschen gute Voraussetzungen für ein Leben in Freiheit ermöglicht. Es ist immer irgendwie herzergreifend, wenn so ein kleines Wildmäuschen gerettet werden kann und dann irgendwann sein Leben wieder in die eigenen Pfötchen nimmt. Alle guten Wünsche für die kleine Maus!
Viele Grüße
Fufu
 
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Danke Fufu *knuddel*

Montag (Tag 9)

Heute ist die Duna mit Herr Mausi ( *heilig* ) in den Garten umgezogen, nur 3,4 Meter neben der Stelle, an dem wir ihn vor 9 Tagen fanden.
Leider konnten wir die Duna nicht eingerichtet herunter tragen, also musste der Kleine eingefangen werden (das war nun gar nicht mehr so einfach.. =)), die Duna ausgeräumt, alles herunter getragen und wieder eingerichtet werden.
Glücklicherweise war nach 1,5 Std. alles geschafft und Mausi ist nun schon wieder am Erkunden. Nur schade dass nun wieder all seine Gänge und Kammern zerstört wurden.
Was soll ich sagen, gut hat Mausi sich gemacht! Sieht nun schon sehr jugendlich aus und benimmt sich vorbildlich für ein Wildmäuschen. *Herz*
Ich habe beschlossen dass die Duna heute noch geschlossen bleibt zwecks sicherer Akklimatisierung zumindest für eine Nacht. Ab morgen steht im dann die Welt offen und er kann entscheiden ob er erstmal lieber noch im sicheren Gehege bleiben möchte oder doch mutig ist und schnell auszieht.
Es bleibt spannend.
Aber da ich heute nicht mehr nach dem Kleinen schauen werde gibt es einen frühen Tagebucheintrag- mal sehen ob ich ihn überhaupt noch zu Gesicht bekommen werde.
 
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