Schwächeanfall oder schwaches Herz?

Klena

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Hallo zusammen,

ich mal wieder mit einer Gesundheitsfrage für meinen kleinen Felix. Dem Namen wird er leider nicht gerecht...
Folgende Vorgeschichte:

Er hatte ja die Augenprobleme und wir haben ihn immer gefangen und mit den Händen eine Halbkugel um ihn gemacht - zwei Finger auseinander, durch die er dann durch wollte und die Augentropfen verabreicht. Das hat auch soweit ganz gut funktioniert, bis zu dem einen Tag, wo ihm das offensichtlich zu viel war. Er lag dann nur noch auf dem Tisch, hat geatmet und das Herzchen pochte wie wild. Hab ihn dann vorsichtig genommen und Richtung Käfig gebracht. Dort hat er sich dann langsam wieder beruhigt und langsam wieder angefangen sich zu bewegen.

Ich dachte eigentlich an einen Schock oder Kreislaufzusammenbruch.

Vor 5 Tagen lag er neben dem Napf komplett ausgestreckt. Ich hab mich erschrocken und dementsprechend einen Laut gemacht. (Seit dem Vorfall kommt er gar nicht mehr so recht auf offene Flächen alleine. Die Hand meidet er wo er kann.)
Er ist dann mehr oder minder schnell in eine Hängekokosnuss verschwunden. Hab ihm dann erstmal Metacam und Baytril gegeben, weil er irgendwie nicht so recht munter wirkte. Gefressen hat er.

Ich dachte, dass es jetzt eigentlich ausgestanden war, aber gestern gab es wieder einen Vorfall. Ich hab das große Deckenlicht angemacht, um nach seinem Auge zu schauen. Daraufhin ist er aus der Kokosnuss raus, einmal komplett durch die Tonröhren auf der Ebene und wollte dann (panisch?) nach unten über eine Leiter. Die Leiter muss man dazu sagen sind Äste, die durch ein Sisalseil zusammengehalten werden.
Mein Mann sagte, dass er oben wie wild mit dem Schwanz gerudert hat, weil er wohl keinen Halt hatte. Ich hatte von unten den Eindruck, dass er irgendwo festhing und versucht hat loszukommen. Jedenfalls hat er da komplett den Halt verloren und ist abgestürzt auf eine kleine Zwischenebene, wo nur ein Laufrad draufsteht. Und dort lag er dann wieder so wie beim ersten Mal.
Hab versucht ihn dann hochzunehmen, aber er hat sich dann etwas wegbewegt und ich habe abgelassen. Paar Minuten später saß er hinter dem Rad und hat sich geputzt. Hab dann gestern etwas Wasser und Futter nach unten gestellt bzw. verteilt.

Heute morgen hab ich ihn oben wieder gesehen. Allerdings wirkte er sehr schreckhaft.

Habt ihr eine Ahnung was das sein kann? Schwaches Herz? Panikattacke? Kreislaufzusammenbruch?
Er hält auf jeden Fall den Kopf nicht schief also würde ich einen Schlaganfall ausschließen. Ich denke eher an ein Trauma mit Panikattacke... Ein Tierarztbesuch würde ich jedenfalls vermeiden, da es zu viel Stress für ihn wäre und ich nicht weiß, ob er das dann übersteht.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 

Bimsgestein

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Hallo, Du vermutest Herzschwäche und Kreislaufstörungen bei deiner Maus, gibst ihr aber Baytril? Das ist vielleicht falsch. Der Wirkstoff Enrofloxacin gehört zu den Medikamenten, die die Herzmuskelaktivität beeinflussen. Magnesium-Ionen, die sich im Blutplasma, im Dünndarmspeisebrei einer Maus oder eines Menschen befinden - befinden sollten, sind für die Funktion der Muskelzellen/ des Muskeltonus essentiell. Wird das Magnesium durch Enrofloxacin zu schwer löslichem Chelat gebunden, können die Mg-Ionen nicht mehr an Muskelzellen binden. Die Folgen sind dann Krämpfe und Herzrhythmusstörungen. Etwa 1,5 Jahrzehnten dauerte die Euphorie bzgl. der Quinolone. In den letzten Jahren wurde nicht nur öfter auf das Nebenwirkungspotential der Quinolone hingewiesen. Wo mit Quinolonen in der Humanmedizin gehandelt, wo diese verschrieben und verbreicht werden sollen, müssen sie mit einem so genannten Rote-Hand-Brief versehen werden.
Das Nutzen-Schadens-Verhältnis von Baytril-Gaben wird mit der Dauer der Gaben schlechter. Auch oder gerade Baytril wird von verantwortungsbewussten TÄ nicht wochenlang auf bloßem Verdacht hin einem Patienten gegeben. Gute TÄ wägen ab, ob und wann sie die Nebenwirkungen noch vertreten können. Einer der TÄ, die ich bisher konsultierte habe mit meinen Tieren, würde einer Ratte tgl. Baytril aber nur für 5 Tage geben. Baytril über mehrere Wochen zu geben, siedelt dieser TA zwischen sinnlos und verantwortlungslos an. mfG
Rote-Hand-Brief zu Fluorchinolon-Antibiotika
QT-Zeit im EKG – Nebenwirkungen von Medikamenten
 
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Klena

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@Bimsgestein Oh danke, dann setze ich das direkt ab. Hat er erst 3 Tage bekommen...
Aber es war mehr eine Vermutung, keine Tatsache, da der Faktor Stress oder Trauma ja auch noch im Raum steht... Außerdem hatte ich gehofft, das jemand eventuell ähnliche Erfahrungen mit einem Sorgenfellchen hatte.

Dann ist Baytril Segen und Fluch zugleich... Musste damals meiner Karamell das mehr oder minder dauernd verabreichen, da sie sonst keine Luft mehr bekam... Aber gut zu wissen. Darüber hatte ich keine Info.

Wenn diese Tierchen immerhin reden würden, wie es ihnen geht... *angst*
 

CaptainC

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Hallo Klena!
Also erst mal halte ich Baytril in der Situation auch für relativ sinnlos. Kann es sein, dass er einfach sehr sensibel ist und ihm die Augentropfengeschichte zu viel war? Schau dir mal dieses Video von meinem Nugget an, entspricht das ungefähr dem Verhalten von deinem kleinen Felix?
Wenn ja, dann ist das vermutlich purer Stress und Angst. Es gibt Mäuse, die dazu neigen, bei Angst komplett einzufrieren und dann, sobald sich die "Chance" ergibt, panisch wegflüchten. Bei dieser Flucht können sich die Mäuse auch mal verletzen, weil sie wirklich kopflos weg rasen :( Gib deinem Felix viel Zeit und nimm ihn am besten nicht mehr raus. Wenn er im Käfig liegt und eingefroren ist, dann geh einfach ruhig weg. Mein Nugget hat erst angefangen Vertrauen zu fassen, nachdem er viele Wochen beobachtet hat, wie mir die anderen Mäuse aus seiner Gruppe aus der Hand fressen und auf den Armen rumlaufen. Ich würde deinen Felix erst mal komplett ignorieren (auch nicht versuchen mit Leckerchen zu locken, einfach ignorieren) und viele schöne Sachen mit den anderen Mäusen machen. Mäuse sind so sozial, dass sie viel schneller Vertrauen fassen, wenn der Rest der Gruppe entspannt ist :) Wenn er dann langsam anfängt wieder in deine Richtung zu schnuppern oder auch mal entspannt draußen sitzt, dann kannst du anfangen ihm auch Leckerchen anzubieten, ohne ihn bedrängen.
Dann sollte das eigentlich wieder klappen! Viel Glück :giggle:
 

Klena

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Mhhh das Verhalten stimmt nicht ganz. Er lag nicht so angespannt wie dein Nugget. Es lag mehr auf der Seite... Böse gesagt wie jemand, der kurz vorm Exitus steht... So zumindest beim ersten mal. Beim 2. Mal wüsste ich nicht, was ihn da so erschreckt haben könnte und bei Nummer 3 kam halt der Sturz hinzu... Kann es schlecht erklären. Ich versuche nächstes Mal (und ich hoffe nicht, dass das vorkommt) ein Video zu machen.

Aber sein kann das schon... War ja für ihn zumindest bei 1. und 3. immer mit Schock/Angst verbunden.
 

CaptainC

Mausmessi
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Hat er denn ein normales Bewegungsmuster wenn er geht und klettert oder torkelt er rum oder wirkt orientierungslos?
 

Klena

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Also normal aber langsamer... Achtsam oder schleichend wenn man es beschreiben müsste... Auch nicht buckelig und Fell ist glänzend + glatt
 

CaptainC

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Und die Ohren sind immer ganz spitz nach oben bzw rudern in alle Richtungen? :unsure: Ich versuche gerade so ein bisschen herauszufinden, ob er wirklich einfach nur ängstlich ist oder doch irgendeine Art neurologische Störung hat. Aber bisher klingt das alles eher ängstlich.
 

Klena

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Spitz nach oben. Quasi auf Lauschstellung. Ein Rudern hab ich noch nicht gesehen...
 

Klena

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Er frisst aber auch Oblate etc aus der Hand. Wenn auch vorsichtig. Das war zumindest vorgestern der Fall.
 

Klena

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Ach und Ergänzung: wenn er so einen Anfall hatte kommt mindestens eine der anderen und putzt ihn. Meist geht es ihm danach schon etwa besser...
Nach so einem Anfall flitzt er auch nicht panisch weg. Ist mehr die Reihenfolge:

1. Panik
2. Anfall
3. Langsam irgendwo hin ausweichen
4. Regenerieren
 

Bimsgestein

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Quasi auf Lauschstellung. Ein Rudern hab ich noch nicht gesehen...
Du hast bei keiner deiner Mäuse jemals erkennen können, ob sie ihre Ohren(lappen) bewegt ... auf akustische Reize/ Geräusche hin oder auf Reize anderer Art hin? Das ist seltsam. Ich dachte, dass jeder Mäusehalter das Ohrenspiel seiner Mäuse kennen würde. IdR zeigen Mäuse Aufmerksamkeit dadurch an, dass sie ihre Ohrenpappen wie Reflektoren einer Antenne ausrichten und schwenken, um die Umgebung abzuhören oder die vermutete Richtung einer Geräuschquelle zu überwachen. Eine Maus, die tatsächlich niemals ihre Ohrenlappen bewegt, würde ich als wahrnehmungseingeschränkt, zB. hörbehindert (eine Hörbehinderung kann auch eine Infektion der Drüsen sein, welche die Nase, das Auge, die Mundhöhle und das Mittelohr versorgen) oder als an starken Schmerzen leidend einstufen. CaptainCs gute Frage zielte wohl darauf, den Schweregrad einer möglichen Erkrankung deiner Maus abwägen zu können. mfG
 

Klena

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@Bimsgestein & @CaptainC Achso... Doch das schon. Ich dachte eher an unkontrolliertes Rudern. Missverständnis meinerseits sorry *angst**pieks*
Also er verhält sich so normal. Der einzige Unterschied oben zum Video ist, dass er quasi nicht so steif eingefroren ist, sondern mehr apatisch liegt. Ich weiß nicht, ob man bei einer Maus sehen kann, ob sie hyperventiliert aber so kommt es mir zumindest vor. Liegt leicht seitlich und braucht dann einen Moment (~5 Minuten) um wieder klar zu kommen. Als ich ihn das letzte Mal anfassen wollte, weil er ja gefallen ist, ist er ein paar langsame Schritte vorgegangen, weil er nicht wollte. War aber nicht panisch/schnell weg. Er ruhig/schleichend.
Das Phänomen ist mir auch bisher nur wieder bei dem hellen Deckenlicht aufgefallen. Als ob das bei ihm Panik auslöst, da wir ihn damals bei dem Licht immer versorgt haben, um das Auge gut zu treffen...
 

Klena

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Kurzes Update meinerseits: Also bisher hatte er sowas noch nicht wieder gehabt. Habe aber auch das große Deckenlicht ausgelassen. Gestern kam er dann auch einmal kurz auf meinen Arm und hat sich umgeschaut.

Leider wird sein Auge wohl wieder schlimmer... Kratzt vermehrt...
Hoffen wir mal, dass sich das noch fängt.
 
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