Hallo Dine-Maus,
ich hoffe auch, daß es geklappt hat. Wir haben eine neue Foren-Software und manches läuft etwa anders als früher.
Hatte der TA Milben festgestellt, oder wurde das Stronghold nur aufgrund des Symptoms "Kratzen" verabreicht?
Mir fallen hierzu mehrere mögliche Ursachen ein: Einmal könnte die Maus Ohrmilben haben. Darunter sind auch sogenannte Grabmilben, die tiefer in der Haut sitzen und schwieriger zu behandeln sind. Meine TÄ empfielt da ausnahmsweise ein Stronghold-Spot-on alle 14 Tage. Wie oft hat die Maus die Behandlung bekommen? Es könnte auch ein bakterieller Infekt im Mittelohr dahinterstecken. Aus diesem Grund und weil die Wunden häufig mit Bakterien besiedelt sind, würde ich zusätzlich ein AB empfehlen.
Gar nicht so selten entwickeln kratzende Mäuse eine ulcerative Dermatitis. Das ist eine schwere bakterielle Hautinfektion, die durch das ständige Kratzen unterhalten wird. Das heißt, die Maus fügt sich mit ihren messerscharfen Krallen immer wieder neue Verletzungen zu und bringt mit den Krallen gleichzeitig ständig Bakterien in die Wunde. Die Wunde wird dadurch immer größer und die Infektion schlimmer.
Früher mußten solche Mäuse häufig irgendwann eingeschläfert werden. Es gibt aber eine Methode, mit der man viele dieser Wunden wieder zum Abheilen bringen kann: Der Maus müssen die Krallen gekürzt werden. Da meist mit den Hinterpfoten gekratzt wird, reicht es, die Krallen an den Hinterpfoten zu kürzen. Damit unterbricht man den Teufelskreis und es gibt eine Chance, daß die Wunden wieder abheilen, vorausgesetzt die Ursache (z.B. Milben) wurde behoben.
Das Krallenschneiden ist je nachdem, wie gut sich die Maus "behandeln" läßt, eine größere Aktion. Bei einem guten TA könnte man die Maus kurz in Isoflurannarkose legen. Das kann aber nicht jeder TA bei Mäusen und es ist auch nicht unbedingt notwendig. Die andere Möglichkeit ist eine Aktion zu zweit: Einer hält die Maus fest, derder andere schneidet die Krallen kurz. Oder man verwendet eine speziell zugeschnittene Papprolle, dann kann man die Krallen auch ohne Hilfe kürzen.
Am besten geht das mit einer Fadenziehschere, die eine Ausparung aufweist.
Diese ist zu lang (!), aber man kann die Kerbe an der Schneide gut erkennen:
https://www.ebay.de/itm/Fadenziehsc...5:g:lYUAAOSwRLZUHo0o:rk:2:pf:1&frcectupt=true
Diese hier ist gut geeignet:
https://www.ebay.de/itm/Fadenziehsc...f:g:IOAAAOSwq7JUKBOa:rk:1:pf:1&frcectupt=true
Wenn sich die Maus nicht gut festhalten läßt, kann man sich aus einer Papprolle (z.B. Klopapier) eine Halterung basteln, indem man in ein offenes Ende zwei Aussparungen schneidet, in die das ganze Bein der Maus hinein paßt. Die Maus wird in die Rolle geschoben, so daß ein Bein mit dem Oberschenkel in der Aussparung hängt und dort fixiert werden kann. Die Maus ist in der Rolle geschützt und das Bein ist gleichzeitig fixiert, wenn man es von außen gegen die Rolle drückt.
Ich poste später noch Fotos von der Röhre. Momentan ist aber der Aku meiner Kamera leer, muß erst aufladen.
Dieses Vorgehen wirkt etwas "brutal", aber ohne wirksame Behandlung der ulcerativen Dermatitis magern die Mäuse häufig stark ab, weil sie so gestreßt sind, daß sie immer weniger fressen und dann entweder an Entkräftung sterben oder vom TA wegen der Aussichtslosigkeit einer Besserung eingeschläfert werden. Viele dieser Mäuse können aber durch Kürzen der Krallen gerettet werden.
Liebe Grüße
Fufu