Tierliebe?

[Karola]

Hallo Ihr Lieben!

Eine Fellnase sollte bei uns einziehen... Wie viele Kinder so hatten auch unsere Kinder den Wunsch nach einem Haustier. Ein kleines Aquarium mit Fischen und Garnelen haben wir zwar schon, trotzdem waren auch wir Eltern dem Wunsch durchaus nicht abgeneigt. Unser eigentlicher Favorit, eine Katze, war seitens unseres Vermieters und mangels Urlaubsbetreuung leider aus dem Rennen. Die nächste Möglichkeit wären Mäuse, Ratten oder andere kleine Nager gewesen. (Mäuse fand ich schon immer ganz toll) Also fuhren wir in's Tierheim. (Das war letzten November.) Da saßen allerdings weder Maus noch Ratte, sondern ein ganzer Wurf "Zwerg"kaninchen. Die Kinder waren ganz angetan, also haben wir zwei davon zu uns genommen. Nun hat sich die Sache leider gar nicht gut entwickelt. Erstens sind die Tiere wahrlich keine Zwerge, sie sind auch kein bisschen zahm geworden, ganz im Gegenteil!! Wir lassen sie zwar täglich im Zimmer laufen, aber insgeheim denk ich mir immer: "Ach wie gut würdet ihr auf eine Wiese passen! Ihr gehört hier doch gar nicht her!" Der Funke wollte einfach nicht überspringen. Wir haben einfach keinen Gefallen aneinander gefunden. Die Tiere zu beobachten ist sterbenslangweilig, und mit Ihnen beschäftigen mag sich auch keiner mehr, weil sie so bissig ist. Auf meiner Suche nach guten Ratschlägen zwecks Kaninchenhaltung, bin ich immer wieder auf Mäuse- und Rattenrelevante Seiten (wie dieses Forum hier) gestossen... Jetzt meine Frage an Euch als Tierhalter: Was sollen wir machen? Die Kaninchen behalten, mit denen wir nicht glücklich sind? Ist das noch tierlieb? Oder sollen wir sie in's Tierheim zurückbringen, in der Hoffnung, dass sie einen besseren Platz finden, und lieber ein paar Mäuse zu uns holen? (Je mehr ich von Mäusen sehe und lese, desto sicherer bin ich mir, dass DAS die richtigen Tierchen für uns sind.) Wir stehen hier vor einer schwierigen Entscheidung. Was meint Ihr dazu?

Viele Grüsse
Karola

 

[jaw]

Hallo und willkommen hier im Forum!

Gleich zu Anfang muss ich gleich sagen, dass ich mich selber mit Kaninchen nicht auskenne, zur Situation also nur ganz pauschal antworten kann, aber wenn ich mir deine Beschreibung so durch lese, dann denke ich, dass die Situation nicht verloren ist, sondern dass es 'einfach' nur ein Kommunikationsproblem zwischen Mensch und Tier ist - denn dieses aggressive Verhalten der Tiere ist an sich von all dem was ich über Kaninchen bisher mitbekommen habe stark abweichend.
Daher ist es IMHO gut möglich, dass die Tiere einfach nicht ihren benötigten Freiraum haben, und auf die Bedrängnis dann mit aggressivem Beißen reagieren - weil sie sich einfach nicht anders zu helfen wissen.

Ich kann daher nur raten, dass ihr euch zusammen mit kaninchenerfahrenen Menschen zusammen setzt und versucht, die Ursachen für dieses Verhalten zu ergründen und zu beheben.
Ein Wechsel der Tierart wird das Problem IMHO nicht lösen. Denn auch wenn ihr z.B. auf Mäuse umsteigen würdet, ist bei einer falschen Interpretation der Körpersprache nicht ausgeschlossen, dass auch die Mäuse dann z.B. bissig werden - oder sich einfach nicht zeigen und auch schnell 'langweilig' werden.

 

[Fufu]

Hallo Karola,
ja, manchmal ist das so und Mensch und Tier passen nicht zusammen. Habt ihr bei dem Tierheim einen Schutzvertrag unterschrieben, daß ihr die Kaninchen nicht in private Hände weiter geben dürft?

Dann wäre es vielleicht wirklich das Beste, die Tiere dorthin zurück zu geben. Wenn ihr keinen solchen Vertrag unterschrieben habt, dann könntet ihr auch versuchen hier in unserem Vermittlungsbereich neue Körnergeber für die Kaninchen zu finden. Auf jeden Fall sollen die Kaninchen einen schönen neuen Platz finden.

Aber wie Du schon bemerkt hast, ist das manchmal gar nicht so einfach, einen passenden tierischen Artgenossen zu finden. Auch Mäuse werden nicht automatisch "zahm". Sie beißen zwar seltenst (jedenfalls kann man das von Farbmäusen sagen) aber da gibt es durchaus auch Individuen, die man eigentlich nur "ansehen" kann. Die meisten Mäuse werden mit viel Geduld zumindest so zutraulich, daß sie Leckrereien aus der Hand nehmen. Aber im Grunde sind auch Mäuse keine "Schmusetiere", sondern eher zum Anschauen da. Sehr lange leben tun sie leider auch nicht.

Also würde ich mir vielleicht noch einmal genau überlegen, was für einen Kontakt zu den neuen Hausgenossen ich mir wünsche und ob dieser Wunsch von dem Tier auch erfüllt werden kann.

Gerade mit Kindern ist es nicht ganz so einfach, weil sich ihre Interessen schnell ändern können. Ein, zwei Jahre machen da schon viel aus.

Vielleicht wären Vögel noch eine Möglichkeit. Wir hatten als Kinder Wellensittiche, die durften frei in der Wohnung herum fliegen. =) (Das macht natürlich auch Dreck). Jedenfalls kann ich mich erinnern, daß die Vögel, da zu zweit, auch ganz glücklich waren, wenn man sie nicht ständig betuttelt hat. Trotzdem sind sie der Familie auch immer gerne "nachgeflogen", wenn diese sich zum Essen in einem anderen Raum aufgehalten hat. =) Schmusig waren unsere Wellensittiche zwar nicht. Aber ich denke, sie wären möglicherweise sogar zahm geworden, wenn wir uns mehr mit ihren beschäftigt hätten.

Also in erster Linie ist die Frage, ob die Tiere schmusetauglich sein sollen, oder eher ein wenig Leben in die Bude bringen sollen. In ersterem Fall sind Mäuse dann nicht die geeigneten Kandidaten. In zweiterm eigentlich auch nicht.

Andererseits gibt es hier eine Userin, deren Kaninchen sehr verschmust sind.

Aber das müßt ihr dann entscheiden. Tiere, die man nicht ins Herz schließen kann, sollte man vielleicht wirklich nicht behalten. Aber für´s nächste Tier sollte es dann passen, weil man kann die Tiere ja nicht ständig "umtauschen".
Viele Grüße
Fufu

Edit: Was jaw schreibt ist eigentlich auch ein guter Gedanke. Vielleicht gibt es tatsächlich doch noch eine Chance mit den Kaninchen, wenn man Tipps von Kaninchenhaltern bekommen könnte. Ich versuche mal die Frau mit dem Schmusekaninchen hier aufmerksam zu machen.

 

[stefanie]

wir haben immer ein paar Karnickel im Haushalt mitlaufen - einfach, dass die aus den THs raus sind und aus Verantwortungsgefühl denen gegenüber, die da sind (bleibt ja immer mal 1 übrig, erbarmen wir uns halt über ein näxtes aus dem TH)
-- ich müsste die, ehrlich gesagt, auch nicht (mehr) haben
(Nins, verzeiht mir!!!) ...

Sind das Mädels?
Manche werden deutlich netter, wenn sie sterilisiert sind.

Ich hatte aber auch schon eine, die auf uns los ist, wenn wir immer, wenn das Futter kam, die Hand in den Stall halten mussten (der immer offen steht)

Wäre privat vermitteln eine Option?

Ich bin nicht sooo der Kaninchen-crack,
aber ein gutes Forum ist anscheinend:
Kaninchenforum - Das Kaninchen Forum Online

Tiere einfach austauschen fände ich jetzt pädagogisch etwas heikel
(aber ich weiß nicht, wie lang Ihr Euch schon wie um die Viecher bemüht, speziell die Kinder. Die wollten sie haben - darauf würd ich mein Kind gnadenlos behaften bzw hab das getan)

(Bei Freiflug-Vögeln hätte ich echt Schiss, dass die entfliegen im Kinderhaushalt - ging uns in meiner Kindheit so....)

 

[Karola]

Danke für Euer Feedback...
Also, dass sich Tiere generell nicht gerne anfassen lassen ist mir schon klar. Mit den Tieren grossartig zu schmusen war auch nie unser Ziel. Dafür haben wir Stofftiere genug. Wir wollten die Tiere ja auch nicht nur der Kinder wegen, ich selbst habe es mir ebenso gewünscht und ich bin auch die, die die Tierpflege übernimmt. Wenn ich im Zooladen bin, kann ich stundenlang den Mäusen zusehen wie sie futtern, klettern, spielen usw. ...Ihr wisst, was ich meine...

Dass wir jetzt Kaninchen hier haben war nicht geplant. Ich habe dem mehr aus Mitleid den Tieren gegenüber zugestimmt, damit sie nicht länger im Tierheim sitzen müssen. Mittlerweile tut es mir leid, dass sie hier bei uns sitzen müssen und niemand da ist, der grossartig Zuneigung zu ihnen empfindet und sich ausreichend mit Ihnen beschäftigt. Dazu haben wir alle viel zu viel Angst gebissen oder gekratzt zu werden, was auch schon mehrfach vorkam! Und wir bedrängen die Tiere keineswegs. Es reicht schon, ein Stück Gemüse hinzuhalten, schon legt sie die Ohren an und kommt knurrenderweise angeschossen. Wer dann nicht schnell genug die Hand zurückzieht - aua! Wenn ich mir überlege, dass dieser unbefriedigende Zustand noch etliche Jahre so bleiben soll, bekomme ich einen Klos im Bauch. Wir haben einen Schutzvertrag unterschrieben, von daher können wir sie nur zurückbringen.

Als Kind hatte ich Wellensittiche, die teilweise auch sehr zahm wurden. Allerdings haben die richtig Krawall gemacht! Von daher möchte ich das lieber nicht wiederholen. Ja, und Mäuse wollte ich damals schon, die hat mein Vater aber leider nie erlaubt.

 

[Karola]

Die Kaninchen sind übrigens Bruder und Schwester. Er ist kastriert.

 

[Punkratz]

Hey

Kaninchen werden bei Platzmangel oft aggressiv und zeigen das dem Halter sehr deutlich.
Wie leben die Tiere denn bei euch?
Bei einem Duo würde ich schon minimum 4 m² ansetzen, den sie dauerhaft zur Verfügung haben.
Ich habe zwei Kaninchen in freier Wohnungshaltung. Die können sich hier aufhalten wo sie wollen. Die Aggressivität von dem einen wurde dann sichtlich besser.
Vielleicht wäre das für euch auch eine Alternative?
Kaninchen stubenrein zu bekommen ist recht gut machbar

Manchmal kann es auch Langeweile sein, was die Kaninchen etwas aggro macht. Ich verwende hier Futterbälle, hänge das Futter auf, verstecke es in Kartons usw. Die sind eigentlich den ganzen Tag beschäftigt. Das wäre auch etwas was deine Kinder vielleicht machen können. Gibt tolle Anleitungen im Internet wie man seine Kaninchen beschäftigen kann. Das wirkt sich auch immer positiv auf die Beziehung zwischen Mensch & Tier aus.


Für weitere Infos würde ich mich an den Kaninchenschutz wenden. Dort erhälst du echt gute Tipps und Ratschläge.

Grundsätzlich stimme ich dir zu. Die Tiere merken manchmal dass sie nicht wirklich erwünscht sind. Und die Tiere zu behalten nur damit sie nicht ins Tierheim zurück müssen finde ich falsch. Im Tierheim leben die Tiere ja meistens nicht schlecht. Und oftmals ist es für die Tiere eine wirkliche Chance nochmal richtig glücklich zu werden!

 

[Fufu]

Hallo Karola,
so wie ich das jetzt verstehe, wolltest Du schon immer Mäuse haben, schon in Deiner Kindheit. Jetzt war die Gelegenheit, diesen Traum zu verwirklichen. Leider waren keine Mäuse im TH und weil die Kinder die Kaninchen wollten, hast Du Deinen Kindern zuliebe den Kaninchen zugestimmt.
Jetzt kann niemand etwas mit den Kaninchen anfangen. Die Kinder nicht und Du sowieso nicht. Stimmt das so ungefähr?

Es ist zwar nicht schön und auch pädagogisch unklug. Aber ehrlich - in dem Fall würde ich die Kaninchen dem TH zurück bringen. Solange Du diejenige bist, die alle Tiere im Haushalt versorgt, ist es vielleicht auch keine gute Idee, Tiere aufzunehmen, die Dir nicht liegen, auch nicht den eigenen Kindern zuliebe. Wie alt sind die Kinder denn?

Wenn alt genug, dann würde ich die Kinder in die Rückgabe einbinden. D.h. sie sollen da anrufen und einen Rückgabetermin vereinbaren, damit nicht zu sehr der Eindruck entsteht, als wäre das alles so einfach.

Dann schau mal, ob es nicht irgendwo Mäuse gibt, die ein Zuhause suchen (bitte keine Mäuse aus dem Zooladen, ). Aber ich würde dann von Anfang an klar stellen, daß das Deine Mäuse sind. Wenn die Kinder sie dann auch mögen ist es schön. Aber in erster Linie sollten es dann Deine Tiere sein, die Du Dir schon immer gewünscht hast.

Das ist aber nur meine ganz persönliche Einschätzung. Vielleicht wartest Du, ob nicht Punkratz noch mal vorbei schaut, die hat möglicherweise noch eine andere Einschätzung und - wie Stefanie - eben auch Kaninchen.
Mit Kaninchen selbst kenne ich mich überhaupt nicht aus. Meine Schwester hatte mal eines, das hat bei uns alleine gelebt, (was mir im Nachhinein schrecklich Leid tut). Vielleicht hat Punkratz noch eine Idee, wie man mit den Kaninchen besser zurecht kommt, so daß Deine Kinder mehr Freude an den Langohren haben.

In dem Fall kannst Du Dir ja immer noch Deine Mäuse dazu holen. Wir hatten damals das Kaninchen, zwei Katzen (die haben sich gut mit dem Kaninchen vertragen), Wasserschildkröten und die Wellensittiche und immer einige Igel als Wintergäste. So richtig "sauber" war es zuhause nie, aber ich hatte eine schöne Kindheit. =) Die Igel haben das Badezimmer vollgesch...., schöner, grüner Kot, während sie zur Winterschlafreife gepäppelt wurden, im Bad durften sie herum laufen und ich mußte jeden Morgen die vollgek.... Zeitungen entsorgen. Schließlich war ich ja auch diejenige, die das Igelgetier angeschleppt hatte.
Viele Grüße
Fufu

 

[Vitani]

Hallo Karola

Vielleicht wäre es sinnvoll, hier im Forum jemanden in der Nähe zu suchen, bei dem du einige Male in die Mäusehaltung reinschauen könntest. Denn Beschreibung und Realität driften oft stark voneinander ab bzw. hört und sieht man halt oft nur von zutraulichen Tieren.

Ich habe bis vor Kurzem noch aktiv Hamster vermittelt und hatte öfters Leute, die einfach mal die Tiere live anschauen wollten. Und beim abendlichen Besuch(Hamster sind dämmerungs- und nachtaktiv) kam dann auch wieder von einigen: "Ach, süss sind sie ja, aber ich hab mir das irgendwie anders vorgestellt. Ich glaub, es ist doch kein Tier für mich."

Ich finde deshalb solche Schnupperbesuche eine gute Sache. In deinem Fall würde ich echt 2-3 Mal vorbeigehen oder bei verschiedenen Leuten reinschauen. Jetzt kommt ja auch die Ferienzeit, evtl. findest du jemand, bei dem du die Ferienbetreuung übernehmen könntest. So kann man die Tierart doch etwas kennenlernen und besser einschätzen, ob das Tier zur eigenen Persönlichkeit passt.

Die Problematik, dass man mit einem Tier nicht warm wird, kenne ich aber. Und die Tiere merken das ja dann auch und so entsteht ein Verhältnis, welches nur auf Misstrauen und gegenseitiger Angst aufgebaut ist. Entweder versucht man, sich auf die Tiere einzulassen (ohne wenn und aber) oder man gibt sie lieber wieder ab. Es geht ja nicht nur um die tägliche Verpflegung. Viele Krankheiten bei Nagern erkennt man z.B. nur frühzeitig, wenn man seine Tiere kennt und auch geringe Unterschiede schnell feststellen kann. Dafür muss aber schon ein gewisse Verbindung vorhanden sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass Clickern bei scheuen, aggressiven Tieren helfen könnte. Ich hab das z.B. schon bei Papageien gesehen. Der Target-Stick ist recht lang und die Belohnung wird aus einem langen Löffel gereicht. So könnte man sich evtl. stückweise annähern. Selber Erfahrung darin hab ich aber nicht.

 

[SusanneC]

Hallo!

Das Aggressionsproblem dürfte zu 99% an der Haltung liegen. Das ist einfach hausgemacht. Wenn Kaninchen in einem zu engen abgesperrten Bereich sind, und da dringt jemand ein (auch wenn es eine Hand mit Futter drin ist) wird das Revier verteidigt.

Gerade als Familie hat man am meisten Spaß mit Kaninchen, wenn man sie genauso hält wie Katzen. Also die Wohnung absichern, alle Kabel in Kabelschächte in den Räumen die zugänglich sind, in jeden zugänglichen Raum eine Käfigunterschale mit Einstreu als Toilette, auch das Heu auf Einstreu, da wird auch gerne gepinkelt, und sonst die Kaninchen laufen lassen. Nachdem es ja keine kleinen Kaninchen sind, dürfte man da ja auch nicht so einfach drauf treten. Und wenn sie da dann wenigstens ein oder zwei Zimmer zur Verfügung haben, dann sind sie auch gar nicht mehr aggressiv.

Nebenbei auch das Weibchen kastrieren, das macht die Bissigkeit nochmal deutlich besser.

Mit freier Wohnungshaltung wäre es dann wirklich nur eine Frage der zeit, bis die Kaninchen mit euch zusammen auf dem Sofa liegen und sich dabei richtig entspannen können.

Die Frage ist eher, ob Du das willst. Oder ob der Start bisher so schlecht war, dass da nichts mehr zu machen ist. Du solltest Dir aber klar machen, nachdem keine Zwergkaninchen draus geworden sind, werden die Beiden ewig im Tierheim sitzen. So einfach finden die kein neues zu Hause, dadurch, dass ihr sie genommen habt, habt ihr die Chancen der Tiere kaputt gemacht. Es kommen ja ständig süße kleine Junge ins Tierheim nach. Das ist eure Verantwortung den Tieren gegenüber.

Und Du lebst es ja auch den Kindern so vor. Dass man ein Auto verkauft wenn es nicht mehr passt - klar. Aber Haustiere, das ist sehr sehr schwierig. Insbesondere wenn es ums Tierheim geht. Überleg Dir das bitte wirklich gründlich.

 

[Karola]

Das ist genau mein Dilemma! Ich wollte Mäuse... und jetzt...
Und danke, Vitani! Das ist eine hervorragende Idee, erst mal bei jemandem "reinzuschnuppern"!!!
Zur Haltung: Die Kaninchen sitzen in einem Käfig, 120x60x40 cm, den uns das Tierheim mitgegeben hat. Für mehrere Stunden täglich stellen wir einen flexiblen Gitterauslauf davor, bestehend aus acht Teilen mit jeweils 60 cm Länge. Zu Anfang hatten wir das Gitter an einer Stelle geöffnet und damit das halbe Wohnzimmer für sie abgetrennt. Aber das machen wir mittlerweile kaum noch (aus Angst um unsere Füße) Ideal ist das wohl nicht. Und besser wird's so vermutlich auch nicht. So wie ich das hier lese, ist wohl ein grösserer Aufwand nötig, damit wir vielleicht doch noch die Kurve kriegen. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich dazu wirklich bereit bin. Im Nachhinein betrachtet, war es von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Kaninchen zu nehmen war ein Fehler, das ist mir mittlerweile klar und es tut mir leid.

 

[jaw]

Ich denke, dass selbst der Auslauf mit den 8 Gitterteilen einfach noch deutlich zu klein ist.
Irgendwo im Hinterkopf schwirrt mir aus den Haltungsrichtlinien für Säugetiere des BMELV von 2010 was von mindestens 4m² dauerhaft für ein Kaninchenduo rum. Mit dem Käfig und dem Gitter zusammen kommt ihr ja gerade mal auf max. 3.6 m², und die nicht dauerhaft.

 

[SusanneC]

Den Käfig finde ich sogar für Mäuse zu klein - hast Du eine Ahnung, was der mit den Kaninchen macht? Und die paar Gitterelemente machen auch keinen richtigen Auslauf, und das auch nur ein paar Stunden. Die können ja nie richtig hoppeln. Sorry, aber die Haltung ist völlig untragbar. Was lebst Du deinen Kindern da vor? hast Du Dich dann gar nicht über die Haltung informiert?

 

[Fufu]

... ich hab vielleicht noch eine Idee: Du könntest schöne Fotos von den beiden Kaninchen machen und dann hier im Forum einstellen, vielleicht noch in dem Kaninchenforum, das hier verlinkt wurde, mit dem Hinweis, in welchem Tierheim die Tiere sitzen. So kannst Du vielleicht die Vermittlungschancen der beiden etwas erhöhen. =)

 

[Karola]

Nein, wir haben uns vorher nicht grossartig wegen Kaninchenhaltung informiert - die waren auch gar nicht auf dem Plan! Hätte das Tierheim uns gesagt, die Tiere brauchen ein ganzes Zimmer für sich, oder besser mehr, hätten wir sie auch kaum mitgenommen! Die Dame, die zur Nachkontrolle hier war, hatte übrigens auch nichts auszusetzen.
Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir die Tiere zurückbringen. Kann dann ja nur besser werden für sie.

 

[SusanneC]

Ja, da ist zurück bringen wirklich besser. So ist das absolut untragbar.

bitte denk dann aber bei Mäusen vorher genauer nach. Geh zu einem Halter mal um beim sauber machen zu helfen, damit Du weißt, was da an Geruch auf Dich zukommt. wie schwierig es sein kann, die vielen kleinen Wusels unter Kontrolle zu halten.

erst ein Gehege anschaffen, dann erst die Mäuse - keine Sontanbesuche mit Kindern im Tierheim oder Zooladen, sondern wirklich geplant. auch langfristiger geplant.

Viele Tierheime vermitteln zwar in so eine Zooladenkäfig - Haltung, aber ARTGERECHT ist was ganz anderes. das erfordert meistens mehr Platz und Einsatz. wasDu da machst, das ist eher so Richtung Legebatterie für Hühner im Vergleich zu Freilandhaltung. Verboten ist die Legebatterie auch nicht, aber ganz sicher nicht schön.

 

[Karola]

Ich danke Euch! Ganz besonders Dir, Susanne, für Deine klaren Worte! Nun wissen wir, was wir zu tun haben.
Und bevor hier tatsächlich Mäuse einziehen, werde ich mich umfassend informieren! Ganz sicher!

 

[SusanneC]

Danke, dass Du so einsichtig bist.

Ich würde echt nie bei einem Erstbesuch bei Tierheim oder Züchter Kinder mitnehmen, weil da ja doch das Herz über den Verstand siegt. Die wollen am liesten Alle Tiere mitnehmen und vergessen das auch so schnell nicht mehr. Lieber zuerst selber hin gehen, schauen ob die Haltung passt und welche Tiere in Frage kommen, die Reservieren und mit den Kindern dann nur abholen oder eben mehrere Tiere zur Auswahl stellen, die alle in Frage kommen würden. Dem Züchter oder Tierpfleger gleich vorher einschärfen, dass er klar sagen soll, die anderen sind nicht zu verkaufen.

Sonst verlieben sich die Kids bei den Mäusen am Ende in lauter unkastrierte Böcke und Du hast dann Spaß mit Kastrationen und einem Gestank, der einen halb aus den Latschen hauen kann, bis mehrere Wochen nach den Kastrationen.

 

[Teteiyusu-Cecil]

Irgendwo im Hinterkopf schwirrt mir aus den Haltungsrichtlinien für Säugetiere des BMELV von 2010 was von mindestens 4m² dauerhaft für ein Kaninchenduo rum.

Ich habe im aktuellen Säugetiergutachten leider gar nichts zu Hauskaninchen gefunden. Auch in einer scheinbar älteren Version nicht. Das scheint nur Wildkaninchen für die Zootierhaltung abzudecken oder ich hab an der falschen Stelle geguckt.

 

[Exotenheim]

Was ist denn das für ein inkompetentes Tierheim? 120 cm Knäste für Kaninchen und das ist in deren Augen auchnoch akzeptabel? Seltsamer Schuppen. Auch jemandem der die Tiere garnicht wollte diese zu vermitteln. Sehr fragwürdig!

Also ich würde an deiner Stelle auch die Ninchen abgeben. Allen Beteiligten zuliebe. Und dann informier dich über verschiedene Mäusearten, da gibt es ja nen batzen, und vorallem darüber was du willst und was welche Art bieten kann. Dann steht dem doch nichts mehr im wege