Trichophyton bei Mäusen - Bitte Hilfe und Fachinfo

Fufu

mausgrau
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Hallo an Alle,

ich habe hier seit einem Fellmilbembefall Kratzmäuse, zwei sind stark betroffen, aber auch zwei verstorbene Mäuse hatten kleine Stellen am Fell. Bei der letzten, vor 3 Tagen euthanasierten Maus habe ich ein Hautgeschabsel entnehmen lassen und auf Pilze einschicken lassen. Jetzt hat mich die TÄ angerufen und mitgeteilt, daß es ein Pilzbefall ist, Trichophyton.

Ich soll die Mäuse alle 3 Tage baden, bzw. mit einem Mittel absprühen, die symptomatischen Mäuse bekommen zusätzlich oral ein Pilzmittel. Außerdem ist eine Umgebungsbehandlung nötig, was bei meiner Mausehaltung einer Katastrophe gleich kommt. *umkipp* Der Pilz ist auch menschenpathogen.

Bitte an alle mit Erfahrungen mit Pilzen und ihrer Behandlung - ist es wirklich sinnvoll die Mäuse alle 3 Tage abzusprühen, wenn es eine orale Therapie gibt?
Ich brauche wirklich Hilfe und so viele Infos wie möglich.
Bin etwas verzweifelt gerade ...
Fufu
 

Beere

ausgemaust
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Huhu,

Trichophyton ist ein recht häufiger Pilz, soweit ich weiß, kann man den über beide Arten, also Baden oder orale Gabe, gut behandeln.

Wie heißt das orale Mittel denn? Und wi das zum Einsprühen? Ich kenn zum Sprühen/Baden meist Imaverol, als orales Mittel Intrafungol oder auch Program (eigentlich gegen Flöhe, wirkt aber auch gegen Pilz).

Die Therapie ist generell jedoch sehr langwierig, mit Intrafungol kann es durchaus 8 bis 12 Wochen dauern, bei Program kann der Pilz nach Absetzen des Mittels gerne mal wiederkommen...

Abraten würde ich eher von Surolan, falls du das zum Baden bekommen hast. Das enthält Kortison soweit ich weiß und das kann die Pilzbehandlung zusätzlich herauszögern, es "bremst" ja das Immunsystem und das sollte gerade bei der Bekämpfung eines Pilzes aktiv sein.

Um die Gehegereinigung wird man vermutlich auch nicht rumkommen... ich kenn das mit alles abwaschen, desinfizieren und ausbacken. Und das auch jede Woche bis der Pilz weg ist...
 

Lumi

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Hey

Ohje, Pilze bekommt ja selbst bei einer "übersichtlicheren" Haltung kaum in den Griff. ...

Faktisch ist es unmöglich, dem Befall Herr zu werden. Die Sporen sind ja überall. ...

Orale Behandlung wirkt von innen. Da könnte eine Behandlung über die Haut schon sinnvoll sein, bzw direkter wirken. Außer wenn das die Mäuse zu vermehrtem Kratzen anregt. Die Problematik kennst du ja.

Pilze nisten sich gern ein, wenn ein Milbenbefall vorliegt. Die Milbenbehandlung ist abgeschlossen?

Wünsche dir alles Gute.
 

Fufu

mausgrau
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fahre jetzt zur TÄ, das Mittel abholen. Umgebungsdesinfektion ist hier praktisch unmöglich. später mehr.
 

stefanie

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ommmmmmmmmmmmm. Ich hab gelernt: Auch eine Frage des Immunsystems.
Ich hab mal nen Viertelliter Imaverol bestellt, als ich viele pilzgige Mäus übernommen hab - das Zeug ist glatt verfallen.

Ist ja alles ein Lotteriespiel: Erwischt's wen? wen Gefährdeten?
Also da die statistische Wahrscheinlichkeit runterfahren, und dann wird's wieder entspannter.
Da auch Du ja davon ausgehst "100% Sicherhit gibt's nicht, und Restrisiken versuchen wir zu minimieren" glaube ich jetzt fest daran, das D (gerade Du ;)) ne Möflichkeit findest, das einzupegeln.

Aber wird schon lästig, Rundumschlag wird schon (mehrfach?) sein müssen...

*knuddel*
 

Fufu

mausgrau
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ja, die zwei betroffenen Mäuse standen wegen des chronischen Atemwegsinfekt unter Cortison, die dritte Maus hatte einen großen Tumor. Überall steht, daß die Voraussetzung für eine Erkrankung eine Immunschwäche ist, die ja bei den drei Mäusen auch vorliegt. Übrigens hatte ich vor ca. 3 Monaten bei einer anderen, uralten (Immunschwäche) Maus schon mal eine Pilzuntersuchung veranlaßt, bei der aber nichts heraus kam.

Ich glaub nicht, daß ich die Küche jemals pilzsporenfrei bekommen kann. Aber vielleicht ist das ja gar nicht wirklich notwendig.

Aber mal wieder ein Gedanke, ob "Kratzmäuse" nicht generell "übersehene" Pilz- oder Milbeninfektionen haben könnten. :unsure: Bei der euthanasierten Maus war es natürlich leicht, eine Gewebsschicht abzuschaben und erst dadurch wurde der Pilz diagnostiziert. Von 9 Mäusen haben/hatten aber nur 3 überhaupt Symptome. :unsure:

Oral sollen die Mäuse Iltraconazol bekommen, aber nur die mit sichtbarem Befall. Jeweils 7 Tage 1 x tgl, dann 7 Tage Pause, 3 Zyklen lang. Zusätzlich soll ich sie mit einem Schwamm abwaschen (???) mit Enilconazol-Lösung entsprechend verdünnt, alle drei Tage alle Mäuse. Das wird schon schwieriger. Allein die Medikamente haben gut 100 Euro gekostet.

Es gibt aber wohl auch eine homöopathische Nosode von Trichophyton, die ich auf jeden Fall zusätzlich geben werde.

Am meisten Kopfzerbrechen bereitet mir die Umgebungsdesinfektion - zwei Mal die Woche. *umkipp* Man kann Chlorbleiche nehmen, das ist relativ ungiftig. Hier sind aber überall Teppichböden in der Küche und Sofa, Sessel, mal von den Mäusekisten abgesehen. Ich frage mich, ob es wirklich nötig ist, die Küche "sporenfrei" zu bekommen, wenn nur Tiere/Menschen mit Abwehrschwäche überhaupt erkranken. Man bekommt doch die Umwelt auch nicht sporenfrei und trotzdem hat die überwiegende Mehrzahl aller Lebewesen keine Pilzerkrankung. Ich behandle die erkrankten Pilzmäuse nun schon längere Zeit auf dem Schoß, ohne jegliche Schutzmaßnahmen und habe keine Symptome.

Jetzt hier alles zwei mal die Woche desinfizieren, das pack ich glaub ich nicht. *seufz*
 
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joppet

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Oh Fufu, das tut mir leid! *knuddel* Ich kann durch unseren Parasitenbefall in etwa nachvollziehen, wie es dir gehen muss.
Ich habe zwar von so einem Pilzbefall überhaupt keine Ahnung, bzw. ob Pilze auf hohe Temperaturen empfindlich reagieren. Aber würde da vielleicht auch ein Dampfreiniger für Teppiche und nicht waschbare Textilien helfen?
*knuddel*
 
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Ich glaub nicht, daß ich die Küche jemals pilzsporenfrei bekommen kann. Aber vielleicht ist das ja gar nicht wirklich notwendig.
Sisyphos lässt grüßen. :D :D :D

Trichophyton ist einer häufigsten hautbesiedelnden Pilze überhaupt. Mit dem kommst Du quasi täglich in Berührung. Ich würde da eher mal die Gehege und die externen Schlafecken frisch machen und da mit Essigessenz durch. Mehr hab ich weder bei Pilzchen noch bei anderen Pilzpatienten gemacht und mehr war auch nicht nötig. Keine Ahnung, warum da manche in so einen Putzwahn ausbrechen. :unsure:

Enilconazol ist der Wirkstoff vom Imaverol. Damit hast Du eigentlich schon alles, was Du brauchst. Ich würd die Mäuse allerdings nicht baden. Hab die Hamseline damals mit Wattebausch angefeuchtet - und das ging super weg, obwohl sie es so schlimm hatte, dass die Fellreste schon mit der Haut ausgingen und man nicht mehr sagen konnte, welche Farbe sie hat.

Von "internen" Pilzmitteln bin ich weg. Gab bloß Magenverstimmung, beleidigte Mäuse und sonst nix. Viel wichtiger ist die von Stefanie schon angesprochene Immunstimulation. Ansonsten ist Pilz nicht halb so schlimm wie man ihn immer macht. Manche tun ja so, als sei er RaMi und VoMi zusammen... *Vogelzeig*


LG Angelus
 

Fufu

mausgrau
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Edit: Hat jemand schon mal eine Maus abgewaschen mit einem Schwamm??
 
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Ja, aber das war ' ne Handaufzucht und dementsprechend gewöhnt gehalten und betatscht zu werden.

Musst du sie nur einmal waschen pro Sitzung ? Oder das Mittel drauf , warten und dann wieder abwaschen? Also wie Baden? Hab keine Ahnung von Pilz- Kram
Nur das Mittel drauf und fertig dürfte je nach Maus ganz gut gehen. Kommt aber auf den Charakter an. Von meinen 6 könnte ich das nur mit 3 machen. ..
 
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Fufu

mausgrau
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... nur Mittel drauf, nicht abwaschen. Es soll einziehen.
Aber die Mäuse mit ihrer Neigung zu Atemwegsinfekten waschen????
Die muß man doch dann irgendwie wieder trocken bekommen. :unsure:
Mäuse hassen nasses Fell. *seufz*
Und das alle drei Tage ....
Alle bekomme ich nie gewaschen.
Aber die Krankenabteilung im Aqua, die schon.

Das einzig Gute ist, daß zwei Mäuse jetzt vielleicht eine Überlebenschance haben, die standen alle schon auf der geistigen Euthanasie-Liste und ich hatte schon mit mir gehadert, daß ich sie nicht bereits habe eingeschläfern lassen.

Heute bekommen sie das Zeug erst mal oral.
Die Waschung verschiebe ich auf morgen. Das muß alles geplant werden und Verdünnungen hergestellt werden und ich muß mir überlegen, wie ich die Mäuse anschließend trockne, ohne daß sie krank werden.

Rotlicht? Heizlüfter? Abtrocknen wird wohl kontraproduktiv sein, oder? *seufz*
 
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Die Hamseline hab ich mit Wattebausch nass gemacht und dann in ein Handtuch gepackt. Reicht, wenn Sie dann da drin ein bißchen sitzen. Du kannst sie mitsamt Handtuch auch in ne Rotlichtbox packen. Sowas sollte man eh haben, find ich. Sehr praktisch! ;)


LG Angelus
 

Fufu

mausgrau
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Wattebausch ist gut.
GErade habe ich die Packungsbeilage von dem Iltraconazol gelesen. Es soll nicht gemeinsam mit Convenia gegeben werden. Das aber wurde vor 3 Tagen gespritzt. Es sind Erbrechen (bei Katzen), hepatische und renale (Leber/Niere) Funktionsstörungen zu befürchten. Was soll ich jetzt machen? Das Convenia soll 14 Tage Depotwirkung haben.
 

Anna

Körnergeber seit 2005
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Ohje *knuddel*
Morgen nochmal mit der Tierärztin beraten?
Ich würde das Iltraconazol dann noch nicht geben, die Wirkzeit vom Convenia abwarten und erstmal nur die Mäuse waschen.
Habe neulich erst eine jüngere Maus mit Aszites einschläfern lassen müssen, das Milbenmittel hat wohl einen Leberschaden verursacht. Es war sehr unschön.
Liebe Grüße,
Anna
 

Beere

ausgemaust
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Huhu,

Pilzmittel schlagen wohl generell recht stark auf die Leber - zur Unterstützung sollte man Vitamin B Komplex oder etwas Vergleichbares geben.
 

Fufu

mausgrau
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Eigentlich bin ich grad richtig verwirrt. Recht alten Büchern, die ich aber nur teilweise lesen konnte (google books) und die sich mit Tierversuchen beschäftigen, u.a. damit, wie man Mäuse und Kaninchen mit Trichophyton infizieren kann, habe ich entnommen, daß die Mäuse bei diesen Versuchen isoliert gehalten werden müssen, da sie sich beim Putzen die Pilzsporen gegenseitig entfernen.

Bei den Versuchen mit den Mäusen mußte den Tieren die Haut verletzt werden, damit die Pilzsporen überhaupt eine Krankheit ausgelöst haben.

Außerdem ist es wohl so, daß es bei tiefen Infektionen, wie hier der Fall, nach dem Befall zunächst zu einer Allergiesierung, aber anschließend zu einer Immunität kommen soll - die Hautläsionen heilen dann ab. Also kann der Befall, falls nicht durch Bakterien ständig superinfiziert, sogar spontan abheilen. Für Katzen ist sogar ein Impfstoff zugelassen, was ja auch die Möglichkeit einer Immunität voraussetzt.

Die eine Maus hatte ich gestern mit einer Mischung aus Schwefel und Rhabarberwurzel behandelt, das ist diejenige, die regelrechte Kratzanfälle bekommen hatte, der geht es heute deutlich besser. Außerdem hat mir ein befreundeter Homöopath Psorinum D12 empfohlen.

Ich muß jetzt erst mal darüber schlafen.
Mir brummt der Kopf.
 
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Der Trichophyton ist aber schon definitiv festgestellt, oder? :unsure:

Und ich sag es gern nochmal: Ich bin kein Fan von oralen Antimykotika. Ich hab sie früher probiert und mieseste - sprich meist nicht vorhandene - Ergebnisse gehabt. Mein Fazit irgendwann? Weglassen, weil sinnlos. Bisher (die letzten 10 Jahre) hab ich sie nicht vermisst. Hab alle - auch die Großbaustellen - allein mit Ivamerol hinbekommen. Bevor Du die Mäuse also damit zustapelst, würde ich es mit ner rein kutanen Behandlung versuchen...

Und wenn Du mit Alternativmedizin gute Ergebnisse hast, halte ich das für eine deutlich bessere Ergänzung als die Giftschleudern... *heilig*


LG Angelus
 

reeann

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Seh ich das richtig? Die Maus, bei der der Pilz definitiv festgestellt wurde, ist tot, die anderen beiden sind stark immunsupprimiert bzw. schwer krank?
Und dafür so ein Aufriß mit Komplettbehandlung aller Tiere und der Wohnung?
Dann hast du danach vermutlich nur noch kranke Tiere, allein der Streß...*umkipp*
Jetzt atmest du mal tief durch. Deine Tiere werden daran nicht sterben und wenn, dann sicher nicht am Pilz. *knuddel*
Die Kratzmäuse sind ein Problem, weil das oft mehrere Ursachen hat, die man schwer in den Griff kriegt. Ich muss da immer an Großtiere denken, die auf Mücken stark reagieren (Stichwort Sommerekzemer). Und weil die Mäusehaut durchs dauernde Kratzen total lädiert ist, die natürliche Hautflora aber durch Antibiose und Cortison runtergefahren, hat es ein Pilz nicht besonders schwer. Für mich ist das jetzt eher ein Nebenbefund.
Bevor ich die beiden Mäuse behandel, würd ICH sie nochmal explizit untersuchen lassen, ob sie wirklich was haben. Ansonsten kann man sie mal mittels Wattebausch mit dem Zeug abtupfen. Innerlich käme mir da jetzt nix ins Tier. Ich hab zwar mal mit Program nen Hamster wieder hinbekommen, es hat aber Wochen gedauert und er hatte sonst nix an Medis intus.
Ansonsten werf ich mal alternatives in den Raum: Aromamischung statt Chemiecocktail zum abtupfen, Darmflora aufbauen, Zink? Können Mäuse Zink bilden? Da bin ich überfragt...
Und zwingend Leber stärken mittels Artischocke, Mariendistel, Löwenzahn.

LG
Anna
 
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