Tumor-OP bei zweijähriger Maus

Ninifee

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Liebe Leute

Inola ist 25 Monate alt, heute wurde ihr ein Tumor diagnostiziert. Der TA meinte, er sei gut operierbar und die Narkose würde sie schon überstehen. Er könnte sie gleich morgen operieren.

Nun meine Frage: Würdet ihr das machen lassen? Hat jemand Erfahrung mit OPs bei so alten Tieren?

Ich wäre sehr froh um eine rasche Rückmeldung, gerne auch ganz kurz.

Vielen Dank schonmal!
 

Klena

Mäuschenliebhaberin :)
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Hallo,
Also erstmal vorweg: es gibt hier kein richtig und kein falsch nur ein Abwägen. Bei so einem hohen Alter weiß man nicht, wie lange die kleine noch hat (ob mit oder ohne Tumor, aber ich selbst habe bei so einem Alter immer davon abgesehen, da mir das Risiko in dem Alter zu hoch war (Narkosen bei alten Menschen sind ja auch risikobehafteter).
Die Entscheidung können wir dir hier leider nicht abnehmen...

Aber hier Mal meine Denkanstöße dazu, die es dir vielleicht leichter machen, dich zu entscheiden:
Sie hat bereits ein stattliches Alter und selbst mit Tumor gibt es da noch den einen oder anderen schönen Monat, den man ihr geben kann. (Ich persönlich rechne immer ungefähr 4 Menschen-Jahre auf 1 Lebensmonat der Maus, da ich es selten erlebt habe, dass sie älter als 2 Jahre wurden und selbst hier käme sie auf stolze 100 Jahre).
Hinzu kommt noch der Stress für die Kleine, den man nicht ungeachtet lassen sollte (während der Behandlung sowie danach)...
Und selbst wenn sie das gut übersteht, das Ganze muss dann ja noch gut abheilen, ohne dass die Naht aufgeht. Sprich Quarantäne und wenig Einstreu + ggf. Medikamentengabe... Einen Kragen wie bei einem Hund kann man ihr ja nicht verpassen und es kam auch leider häufig vor, dass die Nähte nachts aufgegangen sind und die Maus am nächsten Tag verblutet im Käfig lag (wir hatten hier schon so manche Horror-Story dazu).
Schließlich juckt so eine Wunde, wenn sie heilt.

Ich persönlich würde es glaube ich nicht machen und ihr den Stress ersparen, sowie ihr eine schöne letzte Zeit machen. Nichts ist schöner, als wenn die kleinen bei ihren Freunden gehen können.

LG
Klena
 

Ninifee

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Liebe Klena

Vielen Dank für deine Gedanken.

Das stimmt natürlich, die Entscheidung kann mir niemand abnehmen, aber manchmal hilft mir der Input von aussen, um mich wieder zu ordnen und klarer zu sehen.

Das ist auch jetzt der Fall. Ich denke, ich werde erstmal abwarten und schauen, wie sich die Situation entwickelt. Wenn der Tumor nicht sehr schnell wächst, werde ich wohl deinen Überlegungen folgen und ihr die letzten Wochen oder Monate so angenehm wie möglich gestalten.

Vielen Dank nochmal und liebe Grüsse
Nina
 

stefanie

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Über 2 J??

Da stirbt die Maus höchstwahrscheinlich MIT dem Tumor, aber nicht AN ihm - ist meine Erfahrung.
An Narkose und OP zu sterben ist aber ein Risiko (das ich persönlich bei dem ALter nicht eingehe)

Bei Uralten wachsen die Tumore recht langsam (meistens jedenfalls), behindern auch nicht so sehr - ups, Moment, kommt drauf an, wo sie sitzen.
Ich schaue, dass sie kein Gelenk ausrenken können (schmerzhaft!!),
nicht die Luft abdrücken oder sonstwas.
Der häufigste Knubbel ist (zum Glück) der auf der Seite unter der Haut, da hatte ich schon mehr Knubbel als Maus, aber das Mausel fit und fidel.

Ich schaue halt scharf auf Anzeichen, wie wohl sie sich fühlt
(Öhrchen vorn? Äuglein auf? Fell gesträubt? Aktivitäten altersentsprechend?)

Womit Du also Unterstützung für deine Entscheidung hättest *knuddel*
 

CaptainC

Mausmessi
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Puh, eine schwierige Situation, ich bin aber leider aus Erfahrung kein Fan von Tumor-OPs, sogar bei jüngeren Mäusen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis noch keinen einzigen Fall gehabt, wo der Tumor auch nach erfolgreicher OP nicht innerhalb kürzester Zeit wieder gekommen ist :( Bei so kleinen Tieren ist es einfach wahnsinnig schwierig alles zu erwischen und wer einen sichtbaren Tumor hat, hat gerne auch nochmal ein zwei versteckte im Inneren.. Darum würde ich eigentlich davon abraten, eben weil die Erfolgschancen so gering sind und das Alter kommt dann noch dazu. Dann spare lieber das Geld für die OP und falls der Tumor zu groß werden sollte dann gib ihr vielleicht (wenn möglich) den Luxus und lass sie Zuhause einschläfern. Ich habe eine Tierärztin hier, die macht das für ca 60€ mit Hausbesuch bei den Mausis. So viel würde die OP auch ungefähr kosten nehme ich an.
Aber am meisten hoffe ich natürlich, dass sie einfach an Altersschwäche umkippt! Dann hatte sie keinen Stress und der Tumor war egal :) Ich drücke die Daumen
 

stefanie

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-- da bin ich jetzt aber froh an meinen TÄ: Euthanasie ca 27,- ? und 8,- Wegegeld. Hier stirbt jedes Tier zuhause, so oder so... --
 

CaptainC

Mausmessi
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-- da bin ich jetzt aber froh an meinen TÄ: Euthanasie ca 27,- ? und 8,- Wegegeld. Hier stirbt jedes Tier zuhause, so oder so... --
Da kannst du aber wirklich froh sein :eek: Den Preis bekomme ich nicht mal in der Praxis.. Toller TA würde ich sagen!
 

Moni1610

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Da kommt es stark auf den TA an, ob er nur die Euthanasie abrechnet oder dazu noch eine Untersuchung.

Ich gehe zu verschiedenen Tierärzten, es kommt immer darauf an, ob die Mäuse krank sind und ob es im Renner oder Farbis geht.

Da ging ich mit einem Farbmausmädel zur Euthanasie, total voller Tumore und hatte kaum noch Leben in sich. Das ging innerhalb von 2 Tagen rapide bergab, deshalb gleich los. Das Mäuschen wurde durch den Klarsichtdeckel der TB für Sekunden angeschaut, Antwort: Oh, das arme Mäuschen. Das war es, abgerechnet wurden 35 Euro Untersuchung. Dazu kam noch die Euthanasie plus MWSt, in der Summe 70 Euro.

Wegen Euthanasie gehe ich nun immer zu einem TA, da wird tatsächlich nur die Euthanasie abgerechnet, das kostet mich zwischen 15 und 17 Euro. Mit Petmobil würden noch 20 Euro netto dazu kommen. Da der TA aber nur 10 Minuten von mir ist, fahre ich zu ihm.

Wegen Tumore, nein, die lasse ich nicht operieren. Aber ich lasse danach schauen, ob es sich nicht doch um einen Abszess handelt. Einmal war das kein Tumor und kein Abszess, sondern ein Blutsack, der sich nochmals gefüllt hatte. Die zweite OP hatte sie nicht überlebt, sie war eines meiner ersten Farbis, aus dem Zooladen und hatte von Anfang an Defizite.

Da halte ich es wie Stefanie, nicht operieren lassen, ihnen noch eine schöne mausische Zeit ermöglichen und verwöhnen. Habe schon so oft mit bekommen, die Tumore sind wieder gekommen. Nicht immer kann eine Wunde genäht werden. Bis eine offene Wunde verheilt, wächst es schon wieder weiter oder an anderer Stelle. Da leidet die Maus mehr als ich ihr Gutes tue.

Der letzte Liebesdienst ist, sie gehen zu lassen... auch wenn das sehr weh tut.
 

Ninifee

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Liebe Leute

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Es entspannt mich sehr, dass ihr das offenbar alle ähnlich seht!

Der Tumor sitzt auf der Seite, gleich hinter dem linken Vorderbein. Langfristig könnte er sie beim Gehen behindern, wobei wir davon - hoffe ich - noch einige Wochen weg sind; aktuell ist der Tumor mit ca. 1cm Durchmesser wirklich noch relativ klein, und besonders viel gewachsen ist er bisher auch nicht. Abgesehen davon ist Inola topfit, das Fell super glänzend, Augen offen, Ohren vorne, sie läuft, klettert und holt ihre Leckerchen als wäre nichts. Das Alter merkt man ihr überhaupt nicht an, den Tumor auch nicht.

Lese ich das richtig heraus, ihr operiert Tumore (teilweise) grundsätzlich nicht? Ich hab das schon auch so erlebt, dass die jedes Mal wieder gewachsen sind; daher hatte ich mit der Zeit auch keine Hoffnung mehr auf Heilung, sondern Hoffnung auf mehr Zeit. Ich frage mich allerdings immer öfter, ob sich das für Maus auch wirklich lohnt, sprich ob die gewonnene Zeit die Belastung durch die OP aufwiegt. Mir ist klar, dass es hierauf keine eindeutige Antwort gibt, dennoch würden mich eure Haltungen interessieren.

Alles Liebe
Nina
 

Klena

Mäuschenliebhaberin :)
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Hi Nina,

Also ich operiere sie nicht. Meiner Meinung nach treten sie vor allem ab einem Jahr Alter auf und der Stress ist da größer (Mal abgesehen von der Stelle, wo der Tumor wächst und andere Mäuschen vielleicht auch Putzen).

Ich hatte ein Mäuschen, die hatte einen Abzess/Tumor an der Backe. Hier kam sie noch gut ein halbes Jahr mit klar, bis er plötzlich (innen am Gehörgang) aufging und wir sie dann erlösen ließen. Aber selbst damit hat sie auf der Reise zur Erlösung noch gefressen, wenn auch nicht mehr wirklich munter.
Die andere hatte einen am Bauch (eher Unterseite) sie lebte damit auch noch gut ein halbes Jahr, bis wir sie erlösen ließen, weil er dann anfing die Bewegung zu stark zu behindern.

Also wenn's gut geht, hast du damit noch ein halbes Jahr. Und ich denke da greift in deinem Fall er mit ihm und nicht an ihm ;)

Trotzdem Respekt zu so einem Methusalem. Da fällt sowas doppelt so schwer ;)
 

stefanie

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ich operiere tatsächlich nicht.
Bei den Jungen kommt's zu schnell wieder,
und die Alten kommen die recht gut klar (und sterben mit, nicht an...)

Dein Viech - das klingt suprfit!

Ich schau mir das Tier an und bilde mir ein zu merken, wann es seinen Lebenswillen verloren hat ... (und ob das Ganze den Schubs auf die Brücke braucht, oder sanft abschwächelt)
 

Angi

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auch wenn ich persönlich diesbezüglich wenig Ahnung habe, meinte heute meine TA, das sie bei so alten Mäusen nicht mehr operiert bei Krebs/Tumoren - nur behandelt, also Schmerzmittel usw. und solange sie noch gut am Leben teilnehmen und fressen usw. hauptsächlich dann Schmerzmittel verschreibt und wenn der Zeitpunkt gekommen ist einschläfert. weil sie die Möglichkeiten in dem Alter einfach als begrenzt sieht und die Sinnhaftigkeit (wir hatten das Thema heute da Öhmchen einen sehr kleinen Knubbel am Schwanzansatz hat und man noch nicht genau sagen kann wie´s verläuft, ob harmlos oder nicht (sehr klein noch).
Vom Bauchgefühl her gebe ich ihr da Recht.


Hoffe der Maus geht´s weiterhin gut!
LG, Angi
 

Ricira

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Also meine Erfahrung mit dem Thema war eine ~ 1 Jahr alte Maus mit einem fast Mausekopfgroßen Tumor an der Halsseite. Der wuchs innerhalb von ein paar Wochen und wir haben uns entschieden es operieren zu lassen. Sie hat die OP super überstanden und er ist auch nicht mehr wiedergekommen. War zum Glück aber auch dicht unter der Haut und in sich abgeschlossen, also "beweglich". Das hat man gespürt daher wussten wir schon vorher das die Prognose eine gute ist...
 
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