Tumormäuse: wann lasst ihr sie gehen?

[CaptainC]

Das ist eins dieser Themen, bei dem mich verschiedene Meinungen wirklich interessieren. Ich glaube jeder, der schon länger Mäuse hält, hatte mindestens ein mal eine Maus mit einem Tumor dabei. Mich interessiert, ab wann ihr diese Mäuse gehen lasst.
Ich persönlich lasse sie gehen, wenn ich das Gefühl habe, dass es nur noch schlimmer werden kann (bevor die Haut aufreißt zB). Allerdings ist das immer Spekulation und richtig gut fühlt es sich nie an, weil man sich immer Gedanken macht, ob die Maus nicht doch irgendwie hätte weiter leben können Gleichzeitig verstecken auch Mäuse, die wirklich Leiden, ihre Schmerzen ja immer bis zur letzten Sekunde und soweit möchte ich es nie kommen lassen.
Wie handhabt ihr das? Es geht mir jetzt wirklich konkret um Mäuse mit großen Tumoren, die sich ansonsten noch normal verhalten.

 

[Micelover]

Ich habe erst kürzlich eine Maus mit Tumor gegen lassen...Yuki, meine Supermaus. 2 Jahre und 8 Monate alt, immer fit und ist in der ganzen Zeit in der ich sie hatte nie gealtert, ohne Tumor hätte sie die 3 Jahre sicher geknackt

Ich handhabe es so das die Mäuse Schmerzmittel kriegen und wenn der Tumor droht zu platzen dann führt eigentlich kein Weg am einschläfern vorbei. Wobei wir bei Yuki dann tatsächlich noch eine OP gewagt haben die sie entgegen aller Erwartungen überlebt hat...

Der Tumor ist dann nur leider innerhalb einem Monat auf die selbe Größe herangewachsen, da sie aber mittlerweile auch abgebaut hatte (und gestreut) konnten wir sie guten Gewissens einschläfern und sie hatte davor noch eine schöne Zeit.

 

[CaptainC]

@Micelover Das höre ich immer wieder mit OPs, auch bei uns in der Whats App Gruppe. Die Tumore kommen immer in kürzester Zeit wieder, darum lasse ich nicht mehr operieren Aber ich kann auch verstehen, dass man es versuchen will, weil Tumore einfach solche Mistviecher sind.

 

[Namida]

Hi,

Bei den Tumoren kommt es immer darauf an ob es bösartige oder gutartige sind. Bei bösartigen macht es meiner Meinung nach keinen Sinn zu operieren da innen und außen neue kommen können in kurzer Zeit und innen bereits liegende evtl. auch nicht erkannt werden. Meit sind es die plötzlich schnell wachsenden die böasrtig sind. Auch gutartige sitzen manchmal an Stellen, dass man nicht Operieren kann bzw. die OP eine geringe Aussicht auf Erfolg hat da Schlagadern etc. in der Nähe sitzen. Es ist also immer im Einzelfall zu entscheiden ob eine OP Sinn macht oder eben nicht. So oder so wird die OP anstrengend fürs Mäuschen sein und das Narkoserisiko besteht auch immer.

Ich finde es auch schwer zu entscheiden, wann man einschläfert und versuche es auf das Verhalten der Maus abzustimmen. Ich hatte vor Kurzem eine Maus, die beim Einschläfern wirklich sehr schlimm aussah auf Grund ihrer ganzen Tumore. Doch bis zu diesem Tag hat sie sogar versucht mit den Tumoren im Laufrad zu laufen, hat Gekuschelt, gefressen und sich relativ normal verhalten. Okay das machen Mäuse oft um ihre Krankheit zu verstecken. Als sie dann anfing außerhalb des Nestes zu schlafen beziehungsweise direkt in der Nähe zum Wasser, damit sie vermutlich kaum noch Laufen muss, bin ich davon ausgegangen dass sie nun wirklich solche Schmerzen hat das Schmerzmittel nicht mehr helfen und sie nicht mehr laufen und kuscheln mag und sich schon überlegt nahe dem Wasser zu schlafen damit sie es nicht so weit hat. Da war dann den Punkt erreicht an dem ich sie hab einschläfern lassen. Von dem wie sie aussah hätten es viele mich sicherlich ausgeschimpft. Aber ich finde das ist schwer zu sagen, wenn man die Maus nicht vor und mit der Krankheit kannte und nicht weiß wie sie sich im Gehege verhält und selbst dann ist es schwer zu sagen. Obwohl es auch dann wieder schwer ist zu überlegen ob man ihr den Kampfes-Lebens-willen nehmen darf, wenn sie Schmerzen wegen der Tumore hat ? Solange sie genug fressen, sich aktiv zeigen und noch Schmerzmittel nehmen ist es immer schwer abzuschätzen.

Wenn die Tumore aufgehen und offene Wunden hinterlassen ziehe ich jedoch auch schneller den Strich. Denn sobald die Wunden aufgehen, gehen sie nach meiner Erfahrung und Logik auch nicht mehr zu und die Gefahr das sie sich Entzünden ist groß. Zudem glaube ich das die Haut dann auch so spannt das Mausi wirklich große Schmerzen hat.

Also alles in Allem ein sehr spannendes, trauriges und sehr komplitziertes Thema.

lg

 

[Lola1]

Hallo,
ich stehe auch ganz aktuell vor dieser Entscheidung. Seit Juni bis jetzt ist ein Tumor am Oberschenkel gewachsen, der mittlerweile ca Walnußgroß ist! Bisher war die Maus unverändert fidel und kletterte herum. Aber seit 2 Tagen fällt mir auf, dass sie ganz plüschiges Fell hat und oft Pausen braucht und irgendwie abbaut. Ich hatte mir vorgenommen, sie bei den ersten Anzeichen von Leiden erlösen zu lassen. Hach, aber es ist jetzt doch echt schwer, weil sie dann doch noch immer versucht, alles zu machen wie früher....Zuwarten, bis es ihr so richtig schlecht geht, bzw irgendwas mit dem Tumor passiert, finde ich aber auch schlimm...
VG

 

[CaptainC]

@Lola1 Nur von deiner Beschreibung her würde ich sie gehen lassen, Erschöpfung und aufgeplustertes Fell sprechne sehr für Schmerzen

 

[Lola1]

Ja, das werde ich wohl morgen machen, vor allem, weil sie im Vergleich zu vorher einfach deutlich leidend aussieht!
VG

 

[Spotty]

Hallo, warst du inzwischen beim TA?
Manchmal kommen diese "Verschnaufpausen" auch daher, dass innere Tumore auf die Atemorgane drücken.
Ist jedes Mal eine unschöne Situation.

 

[stefanie]

Um die Gliedmaßen ist auch sehr doof - ich hab grad so eine (absolut nicht lebensmüde erscheinend, ist auch nur ca 1 J alt erst)
- wenn es die Gelenke auseinanderschiebt, wird's sehr schmerzhaft.
Das ist mir gerade das Hauptkriterium bei der...