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hallo zusammen,
viele Anfänger und Unerfahrene tun sich oft schwer, wenn sie vor dem Problem der Vergesellschaftung stehen.
das Wiki ist da leider auch nicht auf einem aktuellen Wissensstand.
Und so kommt es immerwieder zu Fragen, Problemen und Co. die im Vorfeld eigentlich vermieden hätten werden können.
Da ich aktuell eine VG habe, habe ich fleißig Bilder der Stationen gemacht. Daraus werde ich jetzt eine Art Tagebuch schreiben, was ich wieso mache, wie ich anfange und vorgehe etc.
Das ist natürlich kein Erfolgsgarant. Aber eine ausführliche, anschauliche Anleitung hilft vielleicht doch, gut vorbereitet in die VG zu starten und dann nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam vorzugehen.
Evtl kann man daraus auch irgendwann einen angepassten Wiki-Artikel basteln.
Hier der Überblick der ersten Woche.
Samstag:
Vorbereitung:
Ich säge ein Trennbrett zurecht, sodass ich die unterste Ebene des Endgeheges abtrennen kann.
Das Trennbrett sollte am besten aus Leimholz o.ä. sein.
Ich habe mich aus dem heimischen Fundus bedient und eine dünne Spanplatte genommen. Diese wurde an Tag zwei durchgenagt (später dazu mehr).
Wieso die unterste Ebene? Mäuse erkunden schneller nach oben. Das nutze ich aus für den weiteren VG-Verlauf.
Wieso das Endgehege abtrennen? So spare ich mir den Stress des Umsetzens in unterschiedliche Zwischenstationen.
Ich trenne das Endgehege mit dem Trennbrett und Klebeband zur Befestigung ab, entferne alle Rampen und verschließe die Etagenübergänge. So kann die bis dahin dort lebende Mäusedame weiter schlafen, während ich die Teile ausmiste, in denen sie sich nicht befindet.
Später, nach VG-Start, kommt dieser Schlaf-Bereich nachträglich dran.
Ich mache das Gehege geruchsneutral, d.h. ich sauge jeden Krümel Streu weg und entferne angetrocknete Stellen. Ich wische das Gehege gründlich aus (Essig-Wasser).
Größe vom VG-Bereich: Ich starte mit ca 50x50. Durch das mit Klebeband fixierte Abtrennbrett kann ich theoretisch die Fläche noch verkleinern, sollte sie zu groß sein. Die 50x50 hat sich bei mir als gute Startgröße herausgestellt, die ich erst einmal nachträglich verkleinern musste. Ansonsten haben sie sich auf dieser Fläche verstanden und dann muss man die Damen und Herren nicht enger pferchen.
Ausstattung vom VG-Bereich: Es sollte kein Inventar angeboten werden. Ich streue mit neuer Einstreu ca 3-4cm tief ein. Sie bekommen einen gefüllten Futternapf und einen Wassernapf. Damit der Wassernapf nicht sofort zugeschippt wird, stelle ich zuerst einen umgedrehten, leeren Napf auf den Holzboden und darauf dann den Wassernapf. So kann der Napf nicht unterbuddelt werden und er steht etwas erhöht. Die Näpfe stelle ich in die Bereichs-Mitte, sodass Mäuse, die am Rand hoch hüpfen, nicht blöderweise auf den Napfrand fallen oder ins Wasser plumsen.
Der Bereich sieht also so aus:
Startzeit: In diesem Fall konnte ich erst um 16:00 anfangen. Das ist grenzwertig. Ich starte sonst lieber gegen 12-13 Uhr. Da sind die Mäuse nämlich müde und pennen schneller wieder auf einem Kuschelhaufen, da will keiner streiten. Je später am abend, desto fitter werden sie. Und an schlafen ist nicht zu denken, also wird auch nicht gekuschelt.
Welche Maus zuerst? Man kann ja nicht alle gleichzeitig umtopfen.
ich wäge ab. Zuerst kommen alle Einzelmäuse rein, wenn ich welche habe. So haben sie schon einige Minuten Vorteil, sich umzusehen und auch schon ggf eine andere Einzelmaus kennenzulernen.
Sollte ich Rentner/Benachteiligte haben, kommen die zuerst mit dazu.
Und am Schluss größere Gruppen, junge Mäuse etc. Die verkraften den zeitlichen Nachteil sehr gut.
Konstellation Ich habe diesmal nur Weibchen, weil es im Umkreis eben nur Damen gab. Sonst nehme ich immer gern Kastraten mit dazu, da diese VG-Kombi einfacher ist.
1 Albino-Weibchen - ca. 1,5 Jahre alt. Angeschlagen durch eine Augenentzündung. Allerdings auf dem Weg der Besserung, sodass weiteres Allein sein eher Strafe als Nutzen bringt.
1 schwarz-weiß-Schecken-Dame - ca 9 Monate alt (kritisches Alter, weil zickiger). Saß eine Zeit allein, sehr schüchtern.
3 Agouti+2 Albino-Damen ca 6 Monate alt. Auch langsam kritisches Alter.
Meine Reihenfolge beim Zusammensetzen war also:
die alte Albino-Dame, danach die schwarz-weiß-Scheckin. Kurz 3-5 Minuten beobachten, wie die sich so vertragen oder schon da den Herzinfarkt nahe sind. Nachdem das aber gut war, kam die 5er-Gruppe dazu.
Das sah dann so aus:
munteres Gewusel, schnuppern, kuscheln. Völlig harmonisch.
Hätte es Jagereien gegeben, sollten sie sehr kurz sein. Wenn das nicht der Fall ist, gehe ich bei solchen Jagereien dazwischen, sodass keine Gewohnheit entstehen kann.
Wenn sie sich nicht zusammenfinden, verkleinere ich den Bereich auf rund 30x50. Aber das war in diesem Fall nicht nötig.
Was tut man jetzt? Beobachten! Da man die ersten VG-Stunden auf jeden Fall zuhause sein sollte und beobachten sollte, startet man eine VG am besten an einem freien Tag. Das ist bei mir im Regelfall immer ein Wochenende.
Die erste halbe Stunde schaue ich immer fasziniert zu. Danach mach ich etwas Aufräumarbeiten um das Mäusegehege, sodass ich in der Nähe bin, falls es piepen sollte.
Es wäre schön, wenn die Mäuse dann bald einen Kuschelhaufen bilden. so nach einer halben Stunde bis Stunde darf man damit rechnen. Es ist aber nicht schlimm, wenn immer wieder mal jmd wach ist und herum läuft.
Samstag abend (22 Uhr):
Das ist jetzt entgegen der Taktik "Nur eine Veränderung alle 24h". aber in diesem Fall waren die Mäuse sehr lieb und da alle, bis auf die alte Dame, sehr scheu sind, gab es ein wenig Nistmaterial. Sodass sie etwas ruhiger wurden und sich verstecken konnten.
das sieht dann so aus:
Da das natürlich etwas mutig ist, beobachte ich das noch rund 2h und gehe dann ins Bett.
Sonntag
in der Früh schaue ich nach dem Rechten.
Durchzählen, es sind alle noch da.
Es sind auch alle lieb und es wird niemand ausgegrenzt, es liegen alle auf einem lockeren Haufen. Also kann ich beruhigt frühstücken.
Abends ist es dann Zeit für die 24h-Veränderung.
Heute gibt es Heu.
Das ist unverfänglich und provoziert keinen Streit. Sie können sich ein wenig drin verstecken, graben und knabbern.
Sowie natürlich frisches Wasser und Futter. Beim Futter beschränke ich mich auf Körnerfutter, keine Mehlwürmer oder Frischfutter. Das könnte zu Futterneid führen.
So sieht es am Sonntag abend aus:
Montag:
Auch hier kontrolliere ich in der Früh vor der Arbeit und erneuere das zugeschippte Wasser.
Durchzählen Dabei entdecke ich ein Loch am Rand. haben die Biester ein Loch genagt durch das Trennbrett. Habe das Loch mit einem Aluminium-Kühlkörper verschlossen ^^
Es ist wieder alles ruhig, daher gibt es eine 24h-Veränderung. Es gibt eine Weidenbrücke, natürlich gründlich gesäubert (oder neu).
Die Fläche ist übrigens immernoch 50x50!
Manchmal vergrößere ich schon an diesem Tag die Fläche, anstelle eines Inventarteils. Da aber die Damen, wie schon gesagt, sehr ängstlich sind, würden sie die Fläche ohne Schutz gar nicht nutzen....
Auch hier ein Bild als Impression:
Wären sie nicht lieb, sprich Streit, Zank, Mobbing etc, ... Wird natürlich nichts verändert!!
Aber sie sind lieb, daher kann ich mit der Bilderbuch-VG weiter machen.
Dienstag:
auch heute sind sie weiterhin lieb.
Als Veränderung gibt es jetzt zur Abwechslung ca 20cm mehr Platz, der mit frischem Einstreu aufgefüllt wird.
Da das Trennbrett mit Klebeband fixiert wurde, lässt es sich leicht verschieben.
Auch hier ein unspektakuläres Bild:
Mittwoch:
weiter alle sehr brav.
Daher gibt es auch am Mittwoch eine Veränderung.
Da sie gestern mehr Platz bekommen haben, ist jetzt genug Freiraum für ein Klettergerüst. Das stelle ich so auf, dass es weit genug weg von den Gehegerändern ist, sodass keiner vom Gerüst irgendwo hin hopsen könnte.
Da war die Freude natürlich groß.
Es ist übrigens völlig normal, dass Mäuse in der Anfangsphase sehr viel schlafen, es gibt ja nix zu tun
Donnerstag:
langsam sind wir schon längst auf der sicheren Seite. Oft dauert es ja, bis der Unmut sich zeigt "ach, die bleiben hier???!".
Da aber auch diese verspätete Unruhe ausbleibt, freue ich mich über die gute VG.
Es fiepte zwar einmal, aber das war ein Putzfiepen.
Sollten Mäuse in der VG nicht so lieb sein, muss man überlegen, wieso:
Habe ich zuviel geändert? habe ich evtl zu wenig geändert und sie langweilen sich? Habe ich benutztes Inventar angeboten ohne es zu waschen und zu putzen?
Nach ca. 4 Wochen kann man auch benutztes Inventar geben, ohne es geruchsneutral zu machen. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Am Donnerstag gab es den restlichen Platz (rund 30cm).
Das kann manchmal zu viel sein, wer sich unsicher ist, teilt das auf in 2 Veränderungen zu je 15cm.
Aber da sie so lieb sind und extrem harmonisch sind, habe ich es gewagt.
Das Bild zeigt meine abgesicherten Ecken. Mäuse sind in der VG wahre Ausbruchsmeister. Sie klettern an Stellen hoch, die sie sonst völlig uninteressant finden.
Ich hatte mal eine VG, da hat sich ein Kastrat an der Strebe rechts hochgehangelt, ist ans seitliche Gitter gelangt und von da aus in den oberen Eigenbaubereich. Seitdem verhindere ich den Übergang zum Gitter mit schnöder Pappe.
Die Ebene ist fest eingeschraubt, aber aktuell ja nicht zugänglich.
Ebenen, die eingeschraubt sind und dann über Gitter z.B. erklettert werden können, sollten schon zu VG-Start rausgenommen werden.
Freitag:
Da die Veränderung am Vortag etwas gewagter war, gibt es am Freitag eine große Portion Stroh.
Sie lieben das Stroh Es ist eher streitpotential-gering. Daher kann es als "Ausgleich" für eine etwas mutigere Veränderung genommen werden.
Da gab es auch zum ersten Mal Mehlwürmer. Wenn Veränderungen nicht so spektakulär sind, kann man ruhig auch mal beim Futter etwas besonderes geben. Da dann aber so großzügig sein, dass jeder was abbekommt und kein Neid von Anfang an nötig ist.
Samstag:
Hatte ich wenig Zeit. Daher gab es eine Klopapierolle als Inventar. Die Fläche ist bei mir immernoch 100x50.
Und, weil es eine kleine Veränderung ist, gab es noch Salat und Gurke. Wurde alles fröhlich im Gehege verteilt, die kleinen Biester.
Röhren gebe ich immer eher im späteren VG-Verlauf, da sie von Mäusen besetzt werden können. und wenn eine drin sitzt und nicht raus will, kann das zu Streit führen.
Auch hiervon ein unspannendes Bild:
Man sieht den schnellstens eingegrabenen Frischfutternapf. Daneben steht der abgesicherte Wassernapf wie eine eins
Auf den Bildern sind die scheuen Agoutis selten zu sehen. Bei solchen Untergrund-Mäusen ist es wichtig, dass man sie bewusst beobachtet. zum einen könnten sie ja krank werden. zum anderen könnte es ein Hinweis sein, dass sie gemobbt werden und sich nicht aus dem Nest trauen.
Da sie aber spät abends doch heraus kommen und fressen (und wieder wegrennen, wenn ich gucken komme), ist da alles in Ordnung.
So, jetzt seid ihr alle auf dem aktuellen Stand.
Ich werde weiter berichten
viele Anfänger und Unerfahrene tun sich oft schwer, wenn sie vor dem Problem der Vergesellschaftung stehen.
das Wiki ist da leider auch nicht auf einem aktuellen Wissensstand.
Und so kommt es immerwieder zu Fragen, Problemen und Co. die im Vorfeld eigentlich vermieden hätten werden können.
Da ich aktuell eine VG habe, habe ich fleißig Bilder der Stationen gemacht. Daraus werde ich jetzt eine Art Tagebuch schreiben, was ich wieso mache, wie ich anfange und vorgehe etc.
Das ist natürlich kein Erfolgsgarant. Aber eine ausführliche, anschauliche Anleitung hilft vielleicht doch, gut vorbereitet in die VG zu starten und dann nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam vorzugehen.
Evtl kann man daraus auch irgendwann einen angepassten Wiki-Artikel basteln.
Hier der Überblick der ersten Woche.
Samstag:
Vorbereitung:
Ich säge ein Trennbrett zurecht, sodass ich die unterste Ebene des Endgeheges abtrennen kann.
Das Trennbrett sollte am besten aus Leimholz o.ä. sein.
Ich habe mich aus dem heimischen Fundus bedient und eine dünne Spanplatte genommen. Diese wurde an Tag zwei durchgenagt (später dazu mehr).
Wieso die unterste Ebene? Mäuse erkunden schneller nach oben. Das nutze ich aus für den weiteren VG-Verlauf.
Wieso das Endgehege abtrennen? So spare ich mir den Stress des Umsetzens in unterschiedliche Zwischenstationen.
Ich trenne das Endgehege mit dem Trennbrett und Klebeband zur Befestigung ab, entferne alle Rampen und verschließe die Etagenübergänge. So kann die bis dahin dort lebende Mäusedame weiter schlafen, während ich die Teile ausmiste, in denen sie sich nicht befindet.
Später, nach VG-Start, kommt dieser Schlaf-Bereich nachträglich dran.
Ich mache das Gehege geruchsneutral, d.h. ich sauge jeden Krümel Streu weg und entferne angetrocknete Stellen. Ich wische das Gehege gründlich aus (Essig-Wasser).
Größe vom VG-Bereich: Ich starte mit ca 50x50. Durch das mit Klebeband fixierte Abtrennbrett kann ich theoretisch die Fläche noch verkleinern, sollte sie zu groß sein. Die 50x50 hat sich bei mir als gute Startgröße herausgestellt, die ich erst einmal nachträglich verkleinern musste. Ansonsten haben sie sich auf dieser Fläche verstanden und dann muss man die Damen und Herren nicht enger pferchen.
Ausstattung vom VG-Bereich: Es sollte kein Inventar angeboten werden. Ich streue mit neuer Einstreu ca 3-4cm tief ein. Sie bekommen einen gefüllten Futternapf und einen Wassernapf. Damit der Wassernapf nicht sofort zugeschippt wird, stelle ich zuerst einen umgedrehten, leeren Napf auf den Holzboden und darauf dann den Wassernapf. So kann der Napf nicht unterbuddelt werden und er steht etwas erhöht. Die Näpfe stelle ich in die Bereichs-Mitte, sodass Mäuse, die am Rand hoch hüpfen, nicht blöderweise auf den Napfrand fallen oder ins Wasser plumsen.
Der Bereich sieht also so aus:
Startzeit: In diesem Fall konnte ich erst um 16:00 anfangen. Das ist grenzwertig. Ich starte sonst lieber gegen 12-13 Uhr. Da sind die Mäuse nämlich müde und pennen schneller wieder auf einem Kuschelhaufen, da will keiner streiten. Je später am abend, desto fitter werden sie. Und an schlafen ist nicht zu denken, also wird auch nicht gekuschelt.
Welche Maus zuerst? Man kann ja nicht alle gleichzeitig umtopfen.
ich wäge ab. Zuerst kommen alle Einzelmäuse rein, wenn ich welche habe. So haben sie schon einige Minuten Vorteil, sich umzusehen und auch schon ggf eine andere Einzelmaus kennenzulernen.
Sollte ich Rentner/Benachteiligte haben, kommen die zuerst mit dazu.
Und am Schluss größere Gruppen, junge Mäuse etc. Die verkraften den zeitlichen Nachteil sehr gut.
Konstellation Ich habe diesmal nur Weibchen, weil es im Umkreis eben nur Damen gab. Sonst nehme ich immer gern Kastraten mit dazu, da diese VG-Kombi einfacher ist.
1 Albino-Weibchen - ca. 1,5 Jahre alt. Angeschlagen durch eine Augenentzündung. Allerdings auf dem Weg der Besserung, sodass weiteres Allein sein eher Strafe als Nutzen bringt.
1 schwarz-weiß-Schecken-Dame - ca 9 Monate alt (kritisches Alter, weil zickiger). Saß eine Zeit allein, sehr schüchtern.
3 Agouti+2 Albino-Damen ca 6 Monate alt. Auch langsam kritisches Alter.
Meine Reihenfolge beim Zusammensetzen war also:
die alte Albino-Dame, danach die schwarz-weiß-Scheckin. Kurz 3-5 Minuten beobachten, wie die sich so vertragen oder schon da den Herzinfarkt nahe sind. Nachdem das aber gut war, kam die 5er-Gruppe dazu.
Das sah dann so aus:
munteres Gewusel, schnuppern, kuscheln. Völlig harmonisch.
Hätte es Jagereien gegeben, sollten sie sehr kurz sein. Wenn das nicht der Fall ist, gehe ich bei solchen Jagereien dazwischen, sodass keine Gewohnheit entstehen kann.
Wenn sie sich nicht zusammenfinden, verkleinere ich den Bereich auf rund 30x50. Aber das war in diesem Fall nicht nötig.
Was tut man jetzt? Beobachten! Da man die ersten VG-Stunden auf jeden Fall zuhause sein sollte und beobachten sollte, startet man eine VG am besten an einem freien Tag. Das ist bei mir im Regelfall immer ein Wochenende.
Die erste halbe Stunde schaue ich immer fasziniert zu. Danach mach ich etwas Aufräumarbeiten um das Mäusegehege, sodass ich in der Nähe bin, falls es piepen sollte.
Es wäre schön, wenn die Mäuse dann bald einen Kuschelhaufen bilden. so nach einer halben Stunde bis Stunde darf man damit rechnen. Es ist aber nicht schlimm, wenn immer wieder mal jmd wach ist und herum läuft.
Samstag abend (22 Uhr):
Das ist jetzt entgegen der Taktik "Nur eine Veränderung alle 24h". aber in diesem Fall waren die Mäuse sehr lieb und da alle, bis auf die alte Dame, sehr scheu sind, gab es ein wenig Nistmaterial. Sodass sie etwas ruhiger wurden und sich verstecken konnten.
das sieht dann so aus:
Da das natürlich etwas mutig ist, beobachte ich das noch rund 2h und gehe dann ins Bett.
Sonntag
in der Früh schaue ich nach dem Rechten.
Durchzählen, es sind alle noch da.
Es sind auch alle lieb und es wird niemand ausgegrenzt, es liegen alle auf einem lockeren Haufen. Also kann ich beruhigt frühstücken.
Abends ist es dann Zeit für die 24h-Veränderung.
Heute gibt es Heu.
Das ist unverfänglich und provoziert keinen Streit. Sie können sich ein wenig drin verstecken, graben und knabbern.
Sowie natürlich frisches Wasser und Futter. Beim Futter beschränke ich mich auf Körnerfutter, keine Mehlwürmer oder Frischfutter. Das könnte zu Futterneid führen.
So sieht es am Sonntag abend aus:
Montag:
Auch hier kontrolliere ich in der Früh vor der Arbeit und erneuere das zugeschippte Wasser.
Durchzählen Dabei entdecke ich ein Loch am Rand. haben die Biester ein Loch genagt durch das Trennbrett. Habe das Loch mit einem Aluminium-Kühlkörper verschlossen ^^
Es ist wieder alles ruhig, daher gibt es eine 24h-Veränderung. Es gibt eine Weidenbrücke, natürlich gründlich gesäubert (oder neu).
Die Fläche ist übrigens immernoch 50x50!
Manchmal vergrößere ich schon an diesem Tag die Fläche, anstelle eines Inventarteils. Da aber die Damen, wie schon gesagt, sehr ängstlich sind, würden sie die Fläche ohne Schutz gar nicht nutzen....
Auch hier ein Bild als Impression:
Wären sie nicht lieb, sprich Streit, Zank, Mobbing etc, ... Wird natürlich nichts verändert!!
Aber sie sind lieb, daher kann ich mit der Bilderbuch-VG weiter machen.
Dienstag:
auch heute sind sie weiterhin lieb.
Als Veränderung gibt es jetzt zur Abwechslung ca 20cm mehr Platz, der mit frischem Einstreu aufgefüllt wird.
Da das Trennbrett mit Klebeband fixiert wurde, lässt es sich leicht verschieben.
Auch hier ein unspektakuläres Bild:
Mittwoch:
weiter alle sehr brav.
Daher gibt es auch am Mittwoch eine Veränderung.
Da sie gestern mehr Platz bekommen haben, ist jetzt genug Freiraum für ein Klettergerüst. Das stelle ich so auf, dass es weit genug weg von den Gehegerändern ist, sodass keiner vom Gerüst irgendwo hin hopsen könnte.
Da war die Freude natürlich groß.
Es ist übrigens völlig normal, dass Mäuse in der Anfangsphase sehr viel schlafen, es gibt ja nix zu tun
Donnerstag:
langsam sind wir schon längst auf der sicheren Seite. Oft dauert es ja, bis der Unmut sich zeigt "ach, die bleiben hier???!".
Da aber auch diese verspätete Unruhe ausbleibt, freue ich mich über die gute VG.
Es fiepte zwar einmal, aber das war ein Putzfiepen.
Sollten Mäuse in der VG nicht so lieb sein, muss man überlegen, wieso:
Habe ich zuviel geändert? habe ich evtl zu wenig geändert und sie langweilen sich? Habe ich benutztes Inventar angeboten ohne es zu waschen und zu putzen?
Nach ca. 4 Wochen kann man auch benutztes Inventar geben, ohne es geruchsneutral zu machen. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Am Donnerstag gab es den restlichen Platz (rund 30cm).
Das kann manchmal zu viel sein, wer sich unsicher ist, teilt das auf in 2 Veränderungen zu je 15cm.
Aber da sie so lieb sind und extrem harmonisch sind, habe ich es gewagt.
Das Bild zeigt meine abgesicherten Ecken. Mäuse sind in der VG wahre Ausbruchsmeister. Sie klettern an Stellen hoch, die sie sonst völlig uninteressant finden.
Ich hatte mal eine VG, da hat sich ein Kastrat an der Strebe rechts hochgehangelt, ist ans seitliche Gitter gelangt und von da aus in den oberen Eigenbaubereich. Seitdem verhindere ich den Übergang zum Gitter mit schnöder Pappe.
Die Ebene ist fest eingeschraubt, aber aktuell ja nicht zugänglich.
Ebenen, die eingeschraubt sind und dann über Gitter z.B. erklettert werden können, sollten schon zu VG-Start rausgenommen werden.
Freitag:
Da die Veränderung am Vortag etwas gewagter war, gibt es am Freitag eine große Portion Stroh.
Sie lieben das Stroh Es ist eher streitpotential-gering. Daher kann es als "Ausgleich" für eine etwas mutigere Veränderung genommen werden.
Da gab es auch zum ersten Mal Mehlwürmer. Wenn Veränderungen nicht so spektakulär sind, kann man ruhig auch mal beim Futter etwas besonderes geben. Da dann aber so großzügig sein, dass jeder was abbekommt und kein Neid von Anfang an nötig ist.
Samstag:
Hatte ich wenig Zeit. Daher gab es eine Klopapierolle als Inventar. Die Fläche ist bei mir immernoch 100x50.
Und, weil es eine kleine Veränderung ist, gab es noch Salat und Gurke. Wurde alles fröhlich im Gehege verteilt, die kleinen Biester.
Röhren gebe ich immer eher im späteren VG-Verlauf, da sie von Mäusen besetzt werden können. und wenn eine drin sitzt und nicht raus will, kann das zu Streit führen.
Auch hiervon ein unspannendes Bild:
Man sieht den schnellstens eingegrabenen Frischfutternapf. Daneben steht der abgesicherte Wassernapf wie eine eins
Auf den Bildern sind die scheuen Agoutis selten zu sehen. Bei solchen Untergrund-Mäusen ist es wichtig, dass man sie bewusst beobachtet. zum einen könnten sie ja krank werden. zum anderen könnte es ein Hinweis sein, dass sie gemobbt werden und sich nicht aus dem Nest trauen.
Da sie aber spät abends doch heraus kommen und fressen (und wieder wegrennen, wenn ich gucken komme), ist da alles in Ordnung.
So, jetzt seid ihr alle auf dem aktuellen Stand.
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