Waldmaus (Handaufzucht) plötzlich agressiv

Nüsschen

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Hallo,
ich bin neu hier im Forum um wende mich an euch, da ich ein Problem habe und hoffe hier Hilfe zu finden. Am 08.08.2014 habe ich 3 Waldmausbabys gefunden. Die Kleinen waren fast tot und sehr unterkühlt, also habe ich mich ihrer angenommen. 2 von ihnen haben es leider nicht geschafft, eine konnte ich jedoch mit viel Mühe groß bekommen und sie ist mittlerweile eine sehr muntere Maus geworden.
Da das Nüsschen (so heisst er/sie/es) extrem zutraulig geworden ist und überhaupt keine Angst vor Menschen hat, habe ich sie behalten. Ich habe ihr ein riesiges Terrarium bauen lassen um ihr die Freiheit so gut es geht zu lassen. (Natürlich weis ich, das es kein Ersatz ist) Bis vor ca. 2 Wochen war alles gut. Sie kam auf die Hand wenn ich sie gefüttert habe, hat sich überall kraulen lassen und war nie agressiv. Und plötzlich hat sich ihr Verhalten komplett geändert. Sobald ich das Terrarium öffne greift sie mich an (springt auf mich zu und beisst sich fest). Ich kann sie so weder vernünftig füttern noch säubern.

Das Problem ist, sie hat absolut keine Angst vor Menschen oder unserem Hund oder sonstigem. Ich würde sie ja auswildern, wenn es das ist, was sie stört. Aber ich habe Angst, das sie in der Natur von der nächsten Karte gefressen wird, weil sie keine angst hat.

Weis jemand was passiert ist? Ich hoffe wirklich hier eine Antwort zu finden, da ich absolut überfragt bin, was ich jetzt machen soll...

Liebe Grüße
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nüsschen,
das ist jetzt nicht so einfach zu sagen, was Deinem Nüsschen fehlt.
Es ist schon merkwürdig, diese plötzliche Verhaltensänderung. :unsure: Ist es ein Weibchen oder ein Männchen?
Das war sicher gut gemeint von Dir, das Mäuschen zu behalten und sicher hast Du dem Mäuschen ja auch das Leben gerettet, als Du es im letzten Sommer aufgezogen hast. *knuddel*

Andererseits war die Maus im Grunde immer allein.
Es kann schon sein, daß die Aggressivität jetzt ein Zeichen von gestörtem Verhalten ist, aufgrund der langen Isolation.

Daß die Maus keine Angst zeigt, das kann schon ein Problem werden bei der Auswilderung. Bist Du sicher, daß es eine Waldmaus ist?

Andererseits zeigt sie jetzt deutlich, daß sie Deine Hand als "Einmischung" in ihre Angelegenheiten empfindet. :unsure: Und es ist auch so, daß Tiere wieder "verwildern", wenn sie keinen Kontakt mehr zu Menschen haben. Das ist sogar bei ausgebrochenen Kühen so, wenn sie eine Zeit lang im Wald gelebt haben. Selbst wenn sie vorher ihr Leben lang nur den Stall kannten.

Ich denke, ich würde es riskieren, sie auszuwildern. Möglichst wirklich an einem Waldrand oder einem entlegenen Gebiet (nicht mitten im Wald, da findet man Waldmäuse normalerweise fast gar nicht). Vielleicht kannst Du für 2-3 Wochen den Kontakt zu Dir, anderen Menschen und Haustieren unterbinden und sie nur noch füttern. Ich würde das Aquarium auch an einen kühleren Ort stellen. Sowie es dann wärmer ist, würde ich persönlich dazu raten, das Tier freilzuassen.

Die andere Alternative ist doch, daß sie ihr Leben alleine in Gefangenschaft beendet. Das wäre irgendwie schon traurig. :cry:
Viele Grüße
Fufu
 

stefanie

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ich hatte das auch eher interpretiert Richtung "ist jetzt erwachsen und wildmausiger" - und es wird Frühling ;)
Dass die Dich im/ aus dem Käfig anspringt, kenne ich auch sehr gut von den Halbwilden. Das Beißen weniger, aber eigentlich klingt das ja ganz gut nach "hat jetzt Wildierverhalten".
Ich seh's nicht und kann's schlecht einschätzen: Läuft sie auch mal weg, wenn die Fluchtdistanz noch groß genug ist?

Ich würde auch deutlich zum Auswildern tendieren.
 

Ruvik

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Klingt nach der Zickenphase... da werden Weibchen oftmals ziemlich grob und aggressiv... oder es ist einfach Natur. Das is eigentlich ne Wildmaus, mit nem Tigerbaby kann man auch kuscheln und schmusen wenns noch klein ist, sobald die Hormone Überhand nehmen is vorbei und man muss aufpassen, sind halt keine Kuscheltiere mehr sondern Tiere die man aus der Ferne beobachtet... und Mäuse sind eh von Natur aus sehr schüchtern oder aggressiv...

Am besten du fässt sie gar nicht mehr an und holst dir n Käfig oder Nagarium wo du von oben füttern kannst. Nichts wo sie dich direkt anspringen kann. Vermutlich isse auch gestört weil sie alleine is... alles möglich, aber da kann man halt nichts machen.

Die Chance dass sie draußen überlebt is nich groß weil sie keine Alttiere hatte die ihr in den ersten paar Tagen einfach zeigen wie man sich draußen verhält. Die Natur is zu hart für kleine Tiere, die gibt denen nicht 2-3 Tage Chancen um sich einzufinden. Da kommt der erstbeste Jäger und weg ist die Maus, aber wiederum ist das auch Natur und die müssen auch essen...

Nun hast du sie aber adoptiert, warst die von Beginn an im klarem das es auch nach hinten losgehen kann und solltest sie eigentlich behalten und ihr ein schönes Leben geben, so gut es geht.

Wenn der Käfig sauber gemacht werden muss, Handschuh anziehen und versuchen mit Klorolle oder Pappkasten zu fangen...
 

Fufu

mausgrau
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Es ist keine einfache Entscheidung. Aber die Tatsache, daß diese Waldmaus dann für den Rest ihres Lebens allein in ihrem Gehege hockt, stimmt doch sehr traurig. :cry: Sicherlich kann man die Maus in der Natur nicht vor ihren Feinden schützen und es ist auch richtig, daß die Chancen dieser Maus schlechter sind, weil sie nicht in der Natur aufgewachsen ist.

Aber man sollte in dem Falle den Instinkt der Tiere nicht unterschätzen. Selbst meine zahmsten Farbmäuse huschen sofort in Deckung, sowie sie eine schnelle Bewegung wahrnehmen. Erst wenn sie meine Stimme hören, kommen sie langsam wieder aus ihrem Versteck. Diese Mäuse haben noch nie in ihrem Leben einen Beutegreifer gesehen. Passiert ist ihnen auch noch nie was. Trotzdem bringen sie sich instinktiv erst einmal in Sicherheit. Von daher - diese Waldmaus hat durchaus eine Chance in Freiheit zu überleben und hat sie wohl auch verdient. =)
 

sunmices94

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Hallo, es gibt doch wildtierstationen, an deiner stelle würde ich die Maus dort in erfahrene Hände geben, wo sie unter ihres gleichen leben kann.
Einzelhaltung ist eine echte Qual für jede Maus, du hast es zwar nur gut gemeint, aber damit tust du der Maus definitiv keinen gefallen, du kannst halt nicht das mit der Maus machen wie das eine andere Maus machen würde mit ihr. Z.b. Gegenseitiges putzen, zusammen kuscheln und und und. Und du kannst auch nicht 24 Stunden am Tag der Maus Gesellschaft leisten.
Auswildern würde ich definitiv nicht machen, das können auch erfahrene Leute besser einschätzen.
Bitte höre dich doch mal nach wildtierauffang stationen um und frag ob die das mäuschen nehmen können.

Lg.
 

stefanie

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sunmices, Du meinst
"Auswildern würde ich nicht SELBST machen", oder?!

(ich hab meine auch gern dem Tierheim gegeben zum Auswildern, für eine ihrer Wiesen :D)

Aber ich weiß nicht, ob Nüsschen noch hier liest....
 

sunmices94

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Ja genau. Das meine ich, Upss sry :-D
Das sollten doch lieber erfahrene Leute einschätzen ob das bei der Maus noch geht.

Huch echt? Ist der thread schon alt :-D
 
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