Was für Bedürfnisse hat ein Border Collie?

Caroline B.

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Ich möchte mir einen Wunsch erfüllen und einen Border Collie in die Familie holen. Über diese Rasse hab ich schon viel gelesen und bin begeistert. Doch wie sieht es praktisch aus? Welche Bedürfnisse hat so ein Hund im realen Leben? Was sollte ich ihm bieten können? Vielleicht hat jemand von euch ja praktische Erfahrung damit und könnte berichten.
 

Jana0

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Finde ich super, dass Du Dir Gedanken machst, bevor Du Dir einen Hund anschaffst. Gerade Collies brauchen sehr viel Aufmerksamkeit, Auslauf und Beschäftigung. Bei https://www.haustier-news.de/welpen/welpen/rasse/border-collie/ steht beispielsweise dass der Border Collie auch als Hütehund gehalten wird. Vielleicht hast Du ja sogar einen Züchter in Deiner Nähe, dem Du Informationen entlocken könntest oder Fragen stellen kannst. Einen treuen Freud gewinnst Du mit einem Border Collie sicherlich.
 

CaptainC

Mausmessi
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Meine Erfahrung mit solchen anspruchsvollen, intelligenten Hunden ist, dass sie eine Aufgabe (oder einen "Job") brauchen, um richtig ausgefüllt zu sein. Sonst drehen die dir irgendwann komplett durch oder suchen sich ihre eigene Beschäftigung, dann hast du schnell einen Problemhund *angst*Also mit ein bisschen im Park spielen ist es bei so einem Hund nicht getan. @Binchen kennt sich sehr gut aus mit Hunden, vielleicht schaut sie hier ja mal vorbei und kann etwas erzählen.
 

Moni1610

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Das wirst du ja selbst schon oft gelesen haben, sehr wichtig, gute Erziehung und viel Beschäftigung.

Eigene Erfahrungen habe ich nicht, nicht als Hundehalter. Meine beste Freundin hält einen Australian Shepard Mix, müssen auch viel beschäftigt/in Bewegung sein. Die Freundin geht wöchentlich mit ihr zum Agility und ihr Mann nimmt sie fast täglich mit, wenn er seinem Sport nachgeht. Als Triathlet ist er täglich schwimmen, laufen und radeln.

Das macht sich sofort bemerkbar, wenn Agility mal ausfällt oder sie aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht mit Herrchen zum Sport mit kann. Dann kommt Hopi auf so manchen Blödsinn.

CaptainC hat es schon geschrieben, du weißt das schon: Erziehung und viel abwechslungsreiche Beschäftigung.
 
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Hi!
Border Collies gehören zu den Arbeitshunderassen der Kategorie Hütehunde/Hirtenhunde.
Sie wurden danach selektiert den Anweisungen der Hirten sofort Folge zu leisten und somit effektiv Schafe aber auch andere Tiere wie z.B. Gänse zu hüten und zu treiben.
Ein Nebeneffekt dieser Selektion ist die extrem niedrige Reizschwelle, was bedeutet dass diese Hunde beim kleinsten Reiz sofort auf 180 sein und sich nur sehr schwer wieder beruhigen können.
Für Halter solcher Rassen bedeutet das, dass dem Welpen von klein an Ruhe und Impulskontrolle beigebracht werden muss. Denn solche Hunde wissen sehr häufig nicht wann Schluss ist, neigen dazu sich sehr schnell in etwas hinein zu steigern, sich zu verausgaben, sind dann schnell übermüdet, überreizt und können auf lange Sicht zu hyperaktiven Nervenbündeln werden.
Erwachsene Hunde schlafen/ruhen 17-20Std./ Tag, Welpen und Junghunde sogar 20-22 Std. Das muss bei diesen Energiebündelrassen unbedingt im Hinterkopf behalten werden. Denn auch wenn der Hund Action liebt und am liebsten rund um die Uhr spielen, toben und wandern (...) würde schadet ein Zu Viel auf lange Sicht definitiv.
Nichtsdestotrotz sind Border Collies als Arbeitshunde sehr aktive Hunde, die ausgelastet werden wollen- und müssen! Mehrere km Bewegung am Tag und ergänzend ( da Bewegung alleine nicht auslastet) unbedingt "Kopfarbeit". Das kann sein dem Hund neue Tricks beizubringen - Bordercollies gelten als sehr schlau und können uU über 100 verschiedene Tricks lernen, welche sie auch alle abrufen können. Als Hundesportarten sind z.B. Agility, Dogdancing und Co sehr beliebt, als Reitbegleithund wird er auch regelmäßig verwendet, zählen aber- je nach Art- eher zur reinen Bewegungs- als zur Kopfauslastung.
Sie lernen extrem schnell was für Tricks und Kommandos sehr gut ist, die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass sie sich einfach alles merken. Mit welchem Fehlverhalten sie wann durchgekommen sind, wo/wann Mensch nicht aufgepasst hat, wo hetzbare Tiere/Wildtiere waren usw.
Eine Inkonsequenz kann uU wochenlange Korrekturarbeit bedeuten.
Die Nasenarbeit ist auch eine sehr gute Form Hunde/Bordercollies auszulasten. Sei es Fährtenarbeit z.B. als Rettungshund oder auch nur Futter/Spielzeug verstecken und Fährten dazu legen.
Als Hütehund neigt der Bordercollie dazu sein angeborenes instinktives Verhalten auszuleben, sprich er hütet. Sei es seine Familie, die er auf Spaziergängen etc. zusammen hält, andere Tiere/Hunde,... Auch hier muss je nach Grad schon früh mit dem Hund gearbeitet werden damit der Hund keinen Stress hat oder gar härtere Maßnahmen ergreift wenn Familienmitglieder in einen anderen Raum wechseln, bzw. sich einzelne Individuen von der Gruppe entfernen.

Insgesamt halte ich die Rasse eher weniger für anfängergeeignet- und kommt auch ganz drauf an in was für ein Umfeld der Hund hinein passen soll. Also was für einen Bewegungsdrang, Zeitaufwand etc. der Halter/ die Familie mitbringt.

Vor der Anschaffung eines Hundes empfielt es sich eingehend mit der Körpersprache ( die ist sehr komplex und kann auch individuell variieren), diversen Erziehungsmethoden ( keine Methode passt zu jedem Hund! da ist individuelle Anpassung gefragt), den unterschiedlichen Rassen und deren Bedürfnisse/ Anforderungen an die Halter und die 0815 Sachen wie Allgemeinwissen zu Hunden wie Ernährung, Ausstattung, Krankheiten, dem finanziellen Aspekt,... zu befassen.

Ich hoffe das hilft etwas weiter.

Binchen ende und out
 

Micelover

Mäuseverrückt
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Hey, also ich kann hier auch nur alles unterstreichen was schon gesagt wurde - sehr gut finde ich, das du dich erstmal informieren willst:)
Hinzufügen würde ich aber noch das es wirklich, wirklich wichtig ist das der Hund Ruhe lernt. Genauso wie auch jeder andere Hund, sollte ein Border Collie täglich um die 18 Stunden schlafen, als Welpe und Junghund unbedingt noch 20-22 Stunden. Den Fehler den die meisten machen, ist das sie den Hund täglich auspowern wollen...auspowern, auspowern, auspowern. Da werden täglich 30 Kilometer gegangen, ewig Ball gespielt und damit der Hund am Abend auch wirklich müde ist am besten noch 30min Tricks üben. Und was hat man dann am Ende? Einen komplett überdrehten Hund der nicht zu Ruhe kommen kann und die ganze Zeit beschäftigt werden muss weil er sonst nur hechelnd vor einem steht.

Gerade im Welpenalter ist es also wichtig, das man von vornherein Ruhezonen aufbaut, bei einem Hund der schnell auf 180 ist (zB. Border Collies, Schäferhunde, Aussies, etc.) möglichst wenig direkt in der Wohnung macht (damit er das auch nicht erwartet sondern sich hier entspannen kann/darf) und auch darauf achtet das sie die ersten paar Monaten wirklich genug schlafen. Allgemein sollte man im ersten Jahr noch keinen Hundesport betreiben und auch nicht zu lange Strecken gehen oder den Hund überfordern. Eine gute Hundeschule ist aber auf alle Fälle ratsam genauso wie ein strukturierter Tagesablauf von Beginn an.

Später finde ich es dann vor allem für Arbeitsrassen wichtig, irgendwas zu tun. Nicht zu viel, aber etwas, mit dem der Hund Geistig sowie Körperlich ausgelastet ist. Komplett ungeeignet sind da Ballspiele (am besten garnicht einführen), Canicrossing und allgemein Sportarten/Spiele in denen der Hund wenig denken aber sich viel Bewegen muss (jetzt hauptsächlich auf Border Collies und ähnliche Rassen bezogen). Sehr gut geeignet ist aber zB. Agility, Mantrailing (je nachdem wie viel Bewegung der Hund fordert), natürlich Hüten, Treibball und auch Trickdogging.

Was genau ihr dann davon macht, ob ihr bei einer oder mehreren Sachen bleibt, wie "seriös" ihr euch entscheidet das zu machen und in welchem Ausmaß (Wöchentlich, täglich, hin und wieder) bleibt aber dann natürlich euch überlassen.
 
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