Wasser im Bauch

Ninifee

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Ihr Lieben

Letzte Woche ist uns aufgefallen, dass unsere Aurélie (28 Monate) plötzlich eigenartig dick wurde. Wir dachten zunächst an einen Tumor, nach dem Abtasten jedoch eher an Wasser im Bauchraum. Also bin ich am Freitag zu unserer Tierärztin. Diese diagnostizierte Wasser im Bauch oder allenfalls Verstopfungen. Aurélie wird nun seit Freitag mit Paspertin gegen Verstopfungen sowie Metacam gegen die Schmerzen behandelt. Bisher konnten wir leider keine Verbesserung feststellen.

Wenn diese Therapie nicht anschlage, könne laut Tierärztin nichts mehr für Aurélie getan werden. Aufgrund meiner Recherche hier im Forum schlug ich ein entwässerndes Medikament vor. Diese Behandlung wollte die Tierärztin nicht durchführen, da das Risiko zu gross sei, dass Aurélie aufgrund dieser Massnahme verdurste.

Nun wissen wir nicht, wie wir weiter vorgehen sollen, beziehungsweise ob es überhaupt Sinn macht, abgesehen von der Schmerzbehandlung noch etwas zu unternehmen. Aurélie war schon vorher aufgrund ihres Alters eher gemütlich unterwegs, durch die Krankheit ist sie aber noch etwas langsamer geworden. Zusätzlich scheint sie seit heute unter leichten Atembeschwerden zu leiden. Ansonsten scheint es ihr gut zu gehen, sie frisst gut und ist schnell zur Stelle, wenn es möglicherweise ein Leckerli geben könnte. Lediglich beim Putzen scheint sie wegen der zusätzlichen Masse beeinträchtigt zu sein.

Was würdet ihr in dieser Situation tun? Vielen Dank für eure Antworten!

Alles Liebe
Nina
 

Annie83

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Bauchwassersucht kann nur durch Entwässerung behandelt werden. Das deine Maus davon verdurstet is Unsinn.
Man muss dazu aber auch sagen Bauchwassersucht endet in 90% mit dem Einschläfern weil die Media nicht oder sehr schlecht greifen
 

Anna

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Hallo :)
Ich habe schon mehrere Mäuse mit Dimazon (50 mg/ml Injektionslösung, kann man der Maus oral verabreichen) behandelt und sehe da kein Problem! Von der Dosierung kommt es natürlich auf die Maus und die Schwere der Erkrankung an.
Haku hatte ein massives Lungenödem, ihm floss das Wasser bereits aus Mund und Nase. Er wurde auf Dimazon eingestellt und konnte dann beschwerdefrei(!) noch weitere 6 Monate leben. Im Laufe der Zeit musste die Dosierung noch leicht erhöht werden, aber er ist tatsächlich über 2 Jahre geworden.
Wichtig ist, dass immer ausreichend Wasser zu Verfügung steht!
Ich würde es ein paar Tage mit Entwässerung probieren und schauen ob sich was am Bäuchlein ändert.
Liebe Grüße
Anna
 

Ninifee

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Vielen Dank für eure Antworten!

So schlimm wie bei Haku ist es bei Aurélie definitiv noch nicht. Dann werde ich es wohl doch noch mit Entwässern versuchen, falls die Tierärztin bereit ist, das Medikament zu verschreiben. Das Zeug ist ja vermutlich rezeptpflichtig?
 

Anna

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Ja, das Dimazon ist rezeptpflichtig. Der Wirkstoff ist Furosemid. Gibt es auch in Tablettenform, aber ich finde bei Mäusen die Inkektionslösung einfach viel besser zum verabreichen/dosieren. Vielleicht kann dir die Tierärztin erstmal ca. 0,5 - 1 ml aus ihrem Bestand mitgeben? Ein ganzes Fläschen brauchst du sicher nicht :)
 

Ninifee

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Ich hab heute nochmal mit unserer Tierärztin gesprochen und sie wollte das Medikament wirklich nicht verschreiben.. =( Sie meinte, wir könnten es noch mit AB probieren, für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Wasser im Bauch von einem entzündeten Herzmuskel oder einer Hepatitis herrührt.. Ich weiss auch nicht, vielleicht probieren wir das.. Bin grad etwas ratlos..
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,
für Wasser im Bauch gibt es verschiedene Ursachen. Eine davon ist eine Herzschwäche. In diesem Fall wirkt ein Entwässerungsmittel recht gut, weil es das Blutvolumen vermindert und damit das Herz entlastet. Wenn die Maus aber zuviel Flüssigkeit ausscheidet, kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Das merkt man daran, daß die Maus recht schlapp wirkt, sich wenig bewegt.

Ich habe immer mit der Hälfte der empfohlenen Dosis begonnen und die Maus nach der Gabe gut beobachtet und nur falls notwendig die Dosis erhöht. Die Bauchwassersucht läßt sich mit einer Ultraschalluntersuchung gut nachweisen. Ich hatte mal eine Maus mit massiver Verstopfung, die hatte allerdings auffallend dicke Kotpfropfen ausgeschieden. Also könntest Du Dir die Kötel mal genauer ansehen. Neben Wasser, Verstopfung kämen auch noch Blähungen infrage, die am besten auf Sab simplex ansprechen.

Vielleicht könntest Du noch mal eine zweite Meinung bei einem anderen TA einholen?
Viele Grüße
Fufu
 

Kowa

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Hi Ninifee,

hier sind vor kurzem 2 Brüder gestorben, die ähnliche Symptome, aber ohne den dicken Bauch (verminderte Aktivität, dann Atemgeräusche und später sogar etwas zyanotisch) über unterschiedlich langen Zeitraum (1 - 3 Monate) zeigten, verstorben. :cry:

Beide wurden mit Metacam, Baytril und Prednisolon, Crataegutt und ACE-Hemmer behandelt. Einer der beiden wurde ohne Narkose geröntgt - deshalb sehr undeutlich -, das Herz war nicht erkennbar, aber die Lunge war sichtlich betroffen. Furosemid hat in diesen Fällen leider nicht mehr geholfen.

Ich aber wie Fufu und Anna: In Aurélies Fall JA zu Furosemid, zuerst niedrigere Dosis (Vorsicht wg. Kreislaufproblemen) und bei Wirkung erhöhen. Eine zweite TA-Meinung wär toll.

Ergänzen würde ich Crataegutt, kann nicht schaden.
Ebenso vielleicht ACE-Hemmer, lt. meiner TÄ auf Mindestmenge zu dosieren. Zu letzterem würde ich mich über Annas und Fufus Meinung freuen!

LG
kowa
 

Anna

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Die Idee mit dem Crataegutt finde ich gut, ist auch frei erhältlich. (Crataegus Dilution vet. 250 ml)
Mit ACE-Hemmern habe ich bisher noch keine Erfahrung gemacht, kann daher leider nichts dazu sagen.
Ich rate übrigens wie Fufu und Kowa zu einer zweiten TA-Meinung :)

Liebe Grüße
Anna
 

Ninifee

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Hallo ihr Lieben

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe es nach einigem Herumtelefonieren geschafft, einen Termin in einer anderen Tierarztpraxis zu bekommen, um eine Zweitmeinung einzuholen. Der Termin ist zwar erst am Dienstag, Aurélie wirkt aber insgesamt recht zufrieden und der Bauchumfang hat auch nicht zugenommen. Ich hoffe, dass sie noch ein paar Tage warten kann...

Hoffentlich kann ich sie dann nach der Medikamentengabe etwas beobachten, meistens zieht sie sich nach dem Essen aber gleich zurück. Auf jeden Fall werde ich erstmal die Hälfte der empfohlenen Dosis verabreichen.

Gegen Verstopfung haben wir Aurélie eigentlich bereits mit Paspertin behandelt, was nicht angeschlagen hat.

Was ist denn Crataegutt?

Vielen Dank für eure Hilfe & alles Liebe
Nina
 

Kowa

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Hallo Ninifee,

Crataegutt ist Weißdorn - zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktion.
Hier geht der Saft von Schoenenberger gut in die Maus.

LG
Kowa
 

Ninifee

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Ihr Lieben

Die zweite Tierärztin ist nach Röntgen zur gleichen Diagnose gekommen. Von einer Behandlung mit entwässernden Medikamenten hat sie abgeraten, da das Risko aufgrund schlecht zu dosierender Medikamente (40mg-Tabletten) gross sei und die Erfolgsaussichten gering. Sie hätte mir schon eine Tablette mitgegeben, ich wüsste aber beim besten Willen nicht, wie ich ihr die dann verabreichen soll, bzw. wie ich die richtige Dosis geben könnte. *seufz*
 

Moni1610

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Sie hätte mir schon eine Tablette mitgegeben, ich wüsste aber beim besten Willen nicht, wie ich ihr die dann verabreichen soll, bzw. wie ich die richtige Dosis geben könnte

Bespw. mörsern, mit ganz wenig Wasser auflösen und ihr dann entweder mit Pipette/Spritze eingeben oder wenn sie Nutri mag, es mit Nutri vermischen.

Tabletten können halbiert, geviertelt werden und zur Not auch geachtelt werden. Das wäre z.B. eine Möglichkeit
 

Ninifee

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Wenn ich die Tablette achtle bin ich immer noch bei 5mg, das ist wahrscheinlich immer noch viel zu viel...

Bei flüssigen Dimazon beträgt die Dosierung "0,1 - 0,2 ml Dimazon Injektionslösung pro 5 kg KGW"... Da sind wir bei etwa 0.0005 - 0.001ml pro Maus, was ja auch extrem schwierig zu dosieren ist, vor allem wenn man bedenkt, dass es keinesfalls zu viel sein darf...
 

Ninifee

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Also ich hab da jetzt Furosemid 10mg Tabletten und soll Aurélie 2x täglich 1/8 Tablette geben, also 1.25mg. Wenn ich euch richtig verstanden habe beginne ich mit der halben Dosis und gebe erstmal 1x täglich 1/8 bzw. falls sich dies machen lässt 2x täglich 1/16?
 

Anna

Körnergeber seit 2005
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Super! :)
Kannst du so machen. Ich drücke euch die Daumen!
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,
Bitte versuche Dir die Injektionslösung von Furosemid zu besorgen, das müßte jeder TA da haben. Die Zermörserung von Tabletten ist viel zu umständlich und zu ungenau. Ich hatte mir extra eine Feinwaage gekauft zum Abwiegen, aber das ist bei diesen niedrigen Dosierungen trotzdem zu ungenau.

Bitte dringend die Maus wiegen! Am besten auf einer Briefwaage, wenn Du so was hast.
Wenn die Maus sehr unruhig ist, Maus in dünne Socke laufen lassen, Socke am offenen Ende zuknoten, Maus mit Socke wiegen, dann Socke ohne Maus wiegen und Sockengewicht vom Maus-mit-Socken-Gewicht abziehen. Du kannst Die Tablette mit Wasser auflösen. Besser ist aber sich in der Apotheke 0,9%igem NaCl in 2,5 mg abgepackten Plastikeinzeldosen (ohne Rezept zum Inhalieren) zu besorgen. Auch die Injektionslösungen kann man gut mit NaCl verdünnen.

Die von der TÄ angegebene Dosierung scheint mir zu hoch. 1/8 Tablette 10 mg Furosemid wären 1,25 mg Furosemid. Das sind mehr als 5 mg/KG Maus. Das ist mehr als die Höchstdosis. Die Furosemid-Tabletten lösen sich auch nur sehr schwer in Wasser auf. Das ist meine Dosierungsberechnung und Verdünnungsangaben:


Furosemid 10 mg

Herstellen der Lösung (Tablette):

1 Tbl = 10 mg
1/4 Tbl = 2,5 mg

2,5 mg Tablette zermörsern und in 2,5 ml NaCl auflösen

dann sind in 0,01 ml Furosemid-Lösung = 0,01 mg Furosemid.

Kann für einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Muß vor der Gabe immer aufgeschüttelt werden!



Berechnung der Dosierung:

1-5 mg Furosemid pro Kg Maus

damit 0,01-0,05 mg/10 Gramm Maus 1-2 mal tgl.


Dosierungstabelle für Furosemid-Lösung:

mit der halben Dosis beginnen! Also von der angegebenen Menge erst mal die Hälfte geben! Kann mit Nutri oder anderem vermischt werden.

10 Gramm Maus: 0,01 mg = 0,01 ml
20 Gramm Maus: 0,02 mg = 0,02 ml
30 Gramm Maus: 0,03 mg = 0,03 ml
40 Gramm Maus: 0,04 mg = 0,04 ml
50 Gramm Maus: 0,05 mg = 0,05 ml
60 Gramm Maus: 0,06 mg = 0,06 ml
70 Gramm Maus: 0,07 mg = 0,07 ml
80 Gramm Maus: 0,08 mg = 0,08 ml

Dann die Maus beobachten, ca. 15 Minuten bis 1-2 Stunden nach der Medikamentengabe. Symptome für zu hohe Dosierung: Maus ist schlapp, bewegt sich kaum oder ist wackelig. Außerdem fühlt sich die Maus im Extremfall kühl an (Kreislaufprobleme). Das testet man am besten, indem man die Maus mit den Lippen berührt. Eine gesunde Maus fühlt sich an den Lippen warm an, weil sie eine höhere Körpertemperatur hat, als wir Menschen.

Wenn die Maus die Hälfte der untersten Dosierung gut toleriert, dann diese Dosierung weiter geben. Die Maus täglich wiegen, sie soll langsam (!) abnehmen (da das Wasser aus dem Bauch ausgeschwemmt wird). Wenn man keine Gewichtsabnahme feststellen kann, dann die Dosierung verdoppeln. (Das ist dann die unterste empfohlene Dosierung von 0,01 mg pro 10 Gramm Maus). Diese Dosierung darf bis auf das 5-fache gesteigert werden. Aber wie gesagt, das Problem ist, wenn zu schnell Wasser ausgeschwemmt wird, dann bekommt die Maus Kreislaufprobleme, im Extremfall bis zum Kreislaufversagen.

Wenn Du die Injektionslösung bekommen kannst, bitte hier Bescheid sagen.
Liebe Grüße
Fufu
 

Ninifee

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Hey Leute =)

Bitte entschuldigt meine späte Antwort. Ich brauch jeweils etwas Zeit, das ganze zu verarbeiten.

Aurélie ist leider in der Nacht auf den 27. Juli verstorben.

Ich bin sehr traurig und bereue es sehr, nicht früher auf euch gehört zu haben. Es ist für mich jeweils sehr schwierig, wenn ihr mit eurem Erfahrungswissen zu einer Vorgehensweise rät, von der sich meine TÄ distanziert hat, denn ich vertraue beiden "Parteien". Ich weiss dann einfach nicht, auf wen ich hören soll.

Jedenfalls danke ich euch herzlich für eure Hilfe, besonders Fufu für die detaillierte Beschreibung.

Alles Liebe
Nina
 

Fufu

mausgrau
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Liebe Ninifee,
es tut mir so leid, daß Deine Aurelie jetzt gestorben ist. *knuddel*
Aber es ist wirklich immer schwierig, den Tod einer Maus mit einer Ursache in Zusammenhang zu bringen.
Und genau so schwierig ist es, den Tod einer Maus mit einer Behandlung oder ausgebliebenen Behandlung ursächlich zu verbinden.
Also kann man nicht sagen, ob Aurelie an ihrer Krankheit oder an einer Behandlung gestorben ist.

Mäuse sind sehr schwierige Patienten, einfach weil man diagnostisch so eingeschränkt ist.
Ich habe zwei bis drei sehr gute Tierärzte, bzw. Tierärztinnen. Aber trotzdem bin ich sicher, daß es hier im Forum einige User gibt, die mehr kranke Mäuse behandelt haben, als die meisten TÄ in ihrem Leben sehen werden. Das ist ein großer Erfahrungsschatz hier im Forum. Im optimalen Fall beziehen die TÄ die Erfahrungen "altgedienter" Mäusehalter in ihre Therapieüberlegungen mit ein und man profitiert dann gegenseitig vom medizinischen Wissen des einen und dem Erfahrungswissen des anderen, bzw. es nützt dann der kranken Maus. Es ist der gegenseitige Austausch, der dann letztlich den kranken Mäusen zugute kommt.

Aber man kann nie immer alles richtig machen und selbst wenn - sterben viele Mäuse selbst bei optimaler Behandlung.
Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich bei einer Obduktion sehe, was eine Maus, die eben gestorben ist, alles an Erkrankungen hatte. Oft sind die Mäuse sehr viel kränker, als man es von außen sieht und überhaupt sehen kann. An dieser Krankheit steben sie dann und nicht selten erkenne ich erst bei der Obduktion, daß man einer Maus nicht mehr hätte helfen können. Das tröstet mich dann ein wenig.

Der Tod einer Maus ist immer erschütternd und überdeckt im Erleben alles andere.
Irgendwie fühlt man sich immer schuldig, wenn eine Maus stirbt und denkt, daß sie noch leben würde, wenn man etwas anders gemacht hätte. Und vergißt dann dabei, wieviel man für die Maus getan hat und wieviel Mühe und Gedanken man sich um das Leben dieser Maus gemacht und mit wieviel Liebe und Fürsorge man sie begleitet hat. Das ist es aber, was letztendlich zählt.
Liebe Grüße
Fufu
 
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