Wie geht ihr mit dem Tod um?

mondfeuer

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Am Samstag ist ja meine erste Maus von dieser Welt gegangen.

Das war nicht die erste Maus... die vorherverstorbene war eine ziemlich zahme und außergewöhnliche Maus. Da war ich vielleicht einen Tag oder zwei traurig.

Doch seitdem Brown am Samstag verstorben ist, ist meine Stimmung allgemein so gedrückt. Es macht mir auch nicht wirklich mehr Freude, bei den übriggebliebenen beiden reinzugucken und mit ihnen was zu machen. Auch Fotos belasten mich.

Wie geht ihr mit sowas um? Mäuse leben ja nicht unbedingt so lange wie vergleichweise eine Katze oder ein Hund (über 10 Jahre).
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Mondfeuer,
für mich ist das ganz unterschiedlich. Meist tut es ein bis zwei Tage weh. Aber es gibt auch Mäuse, die mir sehr nahe waren und danach ist nichts mehr wie vorher. Das kann dann auch länger dauern. Manchmal empfinde ich es so, als würde mit ihrem Tod eine neue Zeitrechnung beginnen.

Aber nach einiger Zeit "kehren" die Mäuse zu mir "zurück".
Der Schmerz ist weg und ich fühle mich den gestorbenen Mäusen wieder sehr nah und bin dankbar, daß sie ihr Leben bei mir verbracht und vielleicht sogar ein wenig mit mir geteilt haben. Es wird mir wieder bewußt, wie jede einzelne von den Mäusen mir einen Blick in eine "andere Welt" ermöglicht hat - der Mäusewelt, von der ich vorher in ihrem Reichtum nicht einmal etwas geahnt hatte. Ein Gefühl von Wärme und Dankbarkeit - das ist es, was in mir bleibt, wenn der Schmerz vergangen ist.
Liebe Grüße
Fufu
 

mondfeuer

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Hallo Mondfeuer,
für mich ist das ganz unterschiedlich. Meist tut es ein bis zwei Tage weh. Aber es gibt auch Mäuse, die mir sehr nahe waren und danach ist nichts mehr wie vorher. Das kann dann auch länger dauern. Manchmal empfinde ich es so, als würde mit ihrem Tod eine neue Zeitrechnung beginnen.

Aber nach einiger Zeit "kehren" die Mäuse zu mir "zurück".
Der Schmerz ist weg und ich fühle mich den gestorbenen Mäusen wieder sehr nah und bin dankbar, daß sie ihr Leben bei mir verbracht und vielleicht sogar ein wenig mit mir geteilt haben. Es wird mir wieder bewußt, wie jede einzelne von den Mäusen mir einen Blick in eine "andere Welt" ermöglicht hat - der Mäusewelt, von der ich vorher in ihrem Reichtum nicht einmal etwas geahnt hatte. Ein Gefühl von Wärme und Dankbarkeit - das ist es, was in mir bleibt, wenn der Schmerz vergangen ist.
Liebe Grüße
Fufu

Danke für deine Antwort.
Zu deinen Worten fällt mir ein, dass Mäuse tatsächlich sehr herzliche Tiere sind, bei denen Dankbarkeit und Respekt an vorderster Front sind. Natürlich sind andere Tiere auch "herzlich", aber ich meine das etwas anders.

Ich bin mit Katzen aufgewachsen. Katzen sind stolz, wenn du ihnen grob kommst (z. B. Tabletten in den Rachen schieben musst), sind sie zickig und ignorieren dich, aber sie verzeihen dir relativ schnell.

Mäuse hingegen behandelst du einmal oder zweimal schlecht und sie nehmen es dir nicht böse, aber wenn du es dann nochmal machst, beginnt man damit, ihnen das Herz zu brechen. So ist es mir vorgekommen, wenn ich ihnen mal in den Mund per Pipette Anitbiotikum spritzen musste, weil sie weder Keks noch Tropfen zu sich genommen haben.

Mir tat das Tablettengeben bei Katzen nicht so weh, aber bei Mäusen schon. Vielleicht liegt es aber auch mitunter am Größenunterschied und somit "Machtunterschied". So eine Maus ist im Vergleich zum Menschen schon sehr klein. Eine Katze krallt und beisst mich, wenn sie die Schnauze voll hat, eine Maus kann sich kaum wehren, bestenfalls nur Tackern.

Allgemein ist mir aber schon aufgefallen, dass Pflanzenfresser immer mehr Demut, Dankbarkeit und Respekt besitzen als Fleischfresser (Jäger). Hatte auch mal Hasen. Die waren auch total friedlich und froh.

Ich hab bisher oft über das Verhalten der Mäuse nachgedacht und an dunklen Tagen erheitern sie mich immer mit ihrer Art und Weise, wie sie mit sich und mit mir umgehen. Einfach nur herzerwärmend.
 

Hugo

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Hallo Mondfeuer,
ich leide auch noch, letzte Woche ist mein Kastrat Luke gestorben. Zwar hat er sein Leben gelebt, war also älter, aber trotzdem vermisse ich ihn sehr.

Seit einem Jahr halte ich Mäuse und da ich Tiere aufgenommen habe, die schon älter waren und ein neues Zuhause suchten, war dies schon mein 4. Todesfall.

Am schlimmsten traf mich der Tod meiner ersten Maus, die mir im Garten zugelaufen ist, und überhaupt der Grund ist, das ich Mäuse halte. Ich war nach seinem Tod nahezu 2 Wochen zu nix fähig und kaum ansprechbar. Er war auch noch jung....starb im Alter von 7 Monaten.

Ich tue mich also auch jedes Mal schwer, Abschied zu nehmen, es geht nicht nur Dir so, ich glaube es geht uns allen so....Du bist nicht allein mit Schmerz.....

Ganz liebe Grüße
Monika
 

nonin

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Da ich auch vor allem ältere Mäuse aufnehme, musste ich auch schon einige verabschieden. :cry:
Es ist seltsam, oft spüre ich den nahen Abschied schon recht früh bzw. habe gelernt, die Zeichen am Verhalten und Aussehen der Tiere zu lesen - sofern es nicht durch eine akute Erkrakung geschieht.

Ich kann mit dem Tod mittlerweile ganz gut umgehen, sicherlich auch deshalb, weil ich schon Menschen beim Sterben begleitet habe.
Sterben gehört für mich zum Leben dazu und schwierig finde ich vorallem den Umgang mit medizinischen Interventionen ... der Versuch, dass Sterben hinauszuzögern ist nicht immer zum Wohle von Mensch und Tier, so meine Erfahrung.
Daher steht für mich auch die Qualität des "Seins" im Vordergrund und gerade bei Tieren habe ich oft den Eindruck, dass sie den Sterbeprozess ganz gut alleine gestalten - da tun sie sich leichter als Menschen. =)

In dieser letzten Phase begleitet mich meist eine Melancholie und ich gehe in eine Art Innehalten und bin sehr konzentiert auf die Tiere und ihr Verhalten, damit ich eingreifen kann, wenn der Prozess doch qualvoll erscheint. Und danach merke ich, wieviel Kraft auch mich diese Zeit kostet.
Aber ich glaube, dass wir auch Tieren diesen letzten Weg ermöglichen sollten - von Außen sieht es oft schwerer aus, davon bin ich überzeugt... *heilig* es ist ein Wandeln zwischen den Welten *heilig* und wenn die Tiere sich dabei mehr und mehr zurückziehen und im besten Fall wegdämmern, ist alles gut! *gn8*
 

mondfeuer

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Am schlimmsten finde ich es, zusehen zu müssen, dass es zu Ende geht. Man ahnt das direkt die ganze Zeit.

Es ist eben nicht so wie bei einer Katze oder bei einem Hund, der sich wieder aufrappelt. Bei Mäusen gehts schnell bergab - gerade eben sehen sie wieder besser aus und 2 Stunden später nach dem Einkaufen liegen sie fast tot drin.

Am Schlimmsten finde ich die Ungewissheit was kommt, weil beim Menschen geht es wieder gradlinig bergauf, wenn es besser wird. Mäuse hingegen schwanken oft. Ich war total erleichtert, als meine Maus gestorben ist, weil ich dann einfach Gewissheit hatte. Aber traurig war ich zugleich...
 

StevieHall

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Ich muss leider sagen, dass ich den Eindruck habe, in letzter Zeit "abgehärtet" zu sein...
Bei Karla (Farbmaus), die ich gut 3 Wochen hatte und erlösen lassen musste, hab ich ein, zwei Tränen beim TA verdrückt. Das wars. Bei den beiden Farbis, die im Juni innerhalb von 2 Tagen zu Hause verstorben sind, nichts...

Bei den ersten Mäusen hab ich geheult wie ein Schlosshund.

Das letzte Mal so richtig waren meine beiden Kaninchen letztes Jahr im Mai, sind beide 10jährig innerhalb von 10 Tagen verstorben... Und als Rennerin Tess im Oktober ausgezogen ist, weil die VG mit Anna nicht klappte und es so einfacher war (Anna hätte zurück ins TH gemusst...), noch dazu weil die neue Besitzerin mir Tess "modeliert" hatte (bzw. hat, hab ich natürlich immer noch).
 
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