Hallo Ihr Lieben,
es ist einfach so, dass Thelma schlicht und ergreifend immer nach ein paar Wochen anfängt, zu jagen. Ihre Schwester (Louise), mit der sie von Anfang an zusammen war ist eines Tages morgens völlig erschöpft, aber ohne Bisswunden oder sonstiges Drama da gelegen und verstorben.
Damit Thelma nicht allein sitzen muss und weil es ja durchaus mal sein kann, dass Mäusinnen, trotzdem sie Schwestern sind, sich nicht mehr grün sind einfach "auseinander fallen", habe ich natürlich nach einer neuen Partnerin gesucht und im hiesigen Tierheim saß gerade eine einzelne weibliche Rennmaus, deren Schwester verstorben war (Little).
Ich habe die beiden zunächst im Auslauf (ca. 20 m²) zusammengesetzt, damit sie sich ausweichen können, wenn direkt klar ist, dass sie sich nicht grün sind. Das ging erstmal nach anfänglichen Aufgeregtheiten ("oha, da ist noch eine andere Maus ausser mir und sie riecht nicht wie meine Schwester") recht gut. Die beiden konnten relativ gut nebeneinaner das Gehege erkunden und sind sich nur kurz schnuppernd friedlich begegnet ohne Stress. Little war gerade "heiß" weshalb sie sich immer mal wieder mit Paarungsgetrommel einer völlig unbeeindruckten Thelma genähert hat. Ich habe sie nach der ersten Begegnung wieder jede in ihre Behausung gesetzt und am nächsten Tag wieder im großen Auslauf zusammen gesetzt. Da ging es dann gar nicht gut. Die beiden kugelten und Thelma hatte nach der Trennung eine Bisswunde am Kiefer.
Am dritten Tag war wieder Friede Freude Eierkuchen. Ich bin dann bei dem Konzept geblieben, sie tagsüber großflächig miteinander laufen zu lassen, aber nachts jede in ihrem vertrauten Nest zu belassen. Die beiden sind sich begegnet im Auslauf, haben sich beschnuppert, sind ihrer Wege gegangen, wenn etwas von "aussen" (also ich im Vorbeigehen) sie erschreckt hat, sind sie gemeinschaftlich in die Tunnelsocke geflüchtet und anschließend wieder zusammen herumgelaufen. Erste Putzversuche von beiden Seiten wurden jeweils zugelassen. Am Ende des 15. Tages habe ich spontan beschlossen, Little zu Thelma in das kleine Aqua zu setzen anstatt in das große allein und habe die beiden intensiv beobachtet. Es funktionierte traumhaft. Die beiden putzen sich gegenseitig, bauten zusammen am Nest und verschwanden dann auch darin um friedlich übereinander zu schlafen. Dem ganzen habe ich dann weitere 2 Wochen Raum gegeben, bis ich dachte, es läuft so gut, dass ich sie zusammen in das große Gehege setzen kann (mit wenig Einstreu oder sonstigen Einrichtungen - dies dann gaaaanz langsam gesteigert)
Nach weiteren vier Wochen war ich mir sicher, dass alles gut gegangen ist und dachte darüber nach, etwas mehr Einstreu und ein alternatives Sandbad hineinzugeben. Ich war so froh, dass die beiden sich so gut verstanden haben. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich morgens in den Raum kam und sah, das Thelma die arme Little wie blöd durch das Nagarium scheuchte und alles wieder da war, wo es damals mit Louise begonnen hatte.
Deshalb glaube ich, dass Thelma einfach nicht "gesellschaftsfähig" ist. Sie hat ihre Schwester quasi umgebracht und schafft es nicht länger, als einige Wochen mit einer Partnerin, ohne wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Ich möchte Little nicht "opfern" und denke, ich werde jetzt einfach eine Trennwand ins Nagarium ziehen und dort belassen. Die beiden sind vom Alter her ähnlich (Little ist knapp über 2 und Thelma 1 3/4) und werden einfach ihre Tage am Gitter kuschelnd (so sie es dann mögen) verbringen müssen. Ich möchte keinen weiteren Vergesellschaftungsversuch starten.
Wenn jemand hier jetzt sagt: "Hey, ich hätte die perfekte Maus für Thelma" , gebe ich sie auch sehr gern ab und suche nach einer passenden Partnerin für Little, damit sie nicht weiterhin allein sitzen muss. Ansonsten scheint wirklich die Trenngitter-Lösung die Beste zu sein, obwohl ich denke, dass (im Gegensatz zu Thelma) Little darunter leiden wird. Sie ist eine sehr "kuschelige" und schmust auch schon mal mit meinem Ohrläppchen, wenn sie sich inder Sicherheit meines Zopfes wähnt. Ich fürchte, Thelma ist einfach "asozial".