Hallo MMaus,
Du hast eine junge Gelbhals- oder Waldmaus gefunden. In diesem Alter ist es fast unmöglich, die beiden Arten zu unterscheiden, weil sich die typischen Kennzeichen wie ein gelbes Halsband oder ein Kehlfleck erst später herausbilden. Selbst dann kann man die beiden Arten manchmal nur durch eine Gen-Untersuchung sicher bestimmen.
Die kleine Maus sieht aber nicht gut aus. Sie ist viel zu dünn und hat wohl nicht genug zu fressen gefunden. Es wäre wunderbar, wenn Du die kleine Maus aufpäppeln könntest. Sie braucht Hilfe. Als Futter eignet sich Körnerfutter (auch Vogelfutter, Wellensittichfutter), Nüsse jeder Art (für die kleine Maus müssen sie aber zerkleinert werden), jede Art von Getreideflocken, Hirsekolben, Sonneblumenkerne u.ä. Gut wäre ein Päppelbrei, also ein feiner Getreidebrei, der aber mit Wasser angerührt und aufgekocht werden muß. (Gibt es für Kleinkinder). Du kannst ein wenig zerlassene Butter dazugeben. Waldmäuse mögen auch Früchte, jetzt z.B. Erdbeeren, Himbeeren, kleine Apfelstücke oder anderes heimisches Obst. Außerdem fressen sie gern an Blüten, wie Gänseblümchen, Rosen, Löwenzahn.
Ich würde die Maus aber in einem verschließbaren Käfig oder Faunabox, Platikbox (mit Löchern) unterbringen. Wenn es ihr besser geht, haut sie Dir sonst ab (wie Stefanie). Auch ein Pappkarton ist nicht wirklich geeignet. Du kannst ihr Moos und Blätter, Zweige und Rinden geben. Das alles bitte im Backofen bei 100 Grad für eine Stunde ausbacken, damit Du Dir keine Milben ins Haus holst.
Es kann sein, daß die Mutter der Maus ums Leben gekommen ist. Die Geschwister könnten dann verhungert sein oder sie wurden beim Vesuch etwas Freßbares zu finden vielleicht von einem der vielen Mäusefeinde gefressen. Das läßt sich vermutlich nicht mehr klären. Aber es wird am Fundort vermutlich noch andere Mäuse geben, weswegen ich auch denke, daß es gut wäre, sie später am Fundort wieder freizulassen.
Ich hab schon so viele Wald- und Gelbhalsmäuse betreut, aufgezogen oder ausgewildert, sicher über 100 Tiere, aber Angst, mich mit einer Krankheit anzustecken hatte ich nie. Es ist einfach zu unwahrscheinlich, von Mäusen eine Krankheit zu bekommen. Unmöglich ist es sicherlich nicht, aber wie gesagt, sehr unwahrscheinlich. Es reicht vollkommen, wenn Du Dir die Hände mit Seife wäschst, nachdem Du mit der Maus oder dem Gehege Kontakt hattest.
Alles Gute für das Mäuschen!
von Fufu