Ja, die Blütenstände und Fruchtstände von Gräsern werden Ähren genannt.
Grundsätzlich sind Getreideähren ein wundervolles Futter für Mäuse und andere Getreidefresser, allerdings gibt es eine Einschränkung:
Sind sie auf jeden Fall ungespritzt?
Wirklich sicher wird man sich nur beim Biobauern sein. Bei anderen Feldern weiß man nie, wann das letzte Mal gespritzt wurde und ob noch Rückstände davon am Halm sind. Wenn klar ist, daß sie ungespritzt sind, darf man sie natürlich den Mäusen anbieten. (Alles wird sich darauf stürzen und mit Wonne die Körner rausklauben.)
Die Alternative: selber aussähen. Dazu einfach das gewünschte Korn in einem Blumentopf aussähen und sich selbst überlassen. Bei mir wachsen jedes Jahr die tollsten Gräser, die vom Vogelfutter aus dem Winter übriggeblieben sind. Einiges davon schneide ich ab und gebe es den Mäusen. In diesem Jahr habe ich ein paar Weizen-, Hafer-, Gerstenähren "ernten" dürfen. Was ich nicht abpflücke, schmeckt den Wildvögeln.
Da fällt mir noch eine Einschränkung ein, die ich eher pro forma erwähne:
Es gibt einen Pilz, Claviceps purpurea, sog. Mutterkorn, der auf Getreide wächst und sehr giftige Alkaloide produziert. 5-10 g sind für einen Menschen tödlich. In Deutschland kommt Mutterkorn aber inzwischen selten vor. (Im Mittelalter traten immer wieder Vergiftungen ganzer Dörfer auf, übrigens werden die durch die Alkaloide hervorgerufenen Halluzinationen auch mit der Hexenverfolgung in Zusammenhang gebracht.) Der Pilz ist mit bloßem Auge zu erkennen als schwarz-bräunliches Gebilde an der Ähre.
Wie wäre es eigentlich damit, Grasähren zu verfüttern? Schließlich ist Getreide nichts anderes als jahrtausendelang domestiziertes Gras. Meine Mäuse lieben Grasähren zum Knabbern und Nestbauen. Hier gibt es Fotos geeigneter Arten:
http://www.birds-online.de/nahrung/wildgraeser/wildgraeser.htm
Viel Spaß beim Pflücken,
LG, Wibke