Thema Milben- Fragen an vindoatus

S

sam

Guest
Hallo miteinander

Ich möchte mich gerne genauer über Milben (bezogen auf Mäusehaltung) informieren und frage Vindoatus (die mir diesen Auszug in einem anderen Thread geschrieben hat:

"Ein paar Milben sind nicht in Ordnung... ... aber man holt sich Milben von anderen Tieren, die Milben haben... nicht von einem Zweig von draußen, Ausnahme: Heu und Stroh, weil es entweder so gelagert wird, daß Wildmäuse sich darin aufhalten können (und ihre Parasiten mitbringen) oder von Wiesen stammt, in dem Wildtiere leben - daher friere ich Heu und Stroh auch ein, sicher ist sicher, bevor ich es verwende"

und alle die was dazu sagen können .

Welche Bedingungen brauchen Milben ?
Wie kann man es ihnen möglichst ungemütlich machen ?
Wie sieht es mit gekauftem Heu aus? Ist das irgendwie gereinigt oder gilt obiges auch für Kauf-Heu?
Was genau heißt einfrieren (welche Dauer, wie kalt?)
Was muß man noch wissen oder beachten ?

Meine Tiere haben keine Milben, ich möchte mich einfach vorab informieren und möglichst vorbeugen.

Welche Herangehensweise ist richtig, wenn doch mal Milben da sind ?
Sollte man immer ein Anti-Milbenmittel bzw Desinfektionsmittel im Hause haben ?

Danke im Vorraus
Sam
 
I

ingeli

Guest
hallo sam

bin zwar nicht vindo aber ich hatte kürzlich ja ne menge milben erfahrung sammeln dürfen , und auch minceta ist eine regelrechte milbenexpertin


>Welche Bedingungen brauchen Milben ?

sie kommen mit allen bedingungen , ausser extremen langanhaltenden minus graden oder temperaturen über 60 ° klar
je wärmer desto explosionartiger die vermehrung

>Wie kann man es ihnen möglichst ungemütlich machen ?

indem du sie tötest ... :D

>Wie sieht es mit gekauftem Heu aus? Ist das irgendwie gereinigt oder gilt obiges auch für Kauf-Heu?

leider gilt das auch für gekauftes ...

>Was genau heißt einfrieren (welche Dauer, wie kalt?)

mindestens 48 std. ---> minus 18°

>Was muß man noch wissen oder beachten ?

grundsätzlich solltest du vorbeugend alles stroh einstreu heu , einfrieren

>Welche Herangehensweise ist richtig, wenn doch mal Milben da sind ?

kommt auf die art der milben an , bei milben die auch auf den menschen gehen empfielt es sich die gesamte wohnung zu entmilben .
auf jeden fall aber die gesamte umgebung der tiere .
dazu eignen sich umgebungssprays wie ardap , indorex, bactazol also im grunde leider alles pyretroidhaltige

weitere nicht ganz so giftige aber sehr effektive methoden
...alles zubehör enteder ausbacken (backrohr 20min 100 , auskochen 10 min kochendes wasser, plastiksachen mikrowelle 2 min. 700 watt
auch gut ... dan klorix (stinkt wie die pest ) gegenstände hinterher gut abspülen

nach meiner anfrage beim institut für parasitologie hilft dan klorix NICHT !

im derekten versuch kann ich aber sagen selbst der satan aller milben die ornithonyssus bacoti stirbt innerhalb sekunden

>Sollte man immer ein Anti-Milbenmittel bzw Desinfektionsmittel im Hause haben ?

kann man muß man aber nicht ,
auf jeden fall aber sollte man neu hizukommende tiere mit einem antimilben mittel (stronghold ) behandeln und 1 tag in quarantäne setzten
ist die milbenplage da .. kann man alles meist sehr schnell beim TA beziehen gut wäre hier auch die art der milbe bestimmen zu lassen um eine evtl bekämpung auch so effektiv wie möglich zugestalten
das im zoofachandel zu beziehende zeug verspricht leider mehr als es hält ist sogesehen also eher nicht zu empfehlen ,
 
S

sam

Guest
Hallo Ingeli,
danke schon mal vorab für die Auskunft.

Eine andere Frage noch, etwas abweichend:

Wenn ich mal zB wegen Milbenverdacht oder wegen was anderem einen TA aufsuchen muß-

nehme ich dann am besten die gesamte Gruppe mit ?

Ich frage weil sie ja als sehr heikel gelten, was die Vergesellschaftung angeht. Und ein Tier das woanders war, vielleicht sogar nach Medizin, Tierarztpraxis o.ä riecht, würde ja ev als fremd "gerochen" und nicht mehr akzeptiert, oder ?
Oder wie schnell verliert sich der typische "Gruppengeruch" ?

Gruß Sam
 
I

ingeli

Guest
hallo sam
das kann ich dir leider auch nicht sagen ...da ich keinerlei streifies erfahrung haben gefühlsmäsig würde ich sagen ja ...
aber da warte lieber ab was die profis dazu sagen
gruß inge
 
S

Sirius

Guest
Hallo,
ich kann mich Inge nur anschließen: ich hatte auch schon MIlben und es ist richtig Scheiße.
Ich habe mich damals bei einem Kammerjäger erkundigt: Milben können im schlimmsten Falle bis zu 6 Monaten ohne tierische Nahrung überleben.
Also alles einfrieren: Heu, Stroh, Späne, Futter etc.

Abkochen alleine bringt nichts, weil dadruch zwar die erwachsenen Milben sterben, die Eier jedoch Temperaturen über 100 Grad ohne Probleme überstehen.
Viel Glück, daß du nie MIlben bekommst.
Sirius
 
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Hallo Sam,


entschuldige, daß ich erst jetzt antworte, ich war die Woche über nicht im Forum...

Inges Antworten kann ich ernst mal nur zustimmen. =)

Viele TA untersuchen gar nicht, um welche Art es sich überhaupt handelt, sondern belassen es bei der Diagnose "Ektoparasiten", worunter auch Läuse, Haarlinge, Flöhe fallen (das sind Insekten, während Milben zu den Spinnentieren gehören). Da meistens sowieso mit Stronghold behandelt wird, ist das eigentlich auch egal, aber bei Milben ist es sehr wichtig, auch die Umgebung mitzubehandeln, deswegen sollte man darauf bestehen, daß der Parasit bestimmt wird (auch damit man weiß, ob es eine Art ist, die auch den Menschen befällt). Wissen schadet nie. :D :D

Vielleicht mal ein kleiner Milben-Exkurs?
Es gibt an die 25.000 Arten weltweit, die alle Lebensräume besiedeln, selbst das Meer. Nicht alle Milbenarten sind auch Parasiten (wir alle haben genau genommen Unmengen an Milben zu Hause... nämlich Staubmilben... nur Inge nicht mehr, die hat alles, was kreucht und fleucht, durch die letzte Vergasungsaktion tot gemacht......... :D ).

Die Rede ist hier also von auf Säugetieren parasitierenden Milben. Mäuse werden v.a. von Räude- (Notoedres spec.), Grab- und Pelzmilben (Mycoptes musculinus) befallen sowieso von den Rattenmilben - Liponyssus bacoti (Rattenmilbe) und Ornithonyssus bacoti (Tropische Rattenmilbe). Nicht zu vergessen die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus), diese geht sowohl auf Vögel wie auch auf Säugetiere.

> Welche Bedingungen brauchen Milben?

Milben sind vor allem deswegen so erfolgreich, weil sie sehr klein sind und eine kurze Generationszeit haben. Parasiten brauchen vor allem eines - ihren Wirt. Zwingend ausgedrückt: die Abwesenheit von Parasiten erreicht man am effektivsten, wenn man ihnen den Wirt entzieht... da sich hier die Schlange selber in den Schwanz heißt, hilft das nicht weiter. Die Umweltbedingungen sind in der Wohnung ideal, dauerhaft über 20 Grad, gute Nahrungsversorgung. Da Parasiten nah bei ihrem Wirt leben, können sie z.B. so auch den Winter überstehen, weil im Ratten- oder Mäusenest niemals Minusgrade herrschen. Was Milben brauchen? Nahrung, Wasser (übers Blut), gemäßigte Temperaturen, mehr nicht.

> Wie kann man es ihnen möglichst ungemütlich machen ?

Wenn du es deinen Haustieren möglichst gemütlich machen willst - gar nicht. Die meisten Milben sind lichtscheu - aber deswegen nimmt man den Mäusen niemals dauerhaft die Verstecke weg, nicht wahr?
"Ungemütlich" ist nur eine Behandlung gegen Milben. Die Mäuse werden mit Stronghold behandelt, die Volieren/Käfige gesäubert, alles Inventar ebenfalls behandelt. Sachen aus Ton können in die Mikrowelle oder den Backofen, alles andere in die Tiefkühltruhe für mind. 48 Stunden. Es gibt auch Umgebungssprays, z.B. Bactazol, mit denen man zusätzlich alles einsprühen kann.
Bei starkem Milbenbefall und vielen Tieren kann es auch sinnvoll sein, die Wohnung bzw. das Zimmer auszusprühen (Paral, Indorex).

> Wie sieht es mit gekauftem Heu aus? Ist das irgendwie gereinigt oder gilt obiges auch für Kauf-Heu?

Nein, Heu ist nicht gereinigt... In Heu und Stroh können theoretisch Parasiten sein, müssen aber natürlich nicht. Das hängt davon ab, ob auf der Wiese, von der das Heu geerntet wurde, wilde Mäuse etc. leben, die parasitenbefallen sind. Relativ oft hört man von durch Heu eingeschleppten Haarlingen.

> Was genau heißt einfrieren (welche Dauer, wie kalt?)

Mind. 48 Stunden, Tiefkühltruhe bei -18 Grad.

> Was muß man noch wissen oder beachten?

Die Umgebung muß immer mitbehandelt werden, es reicht also nicht, einfach die Tiere mit Stronghold zu behandeln und weiter nichts zu tun. Denn viele Milbenarten halten sich nur zum Saugen direkt am Tier auf und verstecken sich ansonsten in Ritzen, Spalten und so weiter.

Wie schon oben zitiert, meistens schleppt man sich Milben durch andere Tiere ein, die bereits Milben haben. Das ist auch nicht immer sofort zu erkennen. Ich würde mal zu behaupten wagen, daß nahezu alle in Zooläden verkaufte Tiere einen leichten Befall haben. Nach Aussage einer TÄ "ist ein leichter Befall normal"... wenn man nicht seine Tiere einmal durchbehandelt und bei jedem neu dazukommenden Tier dieses ebenfalls behandelt, bevor es zu den anderen kommt. Alle Orte, an denen viele Tiere sind, sind wahre Paradiese für Parasiten - Zooläden, Züchter (die füttern teilweise sogar andauernd Antiparasitika), Tierheime, Tiersitter.

Als Konsequenz kann man jedes neue Tier mit Stronghold behandeln. Heu und Stroh immer einfrieren, bevor man es verwendet.

Diese Maßnahmen dienen nur dazu, Parasiten abzuwehren - man wird niemals einen Ast oder einen Ballen Stroh klinisch rein bekommen, und das ist auch überhaupt nicht wünschenswert. Die Tiere müssen in Kontakt mit "Dreck" kommen - zu sterile Lebensbedingungen erhöhen die Gefahr von Allergien, und das Immunsystem ist stärker, wenn man mit Dreck Kontakt hat (ist ja bei Menschenkindern genauso).

> Welche Herangehensweise ist richtig, wenn doch mal Milben da sind ?

Konsequent alle Tiere durchbehandeln, nach 7-10 Tagen nachpunkten, um auch die neu schlüpfende Generation zu erwischen, eventuell sogar nochmal nachpunkten. Die Umgebung wie oben geschildert mitbehandeln - sämliche Einrichtungsgegenstände einfrieren oder erhitzen.

> Sollte man immer ein Anti-Milbenmittel bzw Desinfektionsmittel im Hause haben ?

Milbenmittel vielleicht eher nicht bzw. nur dann, wenn man häufig neue Tiere bekommt (Pflegestation etc.). Der Trick ist, die Milben zu beseitigen, bevor sie die Tiere befallen, deswegen auch das Einfrieren von Heu/Stroh. Stronghold hat jeder TA vorrätig.
Bei den Milbenmittel aus dem Zoogeschäft wäre ich auch vorsichtig, da gibt man schnell viel Geld aus für Sachen, die nicht helfen.
Bei Desinfektionsmitteln bin ich zweispältiger Ansicht, denn "viel hilft nicht viel" und manche Menschen neigen dazu, es zu übertreiben. Klares heißes Wasser reicht völlig aus, wenn man täglich Näpfe ausspült. Man muß sich bewußt machen, daß man mit Gift hantiert und eine Überdosierung auch für das Haustier gesundheitsschädlich sein kann.

> Wenn ich mal zB wegen Milbenverdacht oder wegen was anderem einen TA aufsuchen muß - nehme ich dann am besten die gesamte Gruppe mit ?

Nö, du nimmst überhaupt keine Maus mit... die eleganteste und beste, da stressarme Handlungsweise ist folgende:
Du nimmst einen Streifen Tesafilm und klebst ihn auf das befallene Tier, um einige der Parasiten abzunehmen. Anschließend klebst du den Tesafilm auf einen Objektträger. Diesen nimmst du mit zum TA - weiter nichts. Dort wird der Parasit unter dem Mikroskop bestimmt.
Es muß immer die ganze Gruppe behandelt werden und nicht nur das Tier, das sich am meisten kratzt!
Das Milbenmittel nimmst du mit nach Hause und behandelst dort die ganze Gruppe durch, so wird die Gruppe nicht getrennt und alle riechen gleich nach Stronghold.

Aber ich drück dir die Daumen, daß du niemals Milben bekommst... ;)

LG, Wibke
 
S

sam

Guest
Milben

Euch allen erstmal vielen Dank für die Infos !
Das war sehr lehrreich. Gott sei Dank habe ich noch keine Milbenerfahrung machen müssen. Ich kenne Milben nur als Allergieauslöser beim Menschen (bzw deren Kot), bei Tieren gab es da lediglich mal den Wellensittich meiner Eltern vor vielen Jahren.

Das A und O ist also Vermeidung und Vorbeugung.

Stichwort:" ein paar Milben sind normal.."
Kann ein Milbenbefall denn gering bleiben ? Ich nehme doch an das sich nach und nach die Milben auf alle Tiere ausbreiten oder?
Erkenne ich Milben immer am Kratzverhalten der Tiere bzw an Haut- und Fell-Zeichen, oder kann sich das so in Grenzen halten das es nicht weiter auffällt ?

Wie wird Stronghold angewendet ? - auf das Fell getropft ?
Wie ist der Wirkmechanismus ?

Danke vorab
Sam
 
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Hallo Sam,


> Kann ein Milbenbefall denn gering bleiben ? Ich nehme doch an das sich nach und nach die Milben auf alle Tiere ausbreiten oder?

Ein Befall breitet sich auf alle Tiere aus, aber wie stark der Befall insgesamt ist, kann sehr unterschiedlich sein. Kranke, alte und sonstwie geschwächte Tiere sind immer stärker befallen als gesunde Tiere.
Stress, Krankheit, Fehlernährung, verdreckte Haltung können dazu führen, daß der Befall stärker ist, d.h. es sind mehr Milben pro Tier zu finden.
Typischerweise sind stark milbenbefallene Tiere auch krank - ein TA, der ein stark befallenes Tier zu sehen bekommt, wird im Idealfall immer nachfragen, welche Kranheitssymptome das Tier sonst noch hat oder ob gravierende Fütterungsfehler zu einer Fehlernährung und Mangelerscheinungen führen. Bei einem geschwächten Immunsystem haben die Milben ein leichteres Spiel.


> Erkenne ich Milben immer am Kratzverhalten der Tiere bzw an Haut- und Fell-Zeichen, oder kann sich das so in Grenzen halten das es nicht weiter auffällt ?

Jein. Milbenbefall wird irgendwann auffallen, weil es auffällt, daß die Tiere sich verstärkt kratzen, eventuell sogar Hautläsionen haben und entweder apathisch wirken oder aber genau gegenteilig sehr unruhig/nervös sind.

Andererseits kommt es tatsächlich vor, daß der Halter nichts von einem Befall geahnt hat und der Befall erst nach dem Tod des Tieres auffällt - denn dann verlassen die Tiere den Wirt. Läßt man eine tote Maus etwa 24 Stunden liegen, so erkennt man, ob ein Befall vorlag oder nicht, denn falls die Maus Parasiten hatte, krabbeln diese aus dem Fell und setzen sich an die Haarspitzen, so daß sie meist gut zu erkennen sind. Sie wollen ja einen neuen Wirt finden und erkennen am Absinken der Körpertemperatur, daß der Wirt gestorben ist. Das hört sich jetzt vermutlich ziemlich scheußlich an, sorry.

Gesunde Tiere können einen leichten Befall vermutlich recht gut "vertuschen", oder der Halter hat zu wenig Erfahrung und übersieht die Anzeichen.


> Wie wird Stronghold angewendet ? - auf das Fell getropft ?

Ja. Es wird ein Tropfen in den Nacken getropft.


> Wie ist der Wirkmechanismus ?

Dazu habe ich dir mal die Seite von Pfizer rausgesucht, dort sind die Zusammensetzung und die Wirkung erklärt. Wie du siehst, ist das Mittel eigentlich für Hunde und Katzen entwickelt worden, es wird aber schon lange auch bei Nagern und Vögeln angewendet.
Nur eine kurze Zusammenfassung der Wirkungsweise von Selamectin, dem Wirkstoff in Stronghold: Es erhöht die Permeabilität (Durchlässigkeit) von Cl-Kanälen der Neurone wirbelloser Tiere und sorgt somit dafür, daß die Weiterleitung von elektrischen Impulsen unterbrochen wird - es sorgt also dafür, daß die Nervenzellen von wirbellosen Tieren keine Erregungen mehr weiterleiten können.
Hier die Seite von Pfizer:
http://www.vetpharm.unizh.ch/TAK/05000000/00055397.01

LG, Wibke
 
S

sam

Guest
Milbenvorbeugung

Hallo Wibke,
danke Dir für die Infos. Hab mir die Pfizer-Seite schon durchgelesen.
Irgendwie juckt es mich auch, wenn ich darüber lese... *Angst*

" oder ob gravierende Fütterungsfehler zu einer Fehlernährung und Mangelerscheinungen führen"

Wie sieht denn so eine Falsch-Ernährung aus, hast du sowas schonmal gehört / gesehen ? Ich kann mir immer schlecht vorstellen, das Jemand sich nicht vorher ausreichend erkundigt und so massive Fehler macht..
Man muß doch fast absichtlich alle Infos von sich weisen, um so immense Fehler zu machen, oder ?

(Andererseits, wenn man sieht wie sich einige Menschen selber ernähren, wundert es mich doch nicht so sehr..
Und aus meiner Reptilien-Zeit habe ich schon massive "Fehltritte" berichtet bekommen, zB von Schildkröten die mit Omelette ernährt wurden und zwar ausschließlich *Vogelzeig*)

Also könnte man zusammenfassen:
Vorbeugung durch:
-Einfrieren von Futter, Heu und Einstreu
- Utensilien in den Backofen bzw einfrieren,
- der Natur entnommene Utensilien desinfizieren,
- kein Tier ohne Quarantäne und ggf Vorab-Behandlung dazusetzen
-nach dem neuesten Kenntnisstand optimierte Haltungs- und
Fütterungsbedingungen,

???? richtig ?

Oder gibt es noch andere vorbeugende Maßnahmen?

Ich nehme an, das Halter auch vorbeugend Milbentötende Mittel verwenden. Vom Gefühl her möchte ich das eigentlich nicht tun. Schon deshalb weil selbst "natürliche" Mittel stark riechende ätherische Öle enthalten. Und wenn die für mich schon intensiv riechen muß es für die Tiere ja eine Qual sein..

Was dabei für mich noch nicht ganz zusammenpasst ist folgendes:
das Argument das die Tiere um die Abwehr zu trainieren ja nicht steril gehalten werden sollen leuchtet mir ein, das ist wie bei den Menschen.
Andererseits muß ich zur Milben (und andere Ektoparasiten)-vorbeugung ja schon diverse Maßnahmen ergreifen.
Es geht ja aber nur eines von beiden.

LG Sam
 
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Ups, ich sehe gerade, daß da noch Fragen offen geblieben sind, deswegen krame ich den Thread mal aus den Tiefen des Forums hervor... *schäm* ... obwohl ich Sam lange nicht im Forum gesehen habe? :unsure:


> Wie sieht denn so eine Falsch-Ernährung aus, hast du sowas schonmal gehört / gesehen ? Ich kann mir immer schlecht vorstellen, das Jemand sich nicht vorher ausreichend erkundigt und so massive Fehler macht..
Man muß doch fast absichtlich alle Infos von sich weisen, um so immense Fehler zu machen, oder ?

Oh ja... aber wie heißt es so schön von Einstein über die Unendlichkeit der menschlichen Dummheit? ;)
Leider habe ich eine gravierende Fehlernährung schon erlebt... bei Mäusen: wurden über Monate hinweg mit dem billigsten Meerschweinfutter gefüttert (das für Meeries denkbar ungeeignet ist!) und haben nie ein Vitamin aus der Nähe gesehen... Folge waren Mangelwuchs, Defizite in der Entwicklung, ein Tier lebte nur noch 37 Tage bei mir, das andere lebt bis heute und ist Dauer-Myco-Maus... ;-( Und sehr, sehr viele aus Futtertierzuchten stammenden Mäuse wurden ganz krass mangelernährt - ich habe schon welche erlebt, die dauerhaft in einer winzigkleinen Fauna-Box saßen (neben den riesigen Boxen der Stereoanlage des Schlangenbesitzers) und die mit einem Brotkanten gefüttert wurden, mehr nicht - und ab und an gab es ein winziges Stück Apfelschale.

Und krasse Fehlernährung kommt bei Merschweinchen und Kaninchen leider ganz überwiegend vor, weil beide Tierarten von Natur aus KEINE Getreidefresser sind, aber in fast jedem handelsüblichen Trockenfutter Getreide enthalten ist... übermäßiges Zahnwachstum, gestörte Verdauung sind nur einige Folgeerscheinungen davon. Richtige Ernährung für Meeries und Ninchen besteht aus Unmengen an Heu (ad libitum), täglichem Frischfutter, Kräutern... und keinem TroFu... aber das ist ein anderes Thema.


> (Andererseits, wenn man sieht wie sich einige Menschen selber ernähren, wundert es mich doch nicht so sehr..
Und aus meiner Reptilien-Zeit habe ich schon massive "Fehltritte" berichtet bekommen, zB von Schildkröten die mit Omelette ernährt wurden und zwar ausschließlich )

Dann bist du ja auch einiges gewöhnt, mein Lieblingsbeispiel ist immer: Hamster wurde mit Truthahnfleich ernährt... ist ja auch naheliegend, ein Tier, das aus der Steppe um Aleppo in Syrien stammt, mit Vogelfleisch zu ernähren, welches von einem ganz anderen Kontinent stammt (N-Amerika)... die Menschen beweisen ihre Kreativität in den verblüffendsten Ausprägungen. Achtung, Ironie.


> Also könnte man zusammenfassen:
Vorbeugung durch:
-Einfrieren von Futter, Heu und Einstreu
- Utensilien in den Backofen bzw einfrieren,
- der Natur entnommene Utensilien desinfizieren,
- kein Tier ohne Quarantäne und ggf Vorab-Behandlung dazusetzen
-nach dem neuesten Kenntnisstand optimierte Haltungs- und
Fütterungsbedingungen,


Hm, kleine Anmerkung: Naturmaterialien nur bedingt desinfizieren - falls Verdacht besteht, daß sie parasitenverseucht sein könnten, natürlich schon, aber von großartigen Abkoch-Aktionen halte ich nicht so viel, weil die Tiere ja keinesfalls in steriler Umgebung leben sollten. Durchs Einfreiren werden die Bakterien ja auch nicht getötet, das ist ja auch nicht Ziel der Aktion.
Optimierte Haltung und Fütterung ist ja auch nicht nur aus dem Blickwinkel eines möglichen Parasitenbefalls erstrebenswert!


> Was dabei für mich noch nicht ganz zusammenpasst ist folgendes:
das Argument das die Tiere um die Abwehr zu trainieren ja nicht steril gehalten werden sollen leuchtet mir ein, das ist wie bei den Menschen.
Andererseits muß ich zur Milben (und andere Ektoparasiten)-vorbeugung ja schon diverse Maßnahmen ergreifen.
Es geht ja aber nur eines von beiden.

Jein. Wie geschrieben, wird zB durchs Einfrieren keinesfalls eine Desinfektion erreicht, aber FALLS sich Parasiten an einem Gegenstand befinden sollten, überleben sie das Einfrieren nicht. Ein mit Stronghold behandeltes Tier ist ja hinterher nur "milbenrein", aber keinsfalls "bakterienrein" - sonst wäre es ja auch tot... Fazit: was ist "Dreck"? Erde, Blätter von draußen, Heu an sich sind nicht steril und sollen es auch nicht sein, das Nichtvorhandensein von Parasiten ist nicht gleichbedeutend mit Sterilität.

Liebe Grüße,
Wibke
 
S

sam

Guest
Milben

Hallo

"obwohl ich Sam lange nicht im Forum gesehen habe? "
Ich lese aber nahezu täglich mit.

"Optimierte Haltung und Fütterung ist ja auch nicht nur aus dem Blickwinkel eines möglichen Parasitenbefalls erstrebenswert"
Natürlich nicht. Aber sie ist das A und O der Gesunderhaltung.

"Hm, kleine Anmerkung: Naturmaterialien nur bedingt desinfizieren - falls Verdacht besteht, daß sie parasitenverseucht sein könnten"
Das meinte ich auch damit.
Ich halte auch nichts von Desinfektionsmitteln. Ich benutze für mein Freß- und Trink-"Geschirr" halt kochendes Wasser zur Reinigung, das reicht und verhindert Algenbildung in der Nippeltränke.

"das Nichtvorhandensein von Parasiten ist nicht gleichbedeutend mit Sterilität."
-stimmt !.

Danke für deinen Beitrag
Sam
 
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:unsure: Was hat dich gestört, willst du es mir verraten? Oder lese ich allzu viel zwischen den Zeilen? Ich hatte das Gefühl, etwas sei in diesem Thread unbeendet, deswegen habe ich ihn hervorgekramt.
 
S

sam

Guest
Hallo vindoatus

"Was hat dich gestört, willst du es mir verraten"

Nein, mich hat nichts gestört. Warum hast du den Eindruck ?

Gruß Sam
 
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Ok, dann ist`s ja gut... deine Sätze waren so extrem kurz und kurzangebunden, aber wie gesagt, ich neige dazu, sehr viel zwischen den Zeilen zu lesen ;) ... ich fand die Diskussionen im Forum in der letzten Zeit teilweise ziemlich unfreundlich und wenig tolerant von allen Seiten aus, deswegen wollte ich nur vermeiden, daß ich vielleicht jemanden verärgert habe, ohne es zu beabsichtigen, und darum bitten, mir das einfach ehrlich zu sagen - Ehrlichkeit ins Gesicht ist mir immer lieber als verschwiegener Groll... ;) :D
Aber hier war ja nix.

Liebe Grüße,
Wibke
 
S

sam

Guest
Milben

Hallo !

"Aber hier war ja nix."

Nö, war wirklich nichts. Fand deine Ausführung zum Thema sehr interessant.
Wollte mich nur kurzhalten :D

"ich fand die Diskussionen im Forum in der letzten Zeit teilweise ziemlich unfreundlich und wenig tolerant "
Ich weiß, hab ich selber erfahren.

Gruß Sam
 
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