Nach einem unbeschwerten Sommer nahezu ohne größere Erkrankungen trifft uns derzeit eine undefinierbare Erkrankung innerhalb unserer Weibchen-WG völlig unvorbereitet in erschreckendem Ausmaß, so dass ich sehr auf Hilfe und Ratschläge aus dem Forum hoffe. Bis vor drei Tagen lebten unsere 6 Weibchen völlig problemlos und unbeschwert miteinander, darunter eine kleine, sehr zarte Mause-Mama und ihre vier mittlerweile ausgewachsenen Töchter im Alter von ca. anderthalb Jahren, drei davon leicht übergewichtig. Vergangenen Donnerstag nun fanden wir während der Fütterung zwei dieser Mause-Mädchen in teilweise sehr erschreckendem Zustand im Käfig vor - beide schlagartige aus scheinbar völliger Gesundheit heraus!!!Sie bewegten sich nur sehr langsam, unsicher und zögerlich, waren wackelig auf den Beinen und befanden sich dabei insgesamt in völliger einseitiger Schiefhaltung!! Das grauweiße Mäuschen war so schief, dass es während der Bewegung teilweise mit Kopf und Oberkörper seitlich auf dem Boden auflag, während es sich halb robbend vorwärtsbewegte. Manchmal rollte es sogar seitlich über den Boden! Bei der zweiten Maus waren die Symptome ähnlich, aber weniger schwerwiegend. Da schon zwei Brüder dieser Mäuschen vor langer Zeit an Epilepsie erkrankt waren, dachte ich zunächst auch hier an epileptische Anfälle. Aberes war doch eindeutig anders. Die Bewegungen der Tiere waren nach wie vor zielgerichtet, eines versuchte sich zu verstecken, und beide suchten nach Futter und fraßen auch - wenn auch die grauweiße unter großen Schwierigkeiten. Sie reagierte auch nicht mehr auf optische Reize, so dass wir bei ihr eine Erblindung vermuteten. Natürlich haben wir unverzüglich unsere Tierärztin aufgesucht, und diese berichtete uns von einer Erkrankung mit identischen Symtomen, die sehr häufig bei Kaninchen vorkomme, aber auch bei anderen Nagern. Sie übertrage sich im Wesentlichen innerhalb des Mutterleib vom Muttertier auf den Fötus. Der bakterielle Erreger setze sich dann beim Nachwuchs entweder im Gehirn, in den Nieren oder in den Augen fest und würde dann früher oder später zu einer typischen Form der Augenentzündung, zu plötzlichem akuten Nierenversagen meist mit Todesfolge oder zu schweren Hinrschädigungen führen (letzteres wäre dann bei unseren beiden Mäusen der Fall). Einige Tiere würden auch symptomfrei bis zum Tode bleiben, trotz Erregerbefall. Sie spritzte beiden Mäusen ein Antibiotikum, von dem sie sich eine Besserung versprach (Heilung sei nicht möglich, nur eine Syptomfreiheit für eine gewisse Zeit). Wenn es anschlage, müsse sich allerdings innerhalb von 24 Stunden eine deutliche Besserung zeigen. Diese trat jedoch leider nicht ein. Am nächsten Tage nun konnten wir es nicht mehr mit ansehen und ließen das sehr kranke grauweiße Mäuslein erlösen. Das andere lebt jetzt mit seiner Erkrankung im Käfig (eine Ansteckung über Ausscheidungen o.ä. sei lt. TÄ nicht zu befürchten), es scheint ihm ganz leicht besser zu gehen, aber es ist immer noch recht unsicher und zeigt deutliche Schiefhaltung. Und seit heute nun ist ein drittes Schwesterchen dieser beiden an den gleichen Symptomen erkrankt, es läuft langsam und unsicher und auch in dieser Schiefhaltung!! Wir haben auch schon an eine Vergiftung oder Mangelerscheinung gedacht, aber wir verwenden seit ca. zweieinhalb Jahren das gleiche Futter ohne Probleme und haben auch Heu und Einstreu nicht verändert. Hat vielleicht jemand von Euch schon einmal etwas ähnliches erlebt oder davon gehört?? Ich habe wirklich Angst, wir könnten alle unsere Tiere verlieren, und außerdem ist dies auch nicht unser einziges Mäusegehege...Danke an Euch alle im Voraus für jeden kleinen Hinweis, der uns vielleicht weiterhelfen kann. Es grüßt Euch MiLaLi15