Auswildern von Feldmaus bzw. Vergesellschaftung

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Hallo ihr Lieben*knuddel*

Seit Montag lebt eine Babywildmaus bei mir.
sie ist ungefähr so groß wie ein 2 Euro-Stück und hat ihre Augen geöffnet.
Ich denke es ist eine Feldmaus, weil sie einen sehr kurzen Schwanz hat und auch allgemein so aussieht.

Ihre Mutter und ihre Geschwister wurden von dem Nachbarshund gefressen und ihr hätte beinahe dasselbe Schicksal gedroht, wenn meine Nachbarin sie nicht zu mir gebracht hätte.
Als sie ankam war sie extrem schwach und hat sich so gut wie garnicht bewegt:cry:.
Jetzt geht es ihr schon viel besser und sie bewegt sich auch mehr, ist fliker geworden und quickgesund*freu*.

Wenn ich es vorm Winter schaffe sie groß und stark zu bekommen, will ich sie auf jeden Fall wieder auswildern, aber das geht nur wenn sie Zeit hat sich auf den Winter vorzubereiten... Oder?

Zur Zeit lebt in einem 80*40cm Aquarium mit vielen Ästen, Blättern, Gras und einer Baumwollhöhle.
ich weiß das ist nicht groß genug, aber erstmal braucht sie ja noch nicht so viel Auslauf.

Später, wenn sie gleichmäßig zunimmt und auch schon größer ist, werden wir ihr einen Stall draußen vorbereiten.

Sie bekommt alle 2-3 Stunden Katzenaufzuchtsmilch und hat viele Mehlwürmer und Heimchen im Aquarium verteilt, damit sie sich schonmal langsam ans suchen von Futter gewöhnt.
doch mir ist aufgefallen, dass sie die Milch nur noch selten annimmt und auch schon ein paar Zähne hat.

Jetzt kommen meine ersten Fragen:

-Bis wann werden Babymäuse eigentlich gesäugt und wie soll ich sie auf's feste Futter umstellen?

-Was soll ich der Maus geben? Blaubeeren? Körner? ...??(

-Was kann ich als Stall für draußen benutzen? Bei uns gibt es viele Marder und Waschbären*kopfschüttel*

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Falls sie bis zum Herbst nicht ausgewachsen ist, wird es schwer sie auszuwildern, da jede Maus sich gründlich auf den Winter vorbereiten muss, man aber auch nicht zu lange warten darf, weil sie zu zahm werden etc..
Deswegen würde ich sie falls dies der Fall wäre behalten und mit einer geeigneter Mäuseart vergesellschaften. Aber auch nur wenn es nicht anders geht!

Ich habe 2 Farbis und mir wurde auch schon gesagt, dass sie sich gut verstehen, aber ich denke dass es noch passendere Arten gäbe.
Viele sagen auch, dass Weißfußmäuse sich am besten mit ihnen identifizieren, aber die sind sehr selten aus guter Zucht...*seufz*

Jetzt meine anderen Fragen:

-Welche Art würde noch zu ihnen passen?

-Kann man die Maus auch im Zimmer herumlaufen lassen, damit sie mehr Auslauf bekommt?

-Was müsste man bei der Vergesellschaftung beachten?

-Was müsste man beim Käfig beachten?

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Am liebsten würde ich sie ja aufziehen und wenn sie alt genug ist, sie auswildern, aber manchmal gibt es keinen anderen Weg... also bitte versteht mich nicht falsch.:cry:

Ich freue mich auf Antworten und Tipps, *Danke*
 
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Fufu

mausgrau
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Hallo Knöpfel,

wieder eine Maus dem sicheren Tod entrissen und jetzt gibst Du ihr eine zweite Chance! *knuddel*

Kannst Du ein Foto von Deinem Findelkind hochladen? Dann können wir mitschauen, was es für ein Wildmäuschen ist.

Hier wäre ein Link zum Fotoshochladen: http://mausebande.com/forum/community/fragen-forum/54967-anleitung-fotos-einfuegen.html

Tatsächlich haben Mäusefindlinge, die bereits die Augen geöffnet haben, eine reelle Chance.

Die Beschreibung des Geheges liest sich schon mal sehr gut! =) Wichtig wäre, falls noch nicht vorhanden, ein Unterschlupf mit wärmenden Materialien, das kann auch ein Stück alter Wollpulli oder Handschuhe sein.

Zur Säugezeit bei Feldmäusen habe ich das gefunden: "Durchschnittlich beläuft sich die Tragezeit der Feldmaus auf 21 Tage. Neugeborene Feldmäuse wiegen um die 1,4g. Sie sind zunächst blind. Nach 11 Tagen werden die Augen geöffnet. Das Weibchen säugt die Jungmäuse etwa für einen Zeitraum von 17 bis 19 Tagen."

Ich würde ihr einfach immer mal wieder schon festes Futter anbieten oder Getreidebrei aus Schmelzflocken (mit Aufzuchtsmilch verrührt), die Fundmäuse beginnen von ganz alleine irgendwann auf feste Nahrung umzustellen.

Das Futterangebot hängt natürlich stark von der Mäuseart ab. Auf kleinsaeger.at habe ich das gefunden: "Die Feldmaus ernährt sich selektiv von in ihrem Gebiet vorkommenden Gräsern und Kräutern, wobei Löwenzahn und Klee besonders beliebt sind. Daneben frisst sie in geringerer Anzahl andere Pflanzenarten. Samen, unterirdische Pflanzenteile und Rindenstücke werden ausschließlich im Winter verzehrt. Häufig sammelt sie auch Nahrung in Eingängen und Vorratslagern. Insekten bilden phasenweise mit 20 % einen wichtigen Bestandteil in ihrer Ernährung."

Also viele Pflanzensamen, Blätter und Wurzeln, sowie Insekten. Ich würde der Maus immer wieder mal einen Grasballen austechen, der aber nicht zu feucht sein sollte. Außerdem kannst Du ihr Insekten sammeln oder getrocknete Insekten im Zoofachgeschäft besorgen. Kleinsämereien wie in Vogelfutter enthalten würde ich ihr aber auch anbieten.

Als Stall kannst Du einen alten Schrank oder Regal umbauen und mit Volierendraht (nicht größer als 8 mm Gitterabstand) abdichten. Aber vielleicht genügt auch eine große Kiste, die Du entsprechend absichern kannst. Wichtig ist hier eine gute Belüftung, es soll aber keinen Zug geben. Außerdem keine heraus stehenden Nägel oder anderes, an dem sich die Maus verletzen kann. Viel naturnahe Materialien, aber auf keinen Fall zu feucht. Zu staubig wäre aber auch nicht gut.

Je nachdem wie sich das Mäuschen entwickelt ist es schon denkbar, daß Du es noch dieses Jahr auswildern kannst. Gerade im Oktober gibt es immer wieder Phasen mit warmer Witterung und auch genügend Futterquellen, die eine Maus zur Vorratshaltung nutzen kann. Es ist aber auch möglich, Mäuse in der Natur noch am Auswilderungsort mit Zusatzfutter zu versorgen. Die Tiere merken sich sehr genau die Stellen, an denen sie schon einmal etwas Freßbares gefunden haben. =)

Zur VG mit anderen Arten kann ich leider wenig beitragen. Aber das sollte auch nur in Ausnahmefällen nötig sein, z.B. bei verletzten Tieren, die eine deutliche Behinderung zurückbehalten. =) Ansonsten braucht ein Wildtier seine Freiheit um glücklich zu sein. Selbst wenn diese Freiheit natürlicherweise auch das eigene Leben bedroht.

Ich würde die Maus nicht frei im Zimmer herum laufen lassen. Mäuse sind schnell. Auch Jungmäuse werden immer schneller und so eine Maus läßt sich dann nur schwer wieder einfangen. Zudem hat die Maus vermutlich Angst auf einem unbekannten Gelände, weil sie aus ihrer Sicht dann nicht mehr in den sicheren Unterschlupf zurückfindet.

Viele Grüße
Fufu
 
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http://mausebande.com/forum/attachment.php?attachmentid=33722&stc=1&d=1441561033

PicsArt_1441050457076[1].jpg

also das Bild habe ich versucht auf 2 Arten hochzuladen, ob es geklappt hat, weiß ich nicht=)

Ich habe leider kein besseres Bild, weil sie schwer zu fotografieren ist;)
Man sieht leider auch nicht ihre besonderen Merkmale... und das Foto ist noch von Montag (da war sie noch nicht so hyperaktiv:D)

Ich denke es ist eine Feldmaus, weil sie einen seeehr kurzen Schwanz hat und auch runde, kleinere, etwas angelegte Ohren hat. Die Augen sehen etwas größer und nah aneinander aus. Außerdem hat sie große Hinterläufe*Herz*
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Erstmal DANKE für diese ausführliche Antwort, sie hat mir wirklich sehr geholfen!*knuddel*

Also die Maus trinkt fast garkeine Milch mehr, sondern ernährt sich viel lieber von den Mehlwürmern und Gräsern, die ich im Käfig verteilt habe*Käse*
Ich denke, die braucht nun keine Aufzuchtsmilch mehr.

Als Unterschlupf habe ich ihr ein Baumwollküchentuch in eine Ecke geknüllt, wo ist sich ein"mummelt" und sich am meisten aufhält.

Auswildern kann ich sie aber nur, wenn sie bis zum Herbst schon ausgewachsen/ groß und stark ist, da jede Maus sich auf den Winter gut vorbereiten muss. Wenn ich das bis dahin nicht schaffe, werde ich sie entweder behalten und ich einen seehr großen Käfig bauen und weitere Weißfußmäuse kaufen ODER sie an eine Auffangstation für Wildmäuse geben, wo sie dann unter ihres Gleichen lebt und dann im Frühling ausgewildert wird, denn bis zum Frühling kann ich sie nicht behalten, weil sie sonst zu zahm und unvorbereitet wird*seufz*, aber ich denke, dass ich sie dann an eine geeignete Organisation abgeben würde, nur die in meiner Umgebung melden sich nicht zurück:unsure:.

Naja...das wird schon alles klappen wie geplant, ansonsten gibt es ja noch Plan B;)
 

Fufu

mausgrau
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=) Es kann gut eine Wühlmaus sein, da das Köpfchen etwas dicker wirkt. Aber wie Du schon sagst, sind die besonderen Merkmale in dem Küchenpapier verborgen. Außer Feldmaus käme noch Erdmaus und Rötelmaus in Frage. Diese Mäusearten sind sich recht ähnlich. Vor allem bei sehr jungen Mäusen ist es nicht so einfach die Arten auseinander zu halten.

Die Rötelmaus hat im ausgewachsenen Zustand für eine Wühlmaus einen relativ langen Schwanz, der ca. etwas mehr als die halbe Körperlänge ausmacht. Der Schwanz endet in einem kleinen Haarpinsel. Sie hat gräuliche Flanken bei rötlich braunem Fell und eine helle Bauchseite.

Die Ohren der Erdmaus sind von langen borstigen Haaren überdeckt, sodaß nur der Außenrand der Ohren aus dem Fell heraus ragt. Bei der Feldmaus ragen die spärlich behaarten Ohren frei aus dem Fell. Für eine Wühlmaus hat sie relativ große Augen. Der Schwanz ist recht kurz.

Aber Du wirst ja sehen, wie sich Dein Schützling entwickelt und vielleicht ergibt sich noch eine Gelegenheit ein paar Fotos zu machen. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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Danke für die Infos:D

Ich werde bestimmt nochmal dazu kommen ein paar Fotos zu machen;)

Jetzt noch eiine Frage:
Wo werden diese Mäusearten ausgewildert?
Leben Feld- und Rötelmäuse nicht am selben Platz?(Feld) und Wühlmäuse nicht auch?:unsure:
 

Fufu

mausgrau
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... also "Wühlmäuse" ist der Überbegriff für eine Mauseunterart. ;)
Bei der Frage nach dem Lebensraum hilft wieder kleinsaeuger.at weiter:

"Die Feldmaus besiedelt bevorzugt Brachflächen mit tiefgründigen Böden, niedrigen Gräsern und tief liegendem Grundwasserstand. (...) Grasige Feldraine, Böschungen, Brachflächen, Heckenstreifen und bewachsene Feldwege sind bedeutende Ausbreitungskorridore. (...) Flächen mit wiederkehrendem Hochwasser, Moore, Sümpfe, Wälder und Wiesen mit Hochgras meidet sie gänzlich. Diese Habitatansprüche unterscheiden die Feldmaus deutlich von der Erdmaus. In strukturreichen Gebieten können dennoch beide Arten häufig in unmittelbarer Nachbarschaft beobachtet werden."

"Die manchmal als „Waldwühlmaus“ bezeichnete Rötelmaus bevorzugt Laub- und Mischwälder mit gut entwickelter Kraut- und Strauchschicht. Sie bewohnt auch Waldränder und Lichtungen, welche durch dichte, niedrige und geschlossene Vegetation oder hohes Gras gekennzeichnet sind. Bei dichter, geschlossener Strauchschicht ist sie auch auf Rodungsflächen zu finden. Hohe Bestandsdichten erreicht sie meist in Wäldern mit feuchten und nassen Böden oder in den Hochstaudenfluren in Feuchtgebieten. In offenen Gebieten werden Hecken aufgesucht, welche in waldfreien Flächen einen bedeutenden Ersatzlebensraum darstellen. Landwirtschaftlich intensiv genutzte und strukturarme Regionen kann sie nicht oder nur in sehr geringen Dichten besiedeln."

"Die Erdmaus ist an feuchte Gebiete mit einem Jahresniederschlag von mindestens 600 mm und einer Jahresdurchschnittstemperatur von nicht mehr als 8°C gebunden. Die Bevorzugung von nassen und kühlen Standorten hängt mit ihrem hohen Wasserbedarf (Bei 25 Grad benötigt sie fast doppelt so viel Wasser wie die Feldmaus (M. arvalis)) zusammen, welcher mit der Temperatur stark ansteigt und eine dauerhafte Besiedlung trockener Standorte unmöglich macht. Ihr Lebensraum muss außerdem eine gute Deckung der Kraut- und Strauchschicht aufweisen. Typische Lebensräume sind daher ungemähte, bodenfeuchte Wiesen, Moorflächen, Auwälder, Gräben, Waldlichtungen und Kahlschläge. Erd- und Feldmaus können in unmittelbarer Nachbarschaft leben, wobei die Erdmaus Standorte mit hohen Grasbeständen und die Feldmaus Wiesen mit niedriger Vegetation besiedelt."

Vielleicht läßt sich später ja noch genauer bestimmen, zu welcher Art Dein Schützling nun zählt. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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Ihr exaktes Aussehen:
https://naturfotografen-forum.de/data/media/77/a021_RT8feldmaus.jpg

Fast so groß:
https://pixabay.com/static/uploads/photo/2014/10/02/19/37/mouse-470536_640.jpg

Hallo=)

Ich weiß jetzt endlich, was die Kleine für eine Mäuseart ist*freu*
Es ist eine Feldmaus!
Ich habe mal ein paar Bilder aus dem Internet gesucht und 2 augewählt die genauso wie sie aussehen.

Jetzt aber noch eine etwas schlechte Nachricht...
Ich glaube ich schaffe es nicht mehr sie auszuwildern, weil sie noch sehr klein ist und auch noch Zeit zum Anpassen vor dem Winter braucht.

Wann kann man eine Feldmaus frühstens auswildern??(

Sie braucht keine Milch mehr, ist aber immernoch sehr ungeschickt u.s.w.
Sie lebt seit heute in einem Karton mit viel Gras, Ästen, Rinde, einem mini Wassernapf und verstecktem Futter. Ist das so gut?
Sie hat ja keinen richtigen Boden, sondern nur den aus Pappe mit c.a 4cm Gras...

Bitte helft mir*seufz*
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Knöpfel,
den zweiten Link konnte ich leider nicht öffnen. Vielleicht gelingen Dir ja doch noch mal eigene Fotos von Deiner Maus. Leider sind die Arten teilweise wirklich sehr ähnlich. Fall es eine Feldmaus ist, da habe ich gefunden, daß die Feldmäuse im Alter von 34 Tagen eigene Baue anlegen, also nicht mehr bei der Mutter sind.
Viele Grüße
Fufu
 
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