Hallo!
Ich kann dir zum Verfüttern von Kräutern mangels Mäusen zwar wenig konkretes berichten (habe nur ein bisschen Erfahrung mit Zwerghamstern), aber ich hab die Kräuter-Seite im Wiki "verbockt", daher versuche ich mal, zu erklären, was wie gemeint ist.
Als ich anfing, Texte über Kräuter zu schreiben, habe ich mir gedacht: Sollte man auf die Heilkunde eingehen oder nicht? Das ist ja immer so eine Sache: Die Wirkung der meisten Kräuter ist umstritten. Es gibt uraltes Wissen darüber, aber viele Menschen bezweifeln das auch, und wirklich nachgewiesen ist nicht viel. Inzwischen ist m.W. allgemein anerkannt, dass bestimmte Kräuter eine bestimmte Wirkung haben, z.B. dass Baldrian beruhigend wirkt und Kamille gut für den Magen ist. Aber darüber hinaus findet man oft viele Angaben, die nicht wissenschaftlich bewiesen sind. Man kann oft nicht definitiv sagen "Kraut X regt die Nierenfunktion an", aber laut Pflanzenheilkunde wirkt es gegen Harnwegsinfekte - es gibt Erfahrungsberichte, die das bestätigen, aber eben meist keine wissenschaftlichen Studien.
Wenn also im Wiki steht "In der Pflanzenheilkunde wird XYZ bei (wasauchimmer) eingesetzt", ist das erstmal nur eine wertneutrale Widergabe von Tatsachen. Ob das Kraut wirklich die erhoffte Wirkung hat, kann ich als Schreiber nicht beurteilen, dazu fehlen mir die Erfahrungen. Ich habe nur im Internet verschiedene Seiten zur Pflanzeheilkunde durchforstet und die Schnittmenge übernommen. Allerdings bin ich persönlich davon überzeugt, dass das jahrhundertealte Wissen der Pflanzenheilkunde zumindest größtenteils richtig ist.
Ob Kräuter sich bei Mäusen als Therapie eignen - wohl eher nicht. Mancher schwört z.B. auf Echinacea zur Unterstützung des Immunsystems, andere halten das für Humbug. Es gibt jedenfalls m.W. bisher keine wirklichen Belege, dass bestimmte Kräuter positiv auf die Mäusgesundheit wirken. Versuchen kann man's aber natürlich trotzdem. Nur auf keinen Fall "erstmal Echinacea probieren", bevor man zum TA geht o.ä. (Sollte klar sein.
)
Grundsätzlich denke ich (und so wird es auch im Wiki gehandhabt), dass man immer vorsichtig sein sollte, wenn irgendeiner Sache eine bestimmte Wirkung zugeschrieben wird und man sie nicht widerlegen kann. Sprich: Die Pflanzenheilkunde sagt, dass Petersilie wehenfördernd ist, also würde ich sie nicht einer trächtigen Maus geben. Ebensowenig halte ich persönlich übrigens von Kräutermischungen, in denen Kräuter enthalten sind, die eine entgegengesetzte Wirkung haben (sollen). Die meisten hier verfüttern aber auch problemlos Mischungen.
Ich labere schon wieder zuviel.
Konkret zu deinen Fragen: Kräuter haben (meines Wissens) allgemein einen relativ hohen Calciumgehalt. Laut verschiedenen Internet-Quellen sollte man deshalb nicht zu große Mengen verfüttern. Das Wiki fährt auch da die "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste"-Schiene, daher empfehlen wir eben nur wenige Gramm pro Maus und Woche.
Beispiel Zitronenmelisse: Wenn die Mäuse sie überhaupt mögen, würde ich raten, nicht mehr als etwa 2 Blätter pro Maus zu geben. Ist aber schwer zu sagen, wieviel "zuviel" sein kann, weil oft genannte Grenzwerte umstritten sind - bzw. niemand wohl so genau weiß, wieviel mg Calcium in 100 g Kräutern enthalten sind und ab welcher Menge das Mäusen schaden könnte...
Was die Heilwirkung angeht - nun, die ist natürlich bei weitem nicht so stark wie die von Schulmedizin.
Es gibt ja z.B. so Einschlaf-Tees für Menschen, mit Baldrian, Hopfen und Melisse. Danach fällt man auch nicht gleich halbtot ins Bett. Eine solche Mischung kann nur u.U. dabei helfen, dass man besser einschläft, und/oder etwas die Nerven beruhigen (Baldriandragees etc.). Aber ich denke, solange man nicht z.B. gerade einer trächtigen Maus massenhaft Petersilie gibt oder einer mit Durchfall eine große Menge eines Krauts, das die Verdauung fördern soll, schadet es auf keinen Fall. Deine Mäuse werden also von ein paar Blättern Zitronenmelisse sicherlich nicht deutlich mehr schlafen. =)
Im Grunde kann man auch mit Kräutern generell nicht viel falsch machen, solange man sich an die hält, die im Wiki als geeignet beschrieben sind, eventuelle "Sonderfälle" beachtet und sie nicht gleich büschelweise gibt. Ganz im Gegenteil - zu einer ausgewogenen Ernährung sollten Kräuter, insbesondere Wildkräuter, auf jeden Fall dazu gehören.
LiGrü,
Mooni (Romane schreibend
)
