Haltung von Zuchtböckchen

Nitika

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Hallo ihr lieben.
Ich habe letztens beim stöbern im Internet eine Seite von einem Farnbmauszüchter entdeckt. Leider habe ich dummerweise die seite geschlossen und nicht wieder gefunden.-.-
Dieser hat hobbymäßig Mäuse vers Farbschläge gezüchtet und hatte ( neben vielen weibchen die in großen Gruppen gelebt haben) insgesamt 3 Männchen. Alle unkastriert und sie lebten in einzelboxen. Allerdings nicht in 'normalen' Boxen sondern in einer art Schrank. Dieser hatte insgesamt die Maße 120cm×40cm×40cm und war eingeteilt in 3 Abteile von je 40×40×40cm. Diese waren sehr schön eingerichtet mit Höhlen, Tunnels und jede Menge Kletteräste usw (und sehr hell und luftig). Die Trennwände hatten jeweils ein 'Gitterfenster' von 20×20cm wodurch sie zumindest ein bisschen kontakt hatten.
Zusätzlich hatten sie täglich Auslauf in einem Gehege von 4 Quadratmetern.
Ich weiß dass das natürlich nicht ganz so das Gelbe vom Ei ist, aber ich finde dass das doch eine ganz gute Lösung ist und alle mal besser ist als einzelhaft ohne jeden Kontakt.
Natürlich könnte man versuchen die Zuchtmännchen mit kastrierten Böckchen zu vergesellschaften aber wenn dies nicht möglich ist finde ich die Lösung eig super.
Was denkt ihr?
Lg Nitika
 

Fufu

mausgrau
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Bekannterweise bin ich nicht absolut gegen den Gedanken (!), möglichst gesunde Farbmäuse zu züchten. ABER: Das ist doch das Traurige: Diese Böckchen leben ihr ganzes Mäuseleben allein! Helfen da "Gitterfenster"? Was ist das für ein "Kontakt"? Kuscheln? Fellputzen? Unmöglich.

Wenn die Zuchtböckchen mit Kastraten zusammen leben würden, dann könnte man vielleicht darüber streiten. Aber so finde ich das nur traurig. :cry:
 

PsyOp

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Wenn Weibchen zur kommerziellen Produktion benutzt werden bin ich immer dagegen, zur Arterhaltung wäre es o.k. Alles andere weckt nur Begehrlichkeiten.

Kinder sehen die Tiere im Zooladen und wollen sie dann haben. Wenn sie dann die Tiere bekommen, haben sie gelernt, dass es absolut in Ordnung ist Tiere zu kaufen. Dann ist der Weg nicht mehr weit um selber zu züchten.
 

mmotchen

Mäusetaxi
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Hallo, im Grunde schließe ich mich Fufu komplett an, möchte das aber doch etwas genauer ausführen.

Viele Weibchen in großen Gruppen ist, bei Einhaltung der Mindestgröße und auch sonst artgerechter Unterbringung, natürlich super.

je 40×40×40cm
Viel zu klein. Es gibt weder genug Lauffläche, noch ausreichende Klettermöglichkeiten.
Und auch, wenn die Belüftung auf den Fotos ausreichend aussah.. Ich bezweifel das doch ganz stark, da in so kleinen Boxen nun mal relativ wenig Luft ist und die bei zu wenig/zu schlechter Belüftung ganz schnell gefährlich werden kann.

'Gitterfenster' von 20×20cm wodurch sie zumindest ein bisschen kontakt hatten
Dann lieber komplette Isolation, so blöd das jetzt auch klingt. Unkastrierte Farbmausböcke sind sowieso nicht verträglich mit anderen unkastrierten Böcken und das Sehen, Hören und Riechen der anderen Böcke in ihrer unmittelbaren Umgebung verursacht nur Frust. Sie möchten sich näher mit ihren 'Nachbarn' beschäftigen, können dies aber nicht. Sie können nicht interagieren, nicht kämpfen.. Sie können gar nichts machen. Da sie diesen Trieb einfach nicht ausleben können, staut sich der Frust auf, was zu Übersprungshandlungen führen kann, sprich Verhaltensstörungen.
Den Stressfaktor brauche ich glaube ich nicht noch extra zu erwähnen, der ist enorm hoch, was dazu führt, dass die Tiere schnell kränkeln und mit hoher Wahrscheinlichkeit früh sterben.

Zusätzlich hatten sie täglich Auslauf in einem Gehege von 4 Quadratmetern
Wieder unglaublich viel unnötiger Stress. Farbmäuse sind äußerst revierbezogen und fühlen sich außerhalb ihres Territoriums sehr unwohl.
Dazu kommt der Stress durch das hin- und hertragen der Tiere, die es in der Regel ganz und gar nicht mögen angefasst bzw. überhaupt erst aus ihrem 'Zuhause' gefangen zu werden.
Der Stress wirkt sich wieder auf den gesundheitlichen Zustand und die Lebenserwartung der Tiere aus.

Natürlich könnte man versuchen die Zuchtmännchen mit kastrierten Böckchen zu vergesellschaften aber wenn dies nicht möglich ist finde ich die Lösung eig super.
Wie oben ausführlicher geschrieben ist diese Art der Unterbringung gar nicht super.
Eine Vergesellschaftung der Böcke bzw. je eines Bockes mit 3 Kastraten wäre die einzig artgerechte und vertretbare Lösung für ein Problem, das von vornherein vermieden werden könnte.

Soweit mein Standpunkt. Das ist jetzt alles nicht böse gemeint, aber hier steht nun mal das Wohl der Tiere über den Bedürfnissen (der Bequemlichkeit) des Menschen.

Edit:
Wenn Weibchen zur kommerziellen Produktion benutzt werden bin ich immer dagegen, zur Arterhaltung wäre es o.k.
Da stimme ich dir voll zu. Und ich glaube bei Farbmäusen müssen wir uns sowieso keinerlei Sorgen um die Arterhaltung machen..
 
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Nitika

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Natürlich. Das ist klar. Ich bin auch strikt gegen einzelhaltung!!
Und ich würde sowas meinen Tieren auch niemals antun!!!
Hat denn schon jemand Erfahrungen gemacht mit der VG von mehreren kastranten und einem unkastrierten?

Sry dass ich das zweimal gepostet habe. Ich dahte ich hätte vergessen zu senden.
 
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Ich lese oft in diversen Facebook Gruppen mit in denen es um Zucht und die Haltung in Farbmauszuchten geht.
Es wäre toll wenn die Zuchttiere wenigstens artgerecht gehalten werden.
Bei Rennmäusen kenne ich zwei Züchter persönlich die jeweils 120 er Gehege für ihre Zuchttiere haben. Warum geht das im Farbmausbereich nicht?

Argumente die angeführt werden sind immer die gleichen:
Die Weibchen werden am besten in Boxen gehalten (wobei das nicht immer Makrolon bedeutet), damit die Würfe kontrolliert werden können.
Mehrere tragende Weibchen oder Mütter mit Nachwuchs können nicht zusammen gehalten werden, weil dann nicht klar ist welcher Nachwuchs von welcher Mutter ist. Das erschwert die "Auslese" bei Fehlern in der Linie, unerwarteten Krankheiten oder ähnliches.
Böcke werden meistens alleine gehalten weil die Vergesellschaftungen mit den Kastraten auf Dauer und vermutlich aufgrund der Häufigkeit zu stressig für den Farbmausbock sind.

Ich hatte schon mehrmals überlegt mit Züchtern ins Gespräch zu kommen um ein Konzept zu erarbeiten wo die Mäuse artgerecht gehalten werden. Leider sind die z.T. echt beratungsresistent und fahren die gleiche Schiene die seit Jahren gefahren wird.. "Das wird von vielen so gemacht, also ist das ok"... Sehr frustrierend.
 

Nitika

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Ich habe leider keine Erfahrung mit der VG von Kastranten und unkastrierten. Ist das sehr problematisch?
 

mmotchen

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Also eine VG, selbst wenn es 'nur' Kastraten sind, ist immer mit etwas Vorsicht zu genießen. In jedem Kastraten steckt irgendwo auch noch ein Bock und dementsprechend wird die Rangordnung dann auch mal etwas ruppiger geklärt.
Eine VG mit einem unkastrierten Bock hatte ich bislang noch nicht, das stelle ich mir teilweise aber auch recht problematisch vor.
Man muss bei der VG halt langsamer und wesentlich vorsichtiger vorgehen, als bei anderen Gruppenkonstellationen. Denn jedes Männchen, ob kastriert oder nicht, wird von anderen Männchen grundsätzlich erstmal als Rivale angesehen.

Das ist eigentlich auch schon alles was ich zu dem Thema sagen kann, da ich die Erfahrung selbst (zum Glück) noch nicht machen musste.
 

Nitika

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Gibts noch andere Lösungen was man mit unkastrierten machen kann, wenn sie ab und zu mal für etwas Nachwuchs sorgen sollen?
 
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PsyOp

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Alle die sogenannten Beratunsresistenten machen sich über Genetik keine Gedanken, geschweige denn die haben einen begleitenden Tierarzt der auf die diversen Nebenerscheinungen die im organischen und körperlichen Bereich liegen achtet. Da müssten Nachweise geführt werden, pathologische Ergebnisse ausgewertet werden ...
All das ist kosten und Arbeitsintensiv, da wird lieber herum experimentiert.
 

mmotchen

Mäusetaxi
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Es gibt noch die Möglichkeit, ja gut eigentlich eher die absolut allerletzte Notlösung für unkastrable Böcke, sie mit Vielzitzenmäusen oder Stachelmäusen zu vergesellschaften. Solche Artengemeinschaften gehen aber selten lange gut und es ist für alle Tiere sehr stressig. Vor allem aber für den Farbmausbock, da er sich gar nicht mit seinen 'Mitmäusen' unterhalten kann. Die Tiere haben verschiedene Körper- und Lautsprachen, das wäre also mehr eine Zweckgemeinschaft und sowas gilt es eigentlich zu vermeiden.

Übrigens ist es absolut unnötig für Farbmausnachwuchs zu sorgen.. Es gibt so viele wundervolle Notfellchen in den Tierheimen.
 

Nitika

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Danke. Natürlich gibt es viele Tiere denen man helfen kann. Aber es ist ja auch wirklich schön wenn man mal ein paar Mäusebabys bekommt, aber wenn dann letztendlich die Männchen darunter leiden sollte man das wirklich lieber sein lassen und sich besser bei tierheimen engagieren. Trotzdem danke an euch.

@PsyOp es hat ja auch niemand etwas von kommerziell orientierter Zucht gesagt. Es ging lediglich um ein gelegentliches hobbyzüchten. ;)
 

Fufu

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In jedem Kastraten steckt irgendwo auch noch ein Bock und dementsprechend wird die Rangordnung dann auch mal etwas ruppiger geklärt...Eine VG mit einem unkastrierten Bock hatte ich bislang noch nicht, das stelle ich mir teilweise aber auch recht problematisch vor.

Also ich hatte schon mal zwei Böckchen. Nur einer konnte kastriert werden, weil der andere krank war. Später kamen dann die jungen Nachwuchsböckchen dazu. Auch die haben den Kastraten überhaupt nicht angegriffen, sondern den eher wie ein Mädel behandelt. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum bei fast allen Züchtern die Böcke einzeln gehalten werden. Ich vermute die Kastration von Böcken ist einfach zu teuer. Das sind ja dann alles Tiere, die zu der Zucht nichts beitragen.

Außerdem werden meist alle Nachwuchsböckchen als "gute" Futtertiere verkauft. :cry: Die auch noch zu kastrieren, würde die ganze Zucht zu einem extrem teuren Hobby machen. Nach meinen 5 Tumortoten habe ich mir auch ein paar Zuchtmäuse dazu geholt. Daß aber die Jungböckchen der Würfe dann als Schlangenfutter enden, hatte ich mir nicht überlegt. DIESES Problem ist noch bei keinem Züchter gelöst.
 

Fufu

mausgrau
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@PsyOp es hat ja auch niemand etwas von kommerziell orientierter Zucht gesagt. Es ging lediglich um ein gelegentliches hobbyzüchten. ;)

Ich hatte das aber auch so verstanden, daß es darum geht, Tiere beim Züchter zu kaufen. Vielleicht, weil Du anfangs von dieser Website erzählt hast.

Ich hatte ja Mäusejunge (ungewollt). Es waren 20 (!!) Mäusejunge bei zwei (!!) Würfen. Ich habe bei den Böckchen 60 Euro pro Kastration gezahlt und es mußten irgendwie 7-9 Böckchen kastriert werden. Kannst Dir ja ausrechnen.

Außerdem sind die meisten Böckchen nach der Kastra gestorben. Die kleinen Böckchen konnte ich nicht zusammen halten, weil sie sich endlos gebissen haben. Zum Schluß (vor der Kastra) hatte ich 1 Aqua mit Küchenbrettern gedrittelt - jeder Bock in seinem Abteil. Die anderen Böckchen saßen einzeln in zwei Transportboxen und der Rest in Eimern!!! Dazu kam das Aqua mit den Mäuse-Mädels plus ein Aqua mit Mäusen in Schwangerschaftskarantäne. Die ganze Küche - ein einziges Mäuseasyl. Es war ein Albtraum und überhaupt nicht mehr "süß". Ich war wirklich VERZWEIFELT in dieser Zeit.
 
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Nitika

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Nein nein. :D ich wollte da keine Tiere kaufen.

@Fufu
Das kann ich mir vorstellen dass das wirklich nicht schön ist.
 

PsyOp

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Das Hobbyzüchten ist ja genau der Punkt, nix anderes machen alle selbsternannten Züchter. Da findet keine auslese nach gesundheit statt, sondern nur nach Aussehen.

Um mal miterleben zu können wie das mit den Babymäusen so ist braucht man nur aufmerksam die Anzeigen im Forum lesen. Da kann man sich auch schwangere Mäuse einfangen. Die Konsequenzen sollten aber klar sein. Ein Wurf von 10 Mäusen kann 10 Männchen haben.
 

Fufu

mausgrau
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Ja. Dann hatte ich noch Rattenmilben - habe ich vergessen zu erzählen. :D

Ich habe mir, nachdem meine Gruppe von 9 Mäusen dann wegen Tumoren auf drei Mäuse geschrumpft war, lange überlegt, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, eine einzelne Maus zu schwängern. Das Problem sind einfach die Böckchen.

Was mache ich mit dem Mauskindsvater? Nach der Begattung kastrieren? Dann sitzt der wochenlang allein und muß anschließend vg werden. Und eben das Problem mit dem männlichen Nachwuchs. Wenn die geschlechtsreif werden, fangen sie an, sich zu bekriegen und müssen einzeln gehalten werden. Das ist für die Mäuse schrecklich. Alle saßen traurig in ihrer Einzelhaft. Nach der Kastra müssen sie dann noch Wochen "ausstinken" und dann muß man sie weggeben oder noch eine neue VG starten. DAS ist das Problem. Also ich hab bisher keine Lösung dafür gefunden.

Am ehesten könnte noch funktionieren, eine schwangere Maus aufzunehmen. Aber auch die muß vg werden - ein zusätzlicher Streß in der Schwangerschaft. Manchmal gibt es ja Notfälle mit schwangeren Mäusen, wo das Tierheim in Mäusen ertrinkt und die froh sind, wenn sie eine schwangere Maus in gute Hände abgeben können. In dem Fall wäre es für die schwangere Maus das Beste, was ihr passieren kann. Vorausgesetzt die VG mit den vorhandenen Mäusen verläuft problemlos. Aber auch da bleibt das Problem mit dem männlichen Nachwuchs.
 

jaw

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ich habe einen Bock in einer Kastratengruppe - es waren 11 Kastraten und ein Bock.
Eigentlich sollten alle 12 kastriert sein, aber der TA hat da wohl was übersehen.
Und da ich dem verbliebenen Bock eine weitere OP nicht zumuten wollte, so lange es keine Probleme macht - und ich ohnehin keine Weibchen halte - durfte er Bock bleiben.

In der VG war der Bock unauffällig. Er ist ein klein wenig zickig, aber nicht mehr, als es andere Kastraten in meiner Farbmaushalterzeit ebenfalls waren. Am Verhalten konnte man nicht sehen, dass er noch Bock ist - nur, wenn man drunter schaut.

Die pauschale Aussage, dass Bock-Kastraten-VGs immer heikel sind, kann ich so nicht unterstreichen. Kastraten-VGs sind immer etwas spezieller, als Kastraten-Weibchen-VGs. Aber ob Kastrat-Kastrat oder Bock-Kastraten ist IMHO kein allzu großer Unterschied.
Als Ausrede für eine quälerische Einzelhaft auf winziger Fläche jedenfalls absolut nicht hinnehmbar.
Fragt doch mal, wie toll ein Häftling seine Haftbedingungen findet, wenn er 22h am Tag in seiner Einzelzelle sitzt, und am Tag lediglich 1h Hofgang hat. Das sind uiemlich genau die Konditionen, unter denen diese Böcke leben müssen.


PS: Nicht wenige Häftlinge tun alles Mögliche, um aus der Situation raus zu kommen - bis hin zum herunter würgen von Gabeln und sonstigen Gegenständen, damit sie wenigstens auf die Krankenstation 'dürfen'.
 

Fluse

Pflegestelle
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Huhu!

Aber es ist ja auch wirklich schön wenn man mal ein paar Mäusebabys bekommt

Ich als Pflegestelle hatte hier schon den ein oder anderen Wurf. Natürlich ungewollt.

Süß ist das Gezwitscher zu Beginn und auch die ersten Laufversuche der Zwerge, wenn sie dann endlich das Nest verlassen. So tapsig :D
Aber... Man sieht die Zwerge eh nicht, da sie erfahrungsgemäß ihre 16 Tage im Nest bleiben und sich nicht draußen blicken lassen. Oder so kurz, dass ich es nicht mitbekommen habe :unsure:
Jedenfalls geht es danach eh ganz schnell. Sie werden ruckzuck flink und wuselig, flüchten bei Bewegungen und sind dann einfach schon fertige Mäuse, bloß etwas kleiner.

Und ruckzuck steht auch schon die Geschlechtertrennung an, die im Übrigen je nach Wurfgröße verdammt stressig sein kann. Die Kleinen finden es nämlich nicht so witzig, rausgenommen zu werden und still sitzen zu müssen. Mir ist dabei nicht nur einmal ein Mausi weggesprungen. Höhenangst kennen die nämlich noch nicht. Einmal mussten wir ein Mausi wieder einfangen, das hat auch seine Zeit gedauert.

Ja, und danach natürlich die Bockproblematik. Mein Kastrationstierarzt kastriert zum Glück recht früh, sodass sie sich noch nicht zerstreiten, aber trotzdem ist auch das ein Haufen Arbeit. Man muss sie ja auch hinbringen und abholen und zwischendurch um sie bangen. Und dann das viele Geld. Und die Vor- und Nachsorge, es kann sich ja auch etwas entzünden oder ein Mausi steckt die Narkose schlecht weg...

Man stellt sich das alles so toll vor. Hab ich früher auch. Irgendwo ist es auch "toll", aber dafür gibt es eben auch sehr viel Arbeit, sehr viel Stress und es wird teuer.

aber wenn dann letztendlich die Männchen darunter leiden sollte man das wirklich lieber sein lassen

Übrigens leiden da nicht nur die Männchen drunter ;)
Die Weibchen tragen die vielen Babys mit sich herum. Hast du mal ein schwangeres Mausi gesehen (zB auf einem Foto)? Die sehen aus, als würden sie gleich platzen *umkipp* Das stelle ich mir nicht sehr angenehm vor. Und dann die Geburt, die bei so vielen Kiddies entsprechend lange dauern dürfte. Und natürlich schmerzhaft, wie Geburten nunmal sind (und da kommt ja nicht nur ein Baby...).

Was sich mir sehr eingebrannt hat, ist eine Mausemama. Sie ist ins gemeinsame Nest von sich und 3 anderen Müttern gegangen (18 Babys insgesamt). Sie kam sofort wieder raus, sah total aufgeregt und irgendwie gehetzt aus. Sie wollte da weg. Aber sie konnte nicht mal laufen, weil so viele Babys an ihr hingen. Die Babys waren unter ihren Füßen, sie kam also nicht vorwärts. Das tat mir so richtig Leid, die Mamamaus so zu sehen :cry:
Die Jungenaufzucht ist auch enormer Stress.

Im Prinzip ist sowas also für alle Beteiligten unschön. Und da es eh so viele Mäuse gibt, ist es auch überhaupt nicht nötig, seinen Tieren sowas anzutun... *seufz*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
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