Hochinfektiöser Durchfall bei den Stachelmäusen!

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Grund für diesen Thread ist eine offenbar hochinfektiöse Durchfallerkrankung, die in den letzten Wochen in mehreren Stachelmausbeständen verschiedener Halter hier im Forum aufgetreten ist.

Die Symptome der Stachelmäuse äußern sich durch massive Durchfälle, in deren Folge die Tiere in der Regel innerhalb weniger Tage versterben.

Inzwischen wurden einige der betroffenen verstorbenen Mäuse auf Initiative der Halter obduziert.

Befund: "Dünndarmentzündung mit hämolysierenden Escherichia coli."

Daraufhin wurde Rücksprache mit einer Human- und Notfallmedizinerin gehalten. Ergebnis: Es handelt sich hier aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Stamm von enterohämorrhagischen E. coli.

Was ist das?

Diese Bakterien sind hochinfektiös und können zwischen Menschen und Tieren, von Tier zu Tier und von Mensch zu Mensch übertragen werden. Humanpathogene (also den Menschen befallende) Stämme lösen Epidemien aus. Sie verursachen typische, massive Durchfälle und in letzter Konsequenz akutes Nierenversagen.

Schutzmaßnahmen:

Der vorliegende Stamm ist bisher nicht von den Stachelmäusen auf Menschen übergegangen. Trotzdem wird allen Stachelmaushaltern, bei deren Tieren sich entsprechende Symptome gezeigt haben, dringend zu empfehlen, umgehend Schutzmaßnahmen zu ergreifen:

  • Alle Personen, die Umgang mit den betroffenen Beständen haben, müssen peinlichste Handhygiene walten lassen. Das bedeutet: vor und nach jedem Kontakt Hände waschen und desinfizieren. Sterillium Lösung gibt´s in jeder Apotheke für wenig Geld. Beachtet die Gebrauchsanweisungen, sonst wirkt das Zeug nicht!
  • Kleine Kinder (unter 6 Jahren), alte Menschen, immunsupprimierte und kranke Menschen sind von den erkrankten Tieren fernzuhalten.
  • Jegliche anderen Tiere sind von den betroffenen Beständen fernzuhalten.
  • Die erkrankten Mäusegruppen müssen in Quarantäne.

Behandlung:

Ob und welche Behandlungsmethoden infrage kommen, wird noch abgeklärt - neue Informationen werden hier eingestellt, sowie sie vorliegen.


Betroffene:

Die Infektion ist forenweit offenbar in verschiedenen Beständen ausgebrochen. Soweit wir bisher wissen, sind dies allesamt Bestände, die Tiere (Stachelmäuse) bei der Auflösung des Mäuseasyls übernommen haben.
Um die Sache sowohl einzugrenzen als auch korrekt nachzuvollziehen, beantwortet bitte folgende Fragen - bitte knapp und präzise, sonst platzt das hier aus allen Nähten:


Welche Halter haben einen solchen infektiösen Durchfall im Bestand?

Bitte gebt Bescheid,
  1. Wann ist die Erkrankung erstmals aufgetreten?
  2. Welche Tierarten sind betroffen?
  3. Sind Menschen betroffen?
  4. Wurden Behandlungen eingeleitet?
  5. Wenn ja, mit welchen Methoden und welchem Erfolg?
  6. Wurden in den letzten Monaten Tiere aufgenommen?
  7. Wenn ja, wann, woher stammten die Tiere und welche Tierarten wurden aufgenommen?


Bisher ist nicht bekannt, wie erst die Sache ist. Unter den Stachelmäusen hat sie jedoch schon verheerend gewütet und zahlreiche Todesfälle verursacht. Es geht nun darum, die Sache für die Stachler in den Griff zu bekommen, ein mögliches Überspringen auf andere Arten und evtl. Menschen zu verhindern - und das alles schnellstens.

Dazu zählen wir auf eure Hilfe!
Und werden hoffentlich demnächst auch von Tierarztseite weitere Informationen erhalten.
 
S

snow

Guest
Inzwischen wurden einige der betroffenen verstorbenen Mäuse auf Initiative der Halter obduziert.
Stimmt so nicht, meines Wissens haben nur wir eine Stachelmaus eingereicht um zu bestimmen, was es überhaupt ist.

1. Wann ist die Erkrankung erstmals aufgetreten?
3.2.2008 war bei uns die erste Welle mit Toden.
Die letzte Maus starb an der Krankheit am 10.03.2008.

2.Welche Tierarten sind betroffen?
Nur die Stachelmäuse.

3.Sind Menschen betroffen?
nein.

4.Wurden Behandlungen eingeleitet?
zur eigentlich Krankheit nein, da wir noch nicht bei der Ta waren.
Bei den erkrankten Tieren haben die Maßnahmen mit Medis und Zwangsernährung zwar das Leben verlängert, aber nicht gerettet.
Weiteres weiß ich erst morgen. (OB eine Behandlung überhaupt möglich und nötig ist. Oder ob alle Tiere getötet werden müssen.)

5.Wenn ja, mit welchen Methoden und welchem Erfolg?
siehe 4.

6.Wurden in den letzten Monaten Tiere aufgenommen?
Außer dem Tieren von Angelus, keine mausartigen.

7.Wenn ja, wann, woher stammten die Tiere und welche Tierarten wurden aufgenommen?
da keine anderen mausartigen, für mich irrelevant.
 
S

snow

Guest
ich hab gerade nachgesehen:
Am 27.01.2008 kamen die Tiere von Angelus zu uns, gleicher Abend Vergesellschaftung und am 3.2.2008 die ersten 3 toten Tiere hier.
7 Tage Inkubationszeit, betroffen waren sowohl Stachler von mir, als auch von Angelus.
Auszug aus meiner Todesstatistik nur Durchfallstachelmäuse said:
Socke (Stachelmaus) am 3.2.2008 (unbekannt)
Venus (stachelmaus) am 3.2.2008 (ca. 18 Monate)
namenlos (stachelmaus) am 4.02.2008 (unbe.)
Morgan (stachelmaus) am 12.2.2008 (ca. 18 Monate)
namenlos (stachelmaus) am 10.03.2008 (unb.)

Bei Avinja gabs den ersten Fall am 17.03.2008. Bei ihr trat es nach einer gescheiterten Vergesellschaftung von Stachlern und Tüpfel- oder Streifengrasmäusen auf. Sie kann dazu sicher besser was schreiben.
 
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Der Übersichtlichkeit halber wurde die Diskussion abgekoppelt und kann nun im Smalltalk-Bereich ausführlich geführt werden:

Diskussionsthread zum Thread "Hochinfektiöser Durchfall bei den Stachelmäusen!"


Wichtige Hinweise:


Alara said:
sind dies allesamt Bestände, die Tiere (Stachelmäuse) bei der Auflösung des Mäuseasyls übernommen haben.
ohne hier vorverurteilen zu wollen... nur aus reiner Sicherheit:
User, die aus dieser Quelle Tiere egal welcher Art aufgenommen haben, sollten auf jeden Fall KEINE Tiere vermitteln, bis das geklärt ist,... sonst haben wir die größte Kettenreaktin!


Ben said:
Der STamm ist resistent gegen eine ganze Reihe Antibiotika, also bitte nicht planlose Selbstkurierversuche starten.
 

Avinja

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Striemengrasmäuse warens ;)

Wann ist die Erkrankung erstmals aufgetreten? wie Snow schon geschrieben hat, 17.März 2008
Welche Tierarten sind betroffen? Ausschließlich Sinai-Stachelmaus
Sind Menschen betroffen? nein
Wurden Behandlungen eingeleitet? ja
Wenn ja, mit welchen Methoden und welchem Erfolg? Dysticum, der Durchfall bei den nicht akut betroffenen scheint weg zu sein. Vorsicht, es kann leicht überdosiert werden! Baytrilkur läuft.
Wurden in den letzten Monaten Tiere aufgenommen? Ja
Wenn ja, wann, woher stammten die Tiere und welche Tierarten wurden aufgenommen? 0,4 lagurus lagurus aus München, stehen aber im anderen Zimmer und kamen eh nach Erkrankung der Stachelmaus rein. Daher nicht relevant.


Gestorben ist bei mir noch keine, und von 5en ist auch nur eine akut betroffen. Sie ist in sich zusammengefallen, hat etwa noch Farbmausgröße. Und gelben Durchfall. Dies könnte auch auf eine Virusinfektion hindeuten meinte mein Doc, -wie kann man das testen an der lebenden Maus? Es muss ja nicht zwangsläufig das gleiche sein, hab ich mir schon überlegt (wobei naheliegend). Sie verhält sich normal und frisst auch normal.
 
S

snow

Guest
Avinja, sollte ein Tier bei dir sterben, schick es bitte binnen 3 Tagen nach Fellbach oder bring es persönlich hin. (Adresse schick ich dir auch gern per PN)
Die Untersuchung kostet 25 Euro und dannach haben wir wenigstens Gewissheit, ob es das Selbe ist.

Zusammengefallen waren bei mir auch alle, gelblich starkriechender Durchfall konnte ich auch bei allen beobachten. (Die teilweise halbe Maus war mit gelb-brauner Brühe verschmiert.)
Normal verhalten und gefressen haben bei mir auch alle bis zu einen gewissen Punkt, wo sie dann aufgegeben haben.
 

Avinja

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Ja schick mal. Mein Doc meinte bei einem Tralalavirus (hab den Namen vergessen) sei der Durchfall auch gelb. Wär komisch, ist aber nicht auszuschließen dass wir unterschiedliche Erreger haben....
 

Avinja

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Soo, um das mal alles etwas zu entschärfen. Habe vorhin mit Dr. N. aus Karlsruhe telefoniert, auchin puncto Ansteckung mit anderen Arten. E.coli seien stinknormale Fäkalbakterien die immer im Darm vorkommen. Hämolysierend heißt mutant, sprich sie vermehren sich sehr wenn man nix dagegen macht. Aber sei nicht dramatisch, mit Baytril gut hinzukriegen.
 
S

snow

Guest
Avinja, nein es geht nicht um normale e-coli, die wären vergleichsweise harmlos.

aus dem Laborbericht:
Die Befunde sprechen für den Tod der Stachelmaus an einer Dünndarmentzündung (Enteritis) durch hämolysierende Escherichia coli- Baktieren.
Diese Baktieren gehören nicht zur physiologischen Darmflora von Nagetieren.
 

Ben

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Zwischenstand:


Aussagen von snow nach Rücksprache mit der behandelnden Tierärztin
snow said:
ie Ta geht davon aus, das wir es uns von Angelus eingeschleppt haben.
Nach der Schilderung, das es öfter bei Angelus aufgetreten war, aber normal dann nie wieder kam, meinte sie, die Tiere waren wohl Träger von den Bakterien und diese sind dann wahrscheinlich durch den heftigen Stress ausgebrochen. (Transport, Vergesellschaftung.)
Es kann jedes Tier betroffen sein, was mit den Stachlern gelebt hat oder in Berührung von unsauberen Händen (auch Inventar, Näpfe, Futter, etc.) des Halters gekommen ist.
Die Bakterien sind nicht wirtspezifisch, bei Hamster tritt diese Krankheit mit der Bezeichnung Wet Tail auf. (Gleicher E-coli dafür verantwortlich.)

- Was tun? Kann man irgendwas tun? Oder einfach den nächsten Ausbruch abwarten?
Behandeln soll man nur bei einem Ausbruch, aus dem Grund, das man sonst den Darm der Tiere völlig kaputt macht und wenn Baytril nicht mehr wirkt, man nur noch auf 1 (!!) AB zurückgreifen kann.
Verbeugend AB geben, hätte eher den gegenteiligen Effekt. (geschwächter Darm = leichterer Ausbruch.)

- Was tun in Sachen Hygiene?
Bactzaol für den Käfig reicht, Hände desinfizieren, kein Inventar tauschen von anderen Tieren, Futterreste wegwerfen.

- Gefährlich für Menschen?
Für einen gesunden Menschen, nein.
Bei kranken Menschen, Alten und Kindern, ist Vorsicht geboten, sie können sich anstecken.
Es ist wohl eher gering, kann aber vorkommen, deshalb kein Risiko eingehen.
Sprich unser Nachbar sollte nicht ins Tierzimmer.

Könnt Ihr den TA mal fragen, ob man diese E.coli auch über den Kot oder sonst wie am lebenden Tier nachweisen kann?
Über eine Kotprobe kann man es testen lassen, man braucht aber schon etwas mehr Kot. (als 2-3 Köttel)

Tiere sollten 6 Wochen lange weder aufgenommen, noch abgegeben werden, wenn ein Fall auftritt.
Wie lange es bei den Tieren dauert, bis sie wieder clean sind zu 99 Prozent, habe ich vergessen zu fragen.

Mittlerweile wurden 19 Tote Tiere bei verschiedenen Haltern gezählt, bei einigen ist die Todesursache unklar, allerdings sind alle betroffenen Tiere entweder vom Mäuseasyl übernommen worden oder mit diesen Tieren in Berührung gekommen.

Aufschluss über eine Infektion kann eine Kotprobe geben, bitte mit Euren Tierärzten abklären.
 
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Empfehlung von Inge zur Desinfektion von Gehegen und Einrichtung:

Descosept - gibt´s in der Apotheke. Haut- und schleimhautfreundlich, 1-3 Minuten Einwirkzeit, danach gründlich auslüften. Abwaschen nicht erforderlich. Formaldehydfrei. Desinfiziert äußerst gründlich.

Alternativ: Danclorix.

Chlorallergiker, Achtung: beide enthalten Chlor - vorher Arzt / Apotheker / Hersteller fragen, ob eine Benutzung unbedenklich ist.

Für beide Desinfektionsmittel gilt, wie stets: Gebrauchsanweisung genau beachten, sonst wirkt´s nicht.
 

Avinja

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Laborbericht ergab: kein EHEC in meinem Bestand. Vielleicht doch was anderes? :unsure: Aber wo soll man da anfangen zu suchen? Nagini lebt wohl noch sagt meine Ma, ich werde heute Abend sehen obs besser oder schlechter geworden ist.
 
S

snow

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kann du den Bericht einscannen?

Mir gehen langsam die Ideen aus, hoffentlich ergibt die untersuchte Maus von Angelus was.
 

Avinja

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Hatte den Bericht noch nicht persönlich in Händen und auch keinen Scanner, aber habt ihr ein Fax?
 
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