Insektenzucht - aber welche?

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Hallo Forumsbewohner!

Da ich hier schon länger ein entsetzlich unbenutztes 60er Aquarium herumstehen habe, habe ich beschlossen, es aus seiner trostlosen Untätigkeit zu erlösen und neu zu besiedeln. Natürlich nicht mit Farbmäusen. Aber schon mit etwas, von dem die Mäuse auch etwas haben. Etwas, das sie fressen können.

Kurz, ich möchte Insekten darin halten. Und zwar solche, die…
… den Mäusen als Proteinquelle dienen können,
… sich im Aquarium auch bitteschön kräftig vermehren,
… nicht ernstlich versuchen, auszubrechen,
… keine komplizierten Haltungsbedingungen erfordern,
… sich möglichst noch nützlich machen, indem sie ein paar Küchenabfälle vertilgen,
… vielleicht sogar optisch noch ein bißchen was hermachen, wenn sie schon im Aqua sitzen.

Das sind also die Rahmenbedingungen. Die Frage ist nun: auf welche Insekten treffen sie zu?


Ausgeschlossen sind bereits:

  • Mehlwürmer: Kommen zwar gut an, müffeln aber ziemlich. Außerdem hatte ich schon ziemlich lange welche. Würde mich lieber an was Neues wagen. Der optische Faktor ist auch nicht der Renner.
  • Heimchen: Hatte ich auch eine Weile, Zucht lief toll, auch interessant zu beobachten, aber die sind wahre Ausbruchskünstler. Kaum zu fangen. Zu hektisch, und wenn sie erstmal in die Wohnung entkommen sind, eine Landplage.

Erste Idee waren:

  • Argentinische Waldschaben: Hab ich einige Beschreibungen gefunden, klingen ganz gut, benötigen aber deutlich mehr als Zimmertemperatur (und ich mag nicht extra Heizequipment kaufen müssen). Und sie brauchen mehrere Monate bis zur Geschlechtsreife.

Habt ihr Vorschläge? Ideen? Eigene Erfahrungen?
 
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emka

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Heuschrecken.
Ich habe sie nicht gezüchtet, weil es etwas schwierig ist mit den Temperaturen, habe aber ganz kleine gekauft und sie dann großgezogen. Ich weiß aber nicht, ob die ganz großen auch von Mäusen gefressen werden. Ich habe meinen Mäusen solche Insekten auch noch nie gegeben, nur meine Frösche kriegen das. Fluchtgefahr ist aber immer da. Nur Heuschrecken lassen sich besser einfangen, als Heimchen oder Grillen.
Ich kann dir auch das Buch "Futtertierzucht" von Friederich/Volland empfehlen.
 
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Hm... Heuschrecken haben halt den Nachteil, dass sie springen und fliegen. Da sind Ausbrüche langfristig vorprogrammiert. Und wenn ich mich nicht irre, fressen sie auch ihre frisch geschlüpften Nachkommen... mit einem einzigen Aqua käme ich also da nicht hin.

Ich bräuchte was, das mir nicht gleich entgegen hüpft / krabbelt / fliegt, sobald ich den Deckel anhebe, und das sich auch möglichst nicht über die eigene Brut hermacht.
 

BlackBagsi

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Vielleicht Stabheuschrecken. Ich weiß aber nicht ob die die Mäuse fressen (dürfen). Find sie sehr hübsch, sind auch einfach zu halten und vermehren sich sehr gut. (Jedes Tier legt jeden tag ein Ei, das nach nem 3/4 Jahr schlüpft. Die Stabheuschrecken werden auch ca. ein 3/4 Jahr). Sie bewegen sich halt nicht großartig.
 
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emka

Guest
Regenwürmer?
Aqua mit Erde füllen, Küchenabfälle rauf (kleine Kompostanlage), Zuchtansatz entweder bestellen, selber sammeln oder im Angelladen fragen.
Aber ist halt eine Idee, hab keine Ahnung davon.
 

Ben

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Fauchschaben oder sowas vielleicht?! (hätte ich gerne, aber die Regierung hier hat was dagegen...:D)
 
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Hm... mal aufdröseln...

Stabheuschrecken: Hab ich mich auch mal dran versucht, aber das hatte damals nicht funktioniert. Die haben alle ihre Beine abgeworfen und wollten partout nichts fressen. Ich fürchte, das ist schon zu kompliziert... *heilig*

Regenwürmer: Da sieht man aber nix von... *ätsch* Und einen solchen Ansatz muss man sicher auch feucht halten, ohne dass er schimmelt, und vor allem ohne dass die Regenwürmer dabei ertrinken... Ich kann schon keine Topfpflanzen längerfristig am Leben erhalten, da hätte eine Regenwurmzucht wohl schlechte Karten. :cry:

Fauchschaben: Hm... joa, wäre eine Überlegung wert. Zwei Probleme sähe ich da allerdings. Die Männchen scheinen ziemlich territorial und etwas aggressiv gegeneinander zu sein - das wäre einer Futtertierzucht etwas hinderlich. Und die Jungtiere sind offenbar Kletterkünstler und quetschen sich fast überall durch - also wieder Ausbruchgefahr. Aber Schaben an sich werden mir immer sympathischer... :)


Wir haben doch hier ein paar Insektenhalter - Angelus & Co, gebt mal euren Senf noch dazu!


Edit: :D
 
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ajott

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tja, ich denke irgendwo wirst du Kompromisse eingehen müssen ;)
Wir hatten mal ne Zucht von Totenkopfschaben, die waren eigentlich ganz nett. Mit Klettern ist da nicht viel wenn die Wände glatt sind, die kamen untereinander auch ganz gut klar. Aber sie mögen es halt bisschen wärmer...haben bei Uns im Heizungsraum gestanden.
Dann hatten wir ne Zucht von Wüstenheuschrecken. Brauchte ne Weile bis es anlief, aber dann liefs auch richtig rund. Die mögens aber auch schön warm und feucht.. größe sähe ich da jetzt nicht als Problem...man muss sie ja nicht erst verfüttern wenn sie ausgewachsen sind.
Die obligatorischen Mehlwürmer hatten wir auch..

lieben Gruß
aj
 
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Heuschreckenzucht finde ich irgendwie furchtbar kompliziert. Fauchschaben sind toll - aber sehr territorial und groooß. Ich halte meine mittlerweile auf 80x40x70 LBH und da sind sie wesentlich aktiver als vorher im 50er Würfel, gerade die Höhe wird auch gerne genutzt. Revierkämpfe gibt es zwar, aber die Männchen können sich ganz gut aus dem Weg gehen. Trotzdem muß ich demnächst mal Männchen rausnehmen, ich glaube, mehr als fünf oder so geht auch bei der Größe nicht ohne ständiges Gerangel. Außerdem sind die Tiere in allen Größen Scheibenläufer, was ich gerade im Aqua (trotz Deckel) nicht so prickelnd finde und die Jungen sind echt winzig. Im Terrarium ist das nicht so das Problem, aber bei einem Aquariendeckel hätte ich irgendwie Bedenken. Ich weiß auch nicht, ob eine Vaselinebarriere die aufhält.

Ich bin für Futtertiere ein sehr großer Fan der Waldschabe. Mit einer Heizmatte sind die absolut glücklich (15 Euro oder so), Glühbirne geht aber auch - oder anderes warmes Terrarium unten drunter. Okay, sie brauchen recht lange, bis sie geschlechtsreif sind, aber wenn du fünf, sechs Monate warstest, bevor Du anfängst, aus der Zucht zu verfüttern, dann ist das auch kein Problem mehr. Ich hatte meinen Zuchtansatz mit der lächrlichen Menge von acht Weibchen und drei Männchen gestarten und das läuft jetzt seit Jahren sehr gut. Abnehmer sind Bartagame, diverse Mäuse, Raubwanzen und bis vor kurzem noch Frösche.

Da ich die Tiere auf Kokosfasersubstrat halten (nicht allzu feucht) und sie ihre Eier ja nicht ablegen, vergesellschafte ich mit Mehl- und Buffalowürmern. Das hat den Effekt, daß Buckelfliegeneier gefressen werden, die ansonsten gerne mal in Schabenzuchten parasitieren, und daß das Substrat weit weniger häufig ausgetauscht werden muß. Vrmehren tun sich beide Arten sehr gut. Ich hatte auch schon mit Rosenkäfern vergesellschaftet, was auch gut funktionierte.

Die Männchen sind zwar träge, aber ziemlich geschickte Flieger. Bei mir sind die durch diese Futterlöcher in einem normalen Auqariendeckel geflogen *Vogelzeig* Die kommen die aber nicht entgegen, wenn Du den Deckeln anhebst. Scheibenlaufen ist nicht und vermehren tun sie sich auch nicht in der Wohnung. Mir sind mal eine doch größere Anzahl Schaben ausgekommen (Scheibe war über Nacht offen, weil Schrubberstiel drin eingeklemmt *schäm* ) und ich habe sie zwar noch Monate später gefunden, aber vermehrt haben sie sich nie.
Einziger Nachteil: Schabenkot kann zu allergischen Reaktionen führen, so wie Ausschlag oder sogar Atemnot.
Meine Stimme also für Blaptica dubia :D
 
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Ok... Danke, Jedediah! Besonders auch für die Allergiewarnung... ;)

Damit werden´s wohl tatsächlich Waldschaben werden. Offenbar ist eine etwas geringere Temperatur auch kein Problem - dann vermehren sie sich zwar langsamer, aber solange sich das Habitat in einem Bereich zwischen 18-30°C bewegt, kommen sie offenbar gut zurecht.

Ob ich eine Vergesellschaftung mit anderen Insekten wage, weiß ich noch nicht. Aber ich werde das Aqua wohl auf jeden Fall nicht nur zweckmäßig, sondern auch optisch einigermaßen ansprechend einrichten. Die Luftfeuchtigkeit werd ich lieber etwas geringer halten, dafür vielleicht etwas Wassergel anbieten, zusätzlich zum Feuchtfutter.

Juhu - endlich wieder kleine Krabbelviecher!
 
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Laut Insektenforum gibs gerade bei dem Stabschrecken wohl Arten, die unheimlich leicht nachzuzüchten sind, vielleicht haste ja ne etwas anspruchsvollere Art abbekommen :unsure:

Ich würde mich wahrscheinlich für die Stabis entscheiden :D *heilig*
 
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Bräuchte man für Stabschrecken nicht ein Terrarium? Die Schrecken meines unrühmlich eingegangenen Haltungsversuches hingen immer irgendwo ziemlich weit oben an den Ästen. Zumindest, solange sie noch Beine hatten. Fürchte, da wäre mein Aqua nicht so wirklich geeignet. Außer, jemand möchte mir eben noch kurz ein Terra schenken? :D
 
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Ich hatte für meine Eurycantha calcarata ein Aquarium umgebaut: Holzrahmen, mit Stoffgaze bespannt, Scharniere ans Glas geklebt und ein Stück Plexiglas als Einstreuverblendung. Dann noch aufrecht hingestellt (auf die schmale Seite) und fertig war das Schreckarium. Bei Arten, die keine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, klappt das gut. Das sind dann aber meistens nicht die, die sich vermehren wie nix gutes. Die Eurycanthas waren nicht schlecht, aber als regelmäßige Mausefutterquelle nicht geeignet.
 

Ben

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AW: Familienzuwachs

Wo würde man denn (@snow: rein hypothetisch *heilig*) einen Zuchtansatz für die Waldschaben herbekommen?
 
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piretj

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Für alle, die überlegen, sich ne Schabenzucht anzuschaffen:
Hier gibt´s die verschiedensten Schabenarten zu bestellen.
 
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aber ist es nicht verwerflich, solche fiesen Schabenzüchter zu unterstützen? es gibt bestimmt viele arme Notschaben, die ein liebevolles Zuhause suchen :D
*rennweg*
 

piretj

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aber ist es nicht verwerflich, solche fiesen Schabenzüchter zu unterstützen? es gibt bestimmt viele arme Notschaben, die ein liebevolles Zuhause suchen :D
*rennweg*

*schreiweg**schreiweg**schreiweg*
 

Ben

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Vielleicht könnten Schattenschwinge und ich ne Sammelbestellung zusammen machen. :) Ist ja nicht weit.
 
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