Kahle Stellen im Fell

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Hallo, Ihr lieben Farbmaus-Erfahrenen,

ich melde mich schon wieder mit einem Hilferuf zu Wort, denn ich habe einen neue Problemfall - diesmal bei meinen Mäuse-Damen - und bevor ich mit ihr zum TA gehe, wollte ich gern Euch einmal um Eure Meinungen befragen. Mein Mäuse-Mädchen ist jetzt etwas über ein Jahr alt, ist bei uns geboren und lebt seitdem in VG mit ihren Schwestern bei uns. Leider ist sie etwas übergewichtig, dabei jedoch sehr beweglich, lebhaft, aktiv und neugierig. Daran hat sich bis jetzt auch nichts geändert; seit einigen Tagen jedoch weist sie ganz plötzlich in ihrem Fell mehrere fast kahle Stellen auf! Die Stellen sind beinahe kreisrund, haben einen Durchmesser von ca. 0,7 cm, und die Haut dort sieht vollkommen unauffällig aus -weder gerötet noch schuppig oder verschorft. Verstärktes Jucken oder Kratzen ist mir noch nicht aufgefallen, aber da das Mäuschen recht scheu ist, sieht man sie auch nicht so oft wie einige andere. Natürlich könnte es sich um einen Milben-Befall handeln, und dafür habe ich bisher immer Ivomec angewendet (wenn auch teilweise nur mit mäßigem Erfolg). Ich habe aber nach einer Ivo-Behandlung bei einer meiner Mäuse schon mal neurologische Auffälligkeiten beobachtet (wie Gleichgewichts-Probleme, Torkeln, langsamer Gang, stupides Umherlaufen). Die Maus, die außer des Milben-Befalls vor der Behandlung kerngesund schien, war dann mehrere Wochen krank mit wechselnden Symptomen und musste trotz eingehender TA-Behandlung letztlich doch eingeschläfert werden. Ich habe dies alles erst gar nicht mit der Ivomec-Behandlung in Verbindung gerracht, zumal die Maus zuvor schon mehrmals damit behandelt worden war, ohne Probleme entwickelt zu haben. Nun habe ich von einem Bekannten erfahren, dass auch er nach Ivomec bei einer seiner Mäuse ähnliche Symptome beobachtet habe, die jedoch nach der Behandlung wieder verschwunden seien!! Das hat mich natürlich stutzig gemacht; daher jetzt meine Fragen:

- Würdet Ihr bei meinem Fall auf Milben behandeln - und wenn ja, ist Ivomec tatsächlich das Mittel der Wahl? (Es wird ja auf das Fell aufgetragen, und man weiß ja nie, ob die befallene Maus - oder auch die anderen Mäuse - vielleicht etwas von dem Mittel durch Aufschlecken aufnehmen bzw. wieviel davon...) Gibt es andere Mittel, die vielleicht besser verträglich sind - und wie sind sie anzuwenden?? Ist es nicht vielleicht auch möglich, dass solche "Flecken im Fell" auch durch übermäßiges eigenes oder gegenseitiges Putzen und "Groomen" entstehen? Dann könnte man ja aber eigentlich kaum etwas dagegen tun, oder doch??? Oder kennt Ihr noch andere mögliche Ursachen für solche kahlen Stellen im Fell??

- Habt Ihr bei der Anwendung von Ivomec schon einmal solche neurologischen Symtome bei Euren Mäusen gesehen - oder davon gehört?

- Ist es ausreichend, nur die tatsächlich sichtbar betroffene Maus zu behandeln - oder muss auf jeden Fall das gesamte Rudel, in dem sie lebt, mitbehandelt werden, auch wenn bei den anderen Tieren gar keine Symptome erkennbar sind??

- Wie oft und in welchen Abständen muss Ivomec aufgetragen werden, um etwaige Milben hinreichend zu bekämpfen?? Wie lange würde es dann dauern, bis das Fell an den kahlen Stellen wieder nachgewachsen ist??
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen wieder mit mir teilen würdet, und bedanke mich im Voraus bei allen, die dies tun und mir damit so sehr weiterhelfen. Es grüßt Euch ganz herzlich

MiLaLi15
 
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Hallo!

So gut kenne ich mich mit diesen Dingen auch nicht aus, aber ich schreib einfach mal, was mir so einfällt. (Falls ich was falsches erzähle, bitte korrigieren.)

Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, zB Milben oder Pilzbefall. Oder die Maus wurde von einer anderen rasiert. An welchen Stellen sind denn die kahlen Stellen? Es gibt einige fürs Rasieren typische Stellen, der Nacken zB.

Hier mal Links zum Wiki, da steht auch was zur Behandlung, bzw. verschiedenen Medikamenten:
farbmaus:milben [Mausebande Wiki]
farbmaus:pilze [Mausebande Wiki]
farbmaus:rasieren [Mausebande Wiki]

Ich finde, einen Milbenbefall erkennt man ganz gut. Zum Beispiel daran, dass die Mäuse so rumhüpfen ("popcornen") und sich dann direkt kratzen. Der TA sollte schauen, um welche Milbenart es sich handelt und davon dann das Mittel der Wahl abhängig machen.
Bei vielen Milben "reicht" Stronghold, welches aber -glaube ich- keine Grabmilben mitnimmt. Da würde man dann Ivomec nehmen.

Mir sind leider auch schon zwei Mäuschen nach einer Behandlung mit Ivomec verstorben. Sie hatten auch neurologische Ausfälle. Der TA sagte damals, das hat irgendwas mit der Blut-Hirn-Schranke zu tun, die wohl bei manchen Tieren irgendwie nicht so richtig funktioniert. Das kann ich nicht genau erklären, vllt weiß noch jemand was dazu.

Also, erstmal rausfinden, was die Maus überhaupt hat, wovon sie befallen ist. Gegen Rasieren kannst du nichts machen. Siehst du denn, wenn die Maus von einer anderen geputzt wird?
Wenn es ein Milbenbefall ist, dann müssen die anderen Tiere der Truppe immer mit behandelt werden. Auch wenn sie keine Symptome zeigen. Und natürlich das Gehege gründlich reinigen.

Ivomec muss 3x im Abstand von 7 bis 10 Tagen angewendet werden, soweit ich weiß.

Wie schnell Mausefell nachwächst, weiß ich leider nicht. Könnte schon ein paar Wochen dauern.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo MiLaLi,
erst mal - bitte nicht behandeln ohne Diagnose. Diese ganzen Antiparasitenmittel sind sehr wirksam, also sind sie nicht harmlos. Deshalb sollte man sie nur anwenden, wenn es wirklich notwendig und sinnvoll ist. Es gibt mehrere, unterschiedliche Präparate.

Wenn Du magst, kannst Du ein Foto einstellen. Rasierte Mäuse haben tatsächlich oft ganz scharf begrenzte kahle Stellen im Fell - wie abrasiert, daher der Name. :D Meine sehen fast wie Skins aus.

Ein Milbenbefall äußert sich meist durch verstärktes Kratzen, aber nicht immer und häufig ist dann auch nicht nur eine Maus betroffen, aber nicht immer. Das Beste ist, mit den Mäusen bei einem guten TA vorbei zu schauen, der soll sich das Fell mal genau ansehen und ev. einen Tesafilmabstrich machen und unter dem Mikroskop begutachten. Auch Pilze und eine Vielzahl von anderen Störungen können Fellausfall verursachen (wie Moonrain so schön verlinkt hat).

Die Blut-Hirnschranke ist im Grunde genommen eine Besonderheit der kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) im Gehirn. Sie haben keine Poren, wie die anderen Kapillaren - sind also mehr "dicht" und lassen weniger Stoffe durch. Verstärkt wird das Ganze durch besondere Zellen, die Astrozyten, die diese Kapillaren mit ihren "füßchenartigen" Zellausläufern noch zusätzlich abdichten. Daher treten bestimmte Stoffe und Medikamente nicht ins Gehirngewebe über und können dort weder Schaden noch Nutzen anrichten. Wenn die Blut-Hirnschranke, also die Hirnkapillaren, nicht "dicht" ist, dann dringen diese Stoffe ins Gehirngewebe ein und können zu neurologischen Störungen führen.
Viele Grüße =)
Fufu
 

stefanie

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die anderen unterstreiche ich mal - und füge noch an:
Auch ich dachte & denke an Rasieren/ Zwangsputzen.
Kommt bei Zweiern auch häufiger vor als in größeren Gruppen.

Ivomec: muss ich meinen TA quasi mit der Pistole zwingen (gegen Räude), der findet es zu geährlich und zuviel Nebenwirkungen für Mäus.
Mein Mittel der Wahl ist Stronghold (blau oder rosa, gleiche Konzentration, nur verschiedene Menge in der Tube. nicht lila, nicht rot! Höhere Konzentration)

ABer hier würde ich das auch nicht auf Verdacht drauftun.
 
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Hallo an alle,

vielen Dank für Eure Anregungen und auch für die Links - es war das erste Mal für mich, dass ich etwas vom "Rasieren" unter Mäusen gesehen und gelesen habe! Ganz so eindeutig ausrasiert wie auf den Fotos sieht meine Mäuse-Dame nicht aus; die Stellen sind auch kleiner, relativ rund und um sie herum wirkt das Fell etwas "schütter" und dünner. Meine TA hat von den Stellen einen Tesa-Abstrich genommen und keinerlei Milben festgestellt (und daher auch keine Ivomec-Behandlung eingeleitet), daher vermutet auch sie ein "Rasur-Problem", wenn es auch nicht ganz so typisch danach aussieht. Sie will aber in ein paar Tagen nochmal einen Abstrich machen, zumal es leider nicht gerade besser geworden ist, eher leicht im Gegenteil...Es war sehr interessant für mich zu lesen, dass auch einigen von Euch neurologische Probleme nach Ivomec aufgefallen sind - vielen Dank, Fufu, für die gute Erklärung!! Meine TA meint, nur bei falscher Dosierung könnten solche Probleme auftreten, aber ich sehe das etwas anders..Meinem Mäuse-Mädchen geht es bis jetzt - eben bis auf die kahlen Stellen - scheinbar recht gut; es verhält sich eigentlich wie immer und putzt oder kratzt sich auch nicht auffällig...Ich halte Euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht. Liebe Grüße von MiLaLi15
 

Estrella

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Wurde auch auf Pilzerkrankung untersucht? Das kann auch zu kreisrundem Hausausfall führen und geht nicht zwingend mit Juckreiz und Hautveränderung einher.

Ivomec hat meine TA für die Mäuse immer verdünnt, weil sie die Handelskonzentration als zu risikoreich empfand. Ich hab es als Standardmittel (auch prophylaktisch bei Neuankömmlingen) benutz und hatte nie Probleme damit.
 
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