Betzi
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Was der aufmerksame Halter schon lange wusste, Meerschweinchen sind extrem kurzsichtig. Riechen können sie sehr gut, wenn auf dem Tisch vor dem Käfig unsichtbar, aber riechbar, beispielsweise ein Salatkopf liegt, dann steht die Bande ziemlich schnell gesammelt davor.
Hören können sie auch sehr gut, wenn man auch noch so leise versucht die Kühlschranktür zu öffnen oder sich morgens noch mal umdrehen will im knarrenden Bett, sie kriegen das immer mit...
Aber mit dem Sehen hapert es eindeutig: entweder finden sie den Löwenzahn und andere Leckereien nicht, der genau vor ihnen liegt oder aber sie erschrecken sich bei jedem Windhauch oder jedem Geräusch, weil sie nicht erkennen können, ob das nur der doofe Futtersklave oder doch eine „Gefahr“ ist. Man muss sich ja auch üblicherweise mit einem Erkennungslaut dem Käfig nähern, damit man als Futtersklave erkannt wird, optisch erkennen sie einen nicht.
Jedenfalls haben nun auch die Wissenschaftler der Universität in Melbourne dieses Phänomen der Kurzsichtkeit bei Hausmeerschweinchen entdeckt und sich sogleich auch damit beschäftigt und natürlich versucht Abhilfe zu schaffen. Zuerst entwickelten die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe um Prof Dr. Sand die nahe liegendeste Lösung, eine Meerschweinchenbrille „cavy glasses“, aber das eine was die Wissenschaft möchten, das andere, was das Meerschweinchen davon hält.
Die Brille blieb komischerweise nie lange auf der Nase, sondern die Versuchsmeerschweinchen versteckten sie in der Streu oder nagten sie gar an, was wiederum dem Verdauungssystem nicht zu Gute kam. Den positiven Effekt und warum man sie die Brille auf behalten sollten, sahen die Tiere nicht ein. Alle Versuche sie dauerhaft zu befestigen, scheiterte an den fleißigen Nagern.
Als nächstes versuchten die Wissenschaftler es dann mit Kontaktlinsen „cavy lenses“. Das ging ganz gut, die Meerschweinchen hatten plötzlich den Durchblick, aber das Raus- und Reinnehmen erwies sich als unpraktisch und schwierig und die Meerschweinchen sahen auch wieder nicht ein, dass schwein mit den Linsen auf dem Auge nicht zwischendurch schlafen durfte. Sobald nämlich die Schweinchen schliefen, verrutschten die Linsen.
Schließlich fand man dann doch eine Lösung, mit der alle zufrieden waren. Die Wissenschaftler entwickelten Augentropfen „Cavy clear eyes“, die zweimal am Tag in das Auge gegeben werden. Diese Tropfen bilden einen Film auf dem Auge und das Tier kann dann besser sehen.
Der positive Effekt setzte auch sofort ein: Die Versuchsmeerschweinchen hatten sofort den Durchblick und waren sehr viel relaxter bei Geräuschen und Bewegungen in der Umgebung, wenn man es denn so nennen kann: Bei jeder noch so kleine Bewegung im Umkreis von 50 m fing Schweinchen sofort an nach Futter zu quieken. Schön, wenn schwein sich nicht mehr nur auf Geräusche und Geruch verlassen muss, um ans Futter zu kommen.
Quelle: Freiberg, J., Sand, U., Imgreen, S., Sommer, C. (2005). Therapy potentials of myopia in housing guinea pigs (Cavia aperea f. porcellus). Journal of Animal Health and Therapy 154: 119-132
Hören können sie auch sehr gut, wenn man auch noch so leise versucht die Kühlschranktür zu öffnen oder sich morgens noch mal umdrehen will im knarrenden Bett, sie kriegen das immer mit...
Aber mit dem Sehen hapert es eindeutig: entweder finden sie den Löwenzahn und andere Leckereien nicht, der genau vor ihnen liegt oder aber sie erschrecken sich bei jedem Windhauch oder jedem Geräusch, weil sie nicht erkennen können, ob das nur der doofe Futtersklave oder doch eine „Gefahr“ ist. Man muss sich ja auch üblicherweise mit einem Erkennungslaut dem Käfig nähern, damit man als Futtersklave erkannt wird, optisch erkennen sie einen nicht.
Jedenfalls haben nun auch die Wissenschaftler der Universität in Melbourne dieses Phänomen der Kurzsichtkeit bei Hausmeerschweinchen entdeckt und sich sogleich auch damit beschäftigt und natürlich versucht Abhilfe zu schaffen. Zuerst entwickelten die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe um Prof Dr. Sand die nahe liegendeste Lösung, eine Meerschweinchenbrille „cavy glasses“, aber das eine was die Wissenschaft möchten, das andere, was das Meerschweinchen davon hält.
Die Brille blieb komischerweise nie lange auf der Nase, sondern die Versuchsmeerschweinchen versteckten sie in der Streu oder nagten sie gar an, was wiederum dem Verdauungssystem nicht zu Gute kam. Den positiven Effekt und warum man sie die Brille auf behalten sollten, sahen die Tiere nicht ein. Alle Versuche sie dauerhaft zu befestigen, scheiterte an den fleißigen Nagern.
Als nächstes versuchten die Wissenschaftler es dann mit Kontaktlinsen „cavy lenses“. Das ging ganz gut, die Meerschweinchen hatten plötzlich den Durchblick, aber das Raus- und Reinnehmen erwies sich als unpraktisch und schwierig und die Meerschweinchen sahen auch wieder nicht ein, dass schwein mit den Linsen auf dem Auge nicht zwischendurch schlafen durfte. Sobald nämlich die Schweinchen schliefen, verrutschten die Linsen.
Schließlich fand man dann doch eine Lösung, mit der alle zufrieden waren. Die Wissenschaftler entwickelten Augentropfen „Cavy clear eyes“, die zweimal am Tag in das Auge gegeben werden. Diese Tropfen bilden einen Film auf dem Auge und das Tier kann dann besser sehen.
Der positive Effekt setzte auch sofort ein: Die Versuchsmeerschweinchen hatten sofort den Durchblick und waren sehr viel relaxter bei Geräuschen und Bewegungen in der Umgebung, wenn man es denn so nennen kann: Bei jeder noch so kleine Bewegung im Umkreis von 50 m fing Schweinchen sofort an nach Futter zu quieken. Schön, wenn schwein sich nicht mehr nur auf Geräusche und Geruch verlassen muss, um ans Futter zu kommen.
Quelle: Freiberg, J., Sand, U., Imgreen, S., Sommer, C. (2005). Therapy potentials of myopia in housing guinea pigs (Cavia aperea f. porcellus). Journal of Animal Health and Therapy 154: 119-132
