Lähmungserscheinungen...

nonin

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Keks ist mittlerweile über 4 Jahre alt und lebt seit einem halben Jahr bei mir.

Mir ist schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass er die Hinterbeine, besonders das linke, nicht so schnell und geschmeidig bewegt wie die Vorderbeine.
Die TA und ich vermuteten bisher, dass er evtl. Arthrose hat oder vielleicht auch irgendwann bei einem Vorbesitzer blöd gefallen ist und seitdem einen Gelenkschaden hat. Aber das hat ihn bisher kaum behindert, er ist manchmal etwas ungeschickt beim Klettern insgesamt nicht der Schnellste.

Vor einigen Monaten habe ich dann gesehen, dass sich auch ein Tumor an der Duftdrüse entwickelt. Glücklicherweise wuchs er bisher langsam, vermutlich ist das bei Tieren ähnlich wie bei Menschen, die Zellteilung geschieht im Alter langsamer.

Seit einer Woche beobachte ich aber eine Veränderung, die Stelle fängt an, sich zu verfärben und ich fürchte, dass sie bald aufgeht.
Parallel dazu hat Keks seit ein paar Tagen mehr Probleme mit den Hinterbeinen, manchmal schleift er besonders den linken Fuß regelrecht hinterher und fällt auch zwischendurch immer mal wieder um.
Mittlerweile vermute ich also eher, dass der Tumor auf das Beingelenk drückt oder sich dort eine Metastase gebildet hat.

Den Stall habe ich daraufhin umgestaltet, die oberste Etage gesperrt, damit er nicht runterfallen kann, das Laufrad in die Buddeletage gestellt und den Weg auf die erste Etage bequemer gemacht. So kommt er jetzt ganz gut zurecht, benutzt sogar noch das Laufrad und frisst nach wie vor gut.

Vorgestern habe ich mir Metacam besorgt und gebe ihm in Absprache mit der TA jetzt täglich einen Tropfen. Für nächsten Montag hatte ich sowieso schon vor zwei Wochen einen Termin zur Kontrolle gemacht, da sehen wir dann weiter.

Natürlich frage ich mich, wie lange dieser Zustand für Keks noch Lebensqualität hat und ob der Termin am Montag vielleicht auch der letzte sein "sollte"... :cry:
Ich habe schon den Eindruck, dass ihm das alles langsam zu schaffen macht, er schläft noch mehr als sonst und wirkt insgesamt nicht mehr so "unbeschwert".

Aber vielleicht sieht diese körperliche Einschränkung von außen auch schlimmer aus als er das empfindet? Jedenfalls hält ihn das nicht davon ab, immer wieder neue Anläufe zu nehmen, wenn er abrutscht, da entwickelt er immer noch sehr viel Ergeiz. Aber es sieht schon fies aus, wie er zeitweise da rumtorkelt und stolpert und sich schleppt. *seufz*

Was denkt ihr denn?
 
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Fufu

mausgrau
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Liebe Noin,
ich kenn mich ja nur mit Farbmäusen aus und weiß auch nicht, wo die Duftdrüse bei Rennmäusen liegt. Vermutlich aber am After?

So, wie Du das beschreibst, vermute ich eine neurologische Ursache für die aufgetretenen Lähmungserscheinungen. Entweder der Tumor drückt auf einen Nerven, vermutlich auf den Ischiasnerv, oder der Nerv könnte durch das Tumorwachstum überdehnt worden sein. Das Umfallen liegt vermutlich daran, daß das eine Beinchen nicht mehr richtig "trägt", also die Beinsäule bei Belastung des Beines nicht mehr stabil gehalten werden kann.
Liebe Grüße *knuddel*
Fufu
 

StevieHall

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weiß auch nicht, wo die Duftdrüse bei Rennmäusen liegt. Vermutlich aber am After?

Die Duftdrüse ist am Bauch, bei hellen Rennern sieht man sie recht gut, wenn sie sich strecken.

Ich finde es eine schwierige Situation, grade für Außenstehende, dir da einen Rat zu geben.

Was hast du denn generell für ein Gefühl?
Kannst du das so betrachten, als wäre das nicht dein Thread sondern z.B. meiner? Also, das es nicht um deine Maus geht sondern um eine fremde?
Ich gebe zu, ich könnte das nicht. Wäre aber sicher das ein oder andere Mal sinnvoll gewesen... Man hat irgendwie als Mensch immer das Gefühl "Es war zu früh, vielleicht wäre es doch besser geworden".

Ich denke, wenn es meine Maus wäre, würde ich mir das noch bis zu dem TA-Termin anschauen und dann mit dem TA besprechen/entscheiden.
Verwöhn ihn noch die Tage und warte ab.
 

nonin

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Ich danke euch! *knuddel* Ja, es ist schwer, die Situation aus der Ferne zu beurteilen - ich finde es ja schon aus der Nähe nicht einfach....

Gestern und heute morgen war Keks promt ganz gut zu Fuß. :D In diesen Momenten bin ich immer ganz glücklich und weiß "es gibt gerade noch nichts zu tun".

Mittlerweile kann ich schon einigermaßen "undramatisch" mit den Sterbeprozessen der Mäuse umgehen, Keks ist ja nicht der erste, den ich verabschieden muss. Aber solche Probleme hatte bisher noch keine Maus, deshalb bin ich etwas überfordert diesmal. Und am leichtesten finde ich es, wenn die Tiere alleine gehen können und nicht ich die Entscheidung des "richtigen Moments" treffen muss.

Glücklicherweise habe ich eine wunderbare TA an meiner Seite und dass Keks jetzt Schmerzmittel bekommt, beruhigt mich auch.
 

nonin

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Keks liebt es gar nicht, wenn ich ihn hochnehme, um seinen Bauch anzuschauen. Ich brauche auch Handschuhe, er zwickt nämlich auch, nicht aggressiv aber schon ein nachdrückliches LASS MICH ... und blutig wirds schon. ;)
Deshalb lasse ich ihn auch weitestgehend zufrieden, aber alle paar Tage will ich auf die Wunde draufschauen. Eben haben wir das gemacht und noch ist die Wunde geschlossen.

Aber er kratzt viel dran rum und ansonsten schläft er fast nur noch - mehrmals täglich macht er eine kleine Runde, knabbert Heu und schaukelt im Laufrad und zum Abendessen ist er immer noch pünktlich wach.

Es fällt mir schwer, ein eindeutiges Gefühl zu bekommen, wie viel Lebensqualität er empfindet. Allzu große Schmerzen scheint er nicht zu haben, dann sitzen Mäuse ja häufig nur noch aufgeplustert rum. Aber viel los ist auch nicht mehr.

Man hat irgendwie als Mensch immer das Gefühl "Es war zu früh, vielleicht wäre es doch besser geworden".
Das wird hier nun definitiv nicht der Fall sein! Aber es ist auch noch so viel Leben in ihm... :cry:
Wenn das Einschläfern bei geschwächten Tieren schnell geht - oft braucht es dann ja nur noch einen SCHUBS - habe ich meist das Gefühl, dass der Zeitpunkt "richtig" war - sofern es diesen überhaupt gibt.
Aber bei Tieren, die ansonsten noch ganz fit sind, macht mir das mehr zu schaffen. Leo beispielsweise hatte einen Tumor im Kopf hinterm Auge und das war offensichtlich auch mit großen Schmerzen verbunden.
Beim Einschläfern musste die TA nochmal nachspritzen, weil sein Organismus ansonsten noch ziemlich stabil war. Er hat das wohl kaum noch mitbekommen, trotzdem hat mich das noch lange beschäftigt. Obwohl ich rückblickend denke, dass es richtig war, das Leiden abzukürzen.

Ist einfach immer wieder nicht leicht, mit diesem Thema umzugehen. Ich werde ihn weiter beobachten und dann am Montag im Gespräch mit der TA entscheiden, ob wir ihn nochmal - und wenn es nur für ein paar Tage sein sollte - wieder mit nach Hause nehmen.

Das isser übrigens, die Fotos sind von Ende Oktober:

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nonin

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Keks ist gestern wieder mit nach Hause gekommen! *freu*
Er hat mir aber auch schon am Wochenende signalisiert, dass er noch lange nicht bereit ist, den Löffel bzw. den Kürbiskern abzugeben. *ätsch*

Die Bewegungsfähigkeit der Hinterläufe wird unter der Metacamgabe besser, daher vermutet die TA auch, dass es sich doch um Arthrose handelt. Sie hat auch den Gegendruck der Beine getestet und Keks längere Zeit in der TB-Box beobachtet, als er versuchte, in eine Kokosnuss einzusteigen.
Lähmungserscheinungen aufgrund eines abgedrückten Nervs wären durchgehend und würden sich nicht verbessern im Lauf des Tages.
Keks bekommt nun morgens und abends jeweils einen Tropfen Metacam.

Die Bauchwunde sieht allerdings nicht gut aus, auch durch das Kratzen hat sich eine Entzündung entwickelt, deshalb machen wir jetzt einen Testlauf mit AB (Baytril):
Ich gebe täglich ein bis zwei Tropfen 5 Tage lang - wenn die Wunde sich positiv entwickelt, Keks weniger daran rummacht und weiterhin guten Appetit hat, wird die Behandlung verlängert. Das werde ich am Freitag telefonisch besprechen.
Einen neuen Kontrolltermin haben wir in zwei Wochen.

Bene Bac bekommt er jetzt auch und homöopathisch behandle ich sowieso schon seit Wochen in Absprache mit der TA (Rhus Tox für die Gelenkbeschwerden, Arnica zur Wundheilung).

Ich bin ganz erleichtert und Keks geht es auch wirklich besser im Moment! =)
 

StevieHall

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Freut mich!

Ich hab hier ein Meerschwein mit Arthrose, manche Tage sind schlimm, andere wieder besser. Wenn sie länger gelegen hat, humpelt sie erstmal rum oder ein paar Mal hatte ich es schon, dass sie gar nicht aufstehen wollte (da ist mir aber mal schön das Herz in die Hose gerutscht). Sie bekommt Rodicare Artrin, scheint zumindest zu schmecken (nimmt es freiwillig im Gehege, ein anderen Meeri, dass das auch bekommt, muss jedes Mal raus und gezwungen werden, das zu nehmen...). Ob das auch hilft, muss der Langzeittest zeigen, oder wir müssen mit was stärkerem ran...
 

nonin

Mäusesenioren-Liebhaberin
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Scheint bei einigen Tierarten vorzukommen. Die TA hat sowohl von ihren Ratten als auch von einer Maus erzählt, die ebenfalls Arthrose hatten und die Hinterläufe zeitweise gar nicht mehr bewegen konnten.
Eine mögliche Medikation wäre nach Aussage der TA noch Cortison, allerdings nur als Option, wenn gar nix anderes mehr geht - die möglichen Nebenwirkungen sind bei diesem Mittel ja nicht ohne.
Und bei Keks wäre es außerdem kontraproduktiv wegen dem Tumor, weil das Zeug wohl auch die Wundheilung stört. Aber im Moment braucht es das auch nicht, mit dem Metacam klappt das gut.

Und weil Keks so verfressen ist, verschwindet auch das AB ruckzuck im Mausebauch - "getarnt als Belag" auf einem Stück Banane. :D

Sie bekommt Rodicare Artrin, scheint zumindest zu schmecken (...)
Das kenne ich nicht, werd mal googlen bei Gelegenheit...
 
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Mousyperson

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Nonin, ich habe gute Erfahrung mit Ballistol Animal Liquidum vet, auch als "Tierpflegeöl" erhältlich. Das kann man gut mit einem Ohrstäbchen auf die Wunde tupfen, es hat bei meiner Maus (FM) bei einer blutigen Kratzwunde im Gesicht ganz schnell Besserung gebracht.

Auszug aus dem Sicherheitsdatenblatt:
Angaben zur Toxikologie
11. Toxikologische Prüfungen
Akute Toxizität: LD 50 bei Ratte/Kaninchen auch bei völliger Magenfüllung nicht feststellbar.
Spezifische Symptome im Tierversuch: keine
Reiz-/Ätzwirkung: Leichte Reizung am Auge.
Sensibilisierung: keine sensibilisierende Wirkung zu erwarten.
Wirkung nach wiederholter oder länger andauernder Exposition (Subakute bis
chronische Toxizität): keine
Krebserzeugende, erbgutverändernde sowie Fortpflanzung gefährdende Wirkung:
Hinweise liegen nicht vor.
Vollständiges Datenblatt SDB Ballistol Animal

Es ist ungiftig, wenn es abgeputzt wird. Es wird auch nicht so heftig "beputzt" wie Salbe.
 

nonin

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Vielen Dank für den Tipp. *knuddel*
Sonst nehme ich bei Wunden, sowohl bei mir als auch bei Tieren, mit Wasser verdünnte Propolis-Tinktur zur Wundversorgung. Die wirkt desinfizierend und sogar antibiotisch, verschließt die Wunde und hilft bei der Heilung.
Leider reagiert Keks auf jegliche Behandlung am Bauch sehr sensibel und leckt und kratzt sofort rum. Außerdem mag er einfach überhaupt nicht, wenn ich ihn hochnehme.

Aber ich habe mir das durchgelesen mit dem Öl. Was mich ein bisschen abschreckt sind die Inhaltsstoffe: Da ist schon ganz schön viel "Kram" drin, auch ätherische Öle und der Geruch wurde bei den Bewertungen auch angesprochen. Außerdem soll man es nicht auf offene Wunden machen.

Aber ich werde die TA auf jeden Fall darauf ansprechen - sie findet Propolis übrigens sehr gut, hat aber auch gesagt, bei Keks Reaktion ist es am besten, gar nichts zu machen.
 
M

Mousyperson

Guest
Bei meiner Maus war es auch eine teilweise offene Wunde zumindest verschorft, manchmal blutig, wenn sie gerade frisch aufgekratzt hatte. Das sah dann immer sehr böse aus. Ich habe das Öl immer dann aufgetragen, wenn gerade Schorf war und nicht frisch gekratzt. Das Öl hat ganz offensichtlich den Kratzdruck gemindert und die Heilung beschleunigt. Bei dem RBB-Thema das letzte Bild ist zu sehen, wie groß die Verletzung war. Auf dem Bild war gerade wieder neue rosige Haut überall,aber noch kein Fell.
Ich verlinke es einfach mal hierher. Du siehst ja selbst, wie groß es ursprünglich aufgekratzt war, wo dann rosige neue Haut kam und wie nah es am Auge war.

37060d1480154210-aera-geht-ende-nebelchen-_dsc_0715.jpg


Der Hauptbestandteil bei dem Ballistol ist medizinisch reines Weißöl, das wird auch in Kosmetik eingesetzt und hat daher hohe Anforderungen an Reinheit und Qualität.

Um die Jahrhundertwende suchte das kaiserliche Heer ein Allroundöl, das nicht nur die Metallteile der Waffen, sondern auch die Holzschäfte und das Lederzeug pflegen und konservieren sollte. Gleichzeitig musste es dem Soldaten als Wundöl für Verletzungen, Risse und Abschürfungen dienen.

Bald wurde es als „Wunderöl“ mit überraschenden Eigenschaften bekannt und
fand im Deutschen Heer von 1905 bis 1945 Verwendung.
(Aus der Ballistol-Geschichte)
Nachlesbar (PDF) hier: Ballistol Story

Ich war auch erst skeptisch, mich haben die Berichte von Hühnerhaltern zu Milben und den typischen Begleiterscheinungen dann auf die Idee gebracht, es auszuprobieren. Gerade weil ich das Gesicht behandeln musste bei meiner Maus. Und wenn 40 Jahre Einsatz beim Menschen als Wundöl beim Heer kein Argument sind, dann weiß ich auch nicht... :unsure:
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nonin,
wie man eine Wunde am besten behandelt, macht häufig leider ein Vorgehen nach Versuch und Irrtum nötig. Ich selbst habe mit dem Ballistol keine guten Erfahrungen gemacht, das kann aber auch an den Wundverhältnissen gelegen haben. Das Ballistol löste regelmäßig verstärktes Lecken an der Wunde aus, was für die Wundheilung kontraproduktiv ist. Leider nagen Mäuse gerne auch an juckenden Wunden herum, das geht manchmal bis zur "Selbstverstümmelung".

Deshalb muß man ausprobieren, welche Wundbehandlung die jeweilige Maus am ehesten toleriert. Generell gilt bei nässenden und infizierten Wunden möglichst keine fettigen oder öligen Grundlagen zu verwenden, sondern eher Gele oder noch besser "Umschläge", was bei der Maus ja nicht umgesetzt werden kann. Gut wirken bei nässenden oder infizierten Wunden Inhaltstoffe der Arnika und Kamille. Beispielsweise 1 ml Arnikatinktur mit 5 ml Wasser mischen (besser sind die 2,5 ml NaCl-Fläschen, die es auch zum Inhalieren in der Apotheke gibt, wegen der Keimarmut), dazu 1,8 ml Kamillosan-Tinktur. Das hält sich prolemlos einige Tage im Kühlschrank. Von dieser Mischung kannst Du mit einem Pinsel die Wunde zwei Mal täglich einpinseln. Arnika und Kamille wirken (leicht) antibiotisch und wundheilungsfördernd, regen wenig zum Lecken an und sind für die Maus bei oraler Aufnahme unbedenklich.
Viele Grüße =)
Fufu
 

nonin

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Danke euch für die Anregungen, Arnikatinktur und Kamillosan werde ich mir merken.

Die Gesichtswunde sieht ganz schön gemein aus, schön, dass hier das Öl anscheinend gut geholfen hat.

Morgen schauen wir Keks Bauch an, wäre natürlich sehr schön, wenn das AB angeschlagen hätte. Seit dem TA-Besuch am Montag habe ich ihn in Ruhe gelassen damit - er war auch sehr misstrauisch und eilte, so schnell es eben ging, in seine Schlafecke, sobald ich ihm zu nahe kam ... da komme ich nämlich nicht ran, ohne das Inventar wegzuräumen. Schlaue Maus! :D

Daher haben vertrauensbildende Maßnahmen momentan Vorrang, wir müssen schließlich wieder zur TA in absehbarer Zeit und die Wunde wird ja auch nicht besser durch mein Draufschauen.
 

nonin

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Nachdem letzten Freitag am 5. Tag der AB-Gabe die Wunde erstmal besser geworden war, sieht sie heute wieder ziemlich schlimm aus. :cry: Die Fläche wird größer, es gibt am Rand zwar verschorfte Stellen, andere Bereiche fangen aber jetzt auch an, entzündet und offen auszusehen.

Ich werde das AB auf jeden Fall noch morgen geben - dann haben wir 10 Tage durchgezogen. Aber ich werde noch mal Rücksprache mit der TA halten, ob ich dann nicht aufhöre. Wenn es nichts mehr bringt, braucht man Keks Organismus auch nicht mehr damit belasten.
Schmerzmittel bekommt er nach wie vor zweimal täglich und noch scheint das zu helfen, er macht jedenfalls nicht den Eindruck, als ob es ihm richtig mies geht.
Er frisst weiterhin gut, die Hinterläufe sind einigermaßen intakt, Laufradlaufen in Minidosen funktioniert auch noch und mit dem nun behindertengerecht eingerichteten Stall schafft er es auch noch auf die erste Etage - die zweite hatte ich aus Sicherheitsgründen schon letzte Woche gesperrt.

Montag haben wir dann einen Termin bei der TA zur weiteren Planung der "palliativen Behandlung".
Keks Lebenserwartung ist also sehr absehbar, da brauche ich mir keine Illusionen machen - und entsprechend wird er momentan nach Strich und Faden verwöhnt... *Käse* *Torte*
 

nonin

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Gestern wurde Keks eingeschläfert. :cry:
Wir waren schon vor über einer Woche, auch wegen dieser Frage, in der Praxis, haben ihn dann aber wieder mit nach Hause genommen. Ich hätte ihm den Stress gerne erspart, brauchte aber diesmal ärztlichen Rat, weil es mir niemals zuvor bei einer Maus so schwergefallen ist, ein Gefühl für den "richtigen" Zeitpunkt zu finden.

Das hing damit zusammen, dass Keks körperlicher Zustand und seine "psychische Verfassung" (ich nenn es jetzt mal so) extrem auseinander lagen.
Die offene Wunde am Bauch wurde immer größer, er fraß immer weniger und schlief umso mehr. Außerdem konnte er das linke Hinterbein am Ende gar nicht mehr benutzen, zog sich also auf den Vorderbeinen durch den Stall und schob mit dem gesunden Hinterbein nach. Deshalb hatte ich alles ebenerdig mit Küchentüchern, Klopapier und ein paar "Möbeln" eingerichtet, Etagen oder andere Erhöhungen schaffte er nicht mehr.
Aber ins Laufrad kämpfte er sich mit vielen mühsamen Anläufen und er hatte eine Technik entwickelt: Damit er nicht nur quasi im Liegen fressen musste, schob er sich an der Stallwand oder irgendeinem "Möbel" hoch und wenn das kaputte Bein dann unter dem Bauch war, konnte er für eine begrenzte Zeit aufrecht sitzen und das Futter wie gewohnt in die Pfoten nehmen.
Er hatte sich also ganz gut mit seiner Situation arrangiert.

Und wenn er wach war, machte er einen ganz zufriedenen Eindruck, lag dösend und sich putzend an der warmen Holzwand (ich hatte von außen eine heiße Wärmflasche hingestellt, die ich im 3-Stunden-Takt erneuert habe) in seinem Klopapierhaufen, hat sich dort Bananenstückchen "anreichen" lassen und reagierte auch weiterhin aufmerksam auf meine Stimme.

Ab Samstag gab es dann allerdings kurze Phasen, in denen er sehr schwer geatmet hat und ich mehrmals dachte, dass es jetzt zuende geht. Und das hat dann den Auschlag gegeben, den Sterbeprozess nun doch abzukürzen.

Heute morgen haben wir ihn auf unserem kleinen "Rennmausfriedhof" bei Lolek, Leo, Ole, Bolek, Maja, Xap, Mogl, Moritz und Max begraben - außerdem liegt dort noch die Katze einer Hausmitbewohnerin. ;)
Und oben drüber tobt das Leben, ich habe dort nämlich meine Winterfutterstelle für die Vögel eingerichtet! *tanzen*
 
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Oh je, das tut mir so Leid für euch beide. :cry: Es ist nie schön, wenn das Tier nur noch leidet. Du hast das Richtige getan *knuddel*
 

trulla

Krabbeltier
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Liebe Ulli,

ich habe lange nicht mehr in den Rennmausbereich geschaut. Und nun lese ich das hier... sehr traurig :cry: Aber Keks hat wirklich ein erstaunliches Alter erreicht und hatte sicher noch eine tolle Zeit bei dir, auch wenn er sich nicht so richtig mit mausiger Gesellschaft anfreunden konnte. *knuddel*

Alles Liebe und Gute - auch noch verspätet zum neuen Jahr! =)
trulla
 

nonin

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Ich danke euch! *knuddel*

...auch wenn er sich nicht so richtig mit mausiger Gesellschaft anfreunden konnte.
Ja, soziale Kompetenz gegenüber anderen Mäusen war nicht seine Stärke. :D

Ich hätte ihm sehr gewünscht, dass er den Abflug alleine hinbekommt... *bat* Das hätte gut zu ihm gepasst.
Als autonomer Kontrollfreak war er nie angetan, wenn er festgehalten wurde, deshalb habe ich in der letzten Zeit auch darauf verzichtet, die Wunde regelmäßig anzuschauen.
Die TA-Besuche hat er glücklicherweise trotzdem ganz gut weggesteckt und auch das Einschläfern am Montag ist recht friedlich verlaufen.
Es war ein guter Zeitpunkt, denke ich, und bin froh, dass er es geschafft hat!
 
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Machs gut kleine Wuchtbrumme Keks :cry:

Ulli, Danke dass du ihn trotz seiner Macken so genommen hast wie er ist und ihn nicht als "asoziale" Maus als Wanderpokal weiter gegeben hast. Er hat es wirklich gut bei dir gehabt *knuddel*
 
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