Seit 2 Wochen voll akzeptierte Spitzmaus Mama!

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Nachdem, meine Kinder auf der Straße ein kleines,damals ca. 8 Tage altes Mäusebaby gefunden haben,das die Augen noch zu hatte und ich ja mich nicht als Mörder bezeichnen lassen wollte,wenn ich es einfach in die Wiese abgesetzt hätte,habe ich mein Glück dank Internet versucht. Nun, *freu*es klappt besser als ich je gedacht hätte. Leider, habe ich zu spät gelesen, das man zu viel Körperkontakt vermeiden soll. Jetzt, habe ich eine total verschmauste Spitzmaus. Nach einigen Gesprächen mit meinem Tierarzt( Wir haben noch einen 11 Jahre alten Kater..Ha ha) hat er gemeint, das aus wildern kaum noch möglich ist und jetzt wo die Maus schon ordentlich gewachsen ist,habe ich leider festgestellt, das er das linke Hinterbein nachzieht,sonst ist es soweit fit. Der Arzt meinte, das die Entscheidung jetzt bei mir liegt. Behalten oder Einschläfern??? Ich will nicht das die Maus leidet! Hier,also meine Frage, was soll ich eurer Meinung nach tun und wenn behalten, dann wie??? Im Moment, wohnt unsere Kleine Maus in einem umgebauten Karton. Auch frisst sie inzwischen Insekten..Nachdem mir die Fliegen in der Wohnung ausgegangen sind und ich jetzt seit einigen Tagen mit meinem Sohn in Wald und Wiese,wie eine Verrückte, Grashüpfer,Kellerasseln,Regenwürmer und Co. gesammelt habe wird's auch Mega anstrengend. Nun:unsure:
 

jaw

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Hallo und willkommen hier im Forum.

Toll, dass du der Maus eine Chance gegeben hast!
Aber mal ganz ehrlich: Dein TA hat von Mäusen nicht allzu viel Ahnung, denn ein verletzter Hinterlauf ist definitiv kein Grund zum Einschläfern.

Das Tier mag durch die Aufzucht derzeit sehr zutraulich sein, aber dieses Zutrauen verliert sich idR. sehr schnell wieder, wenn das Tierchen mal selbstständig geworden ist, und unnötige Interaktionen zwischen Mensch und Maus vermieden werden.
Aber als Wildtier kann es in einer Käfighaltung niemals glücklich werden - dazu ist jeder Käfig, den du ihr bieten kannst, leider einfach viel zu klein.

Heimische Insekten als Nahrung zu suchen ist zwar an sich perfekt, aber natürlich ist es ein sehr großer Aufwand - da würde ich an deiner Stelle Insekten aus der Terraristikhaltung dazu kaufen, oder ggf. sogar eine eigene Futterinsektenzucht in Erwägung ziehen.

Wenn ich das richtig verstanden hab, dann ist das gute Tier jetzt ca. 3.5 Wochen alt? Dann wäre es unter normalen Bedingungen jetzt gerade mal seit ein paar Tagen abgestillt, und lernt dir große, weite Welt jetzt eigentlich erst mal kennen. Eine Auswilderung würde bei einem gesunden, gut vorbereiteten Tier so in 2-3 Wochen angepeilt werden. Bis dahin kann sich da noch so einiges ergeben.
Daher würde ich an deiner Stelle unter Berücksichtigung aller genannten Fakten dennoch nach wie vor mal noch von einer möglichen Auswilderung ausgehen.
 
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Oh wie schön, ich freu mich so schnell Antwort!*freu* Bei so einigem gebe ich dir recht, was du da so geschrieben hast. Nur muss ich wohl so einiges noch ergänzen. Laut meiner Berechnung, muss ich die Woche noch zu füttern und darauf besteht Sie auch. Sie frisst nicht nur Insekten, ist sehr wählerisch und manchmal will sie gar keine. Trinkt fast 3 -4 Spritzen voll(ml) mit Milch. Lässt sich nach wie vor immer noch gerne den Bauch streicheln. Was ich leider zu meinem Schrecken gestern festgestellt habe, ist das Sie blutigen Kot hatte. Die Schuld daran habe leider wohl ich, denn ich habe seit einiger Zeit, zusätzlich zu den Blättern und Streu, Leere Klopapier Rollen mit Wattepads ausgelegt, wo sie am liebsten schläft und meistens auch drinnen ist. Ich habe um Sie nicht zusätzlich stressen zu müssen, die Spritze reingeholten um zu füttern, dabei sind Tropfen auf die Watte und sie hat auch mal dran geknabbert,geleckt. Habe mir jetzt extra Hamsterwatte( aus Hanf) gekauft und alles entfernt. Gott sei dank, frisst und trinkt sie noch und ich hoffe das sich das wieder gibt. Zum Thema verschmust sein... Nun, sie saß auf meiner Brust,ich lag fast,also schräg und sie Putzte ,juckte sich, gähnte mir herzhaft ins Gesicht um anschließend unter meinem Kinn zu schlafen. Sich in meine Hand kuscheln, sich fast seitlich an meinen Finger drängen und mich an stupsen wenn ich aufhöre zu streicheln ist ihre Masche. Wenn sie mich riecht, vorallem Nase an Nase... Dann wird sie ganz ruhig und die Welt ist in Ordnung. Und Nun?
 

jaw

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naja, die 3 1/2 Wochen sind ein Schätzwert, und gelten unter Normalbedingungen - sprich: der Pflege durch die hochqualifizierte Spitzmausmama höchstpersönlich. Dass das unter den gegebenen Umständen nur zum Teil zutrifft ist klar - es ist ja schon ein kleines Wunder, dass das Tier überhaupt so alt werden konnte. Das ist gerade bei Spitzmäusen nicht selbstverständlich.
Wenn das kleine Tier immer noch Milchmahlzeiten ein fordert, sollte es die natürlich bekommen, denn ein Defizit in dieser Wachstumsphase ist später nur schwer oder gar nicht mehr aufzuholen.

Bitte nimm die Wattepads raus (hast du ja schon), denn die können sehr gefährlich werden. Zum Einen kann es zur Abschnürung von Gliedmaßen kommen, und auch zu Verstopfungen und Darmverschlüssen. Blut im Stuhl dürfte IMHO allerdings nicht daher rühren.
Ein unbedenkliches Nistmaterial, das Mäuse idR sehr gerne annehmen, ist aber einfaches, unbedrucktes, unparfümiertes Klopapier. Gib ihr besser das.
Hamsterwatte aus Hanf kenne ich ehrlich gesagt nicht - Hamsterwatte an sich ist eher bedenklich. Aus reinen verdaulichen Naturfasern sollte es aber in Ordnung gehen.

Es hängt davon ab, wie sich das Beinchen weiter entwickelt. Wenn das Bein gut verheilt und keine Schmerzen verursacht, dann lernt Maus selbst mit einem beschädigten Bein gut zurecht zu kommen. Sollte das der Fall sein, dann solltest du das Tier möglichst wenig aus dem Käfig raus holen, und mit zunehmender Selbstständigkeit auch zunehmend sich selbst überlassen - und nur Futter und Wasser bereit stellen. idR. werden die Tiere so sehr schnell wieder scheu, und nur so können sie auch auf ihren zukünftigen Lebensraum bestmöglich vorbereitet werden.
Das natürliche Revier einer Spitzmaus dürfte vermutlich so ca. 500-1000 m² groß sein - deswegen kann dieses Wildtier in einer Käfighaltung niemals glücklich werden.
 
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Will mich auch nicht als Die Mäuse Mama darstellen und natürlich will ich sie nicht behalten, nur weil ich sie lieb gewonnen habe. Lebe am Dorfrand mit Wald und Wiese, habe viele Tiere um mich,interessiere mich für Sie und meine Kinder und ich, akzeptieren und Schätzen alles was eben genauso eine Daseins Berechtigung hat wie wir. Käfighaltung wäre wirklich nur die absolut letzte Option, da einschläfern oh mein Gott, wenns nicht nötig ist,nicht in Frage kommt. Bin einfach, selber nur total fasziniert, das es überhaupt geklappt hat und habe von Anfang an Regeln auf gestellt und für eine Routine, Tagesablauf gesorgt. Zudem, ist natürlich auch sehr anstrengend und die erste Zeit,bin ich alle 2-3 Stunden aufgestanden.. Die Zeit die diese Maus in Anspruch nimmt, freut inzwischen nicht mehr alle, doch für mich ist auch schwer, da ich ungewollt dadurch eine Bindung, Verantwortung habe und das ein oder andere Verhalten ganz gut einschätzen kann. Aber, ich werde es jetzt so versuchen, wie du es geschrieben hast, vor allem, werde ich den Kot im Auge behalten. Ab wann, kann ich Wasser( Wasserspender extra für Mäuse?) rein stellen,hängen? Ab wann soll ich mit der Milch aufhören?
 

jaw

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Wasser würde ich gleich in einer flachen Wasserschale an bieten. Eine Nippeltränke o.Ä. halte ich da nicht für sinnvoll - ich weiß auch nicht, wie gut Spitzmäuse lernen, damit umzugehen. In der Natur läuft es allerdings eher auf Pfützen und Kondenswassertropfen raus, was einer Wasserschale ähnlicher ist.

Milch absetzen ist schwierig zu sagen - normalerweise verlangen sie von sich aus weniger danach. Von der Natur ist es so eingerichtet, dass die Säugedauer etwa der Trächtigkeitsdauer entspricht. Da Mäusemütter sofort nach der Entbindung wieder paarungsbereit sind, beträgt die normale Säugedauer etwa 21 Tage. Aber gib dem Tier ruhig noch 'ne 4. Woche, zumal das Alter zum Fundzeitpunkt ja schlecht zu bestimmen ist.
Dennoch denke ich, das kleine Spitzmaustier wird von sich aus aufhören Milch zu trinken, wenn es wirklich dazu bereit ist.
 
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Ach und weil es mir noch einfällt, sie frisst noch nicht alles lebendig, vor manchem,hat sie Angst. Hört sich blöd an, aber ich habe ihr Grasshüpfer und Co. Angedätscht, fast tot gegeben und auch einige Lebende rein getan, damit sie lernt selber zu jagen. Manches hat sie getötet und einiges krabbelte nach einem Tag immer noch rum. Habe mir in Tierladen, Käferlaven-Würmer gekauft...Diesmal lebende, nachdem ich vorher falsch beraten wurde. Ist das ok?
 

jaw

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die Käferlarven-Würmer sind vermutlich Mehlwürmer, die sind OK. Generell kannst du da mit Futterinsekten eigentlich nichts falsch machen.
Das größte Risiko, das du dabei ein gehst ist, dass du mal ein geflüchtetes Insekt in deiner Wohnung findest. Für eine Epidemie reicht das aber idR. nicht aus.
So lange das Tier noch nicht komplett milchfrei lebt, musst du aber immer damit rechnen, dass Insekten als Nahrungsmittel noch nicht so ganz ernst genommen werden.

Ich hatte bei meinen Mäusen auch schon einen Mehlwurm, der sich zum Käfer verpuppen konnte. Den Käfer hab ich Jörg getauft. Die Mäuse mochten keine Mehlkäfer, nur die Larven. Bei Spitzmäusen könnte es aber sogar sein, dass auch die Käfer gefuttert werden.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nicki,

wie wunderbar, daß die kleine Spitzmaus überlebt hat! Diese Tierkinder, sie wachsen einem ganz schnell ans Herz! *Maus*
Aber die Aufzucht nimmt auch viel Zeit und Kraft in Anspruch.

Hier im Forum wird gerade an einer Seite zur Bestimmung von Wildmäusen gearbeitet. Wenn Du magst, dann kannst Du ja versuchen ein Foto von dem kleinen Mäuslein einzustellen. Vielleicht können wir heraus finden, um was für eine Spitzmaus es sich handelt. Ich war überrascht, wie viele Spitzmausarten es gibt. Auch besiedeln die Spitzmäuse ganz unterschiedliche Lebensräume. Wie sah denn die Umgebung aus, in der Du sie gefunden hast?

Hoffentlich ist das Blut im Kot kein Zeichen für eine Verletzung oder ernsthafte Krankheit. Wie sieht der Kot denn sonst aus? Hast Du vielleicht frische Pflanzen von draußen in den Karton getan? Ich drücke auf jeden Fall alle Daumen für die kleine Maus!
LG Fufu
 
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Hallo Fufu! Ja ich war auch sehr erstaunt, wieviele verschiedene Arten von Spitzmäusen es gibt...und durchaus auch welche die nicht gerade nett anzusehen sind.=) Wusstest du, das die Spitzmaus früher eigentlich Spitzer hieß und 1942 oder 1944 von Adolf Hitler wieder umbenannt wurde auf Spitzmaus? Obwohl Sie ja garnicht zu den Mäusen gehört. Nun, laut meiner Recherche ist unsere Spitzmaus eine Gartenspitzmaus. Ich wohne am Dorfrand umgeben von Wald, Wiesen und vor allem auch Gärten. Meine Kids haben Sie mitten auf der Straße gefunden, Richtung letztes Haus und da hinter sind dann nur Landwirtschaftliche Wege. Bilder habe ich noch nicht so viele,außer die ich hier schon rein gestellt habe. Am meisten, hat mich es fasziniert, das selbst so eine kleine Maus nicht anders tickt als Baby, wie ein Katzen oder Hundebaby,selbst Mensch trinkt,pinkelt,kackt,schmust und schläft die erste Zeit nur. Ja oder das er mich riechen konnte, denn die erste Zeit, wenn meine Kids ihn mal halten,anfassen wollten...ist er gleich wieder auf meine Hand oder Abends,wenn ich mehr Zeit hatte und ihm den Bauch gestreichelt habe,war sie anschließend ganz ruhig,hat sich in meiner Hand geputzt, ein bisschen mit der Nase die Lage gecheckt und als ich dann ganz nah hin bin, hat sie sich wieder ganz ruhig hingelegt,Beine weg gestreckt und sich kraulen,streicheln lassen. *Herz* Das abnabeln ist für mich auch nicht ganz einfach...*seufz* aber ist und bleibt ein Wildtier,dem es in der Natur hoffentlich so lang wie möglich gut geht.*freu*
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Nicki,
ja, was für eine zauberhafte Geschichte von Dir und der kleinen Spitzmaus. Da hast Du Dein Tierchen ja wohl schon selber bestimmt! Gartenspitzmaus ist nach dem Fundort sicher auch sehr wahrscheinlich. Das mit der Namensänderung wußte ich nicht. Aber weißt Du, daß es auch eine Wasserspitzmaus gibt, die tauchen kann! Verrückt nicht? Und daß die Spitzmäuse näher mit den Igeln verwandt sind, als mit den Mäusen?

Alle Babys brauchen Nähe und ganz bestimmt auch die Tierkinder. Ich hatte einmal einen jungen Mauersegler. Die hängen ja normalerweise im Nest fest. Da ich ihn alle zwei Stunden füttern mußte, war ich eine Zeit lang sein "wandelndes Nest". Er hat sich an mir festgekrallt und ich mußte ihn überall hin mitnehmen, sogar in die Vorlesungen. Nachts habe ich ihn in die Gardine gehängt. So ein Glück-Schmerz, als er sich dann aufschwang in die Lüfte, als hätte er niemals etwas anderes getan. Da fliegt dann die Freiheit dahin, die wir so nicht haben und die Sehnsucht fliegt mit.
Liebe Grüße
Fufu
 
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Fufu,über deine Mauersegler Geschichte musste ich aber auch herzhaft lachen. *freu*Mauersegler gehören ja zu Schwalben Art nicht war? Ich dachte eigentlich, wenn man so einen Vogel groß gezogen hat, fliegen sie zwar fort, doch kommen immer wieder!? Das es Wasserspitzmäuse gibt,habe ich gelesen und das Spitzmäuse zu den Verwandten von Igel und Maulwurf gehören auch. Das ich unnötigen Kontakt vermeiden soll,ist schon etwas schade und vor allem, das er eines Tages seine eigene Wege geht,nicht zu wissen wie es ihm geht. Die Vorstellung das er innerhalb einiger Tage Opfer von einem Raubvogel und Co.wird...gefällt mir nicht. *seufz* Doch so ist nun mal der Kreislauf der Natur, fressen und gefressen werden. Meine Kinder haben die Maus übrigens Pupsi getauft. Wobei, wenn sie ein weibliches Tier ist, dann hätte ich sie Illy -die Spitzmaus getauft oder ha ha ..Erwin. Nachdem wir hier noch nicht so lange wohnen, bin ich mal gespannt was ich hier sonst noch so zu Gesicht bekomme. Vorher waren da auch schon so einige Tiere, doch hier sind es wesentlich mehr. Riesen dicke Igel, einen Jungen Fuchs, Mader o. Wiesel die hier um die Wette rennen, Vogel Konzerte vom aller Feinsten, Grünspechte u.s.w.
Liebe Grüße Nicki
 
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Oh man.. 4 mal habe ich jetzt schon versucht jaw zu Antworten. Der Browser schiebt mich nicht automatisch weiter und sonst gehts auch nicht. Komisch! :unsure: *seufz* Einen sooo langen Text geschrieben,Fragen gestellt ... Ok ! Später wieder dann auf ein neues. *motz*
 

Fufu

mausgrau
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Mit dem unnötigen Kontakt bin ich etwas ambivalent. Bei den Mauerseglern (gehören übrigens nicht zu den Schwalben sondern zu den Seglern) ist es recht einfach. Wenn diese schönen Tiere sich einmal in die Luft geschwungen haben, dann bleiben sie für Wochen und Monate dort. Mauersegler bilden "Jugendgangs" und schlafen auch in der Luft. Es besteht keine Gefahr, daß sie zu zutraulich dem Menschen gegenüber werden.

Ich weiß aber, daß es bei anderen Vögeln anders sein soll, z.B. Spatzen und andere Singvögel scheinen das Erkennen von Feinden zu lernen und handaufgezogene Vögel sollen dann z.B. auch vor Katzen keine Angst zeigen.

Aber es ist schwierig. Ich durfte vor zwei Jahren zwei junge Füchse aufziehen. Allerdings habe ich sie im Wald gelassen und dort gefüttert. Die jungen Füchse waren handzahm. Sie fraßen mir aus der Hand und sind auch auf meinen Rücken gesprungen, um mir mit den Zähnen die Haare zu "kämmen". Sie suchten meine Nähe und ich hatte den Eindruck, daß sie sich in meiner Gegenwart lange Zeit sicher fühlten. Natürlich habe ich alles über Füchse gelesen, was mir in die Finger kam und dabei auch ein Buch von einem Biologen, der sich auf Füchse spezialisiert hatte und der darauf hinwies, daß die jungen Füchse Körperkontakt brauchen, solange sie Welpen sind.

Im Internet fand ich einen Bericht über eine Frau, die Fuchswelpen in ihrem Zimmer aufzog und nur das Futter hinein stellte, so daß die Füchse sie so gut wie nie zu Gesicht bekamen. Das hat mir fast weh getan, das zu lesen. Tatsächlich sind "meine" jungen Füchse ab einem bestimmten Alter regelrecht verwildert und wurden immer scheuer. Das liegt aber auch daran, daß Füchse eben ganzjährig gejagt werden und damit recht bald zu spüren bekommen, wie gefährdet ihr junges Leben ist. Selbst junge Füchse dürfen geschossen werden. In Israel, wo die Jagd auf Füchse verboten ist, sind die wilden Füchse inzwischen eine Touristenattraktion, weil sie die Angst vor dem Menschen vollkommen verloren haben.

Leider habe ich wenig Erfahrung in der Aufzucht von Wildmäusen und kann wenig dazu sagen, ob die handaufgezogene Wildmaus die guten Erfahrungen mit dem Menschen wieder "verlernt" und von selbst wieder verwildert. Da haben andere hier mehr Kompetenz. Wobei ich denke, daß alle Säugetiere, solange sie Babys sind, Nähe, Geruch, Berührung und Körperwärme brauchen. Vielleicht kann man dann den Kontakt, je selbständiger sie werden, immer mehr reduzieren? (Wobei das natürlich schwerer ist, als von vornherein den Kontakt zu beschränken). Sicher ist jaw da ein guter Ansprechpartner. Mit dem Browser kann ich gar nichts sagen. Hast Du versucht eine Postnachricht zu schreiben?

Liebe Grüße
Fufu
 

Luzie F.R.

Rötelhabitatpächter
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Du hast wohl nicht zufällig paar Fotos von der Fuchsaufzucht ?


bitte,bitte=)
 

Fufu

mausgrau
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... muß mal im Archiv kramen. Das Problem war, daß ich immer abends hingegangen bin und ich bei Dämmerlicht die herumwuselnden Füchse zu 99% nur unscharf abgebildet bekommen habe. Aber ein paar Bilder sind einigermaßen was geworden. Dauert etwas ...
 

Luzie F.R.

Rötelhabitatpächter
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...nur keine Hektik.
Gehe jetzt erst mal meinen Garten pflegen,Brand-,Wühl- o Erdmäuse füttern,und frei habe ich erst nächsten Samstag wieder.*umkipp*
 

Fufu

mausgrau
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... hier ein paar Bilder. Man muß allerdings dazu sagen, daß es verboten (!) ist Füchse zu füttern. Das kann mit einer Strafe von 5.000 Euro geahndet werden. (Dagegen ist es nicht verboten, Füchse zu erschießen, mit Jagdschein).

Da waren die Füchse schon etwas älter. Anfangs habe ich mich nicht getraut, sie zu fotografieren, weil ich befürchtet habe, das würde sie verjagen. Sie haben aber schon feste Nahrung gefressen, als ich sie entdeckte. Am meisten haben sie Datteln geliebt.

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Es war das Schönste, was ich mit Tieren jemals erlebt habe. Das Schwerste daran ist, daß ich niemals wissen werde, was aus ihnen geworden ist.
 

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Fufu

mausgrau
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ja, so schöne Füchse! So wunderschöne Wildtiere leben in unseren Wäldern ...
 
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