Siwa

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Nicht viel älter als 4 Wochen waren die drei Schwestern, die gemeinsam mit drei anderen Mäusen im Sommer 2006 zu mir kamen. Sie alle litten unter einem unbehandelten Atemwegsinfekt, teilweise waren die Augen bis zur Unkenntlichkeit zugeschwollen. Obwohl sie natürlich sofort behandelt wurden, verbrachten sie ihre ersten paar Tage hier nur mit Fressen und Schlafen. Doch sie überlebten alle.

Siwa war eine von ihnen. Aus der mageren kranken Babymaus wurde mit der Zeit eine gemütliche, sensible, zurückhaltende und etwas moppelige Dame, ein liebes sanftes Mädchen, das sich besonders eng mit der Schwester Kon Tiki und den beiden Kastraten der Gruppe, Miro und Darius, anfreundete. Ruhig und unauffällig --- niemals an Aufregung beteiligt, so war sie lange Zeit. Als ich die Übriggebliebenen der verhaltensgestörten Labormäuse zu Miros Gruppe hinzuvergesellschaften mußte, hatte Siwa einige Tage lang Stress, weil Caoimhe in der Dicken ein gutes Opfer fand, das maus nach kurzem Schnuppern in den Hintern beißen konnte. Doch zum Glück legte sich das, und Siwa konnte mit allen anderen aus der Gruppe friedlich zusammenleben.

Die Lymphome kamen in recht kurzer Zeit.
Vor etwa einem Monat stellte ich fest, daß sie sich veränderte: sie wurde sehr ruhig, forderte ihre Mäusefreunde andauernd zum Putzen auf, wurde dünner. Ich wußte noch nicht, daß zwei Lymphome in ihrem Inneren wuchsen, eines an ihrer Milz, eines nahe am Darm. Zunächst sah ich nur die äußeren an den Hinterbeinen und an der Kehle. Ich wußte, daß ihr nicht mehr viel Zeit bliebe, denn ich rechnete damit, daß ich sie würde erlösen lassen müssen, sobald das Lymphom an Hals auf die Trachea drücken würde.

Am Freitagabend kam sie nicht zum Füttern. Wenig später kauerte sie kurzatmig und matt an der Silberhirse und fraß mühevoll.

Der Samstagmorgen begann nebelverhangen; aber als ich dich zum Einschläfern in der Hand hielt, Siwa, klarte es bereits auf, ein sonniger Tag begann. Es war der Tumor nahe deinem Darm, der dir zu schaffen machte. Er war etwas größer als eine Erbse und drückte massiv gegen das Zwerchfell, er behinderte jeden Atemzug. Ich wußte, daß es besser war, dich gehenzulassen. Die Spritze hast du kaum gespürt, danach habe ich dich wie immer sofort zurückgesetzt, und du bist in Anwesenheit deines besten Mäusefreundes Miro eingeschlafen.

Es tut mir so leid, daß du nur 16 Monate alt werden durftest, Siwa. Ich wünschte, dir wäre ein geruhsames gesundes Altern vergönnt gewesen. Ich hoffe, du bist gerne hier gewesen.
Miro vermißt dich, er hat gestern den ganzen Abend im Nest verbracht.

Leb wohl, kleine dicke Siwa, schlaf schon. Danke für dein Vertrauen.
Du bleibst in meinem Herzen.


Siwa als Baby kurz nach ihrem Einzug hier...
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Die junge Siwa putzt sich, Schwesterchen Kon Tiki versucht sich als Putzschmarotzer und hofft, daß bei ihr gleich mal weitergeputzt wird...
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Siwa ist erwachsen und eine gemütliche sanfte Dame geworden.
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Auch ihre Schwester Kon Tiki bekam ein Lymphom:
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Mit ihrem Freund Miro:
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Grenzenloses Kuscheln zu dritt:
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Das letzte Foto.
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machs gut siwa, du hattest ein total sorgenloses Leben bei Wibke, die sich supergut um dich gekümmert hat, nun bist du von einem Mäusehimmel in den anderen gewandert *Abschied*

Ach Wibke, sie war eine superhübsche Mausedame *knuddel*
 
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