VG trotz kranker Maus?

stiip

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Liebe Mausebande, ich würde gerne Euere Meinung dazu hören, ob ich meine zwei Mäuse mit neuen Mäusen vergesellschaften kann oder sollte, obwohl eine Maus gesundheitlich ziemlich eingeschränkt ist. Hier der Hintergrund:

Nachdem am Sonntag meine Myco-Maus Heloise dem ständigen Kampf gegen ihre Krankheit endgültig unterlegen ist, hat sich meine Mäuse-WG von ehemals 5 auf 2 Tiere verkleinert:
  • Jelima, Weibchen, ca. 10 Monate alt, mit Neigung zur Kugelmaus, aber aktiv und sehr beweglich, ziemlich scheu mir gegenüber, aber zu anderen Mäusen recht dominant,
  • Abaelard, Kastrat, 14 Monate alt, leider ziemlich kränklich, gehandicapped, zutraulich.
Beide sind übrigens aus dem TH Berlin, aber nicht zusammen aufgewachsen.

Abaelard hatte im letzten Herbst plötzlich kahle Stellen am Rücken; ich brachte ihn zum TA, der aber leider eine Fehldiagnose stellte und auf Pilze erkannte. Nachdem ich den armen Kerl wochenlang vergeblich gegen Pilze behandelt hatte und 3 x beim TA war, ging ich zu einer anderen Tierärztin (Berliner Mäusehalter werden wissen, wer); dort diagnostizierte man sofort Milben, gab mir Stronghold, Baytril und ein Homöpathikum mit (glaube zwar nicht dran, aber schaden kann es ja nicht). Ich habe die Mäuse 2 x gespottet, Milben dürften jetzt nicht mehr auf ihnen sein, aber richtig gesund ist Abaelard nicht mehr geworden, hat am Rücken große nackte Stellen. (Jelima und auch die anderen Weibchen hatten sich durch die Milben überhaupt nicht beeindrucken lassen und weiterhin ihr dichtes gesundes Fellkleid.)

Zwischenzeitlich hatte Abaelard auch noch eine Mittelohrentzündung (evtl. auch einen Schlaganfall) und hing buchstäblich zwischen Leben und Tod. Davon hat er sich zwar (dank einer übermausgroßen Dosis AB) wieder halbwegs erholt, ist aber eingeschränkt, verhält und bewegt sich wie eine alte Maus, ist zwar langsam, aber durchaus munter und klettert auch noch gern. Solange er noch soviel Lebenswillen zeigt, kommt Einschläfern natürlich nicht in Frage. Die Tierärzte meinen freilich, er sei "austherapiert", und man könne nicht mehr viel für ihn tun, außer ihm sein Leben so angenehm wie möglich zu machen. Ich habe den Eindruck, er will mindestens 2 Jahre alt werden!

Ursprünglich hatte ich auch nicht vor, ihn nochmal zu vergesellschaften (die letzte war die mit Heloise und Jelima und noch 2 weiteren Weibchen, die inzwischen leider auch im Regenbogenland sind). Jetzt stellt sich aber für mich die Frage, ob es für die zwei Verbliebenen nicht doch besser wäre, zwei weitere Weibchen (wahrscheinlich aus dem Notfall im TH Berlin) hinzuzuholen. Wie ich oben beschrieben habe, sind Jelima und Abaelard nicht unbedingt ein "Traumpaar". Ich habe die Befürchtung, dass die aktiv-dominante Jelima Abaelard einfach überfordert und andererseits, dass mein kränkliches Kummermäuschen als Spielkamerad für Jelima nicht besonders geeignet ist. Vertragen tun sie sich aber (bzw. taten sie bis zu Heloise' Tod jedenfalls): Jelima bekuschelt den halbnackten Abaelard schon, wenn sie nicht gerade unters Heu oder ins Häuschen flüchtet, weil sie mich bemerkt hat. Abgesehen davon ist sie eine gnadenlose Futterräuberin ;) Aber das war sie auch bei den anderen.

Jetzt hätte ich gern euren Rat (auch wenn er widersprüchlich ausfällt): Lieber die Konstellation als Zweiergrüppchen so belassen -- oder nochmal eine VG durchführen (die letzte ist 8 Monate her) mit dem Risiko, dass der Stress für Abaelard dann zu viel wird? Danke schonmal im Voraus!
 
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Fufu

mausgrau
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Hallo Stiip,
tut mir leid um Dein Mycomäuschen. :cry:
Ja und so einfach und eindeutig ist Deine Frage auch nicht zu beantworten. Also das, was sich sehr häufig verschlechtert während einer VG sind Atemwegsprobleme. Die liegen aber nun bei Deinem tapferen Abaelard nicht vor. :unsure: Bei meiner vorletzten VG war ein blindes Kasträtchen dabei, auch schon über 1 Jahr alt, der hieß Tenochtitlan :D und hat das ganz gut hinbekommen, obwohl er recht klapprig war und irgendeine nicht diagnostizierte Krankheit hatte.

Er schien die vielen neuen Mäuse zu genießen, obwohl er immer mal wieder von einer der jungen Mädels vertrieben und auch gezwickt wurde. Meist hoppelte er dann aber nur ein kurzes Stück weiter und drehte sich wie verdutzt um, als wenn er das nicht glauben wollte. :D Da er irgendwie nicht richtig flüchtete, haben sie ihn recht bald in Ruhe gelassen. Eigentlich ist das Kerlchen eher aufgeblüht unter den neuen Mädels und zwei Kastraten - insgesamt kamen zu drei Mäusen 10 neue Mäuse dazu. Das ist schon eine ganze Menge.

Gut, vielleicht lebt Dein Abaelard nicht mehr so lange. Aber wie das Schicksal es will, tut er es doch und mit zunehmenden Alter würde eine VG auch nicht leichter für ihn. Ich denke es kommt auch sehr auf die neuen Mäuse an. Vielleicht sind sie ja ganz freundliche Wesen und es würde ihm gut tun? Auschließen kann man es aber nicht, daß nicht eine kleine zickige Maus dabei ist. :unsure:

Hast Du mal gefragt, wie alt die Mäuse aus dem Notfall sind? Mit sehr jungen gibt es vielleicht eher "Budenzauber" als mit etwas älteren Mäusedamen.

Diese Frage ist auch deshalb jedes Mal schwer zu beantworten, weil man ja nicht in die Zukunft sehen kann. =) Nachher ist man immer klüger. Wenn alles gut geht, dann sind noch zwei liebe Mäuse sicher eine Bereicherung für sein Leben und außerdem hätte er dann zwei weitere "Putzchancen fürs Alter". :D Wenn sich keine harmonische Gruppe ergibt, dann wird er vermutlich darunter leiden. Man weiß es leider immer nicht vorher.
Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Deinem tapferen Abaelard und Jelima viel Glück.
Liebe Grüße
Fufu
 
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stiip

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Hallo Fufu, danke für Deine ausführliche Rückmeldung! Das macht mir Mut, dann werde ich bald zwei Weibchen (vermutlich aus dem TH) holen und hoffen, dass Abaelard sich über die neuen Mitbewohnerinnen freut und die sich mit Jelimas "Regiment" anfreunden können ;)

Bei meiner vorletzten VG war ein blindes Kasträtchen dabei, auch schon über 1 Jahr alt, der hieß Tenochtitlan :D und hat das ganz gut hinbekommen, obwohl er recht klapprig war und irgendeine nicht diagnostizierte Krankheit hatte.
Tenochtitlan ist aber auch ein heißer Mäusename! Deine anderen heißen nicht zufällig Moctezuma und Quetzalcoatl?

Gut, vielleicht lebt Dein Abaelard nicht mehr so lange. Aber wie das Schicksal es will, tut er es doch und mit zunehmenden Alter würde eine VG auch nicht leichter für ihn. Ich denke es kommt auch sehr auf die neuen Mäuse an. Vielleicht sind sie ja ganz freundliche Wesen und es würde ihm gut tun? Auschließen kann man es aber nicht, daß nicht eine kleine zickige Maus dabei ist. :unsure:
Die VG werde ich natürlich noch genauer beobachten als sonst (bisher hatte ich immer Glück und "kompatible" Mäuse), aber die "Zicke" ist eher Jelima. Allerdings beißt sie nicht, schiebt höchstens mal nen Konkurrenten freundlich aber bestimmt mit dem Fuß von der Futterstelle weg, und wenn ihr was nicht passt oder sie was ausgefressen hat, spielt sie laut fiepend die beleidigte Leberwurst. Insofern ist sie ein kaum zu überhörendes "Frühwarnsytem", wenn es bei der VG Stress geben sollte.

Hast Du mal gefragt, wie alt die Mäuse aus dem Notfall sind? Mit sehr jungen gibt es vielleicht eher "Budenzauber" als mit etwas älteren Mäusedamen.
Da sind jüngere und ältere dabei, soweit ich weiß. Bisher hab ich immer entweder recht junge oder schon sehr alte Mäuse vergesellschaftet, weil ich davon ausging, dass jüngere Mäuse noch einen "formbaren" Charakter haben und sich vielleicht leichter damit tun, sich an eine bestehende Gruppenstruktur anzupassen. Nur ist die Gruppenstruktur bei gerade noch 2 verbliebenen Mäusen halt recht rudimentär, und ob so ein junges Ding versteht, dass man mit Abaelard nicht so umspringen darf wie mit einer 100 % fitten Maus? Ich werde mir Deinen Vorschlag daher durch den Kopf gehen lassen. Auf jeden Fall Danke für Deine gut begründete Meinung!

Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Deinem tapferen Abaelard und Jelima viel Glück.
Danke, hab ich den beiden ausgerichtet!

Das Mycomäuschen hat übrigens ein Grab in einem Blumentopf auf dem Balkon gefunden, und ihr weiß-grau geflecktes Mäuseseelchen sitzt wohl schon im Regenbogenland zwischen Hirsestauden, Chicoreesträuchern und Oblatenbäumen am großen Nutrifluss und tummelt sich mit Nina und Nadia und all den anderen Mäusen, deren irdischen Aufenthalt ich ein wenig verschönern durfte.
 

Fufu

mausgrau
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Tenochtitlan ist aber auch ein heißer Mäusename! Deine anderen heißen nicht zufällig Moctezuma und Quetzalcoatl?

Nee! :D Ich hab zwei, die ähnlich aussehen, wie die auf Deinem Benutzerbild. Die sollten, da rabenschwarz, nach den Raben von Odin, also Munin und Hugin, benannt werden. Aber Hugin gefiel mir nicht, also gibt´s jetzt einen Odin und einen Munin. Aber hier huschen auch noch drei namenlose Kasträtchen herum und vielleicht überleg ich mir das mit Moctezuma und Quetzalcoatl noch! :D

Bisher hab ich immer entweder recht junge oder schon sehr alte Mäuse vergesellschaftet, weil ich davon ausging, dass jüngere Mäuse noch einen "formbaren" Charakter haben und sich vielleicht leichter damit tun, sich an eine bestehende Gruppenstruktur anzupassen.

Das "Zicklein" Jelima kennt den Abaelard ja schon. Da ist eher wenig zu befürchten. Allerdings würde ich Deine Vorstellungen vom Wesen junger Mäuse vorsichtig als optimistisch einschätzen. :D Gerade die ganz jungen Mäusedamen stehen in Saft und Kraft. Das wissen die auch und neigen aus Übermut, Lebensfreude und Bewegungsdrang dazu, ihre Grenzen austesten zu wollen. Vielleicht wäre diesmal ein Alter dazwischen gut, nicht zu jung und auch noch nicht so alt? :unsure:

Meine Mäuschen ruhen im Wald unter Bäumen. =)
 
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