Wohl Mykoplasmen, TÄ weiß nicht weiter

Pew

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Hallo,
vor ca. 3 Monaten hat sich bei mir ein ganz böser Atemwegsinfekt ausgebreitet, der kurz hintereinander drei Mäuse befallen hatte.
Baytril und Chloro halfen nicht und die TÄ riet mir kein "agressiveres" Ab zu nehmen, da die Mäuse vom Allgemeinzustand noch recht fit waren und das AB die Organe hätte schädigen können.
Ich war in einer Tierklinik, die mir hier empfohlen wurde.
Eine Zeit war Ruhe, dann erkrankte mein junger Kastrat schwer, die TÄ spritzte ihm nun doch ein anderes AB, aber es half nichts, er sonderte sich ab, schlief nur noch und wenn er wach war schnatterte er laut und nieste fast permanent.
Sein Bauch war auch häufig hinten aufgebläht und er magerte stark ab, die TÄ vermutete, dass er noch etwas inneres, z.B. mirt dem Herzen haben könnte, aber sagte auch, dass man da nichts machen könne.
Nach 3 Wochen Quälerei wurde er erlöst.

Die TÄ vermutete übrigens Mykoplasmen und meinte, da könne man kaum was machen, sie glaubte schon selbst nicht mehr wirklich an einen Erfolg bei der Behandlung des Kleinen.

Kurz darauf starb einer der drei ersten Schnatterer, ein Opa von über 2 Jahren.

Seitdem herrschte wochenlang Ruhe, die zwei anderen erkrankten schnatterten weiterhin, wirkten aber fit und so sah ich mich schon nach neuen Mäusen um, da ich keine kastraten mehr habe und zwei Mädels sich immer wieder anzickten.
Ich hatte die TÄ gefragt, ob ich je wieder neue Mäuse aufnehmen könne, und sie sagte ja, wenn sich länger keine angesteckt hat.

Nun kam ich aus dem Urlaub zurück (die Mäuse wurden in der Zeit zuverlässig versorgt) und erschrak, als ich eine der Schnattermäuse wiedersah. Sie war spindeldünn, von oben nur halb so breit wie die anderen, das Fell war extrem stumpf und sie zeigte Verhaltensweisen des jungen Kastraten, der so krank war: lange an derselben Stelle hocken und halbherzig im Streu nach Futter suchen, dabei extrem schnattern und niesen. Am nächsten Tag war sie tot.

Ich vermutete auch schon Würmer alas zusätzliche Erkrankung, aber der Kot war bei ihr normal.

Sie war noch sehr jung, genau wie die verbliebende Schnatterin und jetzt habe ich entdeckt, dass noch eine junge Maus angefangen hat mit schnattern und Flankenatmung, ich dachte es wäre jetzt gut, aber jetzt breitet sich der Mist nach wochen scheinbar wieder aus.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, die TÄ hat mir klar gesagt, dass sie mit ihrem Latein am Ende ist und sie war hier empfohlen worden, aber ich will nicht mit ansehen müssen, wie mir hier alle Mäuse wegsterben.

Hat irgendeiner von euch eine Idee, was ich noch machen kann?
 
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Ich würde bei einem solchen Verdacht die nächste tote Maus mal untersuchen lassen, also ins Labor schicken. Die machen auch einen bakteriellen Befund, wenn der angefordert wird.
Nur so bekommt ihr raus, ob es wirklch Mykoplasmen sind.

Sonst kann ich leider nicht viel weiter helfen. Vielleicht findet sich ein User aus Bielefeld, der dir noch einen anderen TA nennen kann oder du schickst mir mal den aktuellen TA und ich schau, ob ich noch einen anderen finde.

Allgemein würde ich aber sagen: Wenn die nächste Maus krank wird, würde ich direkt ein stärkeres Antibiotikum nehmen, der Erreger ist ja nun scheinbar nicht besonders sensitiv auf die bisher getesteten.

Alles Gute für die Mäuse *knuddel*
 

Beeti

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Hey Bianca, das klingt schlimm *knuddel*
Vielleicht hilfts dir:
Bei meiner Myco-Maus sind die Antibiotika erst angeschlagen als sie zusätzlich noch Schleimlöser und Bronchienweiter bekam. Seitdem haben wie die Mycoplasmose im Griff. Nutri und immunstimulierende Medis müssten jetzt auch hilfreich sein.
 

Pew

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Danke für die Antwort!
ein Mädel ist ja jetzt frisch erkrankt, soll ich dann morgen mit ihr zur Tierklinik und ein viertes AB geben lassen?
Das stärkere, dass bei dem jungen Kastraten ausprobiert würde, hatte ja bei ihm nicht geholfen.

Ich schick dir auch gleich mal den aktuellen TA...

@Beeti: Schleimlöser hatte der junge Kastrat bekommen und ich habe ihn täglich mit Nurti gepäppelt, aber Bronchenerweiterer hatte er nicht, da werde ich morgen mal nach fragen.
Kannst du mir sagen, welches AB bei dir geholfen hat?
 

Estrella

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Welches AB hat er denn bekommen? "Stärker" sagt so ziemlich gar nichts aus.
Wichtig ist die Wirkstoffklasse bzw. der konkrete Wirkstoff.

Die Dosierungangaben, die du von der TÄ für die einzelnen ABs bekommen hast, hast du gegengeprüft?

Meine Mäuse bekamen bei einem hartnäckigen Infekt (Baytril, Doxy und noch ein drittes AB hatten gar nicht oder nur teilweise gewirkt) mal ein Immunstimulanz, das hat den Zustand der Mäuse deutlich verbessert.
Als es nach etwa einem Monat wieder schlimmer wurde, haben wir nochmal ein anderes AB (Nuflor) probiert, danach waren die Lungenprobleme weg.
 
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TerrorZwerg

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Das hört sich genau so wie bei meiner Faith an! Aber bei mir war es nur bei einer Maus so und nicht bei der ganzen Truppe und Fern-Beurteilungen sind doof.
Wurde irgendwann mal zu den AB´s auch Cortison gegeben?
Das haben wir hier als letztes Mittel genommen, als Faith kaum noch Luft bekommen hat.

Ich würde auch wie lunar_eclipse schon gesagt hat, beim nächsten Todesfall (der hoffendlich nicht eintritt) die Maus ins Labor geben.
 

toast

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Huhu,

damit hier nicht wild spekuliert werden muss über Medikamente, Dosierungen und überhaupt. Ich war die Tierärztin.... jaja, die Welt ist klein. ;)

Meine Erinnerung ist zwar nicht mehr ganz so gut, da schon recht lange her, aber ich versuch nochmal es zusammen zu bekommen. Also, bei Erstvorstellung schnatterten drei Mäuse. Behandelt wurde zunächst mit Baytril (woraufhin sich bei zwei Tieren eine Besserung zeigte, eine schnatterte unverändert). Daraufhin Umstellung auf Chloromycetin Palmitat, darunter kein großartiger Erfolg, alle Schatterer aber bei gutem Allgemeinbefinden und ansonsten fit. Darum der Rat, nicht noch weiter mit Antibiotika herumzuexperimentieren, sondern erstmal zu schauen, wie die Situation sich entwickelt. Problem bei uns in der Klinik: An oralen mäusetauglichen Antibiotika, sind nur Baytril und Chloromycetin da... ich hätte gern mehr... sieht der Chef aber nicht ein. Alles andere hätte (zumeist tägliche) Injektionen bedeutet und das macht meiner Meinung nach bei vermutlich vorliegendender Lungenschädigung und ohne akuten Infekt keinen Sinn. Natürlich besteht bei schon vorgeschädigtem Lungengewebe immer ein größeres Reinfektionsrisiko, aber aktuell bestand zu diesem Zeitpunkt eben kein Handlungsbedarf. Zur späteren Entwicklung kann ich nichts sagen, danach habe ich die Mäuse nicht mehr gesehen.

Sonderfall war Strolch, der wirklich schlechtes Allgemeinbefinden, laute Atemgeräusche und eine deutliche Flankenatmung zeigte. Allerdings klang der von der Auskultation eben nicht wirklich nach einem reinen Lungenproblem, sondern es gab den Hinweis auf eine Herzbeteiligung. Auch der dicke Bauch könnte gut aus Wassereinlagerungen resultiert sein. Der ist der einzige, der Convenia bekommen hat. Allerdings ohne wirklichen Erfolg. Der Sache bei unbekannter Ursache wild mit Herzmedikamenten und ähnlichem zu experimentieren stehe ich sehr kritisch gegenüber. Da wird sehr viel Schindluder betrieben und das oft auf Kosten der Tiere. Herzmedikamente sollten nur mit bekannter Erkrankung eingesetzt werden... und eben diese Diagnosefindung ist bei der Maus sehr schwierig bis unmöglich. Zumal ein Tier, dass in so jungem Alter schon Herzprobleme entwickelt, meist einen schweren Herzfehler hat, der sich nicht mit einer simplen Entwässerung beherrschen lässt. In diesem speziellen Fall wolltest du dann doch bei einem anderen Tierarzt noch ein anderes Antibiotikum spritzen lassen, weil das sonst immer geholfen hat? Wurde dieses nicht gespritzt oder hat es nicht geholfen?

Nun wurde mir dann heute eine neu erkrankte Maus vorgestellt. Allgemeinbefinden reduziert, Futteraufnahme aber gegeben, dünn und auch mit leichter Flankenatmung, aber munter. Da Baytril im ersten Fall durchaus Erfolg gebracht hat, versucht man natürlich erstmal den für die Maus stressfreieren Weg. Darum soll diese nun zunächst mit Baytril anbehandelt werden, zeigt sich darunter kein Erfolg, sieht man weiter. Sollte es ihr schlechter gehen, muss man natürlich schnell reagieren.

Was mich interessieren würde, welche immunstimulierenden Medikamente hier gemeint sind? Da gibt es wenig sinnvolles, was man in Maus-tauglicher Dosierung Spritzen kann. Haben die entsprechenden Tierärzte die namentlich benannt? Man lernt da ja gern dazu.

Zum Thema Cortison: Im Rahmen einer bakteriellen Infekts, kann Cortison fatal sein. Klar erweitert es die Bronchen etwas und wirkt abschwellend, es fährt aber auch das Immunsystem runter. Damit sind die aktuellen Symptome zwar gemildert, auf den ganzen Heilungsprozess bezogen, kann das aber auch leicht das Aus bedeuten. Im akuten Notfall oder bei allergisch bedingten Erkrakungen setzt man es also häufig und gerne ein, sonst sollte man aber tunlichst drauf verzichten, da die Differenzierung oder infektiös oder nicht bei der Maus so doch recht schwierig ist.

So, viel zu lang geworden. Musste heut allein die Sprechstunde meistern und bin nun wirklich tot. Wollte mich nur schnell geäußert haben. Und mit meinem Latein am Ende bin ich nicht. Also, Bianca, wenn du da Diskussionsbedarf hast, nur zu. ;)

Lieben Gruß,
Sarah
 

Pew

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Hallo Sarah,
ja, die Welt ist klein, da wollte ich hier nochmal nach anderen Meinungen fragen und krieg von der TÄ eins auf den Deckel:D

Die drei ersten Mäusen wurden nach dem Chloromycetin nicht weiterbehandelt, so, wie sie mir das geraten hatten.
Der braune Kastrat war ohne Verschlechterungszeichen plötzlich tot, vielleicht war es auch das Alter, er war schon über zwei.
Von einem Mädel hatte ich ja geschrieben, das war das, dem es plötzlich so schlecht ging, als ich aus dem Urlaub kam, ihr konnte ich nur noch Nurti geben, da sie am nächsten Tag tot war.
Die dritte lebt noch und schnattert vor sich hin, wirkt aber munter.

Mit Strolch war ich doch nicht bei meinem alten TA zu Hause, weil ich plötzlich extrem Magen-Darm bekam und dann schlecht 180km nach Hause fahren konnte.
Ich war mit ihm Montags nochmal in ihrer Klinik, da hat ein Kollege nochmal Convenia gespritzt und mir einen Schleimlöser mitgegeben.
Es wurde kein bisschen besser und am Ende der Woche war es dann vorbei, ach ja, Nurti bekam er auch täglich.

Susi (die neu erkrankte Maus) bekommt nun das Baytril, den Schleimlöser, den ich für Strolch bekommen hatte und Nurti.
Das Engystol, das sie mir empfohlen haben, habe ich in der Apotheke bestellt, kann ich heute Abend abholen, dann bekommt sie das auch.

Tut mir leid, dass du dich scheinbar angegriffen fühlen, aber du wirktest wirklich teilweise ziemlich machtlos auf mich.
 
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Pew

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Noch eine Frage: Habe jetzt die Ampullen hier, muss ich da jeden Tag eine neue aufmachen oder kann man eine geöffnete Ampulle mehrmals verwenden?
 

reeann

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Tut mir leid, dass du dich scheinbar angegriffen fühlen, aber du wirktest wirklich teilweise ziemlich machtlos auf mich.

Ist man das nicht manchmal? Du hast 3 ABs probiert und keins hat angeschlagen. Obs nun Mykoplasmen sind oder was auch immer, manchmal hat man ja nu auch Flöhe und Zecken gleichzeitig, also Misch- und Sekundärinfektionen, die Behandlungsversuche waren soweit alle korrekt. Du kannst jetzt mit allem draufhauen, was es gibt, die Vermutung liegt aber auch für mich nahe, dass da doch mehr Vorschädigung drin steckt als nur die Atemwegsgeschichten. Wenns bei vielen Tieren gleichzeitig auftaucht und nix anschlägt, hab ich auch immer schlechte Karten gehabt.
 

Pew

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Ich habe gute Nachrichten=)
Susi geht es deutlich besser, sie knattert viel weniger, das Fell sieht besser aus und sie ist deutlich munterer, endlich scheint eine Behandlung richtig anzuschlagen*freu*
 
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