Zickige Schwestern

MrJingles

Mausdings
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Hallo Ihr Lieben,

ich brauche Eure Erfahrung, Tipps und Tricks. (Bin Rennmaus-erfahren, aber hatte noch nie dieses Problem)

Meine zwei Mädels, Thelma und Louise, sind 7 Monate alt, Schwestern und seit ihrer Geburt zusammen. Bislang gab es nie Probleme (ausser natürlich den üblichen Zickereien, wer sich im Futternapf am breitesten machen darf, warum eine ausgerechnet dann Durst hat, wenn die Schwester gerade trinkt und warum der eigene Mehlwurm langweiliger schmeckt, als der, den die Schwester gerade hingebungsvoll zerkaut), die üblichen Rivalitäten wurden eigentlich immer recht schnell ("ich putz dich jetzt und Ruhe ist") geregelt und die beiden waren immer lieb zueinander...

Bis zur letzten Reinigung...

Die beiden leben auf drei Etagen (Gehege insg. (BTH) ca. 70 x 45 x 80 ), die mit Holztunneln, Verstecken, Weidenbrücken, Toilettenecken, Wurzelholz, Bonbonglas-Sandbad und großem Laufrad und natürlich jeder Menge Einstreu (komplette untere Etage, ca. 27 cm hoch) ausgestattet sind.

Seit dem letzten "Hausputz" vor einer Woche (Streuaustausch, aber unter Beibehaltung eines Teils der alten Einstreu und Erhaltung der "Nestecke"), hat Thelma die untere Etage (die mit der Einstreu und dem Nest) völlig "vereinnahmt". Sowie sie dort auf Louise trifft, geht wildes Gejage los und Louise rettet sich meist ganz nach oben, wo es seltsamerweise keine Probleme gibt (ganz oben stehen Sandbad, eine Toilette, Kletterlandschaft und das Laufrad, das beide fleissig nutzen, teilweise auch gleichzeitig).

Die mittlere Etage führt teilweise zu Jagereien, aber oft geht es dort auch friedlich zu, meist ist da eigentlich nur Zoff, wenn sie von unten heraufgejagt kommen. Der Stress und das Gejage gehen immer von Thelma und immer auf der unteren Etage aus. Vorher hat es nie Probleme gegeben.

Ich habe die beiden jetzt kurzerhand mit drei Händen voll Einstreu aus der unteren Etage und dazwischen gestreutem Futter in die Transportbox gesetzt wo jetzt auch eitel Sonnenschein und kuscheliges Beisammensein herrschen... Allerdings ist das ja nun keine Langzeitlösung, sie brauchen ja Bewegung und Unterhaltung.

Meine Idee war nun, die zwei ein paar Tage lang in der Transportbox nächtigen zu lassen und sie aber weiterhin täglich im Wohnzimmer mit Beschäftigung in Form von Ablenkung meinerseits und jeder Menge Papp- und Holzparcour (das ganze kennen sie ja schon) zu unterhalten. Danach einfach versuchen, sie wieder in das Gehege zu setzen und hoffen, dass Thelma ihre Besitzansprüche auf die untere Etage in der Zwischenzeit vergessen hat...

Was meint Ihr? Und gibt es vielleicht ein paar Tipps aus Eurer eigenen Erfahrung, die weiter helfen?

Ich sag schon mal Danke *Herz*
 

StevieHall

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Hallo,

deine beiden sind gerade in der Flegelphase.

Allerdings ist dein Gehege auch sehr klein. Mindestmaß sind 100x50 cm.
Dazu finde ich mehrere Etagen sehr unglücklich. Ich würde unbedingt nach was größerem (mit weniger Etagen) schauen. Und dafür am besten direkt ein Trenngitter bauen, dann kann man sie bei Streit kleiner setzen ohne auf eine Transportbox ausweichen zu müssen.

Ich würde alles aus dem Gehege rausnehmen und sie wieder reinsetzen. Auch die Etagen rausnehmen.

Wie oft machst du denn "Hausputz"? Meine Mädels leben seit etwas über 1 Jahr zusammen, leben auf 200x40x40 cm und ich habe bisher 1x zwangsweise (Mehlkäfer im Gehege) sauber gemacht. Ansonsten nur 1x wöchentlich Sand und die Pipistellen.

Du gibst den beiden auch Freilauf? Auf diesen würde ich dann erstmal verzichten, das kann auch zu Streit führen.

LG
 

MrJingles

Mausdings
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Danke für Deine Antwort. Ich habe mal den Zugang zu den oberen Etagen gesperrt und die zwei "ohne alles ausser Einstreu" wieder ins Gehege gesetzt. Bis jetzt ist alles gut :)

Dass die zwei schon in der Flegelphase sind, hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich hab das erst in ca. 2 Monaten erwartet^^ - aber das wird sein, wie bei Menschen, individuell halt ;)

Da sie in dem Gehege eigentlich nur nächtigen und sitzen, wenn ich nicht zu Hause bin, was nur einige wenige flexible Stunden täglich ist, reicht die Größe (denke ich) vollkommen. Und warum sind mehrere Etagen unglücklich? In der Natur bauen sie auch nicht alles exakt flach ohne Höhenunterschiede. Und natürlich sitzen sie am liebsten auf der obersten, weil man da die beste Sicht hat und viel Beschäftigung, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie von Etagen belastet sind. Die meiste Zeit sind sie eh auf 20 m² (Auslauf) unterwegs und da gab es auch noch nie Streit. Es ging, wie gesagt, nur um die untere Etage im Gehege.

Ich reinige bei Bedarf, also, wenn mehr Köttel als Einstreu vorhanden sind, es müffelt oder sonstige Gründe einen Hausputz erfordern, also selten häufiger als einmal im Vierteljahr und behalte - wie gesagt - einen Teil der Einstreu sowie das Nest weitestmöglich bei. Dazwischen gibt es immer nur Frischzufuhr von Heu und Streu nach Bedarf. Sand und Toiletten werden einmal wöchentlich gewechselt.

Danke nochmal für Deinen Tipp mit dem "reduzieren", es scheint zu funktionieren :)
 
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trulla

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Hallo MrJingles,

bei manchen Rennern beginnt die Flegelphase schon mit einem halben Jahr, ist aber eher selten. Mehrere Etagen sind deshalb ungünstig, weil dann genau das passieren kann, was du gerade erlebst - eine Maus stellt Besitzansprüche für ein bestimmtes Revier. Bei einem durchgängigen Gehege, ist eine Revierbildung viel schwieriger als eine komplette Etage zu beanspruchen und zu verteidigen.
Ich finde Auslauf bei Rennern grundsätzlich nicht verkehrt, auch Punkratz wird sich sicher sehr freuen von deinem Haltungskonzept zu hören :D Dennoch bin ich der Meinung, dass das eigentliche Gehege trotzdem die Mindestmaße erfüllen sollte (ich bin da im Übrigen bei 120x50). Du bist vielleicht auch mal im Urlaub oder über das Wochenende weg oder die Mäuse sind in einer schwieriger Phase, wo du den Auslauf evtl. streichen muss (das kann dir durchaus noch passieren in der Flegelphase, ich wäre da seeehr vorsichtig). Mal abgesehen davon wirst du sie nachts wenn du schläfst doch sicher einsperren oder? Gerade da haben Rennmäuse ihre aktivste Phase.
Ich hätte genau deshalb das vorgeschlagen, was StevieHall auch gesagt hat. Ich würde ein 120x50 Aqua besorgen und gleich eine Trennwand dazu basteln. Dort sind die beiden dann auf neutralem Boden und du kannst langsam vergrößern und sie an die Endgröße gewöhnen =) Vielleicht hast du auch zu viel Einstreu entfernt? Was heißt denn "einen Teil" aufbehalten? Alle 3 Monate finde ich als Reinigungsabstand für einen "Großputz" ok, ich würde dann aber nicht viel mehr als die Häflte der alten Einstreu entfernen. Während der Flegelphase würde ich aber generell auf so große Aktionen verzichten und lieber alle paar Woche mal ein paar Handvoll Streu tauschen.

Alles Gute!
trulla
 

stefanie

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Ich auch dezidiert:
Keine Ebenen.
Das hatte ich schon öfter: wenn ein Tier nach oben verscheucht wird, muss man sehr vorsichtig werden.
Wenn das nicht geht, müssen sie sich (wörtlich wie übertragenen Sinnes) unten arrangieren.
Die andere "Lösung", wenn eine partout Alleinherrscherin sein will und nicht nach oben verscheuchen kann, ist freilich (also gut im AUge haben!!): Ein Tier darf nicht mehr aus dem Nest raus. (Also kein Haus, in das man zu gut wegsperren kann, weil nur 1 Ein-/ Ausgang)

Ich denke auch, der Streuwechsel könnte das sehr begünstigt haben, und ich denke auch an etwas frühe, aber nicht unübliche Palastrevolution/Flegelphase.

Das ist jetzt open end - enweder sie handeln es aus (wobei man besser die Anlässe für Verhandlngen drastisch minimiert - also kein heikles Spielzeug etc neu rein ), oder ...
Mir sind schon etliche Geschwisterpaare auseinandergefallen. (Aber ich rede von aber-zig Rennern, die hier schon waren), die meisten haben es freilich geschafft (auch mal nen halben Schwanz kürzer allerdings).

Bei Aulauf gibt's auch 2 Möglichkeiten: ENtweder sie toben sich gut aus und streiten dann nicht auch noch aus zuviel Kraft,
ich musste aber auch schon Auslauf streichen in Flegelzeiten -- wenn's beim Zurücksetzen rappelt, oder:
wenn sie im Auslauf umso mehr gerangelt haben oder das eine Tier das andere sofort wegescheucht.
Tun Deine das?? Das wäre das schlechtere Zeichen...

Manche habe ich mit kleiner setzen durch die Flegelphase gebracht (war früher das Übliche, hat auch geholfen) --- klingt böse, aber wenn's vorübergehend ist kann man utilitaristisch überlegen, ob das nicht der Geringste Schaden ist - blebt ja nicht so. Da hätte ich bei "jetzt größer setzen" etwas Bauchweh. Andererseits haben sich bei mir neulich welche auch mit mehr Platz entspannt, aber das waren keine gleich alten Geschwister, sondern Jungtier am Flegeln. (und die rangeln immer noch immer wieder, aber es hat kein Blut gegeben)

Deine klingen etwas hakeliger als ich eine ganz harmonische JUgendzeit kenne, die rangeln etwas mehr.
"ich putz dich jetzt und Ruhe ist"
- gegenseitig? Wer wen?
Zeichnet sich schon ab, wer öfter putzt?

(Muss auch nix heißen - meine gerade sind auch hierarisch unklar, wobei Igor den ALtersvorsprung hat und nicht abgibt, und Gregor ist ein sagenhaft ausgeglichenes Tier. Ich hatte ein Paar - w + mk - , die mussten täglich heftig rangeln, jahrelang, und es ist nie Blut geflossen)

Alles Gute!
 

MrJingles

Mausdings
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Hallo, Stephanie und Trulla

Also "Ich putz Dich jetzt und dann ist Ruhe" war immer Louise. Die, die jetzt jagt, ist Thelma.

Beim Auslauf ist immer eitel Sonnenschein, sie begegnen sich, beschnuppern sich, putzen sich und jede geht ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Sie sitzen auch nach wie vor in den "Unterschlüpfen", die sie sich im Auslauf geschaffen haben friedlich beieinander und dösen dort auch.

Nach dem letzten "Knastaufenthalt" (also die Transportbox, von der ich berichtete) ging es erstmal auf der unteren Etage sehr entspannt zu. Die mittlere Etage war dabei allerdings zugänglich, weil das Gehege ein etwas unkonventioneller (von mir übernommener) Eigenbau ist und auf der mittleren Etage die Futter- und Wasserversorgung ist. Oben kann ich zumachen. Die Etagen sind fix, also nicht herausnehmbar. Ich habe aber jegliches Spielzeug etc. herausgenommen und das ging zwei Tage lang sehr gut. Dann fing Thelma das gleiche Theater wieder an. Louise durfte nicht mitbuddeln und saß traurig in der Mitte neben der Futterkiste herum. Im Auslauf ist alles wie immer.

Nein, ich sperre die Mäuse nachts nicht ein, der Raum ist "maussicher" und sie pennen meistens nachts (halt im Gehege unten, wo das Nest ist), kommen mittags, wenn ich mich sehen lasse, raus, sind stundenlang nachmittags und abends unterwegs und verschwinden spätabends mit mir in der Falle. Selten kommt es mal vor, dass sie nachts unterwegs sind und dann meist im Laufrad (auf der oberen Etage) - das bekomme ich allerdings nur mit, wenn ich selber nicht schlafen kann ;)

Ich habe jetzt Thelma in ein von einem Bekannten geliehenes Aquarium (allerdings sehr klein, nur 70 x30) gesetzt, sie also zu den "Ruhezeiten" von ihrer Schwester getrennt. Weiss jetzt allerdings nicht, wie sich das auf den gemeinsamen Auslauf auswirkt. Auch ist mir nicht behaglich bei einer räumlichen Trennung der beiden. Ich habe ja nur die zwei und möchte eigentlich auch nicht experimentell eine neue Vergesellschaftung mit fremden Tieren versuchen, sondern die beiden gemeinsam durch die Flegelzeit bringen.

Ich bin, wie gesagt, bis auf wenige Stunden eigentlich immer zu Hause, auch am WE und Urlaube sind super selten. Sollte so etwas dennoch vorkommen, habe ich eine Mitbewohnerin, die die Mausens dann in ihrem Alltagsrhytmus betreut.
 
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StevieHall

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Wenn du sie trennst, musst du neu vergesellschaften.

Als solang es nicht so schlimm wird, dass sie sich beißen und kugeln, lass sie zusammen.

Wenn es so nicht geht, muss noch mehr raus. Vielleicht magst du mal ein Bild von dem Eigenbau zeigen und jemand hat eine Idee, wie man den umgestalten kann!?

Der Auslauf ist halt ebenerdig, da ist die Gefahr von Revierbildung geringer wie bei einem Etagengehege.
 

trulla

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Hallo,

ja war auch gleich mein Gedanke. Nicht trennen, sofern es noch geht mit den beiden.
Ehrlich gesagt wäre mir das momentan auch zu heikel den Auslauf offen zu lassen, wenn du sie nicht unter Beobachtung hast (sprich nachts). In der Phase, in der die beiden sich gerade befinden, kann es super schnell gehen, dass die Stimmung kippt, gerade auf so großem Raum. Leider kann ich dir auch aus Erfahrung sagen, dass das sehr böse enden kann *seufz*

Gruß trulla
 

MrJingles

Mausdings
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Ok, ich habe heute einen neuen Versuch gestartet (ohne Auslauf) im Gehege. Das ging ca. zwei Stunden gut, dann hat Thelma die untere Etage komplett umgeräumt und Louise saß wieder draussen und durfte nicht rein. Später hat Thelma dann auch den Futternapf umgestaltet, bzw. zugedeckt und verteidigt und ganz zum Schluss hat sie auch auf der oberen Etage angefangen, Louise zu jagen.

Ich habe sie jetzt beide wieder in die Transportbox verfrachtet, wo Ruhe ist. Kurzes Gepiepse am Anfang, aber jetzt liegen sie - wie immer - kreuzweise übereinander und schlafen selig und süß....

Ich möchte sie nicht trennen und sie sind ja auch ein Herz und eine Seele in der Transportbox, aber das ist halt keine Dauerlösung. Von Auslauf nehme ich jetzt erstmal Abstand, wie ihr geraten habt und werde schauen, dass ich ein Aquarium bekomme (obwohl ich da eigentlich absolut kontra bin... keine Durchlüftung und eine stupide Kiste in der sie von a nach b und wieder zurücklaufen können..) in den Mindestmaßen, die ihr mir angegeben habt. Das macht mir zwar Bauchschmerzen, aber vielleicht ist das eine Lösung.

Danke Euch für die moralische Unterstützung. Ich bin gerade ganz fertig :(
 
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nonin

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....das kann ich mir vorstellen. *knuddel* Aber es ist ja nicht verloren für die beiden, es ist doch super, dass es in der TB gut läuft, auch wenn das keine Lösung ist.
Ich habe bisher still mitgelesen ... auch wenn du ein Aqua besorgst, stell doch ein paar Fotos hier rein, vielleicht gibt es Möglichkeiten, deinen Stall zu integrieren - du könntest beispielsweise ein Aquarium dranstellen wenn du eine Seite raustrennst, mit einem Loch in der Seitenwand des Holzstalls als Durchgang. Dann kannst du den Stall weiterverwenden und dort nur eine Etage lassen.
(hier mal der Thread zu meinem Umbau, dann verstehst du, wie ich das meine - dein Aqua sollte aber natürlich größer sein und eher längs gestellt werden: http://mausebande.com/forum/rennmaeuse/haltung-rm/62015-wintergarten-anbau.html
Und dann könnten die beiden erstmal im Aqua und wenn sie sich wieder berappelt haben, kannst du den Stall mit Etage dranstellen.
 
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MrJingles

Mausdings
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Hallo Ihr Lieben,

kurzes Update. Also mein Gehege ist (wie gesagt übernommen) eigentlich ein alter Vogelkäfig, in den zwei Etagen aus Birkensperrholz eingebaut wurden, jeweils "verbunden" durch ausgesägte Öffnungen, in die man (wahlweise) Leitern stellen kann, was aber bei mir nicht der Fall ist. Meine Mausens sind recht erfinderisch, was Höhenunterschiede angeht.

Sie haben somit also drei mal 70 x 45 zur Verfügung also eigentlich 2,10 m auf 45 cm Breite, nur dazwischen jeweils ein Sprung und dazu noch eine Mini-Dachterasse, die dadurch entstanden ist, dass das Laufrad nicht auf die obere Etage passte, sie somit also ein "Atrium" oben drauf gepfropft haben (bestehend aus dem Plexi-Deckel eines kleineren Nagerheims) - ich versuche einfach mal, meine Handykamera zu aktivieren und ein oder zwei Fotos irgendwie hier unter zu bringen.

Inzwischen hatte ich einen Versuch gemacht mit einer Ebene und nur Einstreu (Aqua geliehen, bevor ich teuer eines kaufe), der ging gründlich daneben. Es gab nur Gejage und am Ende saß jede erschöpft in einer Ecke und sowie sie sich in der Mitte getroffen haben, ging es wieder los.

Ich hab mich schlußendlich dazu entschieden, ihnen nicht zusätzlich zu dem Stress, den sie offensichtlich wegen der Flegelphase haben, auch noch ständig neue Heim-Möglichkeiten anzutun, (Thelma hatte plötzlich von jetzt auf gleich einen oben kahlen Schwanz und der kommt nicht von "Abrieb" irgendwo, ist trocken, sauber und nicht wund - also für mich ein typisches Stresszeichen) sondern sie nach ein paar Tagen TB wieder in das "alte" Heim gesetzt. Ich bin mit dem Auslauf noch vorsichtig und lasse sie erstmal wieder heimisch werden.

Seit fünf Tagen funkioniert das nun auch recht gut. Sie jagen sich ab und an, knäueln und beißen aber nicht, selten hört man mal Gepiepse und geratzt wird immer zusammen, gekuschelt und geputzt auch (kein "Ich-Cheffe-Du-nix"-Putzen, sondern normales).

Somit bin ich zu dem Schluß gekommen, dass man den Mausens genauso wie dem eigenen Nachwuchs begegnen sollte und ihnen ihre Flegeleien lassen. Die sind wichtig und gehören dazu und zuviel Eingemische und "Gedenke" menschlicherseits macht die armen Tiere nur kirre. In der Natur gibt es auch keinen menschelnden Schiedsrichter, der sich ständig einmischt, weil er meint, das wär jetzt nicht gut (wohlgemerkt nach menschlichem Ermessen, nicht nach mausischem).

Im Moment sitzen die beiden friedlich beieinander und bedienen sich am (gemeinschaftlich verbuddelten) Futter und ich habe das Gefühl, dass sie diese für sie schwierige Phase gut überstehen werden, wenn ich nicht hektisch werde und mich ständig einmische. Ich bin halt keine Maus :)

Ich habe für nächste Woche einen Termin bei meinem TA gemacht, um auszuschließen, dass die kahle Schwanzoberseite von Thelma pilz- oder milbenverursacht ist und hoffe, dass das erstmal der letzte "Eingriff" von aussen in die mausische Lebenswelt ist.

Danke noch mal für Eure Aufmerksamkeit und menschlichen Beistand für einen mauselnden Menschen, aber ich glaube wirklich, meinen beiden geht es besser, je weniger ich in ihrem Leben herummenschele.

LG *knuddel*
 
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stefanie

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Von Weitem gucken ist gründsätzlich allemal das Beste - allerdings hier auch weiterhin nötig.

Und bevor das Rummenscheln sein muss: begraben oder irgendwie wieder warm kriegen,
doch lieber ein bisschen früher ;)

Klingt so, als hätte Thelma der Louise klargemacht, dass j etzt Schluss ist mit Machtgehabe!

Im Idealfall haben die das jetzt durch, das klappt oft.
Ich möchte aber absolut nicht ausschließen, dass Dein "Herummenscheln", auch wenn's nicht direkt zielführend wirkte, trotzdem deren Speilchen daran gehindert haben könnte, sich hochzuschaukeln.
(hochschaukeln können Renner exzellent, und manche noch besser, und dann wird's ein Gewaltrausch)

Hach ja, das sind Renner - tageweise drehst Du total hohl, tageweise sind sie soooooo süüüüüüß und lieb, tageweise äugt man sie sehr scharf an, tageweise ist man in Habacht, aber zuversichtlich --- und je älter sie werden, desto mehr überwiegt das *Herz*
 

trulla

Krabbeltier
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Hallo MrJingles,

das hört sich das erstmal ganz gut an. Vielleicht hast du Glück und damit ist das Gröbste jetzt durchgestanden =) Ich hatte schon verschiedene Varianten und Ausgänge, ich hatte Renner, bei denen hast du überhaupt nichts gemerkt von der Flegelphase, meine Jungs haben sich damals in der Zeit recht viel gejagt aber nie gebissen, da habe ich überhaupt nichts weiter gemacht und dann hatten wir auch zwei Rennerdamen, die sich plötzlich und über Nacht blutig gebissen haben. Da mussten wir natürlich eingreifen. Aber selbst kleiner setzen, Inventar entfernen etc. hat nichts gebracht und letztendlich haben wir sie getrennt. Ich muss an dieser Stelle Stefanie beipflichten, abwarten ist nicht für alle Fälle eine Option. Du hast schon recht, wenn man zu viel will und zu stark eingreift und dadurch wiederum Stess verursacht, dann kann sich das auch negativ auswirken. Mit der Natur kann man das aber meiner Meinung nach überhaupt nicht vergleichen, denn menschliche Haltung hat leider nicht viel mit dem natürlichen Leben der Renner zu tun. Dort haben sie viel mehr Fläche und im Zweifelsfall trennen sich die Familien dann auch auf, wenn die Kinder groß werden. Da flüchten sie dann eben einfach, was in deiner Situation nun mal nicht geht. Insofern haben wir schon auch die Verantwortung im Zweifelsfall einzugreifen, das geht gar nicht anders in menschlicher Obhut und Haltung. Wenn dir das menscheln zu viel ist, dann dürften du genau genommen gar keine Tiere zu Hause halten ;) Wenn es jetzt so bei euch ok ist und die beiden nun einen unblutigen Weg miteinander finden, dann ist es gut so. In ein paar Monaten sind sie dann hoffentlich durch und wieder harmonischer =)

Hierzu möchte ich gern auch noch was sagen:

Sie haben somit also drei mal 70 x 45 zur Verfügung also eigentlich 2,10 m auf 45 cm Breite

Ebenen sind nicht gleichwertig mit einer durchgängigen Fläche. Deshalb empfehlen wir ja ein Mindestmaß an Grundfläche, damit gemeint ist die zur verfügende Fläche am Stück. Gerade wenn du die Gangsysteme der Renner betrachtest, ist dies ein entscheidender Fakt. Renner legen wie auch in der Natur gern verzweigte Gangsysteme an. Das geht nur, wenn eine gewisse Fläche am Stück, sowie eine angemessene Einstreuhöhe gegeben ist. Ihren Bewegungsdrang können sie bei dir sicherlich durch den Auslauf ausleben, was nebenbei gesagt sehr schön ist, weil die meisten Rennerhalter ja hier nur beschränkten Platz anbieten können (und wir wissen ja alle wie gerne Rennmäuse auch einfach mal flitzen). Ebenso wichtig finde ich aber auch die Möglichkeit des Buddelns und die kann man meist nur in einem Aquarium oder einem angepassten Eigenbau umsetzen. Meine Renner haben einen Großteil ihrer Zeit damit verbracht, Baumeister zu spielen und ihre Welt neu zu gestalten =) Ja es gibt ganz selten auch Ausnahmen, ich hörte schon 2, 3 Mal von Rennern, die überhaupt nicht gebuddelt haben. Wenn du mich persönlich fragst, dann würde ich sogar sagen, dass 120cm dafür nicht ausreichen. Aber wir wollen auch realistisch bleiben und ich denke mit 120cm können sie schon sehr viel anfangen =)
Also überlege es dir doch nochmal ob du (später, vielleicht in ein paar Monaten, nicht jetzt natürlich) nicht doch umsteigst. Auch im Alter ist dein Gehegebau evtl. nicht mehr geeignet, zumindest sichere Auf- und Abstiege sollten dann einfach vorhanden sein.

Viele Grüße
trulla
 
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MrJingles

Mausdings
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Hallo, Ihr Lieben!

Danke erstmal für Eure Aufmerksamkeit und erfahrenen Tipps. Schließlich habe ich danach gefragt :)

Allerdings muss ich hier auch einfach sagen, Ihr habt bestimmt Recht, besonders Trulla mit dem natürlichen Argument, aber es ist schlicht und ergreifend so, dass meine beiden Mausens von mir aus einer Zoo-Handlung befreit worden sind und nicht wirklich Ahnung vom wilden Leben haben.

Ich versuche, Ihnen zu bieten, was meine Umgebung ihrem natürlichen Bewegungsdrang (und mehr haben sie nicht,denke ich) an Raum bieten kann. Ich glaube nicht, dass Rennmäuse in der (keine Ahnung wievielten Generation) Gefangenschaft mit einem kompletten Masterplan eines Baus in der Freiheit im Kopf geboren werden und die totale Erinnerung verinnerlicht haben, wie es ihren vor zig Generationen in Freiheit geborenen Vorfahren ergangen ist und dass sie deshalb differenzieren zwischen einem Schlafgehege mit mehreren Etagen und einem Auslauf auf 20 m² ... etc.

Liebe Trulla, ich glaube, dass meine Mäusinnen zwar instinktiven Mustern folgen, was ihr Verhalten angeht, aber an Platzbedarf (zum Schlafen) und Bewegungsfreiheitsmöglichkeiten nicht Mangel leiden, weil sie keine Wildnachzuchten und auch keine Wildfänge sind. Sie sind in eine Kiste hineingeboren und ich bin es leid, sie mit menschlichen Vorstellungen vom perfekten Wildmausleben verrückt zu machen. Sie kennen nur mich und ihren Lebensraum, den ich ihnen so gut als möglich geschaffen habe.

Aufgeschreckt durch die Jagereien, die ich von früheren Mäusegenerationen nicht kannte, bin ich halt hektisch geworden und hab sie damit nur noch mehr durcheinander gebracht. Damit ist jetzt Schluß. Sie sind nunmal keine wilden Mäuse und wären in der Wildnis völlig überfordert. Sie haben einen enormen Bewegungsdrang, buddeln für ihr Leben gern und klettern und springen in der Welt herum, wie ihre Instinkte es ihnen einfach eingeben. Sie dürfen bei mir herumlaufen und toben, wie es ihnen gefällt und ich glaube nicht, dass es ihnen schlecht geht, weil irgendwelche fernen Vorfahren mal in der Mongolei einen Bau unter der Erde hatten und sie nicht.

Glaube mir, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich ein komplettes Zimmer mit Erde auffüllen lassen, und sie da sich selbst überlassen - auch, wenn sie das nicht kennen. Leider habe ich die Möglichkeiten nicht und deswegen müssen sie mit 20 m² inclusive Möbelhindernissen und Nischen und Verstecken auskommen und zwischendurch halt im chaotischen Etagen-Dings nächtigen, aber ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es ihnen deutlich besser geht, wenn ich mich nicht einmische in ihre Flegelphase.

Deshalb nochmal danke an Dich/Euch, aber ich werde die beiden jetzt nicht wieder stören oder auseinanderreissen, oder ihr Zuhause ändern, sondern sie einfach beobachten und nur im blutigen Fall eingreifen, ansonsten alles so lassen, wie es ist und sie einfach begleiten, wie sie es von mir kennen.

*knuddel**Herz*
 
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stefanie

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Trulla meinte, glaube ich, vor allem das Problem:

Wenn 2 in Natur-Habitat nicht miteinandr klarkommen, verzieht sich halt eins sonstwohin, bevor's zu sehr verletzt oder gar umgebracht wird.
Und das geht nicht in unseren Gehegen.
 

trulla

Krabbeltier
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Hallo MrJingles,

ich würde auch sagen, dass du mich eventuell falsch verstanden hast.
Mein Naturvergleich bezog sich auf dieses Argument von dir:

In der Natur gibt es auch keinen menschelnden Schiedsrichter, der sich ständig einmischt

Denn in der Natur fliehen sie im Zweifelsfall einfach voneinander und das geht ja in Gehegehaltung schlecht. So wie Stefanie auch zuletzt sagte meinte ich das.

Also ich wollte jetzt nicht deine Haltung kritisieren, weil sie nicht dem natürlichen Lebensraum entspricht. Das ist schon klar und das ist immer so in Gefangenschaft. Deshalb müssen die Tiere ja nicht gleich unglücklich sein. Wenn ich das so sehen würde, dann hätte ich sie mir ja selbst nie angeschafft und wäre auch nicht in diesem Forum =)
Ich wollte dir einfach nur zu Bedenken geben, dass alle Renner die ich kenne und kannte einfach unheimlich gern in ihrem Einstreu buddeln und sich Gänge anlegen. Also das scheint in ihren Instinkten schon noch verankert zu sein, auch wenn sie sicherlich von ihren wilden Vorfahren deutlich unterscheiden. Vielleicht haben wir ja Glück, dass sich Punkratz noch äußert. Sie ist inzwischen soweit ich weiß auch eine Verfechterin von Auslauf bei Rennern. Mich würde mal interessieren, wie sie das sieht mit dem "Zusatz"gehege.

Es ist mir schon klar, dass der Haltung Grenzen gesetzt sind. Das war bei mir auch so, meine Renner mussten auch mit 160x60 auskommen (ohne Auslauf). Klar wünschen wir es uns immer schöner und größer und überhaupt, aber das geht nun mal nicht, wir wollen ja auch noch wohnen :D Aber ich hoffe du verstehst jetzt besser, wie ich das meinte.

Liebe Grüße
trulla

Edit: Ich möchte noch eine Kleinigkeit ergänzen. Eigentlich kann natürlich niemand beurteilen, ob unsere Haustiere wirklich glücklich sind. Ich möchte auch nicht sagen, dass deine Renner unglücklich sind oder du ihnen nicht gerecht wirst. Das steht mir nicht zu. Wir können nur unsere Erfahrungen miteinander teilen und daraus ableiten, welche Mindeststandards wohl angebracht sind =) Und daraus hat sich eben 120x50 sowie Sandbad und Buddelbereich ergeben und so kommunizieren wir das auch immer. Manchmal ergibt sich auch was neues, früher war unser Mindestmaß z. B. 100x50. Deshalb sind wir ja hier und tauschen uns aus. Ob deinen Rennern jetzt wirklich was fehlt, das kann ich letzendlich nicht sicher sagen.
 
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MrJingles

Mausdings
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Liebe Trulla,

ich glaube, wir haben tatsächlich aneinander vorbei diskutiert :)

Also: Meine Mausedamen haben zum buddeln das Käfigdings auf drei Etagen, die sie gestalten, wie es ihnen gefällt. Ganz oben steht halt mit "Atrium" das große Laufrad, damit sie, wenn sie halt nicht draussen unterwegs sind, ihrem Bewegungsdrang frönen können. Da schleppen sie die Einstreu auch nicht hinauf (ist anscheinend doch zu "anstrengend", dafür wird dann der Sand aus dem Sandbad großzügig verteilt (herausgeschippt), den ich inzwischen jeden zweiten Tag auffülle, damit sie was zum Baden haben ^^), auf allen anderen Flächen buddeln, bauen und räumen sie, wie sie lustig sind - ich stecke beinahe täglich Heu, Zweige, Eierkartons und Papprollen hinein, damit es nicht langweilig wird. Die Geschwindigkeit mit der das geschreddert und verbaut wird ist unfassbar :LOL: - zum rennen gehen sie halt raus oder eben rauf ins Rad :)

Es wird natürlich niemals in Gefangenschaft (auch wenn sie es nicht anders kennen) so sein, wie es wäre, wenn sie in Freiheit geboren wären.

Ich glaube halt, dass wir Menschen es manchmal auch einfach zu gut meinen mit dem Einmischen in mausische Lebenswelten, was eben deren Verständnis von Zusammenleben betrifft, zumindest habe ich das Gefühl gehabt mit meinen hektischen Versuchen, zwei flegelnde Mäusinnen "irgendwie" wieder brav und friedlich zu bekommen. Sie können sich ja aus dem Weg gehen, wenn sie wollen und tun das auch, aber wenn sie schlafen, schlafen sie zusammen, aufeinander nebeneinander verknäuelt und gekuschelt.

Wir theoretisieren viel und lassen wenig Individualismus zu, das ist halt menschlich :)

Ich lasse ihnen jetzt einfach ihre Flegeleien, sehe aber, dass sie zum schlafen immer aufeinander sitzen, sich gegenseitig putzen und durchaus gemeinschaftlich bauen und rennen, futtern und auf mir herumturnen und versuche einfach, mich heraus zu halten und nicht hektisch etwas umzugestalten, das bislang ihr einziges Zuhause und vertraute Umgebung war, sie umzusetzen und quasi zusätzlich zu ihrem flegelig verwirrten Weltbild auch noch menschlich ermessene Komplikationen einzubauen. Ich vergleiche das halt mit meinem eigenen Nachwuchs. Da gab es auch eine Zeit, wo man einfach aufhören musste, zu versuchen, einen Kaktus zu umarmen und stattdessen einfach für Entwicklungsraum und Luft zum Atmen sorgen^^

Bis jetzt (also heute) ist noch immer alles gut, bissl boxen, bissl jagen, aber gemeinschaftlich bauen und rennen und einträchtig futtern oder trinken und wenn dann eine ihre drolligen fünf Minuten bekommt, geht die andere ihrer Wege. Wenn sie dann müde sind, wird zum Schlafen immer gekuschelt. Ich übe mich jetzt in Geduld :)

Vielen Lieben Dank Dir und auch StevieHall, Stefanie und Nonin für Eure Zeit, Ohren, Geduld, Zuwendung, Anregungen und Denkanstöße. Das nächste Gehege wird sicherlich sorgfältig durchdacht und ausgewählt (dann muss ich auch nicht täglich drumherum fegen, saugen und wischen^^)

*Herz**knuddel*
 
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MrJingles

Mausdings
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Nochmal ein kurzes Update von mir:

Der Test beim TA hat keine Parasiten ergeben und auch optisch deutet alles darauf hin, dass sich Thelma einfach bei ihren excessiven Buddelaktionen wahrscheinlich um ihren Schwanz nicht gekümmert hat und den per Reibung einfach mal oberflächlich rasiert hat :) (darüber bin ich sehr froh - also über die Nachricht, dass es keine Parasiten sind^^)

Nach einigen Tagen mehr oder weniger "Ruhe" hat es gestern Nacht allerdings eine heftige Eskalation gegeben, die ich (mir die Nacht um die Ohren schlagend) wachen Auges und allzeit bereiter Hand begleitet habe.

Es fing an, wie immer, ganz oben (wo ich schon "ausgeräumt" hatte, damit es keinen Streit um Laufrad oder Sandbad bzw. Kletterwurzel gibt), ging dann über alle Etagen und es war Jagen und Flitzen ohne Ende... Allerdings konnte ich dabei auch ganz klar beobachten, dass Thelma eigentlich nicht die jagende Mäusin ist. Louise war vielmehr so drauf, dass sie, sobald Thelma die gleiche Etage betrat, direkt in eine Ecke "geflüchtet" ist und von da aus lauthals gezwitschert hat und - sowie Thelma sich näherte - anfing, sich lang zu machen und zu "boxen" (aus ihrer sicheren Ecke heraus), sie hat auch kräftig mit den Zähnen geknirscht.

Thelma hat sich eine Weile auf das Spielchen eingelassen und bissl lustlos mitgeboxt, sich dann aber demonstrativ abgewandt und mehr oder weniger dösend auf der Etage gesessen. Louise ist daraufhin mutiger geworden und unter großem Gefietsche und Getue aus der Deckung gekommen und unter Thelma durch, über Thelma drüber und dann fix wieder in die Ecke.

Thelma hat ein paar mal "Verfolgungsansätze" gemacht, aber eigentlich nicht wirklich Lust gezeigt. Louise ist eigentlich immer schon fünf Minuten vorher wie die wilde Hilde losgerannt. Dabei haben sie mir das Zimmer mit Streu, Sand und was sonst noch so vorhanden war, "paniert" ^^

Ich hab das tapfer mit meinen beiden Mäusinnen ausgesessen und es war eine sehr anstrengende Nacht. Wir sind alle früh um fünfe in die Federn gesunken.

Heute kamen sie dann beide aus dem Nest, balgten kurz, gingen dann rennen gemeinsam, rannten im Laufrad gemeinsam, begegneten sich mit kurzen Schnüffeleien, übereinanderhüpfen, gemeinsamem Futtern und den ganzen Tag gab es keinen Streit. Eigentlich war alles, wie früher/immer/bislang vor allem Stress. *heilig*

Auch jetzt ist Ruhe, auch wenn sie gerade wieder rennen, futtern und buddeln. Kein Jagen, kein Piepsen, kein Zähneknirschen...
Ich glaube, wir haben alle Augenränder für die nächsten 10 Jahre, aber ich glaube, es hat sich gelohnt, die beiden in der letzten Nacht einfach jagen, streiten, kuscheln und meckern zu lassen, was immer es war, dass sie klären mussten, sie scheinen es erledigt zu haben, zumindest für den Augenblick.

Ich geh mir jetzt erstmal ein paar Gurkenscheiben besorgen und Schlaf nachholen. Ich habe das Gefühl, dass meine beiden Mäusinnen eine Chance haben, nicht auseinander zu fallen. Haltet mir die Daumen *Herz*
 

nonin

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Ich drücke die Daumen, dass die beiden Mädels ihre Auseinandersetzungen weiterhin geregelt bekommen! *knuddel*

Tatsächlich erlebe ich bei meinen älteren Jungs, Gustav und Django, nun leider auch zum ersten Mal, dass Etagen zu einen richtigen Stressfaktor führen können (deshalb müssen sie zur Zeit auch ohne klarkommen).
Daher kann ich dir nur raten: Beobachte genau, ob deine beiden das hinbekommen und wenn nicht, würde ich an deiner Stelle überlegen, wie du so umbauen kannst, dass es eine größere Grundfläche und weniger Etagen gibt - dieser Dauerstress ist weder gut für die Mäuse noch für dich!
 

MrJingles

Mausdings
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Danke Dir für's Daumen drücken *knuddel*
Bis jetzt hält sich der Frieden und es ist tatsächlich alles wieder "normal" zwischen den beiden. Ich hoffe, das bleibt noch eine Weile so, bleibe aber wachsam. :)

Ich bin jetzt aber tatsächlich auf der Suche nach einem schönen großen Heim für die beiden, dass man gut gestalten und unterbringen kann. *Sofa*

Das werde ich dann in ein paar Wochen, wenn sie nicht gerade wieder eine Stressphase haben, "einführen".
 
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