2. VG-Versuch

Ninifee

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Hallo ihr Lieben

Ich habe mir die Forumsbeiträge hier mal durchgesehen, da wir gerade ein ganz ähnliches Problem haben wie Tabsi damals. Bei der VG hat zuerst alles ganz toll geklappt, und da haben wir dann wohl zu sehr darauf vertraut, dass alles gut gehen wird. Jedenfalls sind wir viel zu schnell vorgegangen, und die neu hinzugekommene Maus (Annabelle) wurde plötzlich ziemlich stark angegriffen. Wir haben sie dann erst mal rausgenommen, später den Platz sowie das Inventar wieder reduziert und es nochmals probiert - aber keine Chance. Was vorher reibungslos klappte ist nicht mehr möglich.

Nun haben wir vor, nochmal von vorne anzufangen - natürlich wesentlich langsamer. Ich habe den Schritt-für-Schritt-Plan von Lumi mal ausgedruckt (danke hierfür!) und wir werden diesen wenn möglich so einhalten. Dazu aber drei Fragen:

Wir hatten bis vor kurzem vier Mädels, welche wir bereits im Mai vergesellschaftet hatten (ich weiss, der Zeitraum zwischen zwei VGs dürfte länger sein, aber Annabelle war ein echter Notfall, da sie ausgesetzt wurde).
In der Gruppe ist Frieda (geb. ca. April 2015), welche wir aus dem Tierheim geholt haben. Hinzu kamen drei Schwestern (geb. ca. April 2016). Die VG hatte damals problemlos geklappt, wohl aufgrund der Konstellation jung - einsam. Und nun soll Annabelle hinzukommen. Das Geburtsdatum wissen wir nicht, aber sie ist jedenfalls noch klein. Wie relevant ist die Gruppenkonstellation in diesem Fall? Ändert das etwas am Vorgehen?

Ebenfalls anders sind unsere Käfigmasse, nämlich 120x40x120. Wenn ich mir dies in den von Lumi vorgeschlagenen Schritten ausrechne dauert das ganze 8 Wochen, was wohl wegen Käfigreinigung nicht geht (nehm ich mal an?). Können wir da mit der Zeit um mehr Fläche vergrössern (statt jedes mal +20)?

Zudem habe ich gelesen, dass ein kastrierter Bock in solchen Situationen hilfreich sein kann. Denkt ihr das würde viel bewirken? Ich hab mich heute morgen mal kurz hier im Forum umgeschaut, aber auf Anhieb nichts gefunden. Erfahrungsgemäss ist das von der Schweiz aus generell schwierig, da die Entfernungen oft einfach zu gross sind. Falls hilfreich würde ich aber nochmal genauer schauen.

Ich danke euch für die hilfreichen Infos und hoffentlich bald für eure Antworten!
 

Brokat

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Hallo Ninfee,

willkommen im Forum... *welcome*

Leider hast du bisher noch gar keine Antworten bekommen, weil du in ein ziemlich altes Themaa geschrieben hast. Jetzt habe ich deinen Beitrag abgetrennt, damit auch alle sehen, dass es hier um ein neues Problem geht. *heilig*

Gerade hast du eine Gruppe mit vier Mäusen und die einsame Annabell, richtig? Dann wäre es schon wichtig, dass du mit der Vergesellschaftung schnell beginnen kannst. Der Plan von Lumi ist gut, daran kannst du dich halten. Natürlich muss man immer schauen, wie sich die Mäuse so benehmen und dann schauen, wie man weitermacht.

Kastraten bringen häufig Ruhe in zickige Weibchengruppen, weil sie sich von den Zicken nicht beeindrucken lassen und mal für "Ablenkung" sorgen... *zwinker* Wie weit könntest du denn fahren? In Bayern oder Baden-Württemberg gibt es eigentlich immer irgendwo "fertige" Kastraten zu vermitteln. Wie das in der Schweiz aussieht, weiß ich nicht.

Wenn du jetzt keinen Kastraten finden kannst, würde ich trotzdem vergesellschaften, damit Annabell nicht mehr so lange allein ist. Nur Weibchen in der Gruppe zu haben, kann schon zu mehr Stress in der Vergesellschaftung führen. Das muss aber nicht heißen, dass es gar nicht klappt. Beobachte einfach die Mäuse genau. Immer, wenn sie ganz lieb waren, kannst du den nächsten Schritt machen. In der ersten Zeit ist es am besten, sehr langsam vorgehen. Irgendwann entwickelt man dann ein Gefühl dafür, ob es mit der Gruppe so passt und kann dann auch mal mehr Platz oder Inventar auf einmal geben und vielleicht ein paar Tage Pause machen. Das merkst du aber... =) Ausmisten darfst du in der Zeit natürlich. Ich würde das aber auf die Pipi-Ecken beschränken und sonst nur wenig Streu austauschen. Du gibst ja mit mehr Platz auch immer neues Streu, deshalb wird es nicht sooo schnell dreckig.

Viel Erfolg und halt uns auf dem Laufenden!
 

Lumi

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hey

grundsätzlich ist jede VG ein Einzelfall für sich.
es gibt natürlich so ein "Grundvorgehen", mit dem man oft richtig liegt. Damit dauert eine VG aber mitunter länger.

In der Gruppe ist Frieda (geb. ca. April 2015), welche wir aus dem Tierheim geholt haben. Hinzu kamen drei Schwestern (geb. ca. April 2016). Die VG hatte damals problemlos geklappt, wohl aufgrund der Konstellation jung - einsam. Und nun soll Annabelle hinzukommen. Das Geburtsdatum wissen wir nicht, aber sie ist jedenfalls noch klein. Wie relevant ist die Gruppenkonstellation in diesem Fall? Ändert das etwas am Vorgehen?
Frieda ist weniger das Problem.
Die anderen 3 sind kritischer. Die sind jetzt in der tollsten Phase: Die Zickenphase.
Bei manchen Weibchen merkt man das kaum, bei anderen hingegen führt das zu extrem schwierigen VGs.

Daher ist das durchaus relevant.

Ebenfalls anders sind unsere Käfigmasse, nämlich 120x40x120. Wenn ich mir dies in den von Lumi vorgeschlagenen Schritten ausrechne dauert das ganze 8 Wochen, was wohl wegen Käfigreinigung nicht geht (nehm ich mal an?). Können wir da mit der Zeit um mehr Fläche vergrössern (statt jedes mal +20)?
Während der VG sollte man das Gehege eh nicht großartig sauber machen.
Wenns arg müffelt und dreckig ist, kann man stellenweise die Streu austauschen.

Auch unabhängig von einer VG sollte nie die ganze Streu getauscht werden, sondern immer nur stückchenweise. Das kann eine halbe Ebene oder vergleichbar sein.
Für 8 Wochen nur stellenweise sauber zu machen sollte eigentlich machbar sein...
Ist jetzt nicht der mega Zeitraum...

Allerdings kann man -grundsätzlich - im späteren VG-Verlauf auch mehr Platz auf einmal geben. D.h. wenn sie z.B. seit VG-Start 4 Wochen friedlich waren, kann man davon ausgehen, dass die VG eigentlich schon durch ist.
Damit sie aber nicht vor lauter freudiger Aufregung sich dann doch wieder streiten, sollte man auch das restliche Gehege nicht auf einmal dann freigeben.
Die Schritte kann man aber oft problemlos größer gestalten.

Zudem habe ich gelesen, dass ein kastrierter Bock in solchen Situationen hilfreich sein kann. Denkt ihr das würde viel bewirken? Ich hab mich heute morgen mal kurz hier im Forum umgeschaut, aber auf Anhieb nichts gefunden. Erfahrungsgemäss ist das von der Schweiz aus generell schwierig, da die Entfernungen oft einfach zu gross sind. Falls hilfreich würde ich aber nochmal genauer schauen.
aufgrund des Zickenalters der drei Damen wäre das durchaus eine sehr gute Idee.
Also falls das möglich wäre, würd ich das schon favorisieren, dass da 1-2 Jungs dazu kommen.

Lumi
 

Ninifee

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Hallo zusammen

Erstmal danke an Brokat fürs Verschieben... Ich hab gedacht ich muss ja nicht unbedingt was fragen was bereits beantwortet worden ist... Dass so kaum jemand darauf aufmerksam wird hab ich mir gar nicht überlegt.. =)

Die Mädels waren bis vor Kurzem auf kleinem Raum mit wenig Inventar (ein Häuschen mit zwei Eingängen und was zum Klettern). Wieder hat es erst ganz toll funktioniert, zwar war immer mal wieder ein Fiepsen/Quietschen zu hören, aber wir hatten eher den Eindruck, dass dies "warnend" war und nicht etwa als Reaktion auf einen Angriff. Zwischendurch waren sie auch alle längere Zeit gemeinsam im Häuschen, haben vielleicht sogar zusammen geschlafen. Sah alles ganz gut aus.

Heute Abend wurde Annabelle dann (für uns plötzlich) wieder so stark angegriffen, dass wir sie getrennt haben. Am Angriff waren - so weit wir dies beurteilen konnten - mehrere beteiligt. Danach wirkte Annabelle ganz unsicher, hat sich immer wieder nervös geputzt und wie nach einem Ausgang gesucht. Wir waren nicht sicher, ob sie nicht mehr ins Häuschen wollte oder nicht mehr durfte. Wir haben sie nun mal für ne Weile rausgenommen, damit sie sich etwas erholen kann.

Tatsächlich ist - soweit wir das sehen können - Frieda das Hauptproblem. Oft kreischt sie los wenn Annabelle nur in ihre Nähe kommt, manchmal zwickt sie sie auch oder haut sie mit den Pfötchen.
Wieso das so ist kann ich aber auch nicht sagen, eigentlich ist sie ne ganz liebe.. Normalerweise ist sie total neugierig und auch ganz zutraulich. Ausserdem ist sie trotz ihres Alters sehr klein. Die anderen sind viel grösser als sie, die scheinen aber eher ein bisschen Angst vor Annabelle zu haben, wirken schüchtern und schreckhaft.

Wir setzen sie nun nochmal zu den andern und hoffen, dass es wieder klappt. Ich würde sie nur sehr ungerne über Nacht rausnehmen, aber ich will natürlich auch nicht dass sie ernsthaft verletzt wird.

Wir sind jetzt aber definitv auf der Suche nach einem kastrierten Bock. Ich bin froh um alles was die Situation etwas entspannt.. =)

Vielen Dank für eure Antworten!
 

Lumi

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Frieda das Hauptproblem. Oft kreischt sie los wenn Annabelle nur in ihre Nähe kommt, manchmal zwickt sie sie auch oder haut sie mit den Pfötchen.
Frieda hat offensichtlich große Angst.
oft gibts so Schreihälse, das hört sich grauenvoll an - obwohl eigentlich gar nichts schlimmes passiert.
Das Zwicken und Hauen ist eine Abwehrreaktion, wenn Annabelle zu nahe kommen sollte.

Ich würde in der Situation kein Häuschen anbieten, max. eine Weidenbrücke als Rückzugsort.
Wie viel Platz haben sie konkret?
Wie bist Du bis jetzt im Einzelnen vorgegangen?

Wenn es jeden Abend fiept und piept, sollte man da genau hinschauen und lieber einen Tag Pause machen. So ganz in Ordnung ist das nämlich nicht. Man kanns mal tolerieren, aber nur, wenn man einschätzen kann, warum gefiept wird und ob das schlimm ist....
 

Ninifee

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Hallo zusammen

Ich hatte das Häuschen rausgenommen und durch eine Weidebrücke ersetzt, was die Situation sehr entspannt hat - danke Lumi!

Leider ist die kleine Annabelle wenig später unerwartet verstorben.. :cry:

Ich danke euch allen trotzdem für die Unterstützung!
 
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