Abdominale Atmung

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Wir betreuen derzeit ein krankes Farbmaus-Weibchen (es ist nicht unser eigenes Mäuschen, und es lebt mit einem anderen jüngeren, gesunden Weibchen zusammen). Es ist etwas über ein Jahr alt und hatte in der Vergangenheit bereits mit Kurzatmigkeit und Milbenbefall zu tun, der seinerzeit erfolgreich behandelt wurde. Nun ist es seit einiger Zeit erneut erkrankt. Es wirkt schwächlich, das Fell am Kopf ist dünn. Es frisst zwar und ist auch durchaus aktiv, aber es scheint schnell überansterngt zu sein, sitzt oft - auch beim Fressen - und "pumpt" sehr stark beim Atmen. Auch mit dem Gleichgewicht scheint es leichte Probleme zu haben, vielleicht aber auch nur, weil es immer so überanstrengt ist. Die Tierärztin meinte zu uns, diese sog. "abdominale Atmung" könne Anzeichen verschiedenster Krankheiten sein. Wir dürften nicht davon ausgehen, dass das Mäuschen noch sehr lange leben würde, man könne da nicht viel tun. Sie hat ihm jetzt als einzige Behandlung Metacam gespritzt, diese Spritze soll in ca. 4 Tagen wiederholt werden. Ich habe den Eindruck, all dies ist vielleicht nur eine Art der Schmerzlinderung und damit Lebensverbesserung bis "zum Schluß" ... Hat irgendjemand von Euch noch ein paar Ideen, was man für das arme Mäuschen noch tun könnte??? Man weiß ja nie so genau, ob man wirklich den richtigen Tierarzt hat, vor allem auch was die Diagnose-Stellung angeht, aber das arme kleine Weibchen zu allen möglichen verschiedenen Ärzten hinschleppen möchte ich eigentlich auch nicht, das ist doch viel zuviel Stress...
 

Lumi

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hey

die Tierärztin hat schon z.T. recht: Die Diagnose und Behandlung bei Farbmauskrankheiten ist schwierig.

Aber so vorschnell aufgeben würde ich da nicht.
Metacam ist als Schmerzmittel erstmal ein Schuss ins Blaue. Nicht zwingend verkehrt, aber für die Symptome auch nicht arg hilfreich.

Die Kurzatmigkeit und die Gleichgewichtsprobleme deuten auf einen Infekt hin.
Ob das nun eine "klassische" Lungenentzündung wird zusammen mit einer Mittelohrentzündung, oder anders geartet ist (Tumore etc), ist natürlich von der Ferne nicht zu beurteilen.

Bei Atemwegsproblemen und auch Gleichgewichtsstörungen wird im Regelfall mit Antibiotikum behandelt.
Das sollte die Maus unbedingt bekommen.
Bei mir hat da - auch bei Ohrgeschichten - Baytril immer gute Dienste geleistet. Andere setzen bei Ohrerkrankungen auf andere ABs, die spezieller für solche Erkrankungen ausgelegt sind.

LG
 

Fluse

Pflegestelle
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Hey Liebes =)

Wie äußern sich denn die Gleichgewichtsprobleme, woran macht ihr das fest? Kann sie auch einfach geschwächt sein und dadurch zB vom Ast fallen oder so? Oder hat sie wirklich Probleme mit dem Gleichgewicht / der Orientierung?

Dieses Pumpen könnte auch eine Atemwegserkrankung sein. Wurde das Mausilein abgehört? Wobei ich nicht weiß, ob da jemand ohne Mauserfahrung was hört, das Herz rast ja auch unheimlich und man muss es schon unterscheiden können...

Wie wurde die Maus denn in der Vergangenheit behandelt, als sie krank war? Welche Diagnose wurde da gestellt?

Ich denke auch, gerade weil man bei Farbmäusen so schlecht untersuchen kann und nicht so leicht Diagnosen stellen kann, wäre die Gabe eines Antibiotikums nicht schlecht. Baytril ist ein Breitbandantibiotikum und wirkt gegen vieles, das wäre da dann auch meine erste Wahl.
Wäre doch schön, wenn dem Mausi noch geholfen werden könnte =)

Liebe Grüße,
Sabrina
 
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Hallo MiLaLi15,

ein Mäuschen mit Atemproblemen haben wir hier auch.

Die Maus ist in einem ähnlichen Alter, hat das aber schon seit etwa einem halben Jahr. Eine genaue Diagnose konnte nicht gestellt werden. Alle Anzeichen deuten aber auf eine Art Asthma hin. Die Maus pumpt manchmal sehr stark, vor Allem nach Anstrengung oder beim Fressen. Anfangs war es ein regelrechtes Japsen mit aufgerissenem Maul.
Dazu wurde erstmal möglichst staubarmes Einstreu gegeben. Letztendlich brauchte dann eine Behandlung mit einem Depot-Cortison Besserung. Die Spritze wurde etwa alle 4-6 Wochen wiederholt, wenn man merkte, dass es der Maus wider schlechter ging. Sie war über weite Strecken beschwerdefrei, auch wenn das natürlich nur ein herumdoktern an den Symtomen ist.
Die letzte Spritze blieb aber ohne Wirkung. Nun bekommt sie täglich 2x ein Medikament zum Erweitern der Bronchien. Damit kommt sie ganz gut über den Tag.
Was ich sagen will: Wenn die Ursache nicht zu finden ist kann eine Maus auch mit der Behandlung der Symtome ganz gut leben. Aber was man da zu machen hat ist erstmal ein Fischen im Trüben.

Viel Glück,
Raphael
 

Fufu

mausgrau
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Hallo MiLaLi,
also Flankenatmung, das "Pumpen" beim Atmen, kann Symptom sein von Atembeschwerden unterschiedlicher Ursache oder Schmerzen. Es kommen z.B. ein Atemwegsinfekt in Frage, aber auch eine Herzschwäche ist möglich. Hat denn die Maus Atemgeräusche? Dann würde ich darauf beharren, daß sie ein AB bekommt.

Ich habe hier gerade ein Uraltmäuschen von 2 Jahren und 2 Monaten, die wackelt auch ganz schön in der Gegend herum, ist blind und nicht mehr ganz sicher auf den Pfoten. Als sie einen Atemwegsinfekt hatte, hat sich diese Symptomatik verschlechtert. Dann bekam sie AB. Jetzt geht es ihr wieder gut.

In Deinem Fall würde aber auch eine Herzschwäche auf die beschriebenen Symptome passen. Atemnot, aber wenig der typischen Atemgeräusche und dazu die "Überanstrengung", wenn sie sich mehr oder schneller bewegt. Auch Gangstörungen und Gleichgewichtsstörungen gehören zu den möglichen Symptomen bei Herzschwäche.

Auch wenn man die Mäuse nicht einfach so röntgen oder einen Herzultraschall machen kann (geht schon, aber nicht "einfach"), kann man aber trotzdem alle "Möglichkeiten" behandeln und sehen, ob es dann besser wird.

Schmerzmittel hat sie jetzt bekommen. Ist es besser geworden? Ja? Dann hatte sie möglicherweise Schmerzen. Nein? Dann muß es was anderes sein.

Dann würde man bei einem vermuteten Atemwegsinfekt Baytril geben. Bei vermuteter Herzschwäche kann ein Mittel zur Entwässerung helfen, z.B. Furosemid/Lasix. All das kann man noch versuchen, ehe man feststellt, daß die Maus "nicht mehr lange leben wird". =)

Auch Cortison kann man versuchen. Das hat auch eine entwässernde Wirkung.
Also, es gibt wirklich noch viele Möglichkeiten zu versuchen, für die Maus eine Besserung zu erreichen. =)
Viele Grüße
Fufu
 
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Ihr habt recht, es ist nicht richtig, einfach zu sagen, man könne dem Mäuschen nicht mehr wirklich helfen, und wie mir Eure Geschichten zeigen, gibt es ja doch recht viele Möglichkeiten, ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Heute jedoch - ich war schon kurz davor, einen weiteren Tierarzt um Rat zu fragen - habe ich es immerhin erreicht, das dem kranken Mäuschen ein Antibiotikum gespritzt wurde!! Nur wollte meine TÄ mir den Namen des AB nicht mitteilen; ich werde sie übermorgen, wenn die nächste Spritze fällig ist, einmal fragen, ob es sich um ein Breitband-Antibiotikum handelt. Auf jeden Fall hatte die kleine Maus recht heftige Atemgeräusche, die aber seit der ersten Behandlung weniger geworden sind. Auch frisst sie recht gut und ist aktiv, und ich glaube, die leichte "Wackeligkeit" ist auf eine allgemeine Schwäche zurückzuführen. Auf jeden Fall fällt sie nicht um oder so, sie ist nur eben langsamer unterwegs als ihre Partnerin und stützt sich beim Fressen manchmal deutlich mit dem Schwanz ab. Und sie "punpt" immer noch ziemlich...Aber vielleicht sind wir ja auf dem richtigen Weg...
Liebe Grüße an Euch alle von

MiLaLi15
 

Fufu

mausgrau
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... also ein TA, der den Namen des AB nicht mitteilen will??? :unsure:
Das ist dermaßen unüblich. Ärzte, auch Tierärzte, sind doch keine Mitglieder von Geheimbünden mehr. :unsure: Ich finde, Du solltest darauf bestehen zu erfahren, was das für ein AB ist. Schließlich bezahlst Du es und es geht schließlich um Dein Haustier. *böse*

Wenigstens bekommt die Maus jetzt ein AB. Aber bei Atemgeräuschen plus Atemnot (!) hätte die TÄ eigentlich selbst drauf kommen müssen, daß die Notwendigkeit einer AB-Behandlung besteht. Hast Du gar keine Alternative zu dieser TÄ? :unsure:
 
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