Atemwegsinfektion: Wie oft zum Tierarzt?

Ninifee

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Hallo ihr Lieben

Wir haben vor kurzem fünf Mäuse aus dem Tierheim geholt, zwei davon werden seit Dienstag wegen Atemwegsinfektionen mit Antibiotika (Chloropal) und Entzündungshemmer (Metacam) behandelt. Das alles während der VG, Stress ist also maximal.

Nun hätten wir am Montag (also bereits nach sechs Tagen) einen Nachkontrolle-Termin beim TA gehabt. Die Symptome sind etwas besser, aber eindeutig noch da. Ich hab heute beim TA angerufen und mir bestätigen lassen, dass das Antibiotika so oder so mindestens zehn Tage gegeben werden muss.

Der TA wirkt fachlich kompetent, wir haben ihn aber irgendwie im Verdacht, dass er auch aufs Geld aus ist und daher lieber mal nen Termin mehr vereinbart..

Was für Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?

Macht es Sinn, am Montag schon wieder zum TA zu gehen? Ist natürlich der totale Stress für die Kleinen..

Ist eine Nachkontrolle überhaupt notwendig? Wenn die Symtome bestehen bleiben muss vermutlich so oder so weiter Antibiotika gegeben werden.
Wenn sie abklingen könnte ich eine Nachkontrolle noch eher verstehen, halt um zu schauen, ob die Infektion tatsächlich weg ist..

Danke für eure Antworten!

Liebe Grüsse, Nina
 

SuiTo

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Meine Tierärztin macht bei normalen Atemwegsgeschichten keine Nachkontrollen und sagt nur jedes mal, dass ich wieder kommen soll, wenn es sich nicht bessert oder nicht komplett verschwunden ist, da dann eventuell ein neues Antibiotikum verschrieben werden muss.

So habe ich es biher immer gehandhabt. Ich denke es macht wenig sinn die Tiere ohne Grund ständig zum TA zu schleifen.
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,
hmm. Also man könnte vielleicht schon die 10 Tage abwarten und eine Nachkontrolle ist - wenn die Symptome dann verschwunden sein sollten - vielleicht auch nicht immer unbedingt notwendig. Andererseits würde ich den Nachkontrolltermin zunächst einmal auf dem Plus-Konto des TA verbuchen. Das macht schon Sinn, zu sehen, ob die Therapie überhaupt anschlägt. Manchmal entscheidet man sich dann vielleicht, lieber noch ein anderes AB zu versuchen, wenn die Wirkung nicht ausreichend erscheint. Also wäre der Kontrolltermin durchaus auch als Sorgfalt des TA zu interpretieren, der sich vergewissern möchte, wie die eingeschlagene Behandlung wirkt.

Zwischen TA und Mausehalter entwickelt sich im optimalen Fall mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis, so daß der TA irgendwann auch der Kompetenz des Halters vertraut und auf dessen Einschätzung, wie es den Tieren geht. Das braucht aber ein bißchen Zeit. Ich gehe nicht mehr zu Kontrollterminen, aber meine TÄ vertraut mir da inzwischen auch vollkommen, daß ich einschätzen kann, ob ein erneuter Besuch notwendig ist. Wenn es nicht besser wird, dann komme ich eben noch mal.

Ohne guten TA ist man als Mäusehalter total aufgeschmissen, selbst ich, obwohl ich jetzt schon einige Erfahrung mit kranken Mäusen habe. Aus diesem Grund würde ich Dir raten, den Kontrolltermin tatsächlich auch wahrzunehmen. Bei dieser Gelegenheit kannst Du den TA dann auch besser einschätzen. Untersucht er die Mäuschen noch mal gründlich, hört er sie ab? Dann ist das Ausdruck seiner Fürsorge. Beschränkt er sich darauf, festzustellen, daß Du einfach weiter das AB geben sollst, ohne die Mäuse zu untersuchen, dann liegt eher der Verdacht nahe, daß der Kontrolltermin für die Mäuse "überflüssig" war.

Gerade bei Mäusen ist die Zusammenarbeit zwischen TA und Mausehalter sehr wichtig. Deshalb würde ich zu dem Kontrolltermin gehen. Es ist auch für den TA wichtig zu wissen, wie er Dich einschätzen soll und ob er Dir vertrauen kann, daß Du den Zustand der kranken Patienten gut beurteilen kannst. Sieh es als Chance auf den Beginn einer guten Zusammenarbeit.

Falls er wirklich nur auf´s Geld aus sein sollte, dann wirst Du das schnell merken und bist damit um eine Erkenntnis reicher. Aber ich würde dem TA eine Chance geben. =)
Viele Grüße
Fufu
 

Lumi

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ich finde einen Kontrolltermin auch eher positiv.
Ich empfinde ein "hier das AB, auf nimmer wiedersehen ;)" als wesentlich schlimmer - da hat man doch das Gefühl, komplett allein gelassen zu sein.

Es ist gut, wenn ein Fachmann/frau die Entwicklung beobachtet.
ggf kann dann das AB gewechselt werden oder spezieller auf eine potentielle Viruserkrankung eingegangen werden.

(Und so viel verdient er ja an einem Folgetermin nicht. Das sind rund 10-15 € max. bei uns in Deutschland... Da würde er für nen Hund/Katze etc mehr abrechnen können.....)
 

Ninifee

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Danke für eure hilfreichen Antworten! Wir haben uns daraufhin entschieden, den Termin wahrzunehmen, was sich als absolut richtig herausgestellt hat. Die Jungs wurden abgehört, was allerdings wegen deren Panik leider nicht wirklich zu einem Ergebnis geführt hat. Da das Zwitschern und die Knattergeräusche aber bei beiden weiterhin vorhanden sind, wurde die Medikation angepasst.

Sie kriegen neu drei (statt zwei) Tropfen Antibiotika, dies neu während insgesamt drei Wochen (statt zehn Tagen). Der Entzündungshemmer wurde abgesetzt, stattdessen gibts nun Hustensaft.

Wir hoffen nur, dass die Tortur mit den Medis die beiden nicht anderweitig krank macht. Besonders um Frodo machen wir uns Sorgen. Er war von Anfang an sehr scheu, aber es wird immer schlimmer. Er kommt wenig aus dem Nest und wirkt angespannt, wenn er draussen ist. Immer öfter läuft - bzw. schleicht - er geduckt durch den Käfig. Kartonröhren meidet er neuerdings ebenfalls, die waren bisher die einzige Möglichkeit, ihn überhaupt aus dem Käfig zu kriegen. An Abgabe über Leckerlis ist nicht zu denken, weil a) viel zu scheu und b) würden sich die dominanteren Mäuse der Gruppe das Zeug wohl unter den Nagel reissen..

Naja, wird irgendwie gehen müssen.. :cry:

Jedenfalls Danke für eure Hilfe!
 

Ninifee

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AW: Atemwegsinfektion: Wie oft zum Tierarzt

Hallo nochmal

Unsere Jungs haben die dreiwöchige Tortur nun endlich überstanden. Leider hat das Antibiotika nicht viel gebracht, Atemgeräusche und Niesen sind weiterhin deutlich vorhanden. Manchmal höre ich sogar so glucksende Geräusche und schieb dann Panik, dass mir einer ersticken könnte.. :cry:
Abgesehen davon machen sie einen guten Eindruck, sie wirken fit, sind neugierig und das Fell sieht gut aus.

Aktuell kriegen sie weiterhin den Hustensaft (ist pflanzlich) und Tee. Einstreu ist Hanf, an dem sollte es also nicht liegen. Die Belüftung lässt aktuell zu wünschen übrig, da sie weiterhin in der VG sind und ich die oberen Ebenen noch nicht freigegeben habe.

Der TA meinte vor zwei Wochen, man könnte schon nochmal was probieren falls es nicht besser wird, aber er müsste erst abklären ob das Medikament für Mäuse überhaupt zugelassen ist bzw. ob schon Erfahrungen mit der Anwendung bei Mäusen gemacht wurden.

Unklar ist, wie lange die Kleinen den Infekt schon haben und ob überhaupt noch irgendwas hilft.

Erneut AB zu geben ist wirklich das letzte was ich will. Frodo ist mittlerweile komplett verstört, und für die VG ist das ganze auch nicht gerade hilfreich.

Was für Erfahrungen habt ihr mit chronischen Atemwegsinfektionen? Sind bei euch auch so starke Symptome zurückgeblieben? Habt ihr weiterbehandelt? Oder falls nicht: Wie gings den Mäusels damit?

Danke für eure Antworten!

Alles Liebe,

Nina
 

Fluse

Pflegestelle
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Guten Morgen =)

Hm... Wenn das Antibiotikum schon seit 3 Wochen keinerlei Besserung gebracht hat, wäre es ganz gut gewesen, es frühzeitig schon zu wechseln. Chloropal habe ich bisher auch nie gehört oder genutzt :unsure: Welche Wirkstoffklasse ist das denn?

Chronische Atemwegserkrankungen hatte ich bisher sehr selten hier. Und wenn, dann waren die Geräusche eher wenig da bzw. nicht laut oder so, eher relativ leise. Glucksend klingt mir auch sehr unschön und nicht chronisch.

Vielleicht wäre es tatsächlich gut, das andere Antibiotikum auszuprobieren. Das erste hat ja leider überhaupt keine Wirkung gehabt.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
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Hm... Wenn das Antibiotikum schon seit 3 Wochen keinerlei Besserung gebracht hat, wäre es ganz gut gewesen, es frühzeitig schon zu wechseln. Chloropal habe ich bisher auch nie gehört oder genutzt :unsure: Welche Wirkstoffklasse ist das denn?

Chloramphenicol ist der Wirkstoff.
Ich hatte zumindest Chloramphenicol schon mal hier im Einsatz, das hat relativ gut geholfen.
 

Ninifee

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Hallo Sabrina

In der Packungsbeilage heisst es da: Chloropal mite/-forte enthält das bakteriostatisch wirksame Breitspektrum-Antibiotikum Chloramphenicol als Chloramphenicol-Palmitat. Indikation gemäss Packungsbeilage zur Therapie von primären und sekundären Infektionen u.a. bei kleinen Nagern, verursacht durch Chloramphenicol verursachte Erreger. Deckt sich mit den Infos im Wiki: apotheke:antibiotika [Mausebande Wiki]

Bei der letzten Patientin hatte ich Baytril gegeben, was besser gewirkt hat. Der TA meinte das Chloropal sei gleich gut, es sei aber geschmacksneutral und daher einfacher abzugeben.

Aber dann werd ich mich nochmal beim TA erkundigen..

Danke für deine Antwort!
 

Ninifee

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Hey

Also der TA hat gemeint man könne schon nochmal ein anderes Antibiotikum ausprobieren. Ich könne aber auch warten bis die Symptome zunehmen und erst dann nochmal kommen.

Ich hab sie jetzt mal ein paar Tage beobachtet und hatte eher das Gefühl, dass es etwas besser geworden ist. Wohl auch weil der Stress der Medikamentenabgabe weggefallen ist. Das "Glucksen" habe ich auch nicht mehr gehört.

Ich denke ich warte mit der zweiten Behandlung bis die VG durch ist. Laut TA eilt es nicht. Vielleicht hab ich sie bis dahin auch so weit, dass sie mir das Zeug vom Löffel nehmen..

Danke & liebe Grüsse
Nina
 

Ninifee

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Kurzes Update, falls jemand ein ähnliches Problem hat:

Ich war nun doch schon wieder beim TA. Die Situation war mir einfach zu unsicher.. Der TA hat beide abgehört und könnte zu meiner grossen Freude keine Atemgeräusche mehr feststellen.

Er tippt nun auf eine Allergie. Die Mäusels kriegen Perdnisolon. Sollten die Symptome damit verschwinden ists ne Allergie, ansonsten müssen wir weitersehen..
 

Ninifee

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Hat leider nicht funktioniert mit dem Prednisolon :cry:

Das Niesen ist weiterhin vorhanden, ansonsten wirken beide gesund - keine verklebten Augen, keine laufende Nase, keine Flankenatmung und laut TA auch keine Atemgeräusche. Beide fressen und sind fit.

Der TA meinte nun am Telefon, ich könne ruhig noch ein paar Wochen Prednisolon geben. Nachdem ich mich hier im Forum informiert habe bin ich aber skeptisch. Denn wenn ich es richtig verstanden habe ist Prednisolon ein Cortison und wirkt unter Anderem immunsuppressiv, schwächt also das Immunsystem und führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Da komm ich doch vom Regen in die Traufe?

Was sagt ihr zur längerfristigen Gabe von Prednisolon bei - abgesehen vom Niesen - doch recht gutem Gesundheitszustand?

Welche alternativen oder ergänzenden natürlichen Heilmittel könnt ihr mir in diesem Fall empfehlen?

Denkt ihr dass es sich um eine Infektion der oberen Atemwege handelt? Ich habe gelesen, dass der TA in dem Fall keine Atemgeräusche hören kann. Falls ja: Wie kann das diagnostiziert und behandelt werden?

Liebe Grüsse
Nina
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,
ich habe gute Erfahrungen mit Cortison gemacht, allerdings vor allem in akuten Fällen von schwerer Atemnot. Es hilft sehr gut bei Lungenentzündung in Kombination mit einem AB und hat schon mancher Maus das Leben gerettet. Auch bei chronischen Atemwegsinfekten kann es zu einer Besserung der Symptomatik führen. Dabei meine ich aber Fälle, wo die Mäuse immer wieder unter starken Symptomen leiden und die Atemgeräusche gar nicht mehr verschwinden. Also würde ich Cortison als Notfallmittel und gute Hilfe bei sonst therapieresitenten Fällen einstufen. Keinesfalls aber würde ich dauerhaft Cortison geben, wenn die Mäuse nur niesen und ansonsten fit und in einem guten Zustand sind. Cortison schwächt nicht nur die Immunabwehr, sondern verändert auch das Biom, also die natürliche Bakterienflora in den Atemwegen, was dann die Ausbreitung von problematischen Bakterien begünstigen kann. Also ich halte das Cortison für ein sehr wichtiges Arzneimittel, das aber sehr überlegt eingesetzt werden sollte.

In Deinem Fall würde ich es zunächst mit pflanzlichen Immunstimulantien versuchen, also Mitteln, die das Abwehrsystem der Mäuse stärken und mir das Cortison für Situationen lebensbedrohlicher Atemnot und für austherapierte chronische Atemwegsinfekte aufheben. =)
Viele Grüße
Fufu
 

Fluse

Pflegestelle
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Heyho =)

Das Niesen tritt bei dem Ex-Solo auf, richtig? Wenn ich das richtig im Kopf habe, läuft es in der Gruppe generell nicht gut bzw. er kommt nicht recht rein in die Gruppe, oder?
So ein dauerhafter Stress ist gar nicht gut für die Gesundheit und vor allem nicht gut für das Immunsystem. Vielleicht wäre das der beste Ansatzpunkt. Die Gruppe muss harmonisch werden oder es muss für ihn eine sinnvolle Lösung gefunden werden *knuddel*

Liebe Güße,
Sabrina
 

Ninifee

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Hey

Danke Fufu, werde ich so machen!

Sabrina: Das ist richtig, bei ihm und auch bei einem Kastraten aus der Vierergruppe, die gleichzeitig zu mir gekommen ist. Beide waren seit dem ersten Tag krank, bzw. wohl schon vorher. Und ja auch richtig, es läuft leider nicht besonders gut. =(
Die Gruppe zu trennen ist bereits Thema, ich hoffe aktuell aber immer noch, dass sie irgendwie die Kurve kriegen. Aber vielleicht hast du recht und ich sollte den beiden mal etwas Ruhe gönnen. Gilt denn die Grundregel, dass pro Gruppe wenn möglich mindestens vier Mäuse zusammen leben sollten, auch im Krankheitsfall? Oder wäre es hier sinnvoll, sie zu zweit oder zu dritt zu setzen?

Ich danke euch,
liebe Grüsse
Nina
 

Ninifee

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Hey

Das Cortison (Prednisolon) hat unserem Sam heute früh wohl das Leben gerettet. Er sass am Morgen apathisch im Käfig, mit geöffnetem Mäulchen und deutlicher Flankenatmung. Der Bauch wirkte aufgebläht und der arme Kleine war ganz strubbelig. Ich nehme an, dass er akute Atemnot hatte.

Er hat dann sofort vom Cortison gekriegt, worauf die Symptome ganz schnell abgeklungen sind. Zwei Stunden später konnte der TA keine Atemgeräusche (mehr) feststellen. Den Bauch hat er abgetastet, aber auch da konnte er nichts auffälliges feststellen.

Der TA blieb dabei und empfahl, langfristig mit Cortison zu behandeln. Es sei das Beste, die Lunge möglichst zu entlasten.

Ich bin weiterhin nicht begeistert von dieser Idee. Allerdings war es wohl auch pures Glück, dass er sich nicht verkrochen hat und wir die akute Situation überhaupt rechtzeitig erkannt haben.

Ich muss jetzt erstmal überlegen, wie ich weiter vorgehen soll.

Ein riesengrosses Dankeschön jedenfalls an dich Fufu!!! Dank deinem guten Rat habe ich sofort Cortison verabreicht und Sam helfen können... *knuddel*
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,
ich hab gestern auch wieder einer Maus, die schon halbtot schien, Cortison gegeben. Heute ging es ihr besser. Aber eine so schwere Atemnot mit Mäulchenatmung und Flankenatmung ist meist ein Zeichen für eine akute Infektion. Die Maus braucht zusätzlich dringend ein AB.

Bei einer schweren Lungenentzündung ist das Lungengewebe "geschwollen", also ödematös, und dann ist es möglich, daß die Maus an Lungenversagen stirbt, noch ehe das AB greift. Cortison schwächt die Entzündungsreaktion in der Lunge ab und wirkt antiödematös, also abschwellend, deshalb bekommt die Maus dann wieder besser Luft und auch der Sauerstoff kann wieder besser ins Blut übertreten. Aber man muß gleichzeitig die Infektion mit einem AB bekämpfen.

Wenn die aktute Infektion dann abgeklungen ist, würde ich das Cortison wieder weglassen. Wenn trotzdem die Symptome dann nicht dauerhaft besser werden, kann man immer noch überlegen, wenigstens eine Zeit lang dauerhaft Cortison zu geben. Dabei würde ich es dann erst einmal alle zwei Tage geben.
Liebe Grüße
Fufu
 

Ninifee

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Hallo Fufu

Ich habe mit dem TA über zusätzliche Antibiotikagabe gesprochen. Er meinte, da er keine Atemgeräusche feststellen konnte, sei es keine akute Infektion und daher würden Antibiotika auch nicht helfen. Da sich die Krankheit chronifiziert habe, helfe nur Cortison.

Deine Überlegung leuchtet mir ein. Aber passt das zu den nicht vorhandenen Atemgeräuschen? Hat das Cortison diese vorübergehend zum Verschwinden gebracht?

Danke & liebe Grüsse
Nina
 

Fufu

mausgrau
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Hallo Ninifee,

erst einmal habe ich schon häufig die Beobachtung gemacht, daß bei einer akuten Lungenentzündung nicht selten gar keine Atemgeräusche zu hören sind, die Mäuse wirken aber schwer krank. (Die Pneumonie hat sich dann bei der Obduktion und Histologie bestätigt.) Zudem wirkt Cortison auch abschwellend auf die Schleimhaut der Bronchien, weswegen sich die Bronchien erweitern und dann möglicherweise die Atemgeräusche nicht mehr auftreten, weil die Luft besser durchströmen kann. Einen ähnlichen Effekt hat Streß bzw. Angst. In der Folge werden Hormone ausgeschüttet, welche die Atemwege erweitern, weshalb die Mäuse nicht selten beim TA keine Atemgeräusche mehr zeigen, auch wenn sie zuhause noch geschnattert haben.

Eine chronische Entzündung der Atemwege (Bronchien) kann auch jederzeit wieder in ein akutes Geschehen umschlagen.

Es kann schon sein, daß bei Deiner Maus eine chronische Entzündung der Bronchien zu der Atemnot geführt hat. Wenn sich die Wand der Bronchien verdickt hat und viel Schleim in den entzündeten Bronchien gebildet wurde. Aber nachdem das so akut war und man nicht sicher zwischen einer Lungenentzündung und einer schweren Bronchitis unterscheiden kann, hätte ich in diesem Fall zusätzlich ein AB eingesetzt. Vielleicht fragst Du beim TA noch mal nach, ob man nicht doch zusätzlich ein AB geben könnte.

Ich würde der Maus das Cortison jetzt 3 Tage lang geben und anschließend alle zwei Tage. So kannst Du gut beobachten, ob es der Maus an den cortisonfreien Tagen schlechter geht. Falls ja, dann ist es vielleicht wirklich notwendig, das Cortison täglich zu geben. Dabei würde ich die Maus auf Atemnot, Flankenatmung, kleine Augen, gesträubtes Fell, Bewegungsunlust und Freßunlust beobachten.
Liebe Grüße
Fufu
 

Ninifee

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Liebe Fufu

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich würde gerne noch ein AB ausprobieren, glaube aber nicht, dass ich den TA überzeugen kann. Aber ich schau morgen mal, was ich tun kann..

Brauche ich deiner Meinung nach das OK vom TA? Ich hätte hier noch Batryl, das ist aber vom November 16 und ich weiss nicht, wie lange das Zeug haltbar ist. Auch Chloropal hab ich noch hier, aber das hatte ja beim ersten Mal schon nichts genutzt.

Liebe Grüsse
Nina
 
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