Zur Vorgeschichte:
Ich habe letzten Sonntag aus dem TH Bochum einen jungen Mäuserich übernommen, der laut Angaben seit dem 15. Januar dort sitzt. Näheres war über ihn nicht zu erfahren. Meiner Einschätzung nach ist er allerhöchstens fünf Wochen alt und hängt seiner Entwicklung dafür hinterher. Hoden sind mit ein wenig gutem Willen im Ansatz zu erahnen, insgesamt ist er sehr klein und zierlich, hat aber durchaus die Proportionen einer normal entwickelten Maus (unsere beiden Mickerlinge sahen deutlich runder und anders proportioniert aus).
Nachdem der junge Mann bei uns war, ging es gleich am ersten Tag zur Tante Doktor, denn er hat sich wie blöd gekratzt, das Fell war schuppig und strubbelig, geniest hat er zum Herzerbarmen und eine geschwollene Vorhaut hat er auch noch. Laut TÄ ist er räudig und durch das Kratzen ist auch die Vorhaut so überreizt, daß sie angeschwollen ist. Gegen die Räude hat er ein Spot-on bekommen und an der Vorhaut tun wir erst einmal nichts, weil er auch noch gut pinkeln kann. Das Niesen wird noch einige Zeit beobachtet, ob es nicht doch mit einer Streuallergie zusammenhängt, denn er zeitweise völlig frei davon und hat auch sonst keine Geräusche von sich gegeben. Sollte das Niesen nicht aufhören, gibt es noch ein AB obendrauf.
Jetzt nach knapp einer Woche sieht er schon besser aus, nicht mehr so müde und matschig, das Fell wird ganz allmählich besser und er kratzt sich nicht mehr so intensiv. Aber offenbar kommt er ganz ohne mäusische Erfahrungen zu uns. Er spaziert zwar ab und an mal durch unser Notgehege (Terra mit den Maßen 80 x 40), aber das war es auch schon. Er klettert nicht, er spielt nicht und auch sonst tut er nicht viel mehr als schlafen und fressen - letzteres allerdings mit einem Hunger für fünf Mäuse. Er steht oft am Tag auf, um sich am Freßnapf zu bedienen. Nun, soll er ruhig, ein paar Gramm auf den Rippen kann er durchaus vertragen - durch das Schwänzchen schimmern die einzelnen Wirbel. Immerhin soll er so bald wie möglich kastriert werden, damit er vergesellschaftet werden kann. Aber mehr als Körnerfutter will er hier nicht zu sich nehmen. Keine Mehlwürmer, kein Frischgemüse, keine Sahne, keine Kokosmilch, kein Hundetrockenfutter, keinen Joghurt, kein Gras... auch wenn wir es einfach reinstellen und uns nicht darum kümmern, rührt er nichts anderes an.
Körperlich scheint er absolut fit zu sein - der TÄ-Besuch war ein Abenteuer, nachdem er sich absolut nicht anfassen ließ, schrie, biß, kratzte und sich ständig eingeringelt hat, als er an der Schwanzwurzel hing, so daß das Spot-on auch nicht aufgetragen werden konnte. Wir waren zu viert und trotzdem wäre uns der kleine Kerl beinahe durch die Finger geflutscht.
Nun hätte ich gern euren Ratschlag:
Was kann ich tun, um dem kleinen Kerl ein schönes Leben zu bereiten? Ursprünglich hatten wir vor, ihm ein Mädchen zu suchen, das wir dann gemeinsam mit ihm mit einer bestehenden Gruppe vergesellschaften. Sollte es dann wirklich schiefgehen, könnte er immer noch mit dem Mädel zusammenbleiben. Das können wir allerdings erst angreifen, wenn der Kleine seine OP hinter sich hat und das wird noch eine Zeit lang dauern. Sollten wir statt dessen vielleicht eher einen Kastraten suchen und ihn schon mal jetzt mit dem vergesellschaften?
Kann ich noch etwas tun, um ihm mal etwas anderes als Körnerfutter schmackhaft zu machen, außer es ihm immer wieder anzubieten? Offenbar hat ihm zeit seines kurzen Lebens das Vorbild gefehlt, das ihm gezeigt hat, was eßbar ist - noch ein Grund, warum ich ihn so schnell wie möglich in eine "normal funktionierende" Gruppe integrieren möchte.
Kann man Mäusen Klettern beibringen? Es ist nicht so, daß er bei einem Versuch scheitert, er versucht es gar nicht erst. Er hat seine festen Wege im Gehege, die er abschreitet und im äußersten Fall hüpft er irgendwo drauf, aber klettern tut er nicht.
Kann eine Maus überempfindliche Vibrissen haben? Eigentlich reagiert er wie eine ganz gewöhnliche Maus, doch wenn ihn etwas filigranes an den Vibrissen berührt (Papierschnipsel, Klopapier, Heu), zuckt er zurück und meidet die Stelle fortan. Wahrscheinlich ist das neben einem fehlenden Vorbild mit ein Grund dafür, daß er kein Nest baut. Alles, was er an Material hat, liegt noch immer genau so da, wie ich es hingelegt habe. Um den Heuhaufen macht er nach wie vor einen großen Bogen, der kommt also wieder raus.
Gibt es sonst noch etwas, was euch zu ihm einfällt?
Liebe Grüße,
Sevenah
Ich habe letzten Sonntag aus dem TH Bochum einen jungen Mäuserich übernommen, der laut Angaben seit dem 15. Januar dort sitzt. Näheres war über ihn nicht zu erfahren. Meiner Einschätzung nach ist er allerhöchstens fünf Wochen alt und hängt seiner Entwicklung dafür hinterher. Hoden sind mit ein wenig gutem Willen im Ansatz zu erahnen, insgesamt ist er sehr klein und zierlich, hat aber durchaus die Proportionen einer normal entwickelten Maus (unsere beiden Mickerlinge sahen deutlich runder und anders proportioniert aus).
Nachdem der junge Mann bei uns war, ging es gleich am ersten Tag zur Tante Doktor, denn er hat sich wie blöd gekratzt, das Fell war schuppig und strubbelig, geniest hat er zum Herzerbarmen und eine geschwollene Vorhaut hat er auch noch. Laut TÄ ist er räudig und durch das Kratzen ist auch die Vorhaut so überreizt, daß sie angeschwollen ist. Gegen die Räude hat er ein Spot-on bekommen und an der Vorhaut tun wir erst einmal nichts, weil er auch noch gut pinkeln kann. Das Niesen wird noch einige Zeit beobachtet, ob es nicht doch mit einer Streuallergie zusammenhängt, denn er zeitweise völlig frei davon und hat auch sonst keine Geräusche von sich gegeben. Sollte das Niesen nicht aufhören, gibt es noch ein AB obendrauf.
Jetzt nach knapp einer Woche sieht er schon besser aus, nicht mehr so müde und matschig, das Fell wird ganz allmählich besser und er kratzt sich nicht mehr so intensiv. Aber offenbar kommt er ganz ohne mäusische Erfahrungen zu uns. Er spaziert zwar ab und an mal durch unser Notgehege (Terra mit den Maßen 80 x 40), aber das war es auch schon. Er klettert nicht, er spielt nicht und auch sonst tut er nicht viel mehr als schlafen und fressen - letzteres allerdings mit einem Hunger für fünf Mäuse. Er steht oft am Tag auf, um sich am Freßnapf zu bedienen. Nun, soll er ruhig, ein paar Gramm auf den Rippen kann er durchaus vertragen - durch das Schwänzchen schimmern die einzelnen Wirbel. Immerhin soll er so bald wie möglich kastriert werden, damit er vergesellschaftet werden kann. Aber mehr als Körnerfutter will er hier nicht zu sich nehmen. Keine Mehlwürmer, kein Frischgemüse, keine Sahne, keine Kokosmilch, kein Hundetrockenfutter, keinen Joghurt, kein Gras... auch wenn wir es einfach reinstellen und uns nicht darum kümmern, rührt er nichts anderes an.
Körperlich scheint er absolut fit zu sein - der TÄ-Besuch war ein Abenteuer, nachdem er sich absolut nicht anfassen ließ, schrie, biß, kratzte und sich ständig eingeringelt hat, als er an der Schwanzwurzel hing, so daß das Spot-on auch nicht aufgetragen werden konnte. Wir waren zu viert und trotzdem wäre uns der kleine Kerl beinahe durch die Finger geflutscht.
Nun hätte ich gern euren Ratschlag:
Was kann ich tun, um dem kleinen Kerl ein schönes Leben zu bereiten? Ursprünglich hatten wir vor, ihm ein Mädchen zu suchen, das wir dann gemeinsam mit ihm mit einer bestehenden Gruppe vergesellschaften. Sollte es dann wirklich schiefgehen, könnte er immer noch mit dem Mädel zusammenbleiben. Das können wir allerdings erst angreifen, wenn der Kleine seine OP hinter sich hat und das wird noch eine Zeit lang dauern. Sollten wir statt dessen vielleicht eher einen Kastraten suchen und ihn schon mal jetzt mit dem vergesellschaften?
Kann ich noch etwas tun, um ihm mal etwas anderes als Körnerfutter schmackhaft zu machen, außer es ihm immer wieder anzubieten? Offenbar hat ihm zeit seines kurzen Lebens das Vorbild gefehlt, das ihm gezeigt hat, was eßbar ist - noch ein Grund, warum ich ihn so schnell wie möglich in eine "normal funktionierende" Gruppe integrieren möchte.
Kann man Mäusen Klettern beibringen? Es ist nicht so, daß er bei einem Versuch scheitert, er versucht es gar nicht erst. Er hat seine festen Wege im Gehege, die er abschreitet und im äußersten Fall hüpft er irgendwo drauf, aber klettern tut er nicht.
Kann eine Maus überempfindliche Vibrissen haben? Eigentlich reagiert er wie eine ganz gewöhnliche Maus, doch wenn ihn etwas filigranes an den Vibrissen berührt (Papierschnipsel, Klopapier, Heu), zuckt er zurück und meidet die Stelle fortan. Wahrscheinlich ist das neben einem fehlenden Vorbild mit ein Grund dafür, daß er kein Nest baut. Alles, was er an Material hat, liegt noch immer genau so da, wie ich es hingelegt habe. Um den Heuhaufen macht er nach wie vor einen großen Bogen, der kommt also wieder raus.
Gibt es sonst noch etwas, was euch zu ihm einfällt?
Liebe Grüße,
Sevenah