Entwicklung von Atemwegserkrankungen

Ringelteddy

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Hallo,

ich habe gelesen, dass viele Halter Symptome einer Atemwegserkrankung ihrer Maus mit Piepsen verwechseln. Tatsächlich geben Mäuse, so wie ich das jetzt verstanden habe, nur sehr selten Piepslaute von sich.

Genau diesen Fehler scheine ich auch gemacht zu haben: Seit 9 Monaten habe ich eine Maus, die regelmäßig "piepst" - mal, wenn sie einfach nur da sitzt (schnuppert?), mal wenn sie irgendwo rumwühlt... Es ist ein leises Piepsen, das an eine Mischung aus fiepen und niesen erinnert.
Die Geräusche sind nicht durchgehend, es sind auch sonst keine Auffälligkeiten an ihr festzustellen - Fell glatt und glänzend, Augen ok, keine laufende Nase o.Ä., sehr aktiv und fidel, gesundes Fress- und Trinkverhalten, keine sonstigen Beschwerden beim Atmen erkennbar und auch keine anderen Geräusche zu hören.

Natürlich mache ich mir jetzt sehr große Sorgen, dass es sich in Wahrheit um eine Krankheit handelt.

Allerdings hat sich weder die Frequenz, noch die Art ihrer vermeintlichen Kommunikation in den letzten 9 Monaten geändert.


Da ich im Wiki nichts genaueres über den Ablauf solcher Krankheiten gefunden habe, wollte ich gerne wissen, ob das normal ist, dass sich über einen so langen Zeitraum nichts am Zustand der Maus ändert oder verschlechtert.

Vielleicht weiß ja jemand von euch etwas genaueres darüber.

Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich die Geräusche aufnehmen. In 20 Minuten rufe ich bei mindestens einem TA an und frage nach Meinungen und möglichen Terminen.

Ich hoffe sehr, dass die Kleine nur eine Allergie hat, dann kann ich schwupp die Einstreu wechseln und gut ist.*Angst*

Ich erwarte bibbernd eure Antworten und hoffe sehr, dass ihr mir ein paar Infos dazu geben könnt.
Danke schonmal!
 

Beere

ausgemaust
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Huhu,

es stimmt schon, was du sagst: eine gesunde Maus macht keine Geräusche, bzw eben keine, die wir hören können. Sie quietscht/ piepst nur bei wenigen Fällen so, dass wir es hören:

1) beim Putzen. Putzt eine Maus eine andere kann man da mal so ein leises Fiepen hören

2) beim Kämpfen. Streiten sich zwei oder mehr Tiere hört man ihre "Schreie" natürlich auch

3) bei Schmerzen. Fasst man ein Tier an, das Schmerzen hat, kann es auch piepsen, weil ihm die Berührung weh tut


Ansonsten sind eigentlich alle Geräusche Anzeichen für eine Krankheit, meistens eben Atemwegsinfekt. Normalerweise sollte man den so schnell wie möglich mit einem Antibiotikum behandeln, Mäuse werden nicht mehr von alleine gesund.

Es kann aber natürlich sein (und das denke ich auch bei deiner Maus), dass die Tiere mal krank waren, wieder gesund wurden, aber trotzdem dauerhafte Schäden genommen haben. Zum Beispiel kann das Lungengewebe geschädigt sein, dann machen die Tiere weiterhin diese Geräusche beim Atmen.

Allergien sind meines Wissens nach eher selten. Außerdem kann man die ja recht leicht selbst testen, indem man eben Streu umstellt oder Heu weglässt. Wird es besser, liegt es daran.

Was mir ansonsten nicht einfällt, sind irgendwelche anatomischen Fehlstellungen. Ich hatte vor Jaaahren mal einen Kastraten, der ein verlängertes Gaumensegel und auch eine total schiefe Nase hatte, leider habe ich keine Bilder mehr. Da sah man schon von außen, dass was nicht stimmt. Er hat auch immer diese Geräusche gemacht, war aber kerngesund. Denke aber, dass sowas eher selten ist...

Hoffe, das hat dir geholfen. =)
 

Ringelteddy

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Hey,

erstmal danke für die schnelle Antwort!

Ich bin gerade vom Tierarzt zurückgekommen. Sie hat die Maus abgehorcht und die andere, die sehr sehr selten auch mal solche Geräusche macht, gleich mit. Es klang soweit alles gesund.

Das mit der Fehlstellung konnte sie nicht ausschließen und meinte auch, dass gescheckte Mäuse häufig aus Schlangenfutterzuchten kommen, wo wenig bis gar nicht auf die Genetik geachtet wird.

Sie wollte die Mäuse nicht mit Antibiotika behandeln, weil kein akuter Krankheitsbefund festzustellen ist und hat stattdessen was Homöopatisches (PetMun und Bronchi Comp) verschrieben.

Sie sagte auch, dass eine Allergie eher unwahrscheinlich ist, aber ich könne ja mal darauf achten, ob die Geräusche häufiger sind, wenn beispielsweise frisches Heu ins Gehege kommt.

Und dass ich einfach eine überdurchschnittlich gesprächige Maus habe, wäre ihrer Meinung nach auch nicht ganz auszuschließen.

Wenn sich irgendwas an den Symptomen ändern sollte, gehe ich natürlich sofort wieder hin.

Da die Mäuse abgesehen vom Tierarztstress in einem sehr guten Zustand sind, kann ich jetzt erstmal nur abwarten.

Wenn die Medizin leer ist, soll ich nochmal wiederkommen zur evtl. Weiterbehandlung oder Weiteruntersuchung.


Könnte man die chronischen Atemgeräusche denn beim Abhören auch feststellen?


Meine haben aber beim Umsetzen in die TB immer abwechselnd sich zugefiepst. Das klang für mich einfach echt danach, dass sie die jeweils andere gefragt haben, wo sie ist. Als sie beide zusammen saßen, hörte es auch schlagartig auf. Klang für mich total nach "Wo bist du? Was passiert hier? Ich kann dich nicht sehen!"
 
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Delany

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Hey Ringelteddy,
sorry, aber der Spruch mit den gesprächigen Mäusen kommt nur von TÄ, die mit dem Latein am Ende sind. Das spricht nicht für die Kompetenz des Mediziners.
Hast du evtl noch andere gute Tierärzte bei dir in der Nähe?

Da deine Maus schon so lange krank ist, finde ich chronisch geschädigtes Lungengewebe ist eine mögliche Diagnose, dennoch würde ich einige Antibiotika ausprobieren, bevor man sich damit abfindet. Ein Atemwegsinfekt geht mit homöopathischen Mitteln nicht weg, da muss man schon mit der Chemiekeule drauf.

War der Tierarzt einer von hier aus dem Forum? Wenn ja, schick mal bitte einem Mod ein Feedback... wenn nicht, kannst du einem Mod hier eine PN mit deiner PLZ schicken und wir gucken mal ob wir in deiner Nähe gute Tierärzte kennen.

Das Gefiepe wird mehr, wenn die kranke Maus aufgeregt ist, das könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum die beiden mehr gefiept haben als sie sich nicht sehen konnten.
 

Ringelteddy

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Hey,

also das mit der "gesprächigen Maus" war nicht ihre Idee, sondern meine und sie hat dann eben nicht gesagt, dass das zu 100% auszuschließen ist - das habe ich dann als stumme Zustimmung verstanden. Ich will ihr aber nichts falsches in den Mund legen.

Wenn ich gesagt hätte, dass ich auf Nummer sicher gehen will, hätte sie den Mäusen auch AB gegeben. Aber da sie sonst gesund wirken und beim Abhorchen nichts festzustellen war, habe ich darauf nicht bestanden... Hätte ich das doch lieber machen sollen?

Die TÄ war nicht auf der Liste, ich bin nur gestern schnell hingegangen, um überhaupt schonmal was zu tun und zu gucken, was die sagen würden. Die Praxis ist nämlich direkt nebenan von mir und wäre ja wirklich zu schön gewesen, wenn sie Kleinnagerprofis wären... Alle Listenärzte sind nämlich in anderen Städten...

Ich möchte auch gerne noch von einem 2. TA abhören lassen, um ganz sicher zu sein.

Jetzt hader ich nur noch ein wenig mit mir selbst, weil ich die Mäuse nicht schon wieder solchem Stress aussetzen möchte. Aber ruhig schlafen kann ich sowieso erst, wenn mir ein 2. TA gesagt hat, dass sie nichts Akutes haben.

In die Notfallklinik muss ich mit den Mäusen denke ich mal noch nicht. Also warte ich bis Montag und packe sie dann ein zu ihrem nächsten TA-Spaß. Dann haben sie immerhin noch 2 Tage Erholung vor dem Stress.

Widersprecht mir bitte, wenn ich das arg unterschätze und schon heute in die Klinik muss!
Meine Mäuse haben wie gesagt noch keinerlei Schwäche oder andere Symptome außer dem Fiepen gezeigt. Aber ich weiß natürlich auch, dass sie Krankheiten gut verbergen können - nur über 9 Monate hinweg kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen.
Bitte schreibt mich gleich an, wenn ich das eurer Meinung nach falsch sehe!
 
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Delany

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Moin,
also, eine zweite Meinung solltest du auf jeden Fall einholen. Wenn du willst, schick einem Mod deine PLZ per PN und wir gucken in der internen Liste nach einem mäusekundigen TA in deiner Nähe :)

da du ja sagst dass deine Mäuschen ansonsten fit sind (kein Buckel? Glattes Fell?) kann man es denk ich verantworten, noch bis nach dem Wochenende zu warten, irgendwo ists ja auch eine Geldfrage ob man am Sonntag zwingend zum Notdienst muss. Sollten sich die Symptome aber verschlimmern, würd ich keine Stunde mehr zögern!
 

Ringelteddy

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Hey,

klar, bei Veränderungen gehts sofort in die Klinik.
Ein paar TÄ habe ich mir schon empfehlen lassen und da gehts dann auch gleich zu einem hin, sobald die Praxen wieder auf haben (mir ist eingefallen, morgen ist ja 3. Oktober... da haben die vermutlich alle geschlossen).

Danke!
 

Ringelteddy

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So, Update:
auch bei der anderen TÄ gab es keinen Befund, Lungen der kleinen sind frei.

Ich habe aber, weil sie sich neuerdings kratzen, gleich noch ein Antiparasitikum mitgekriegt. Es heißt Dectomax/ Doramectin. Wohnung desinfizieren muss ich laut TÄ nicht, aber heute abend oder morgen Käfige komplett reinigen und auswaschen.
Im Wiki konnte ich leider nichts über das Medikament finden und laut google ist das wohl für Schafe, Schweine und Rinder?! Aber hier im Forum scheinen auch einige schon Erfahrung damit gemacht zu haben.

Ich wollte euch nur mal fragen, ob das bei euch gereicht hat, die Käfige zu reinigen oder ob ihr auch die Umgebung gleich dazu desinfiziert habt. (Mir kommt das ein bisschen wenig vor...)

Liebe Grüße und danke für eure stetigen Ratschläge ;) Was würde ich ohne euch machen!
 

Beere

ausgemaust
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Huhu,

das Medikament kenne ich nicht, bzw. ich habe es selbst nie benutzt, aber man kann es wohl für Kleintiere verwenden, zumindest kenne ich auch einige, die damit Hamster und Mäuse gespottet haben.

Wurde denn die Milbenart bestimmt? Bzw. wurden überhaupt Milben nachgewiesen? Davon hängt es dann nämlich ab, wie man den Käfig und die Umgebung reinigen muss.
 

Ringelteddy

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Hey,

cool, dass ich so schnell eine Antwort gekriegt habe *freu*

Es wurden keine Milben bestimmt, von außen sehen sie gut aus. Wenn in 2 Wochen nicht alles wieder normal ist, soll ich nochmal hin.

So ein Hautgeschabsel hat sie jetzt nicht gemacht (das war doch das, womit man auf Milben testet, richtig?).

Und so wie ich das verstanden habe, sind doch nur die Grabmilben von außen nicht zu sehen, oder? Also falls sie Milben haben, müssten es die sein.

So habe ich das jetzt jedenfalls verstanden.
 

Delany

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mit einem Hautgeschabsel werden Grabmilben oder auch Pilz nachgewiesen. Zur Milbenbekämpfung findest du auch einen Artikel im Wiki, lies Dir den gründlich durch bevor Du aktiv wirst, damit Du auch wirklich alle Krabbelviecher erwischst!
 
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Bei den meisten Milbenfällen reicht es aus, wenn der Käfig und alles was drin war gründlich gereinigt wird. Dazu sollte man dann wirklich zur chemischen Keule greifen und nicht mit Ölen etc. anfangen. Dann sind die Milben i.d.R. weg.
Es gibt allerdrings auch Arten wie die rote Vogelmilbe, die sich weiter verbreiten und bei denen dann die ganze Wohnung vernebelt werden müsste.
Deshalb empfiehlt es sich, die Art bestimmen zu lassen. Wenn du die Art nicht kennst, würde ich jetzt erstmal nicht vom allerschlimmsten ausgehen und "nur" den Käfig + Inhalt desinfizieren.
 

Ringelteddy

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Aber Essig reicht aus? Oder was meinst du genau mit Ölen? Ich habe hier keine Antimilbensachen und wollte deshalb schonmal was getan haben. Habe heute alles mit Essig geschrubbt und das, was passte noch zusätzlich in den Ofen gestellt.
 

Estrella

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Essig hat keine desinfizierende Wirkung bei Milbenbefall. Wieso denken das immer alle?!
Da mußt du mit Desinfektionsmittel oder Hitze (>100°C) ran.
 
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Aber Essig reicht aus?
Das sagen manche TAs, ich glaube da nicht dran. Wenn man schonmal so eine Reinigung macht, dann gleich richtig. Ich würde dir Bactazol oder was vergleichbares empfehlen um den Käfig und das Inventar zu desinfizieren.
Hast du den Artikel zur Milbenbekämpfung denn mal gelesen?

Oder was meinst du genau mit Ölen?
Es gab immer mal wieder User, die Neem Öl (oder so) als Milben Spot-On nutzen. Das hilft aber nicht sicher gegen die Biester, mal von möglichen Wirkungen auf die Mäuse abgesehen.

Fazit: Desinfektionsmittel kaufen, wenn nicht schon geschehen und nicht ausbackbares Inventar sowie Käfig damit behandeln.

Viel Erfolg. =)
 
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