Maus zerbeißt andere

Pew

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Hallo,
ich habe hier ein großes Problem mit meiner Maus Beauty.
Ich habe sie von jemand anderem hier aus dem Forum übernommen, da sie da einen Zwergenwuchs völlig zerbissen hat, diejenige meinte, Beauty möge wohl einfach keine Zwergenwüchse.
Bei mir erwies sich diese Maus aber auch als sehr schwierig. Bei der vergesellschaftung mit meinen Mäusen war sie es immer, die für Stunk sorgte. Sie rannte von Maus zu Maus und beschnüffelte sie sehr aufdringlich, hob oft mit dem Kopf dabei den Hintern der anderen hoch und wenn diese dann wegrannte oder sich wehrte gab es Gezwicke und Gejage. Ich musste extrem langsam vorgehen, bei jeden neuen Gegenstand oder auch nur einer kleinen Veränderung wirbelte Beauty auf die gleiche Weiose wieder die ganze Gruppe auf.
Ich meine zu dem Zeitpunkt bestand die Gruppe aus 7 Weibchen und einem Männchen, sie bewohnten drei Etagen 100*50. Doch auch nachdem ich wirklich in Zeitlupe vergesellschaftet hatte, fing Beauty nach ein paar Tagen Ruhe wieder mit dem Aufmischen an. Wenn sie fraß durfte keine andere Maus in der Nähe sein, sie wurde so lange gezwickt und verfolgt, bis sie im Häuschen war. Sie hatte auch immer ein paar "Mobbingopfer", die abwechselnd dran waren und dann quasi gar nicht mehr aus dem Haus durften, sondern sofort wieder reingetrieben wurden.

Ich überlegte noch, was zu tun sei, da hatte ich einen schweren Unfall und war 11 Wochen im Krankenhaus, in der Zeit versorgte meine Familie die Mäuse, aber sie hatten keine Zeit so lange ihr Verhalten zu beobachten.

Als ich wiederkam erschrak ich, als ich meinen Jerry sah, den Kastraten. Er war ganz dünn, mit Bisswunden am Po und ging bucklig. Kurz darauf starb er an einem Atemwegsinfekt, das Antibiotikum half nicht schnell genug. Ein Weibchen schaffte es leider auch nicht, aber zwei konnte ich gesund bekommen.

Nun vergesellschaftete ich die 6 Weibchen mit drei Kastraten, in der Hoffnung, dass mehr Männer für Ruhe sorgen konnten.

Aber mit Beauty wurde es noch schlimmer, ständig musste sie zwicken und jagen und ich kam in der Vergesellschaftung an einem Punkt einfach nicht weiter, weil ich wegen ihr immer wieder einen Schritt zurück gehen musste.

Ich gab die große Gruppe auf und nahm Beauty mit Ben und Sunny raus (2 Weibchen, 1 Männchen k), die beide nie in meinem Beisein Opfer von ihr gewesen waren.
Auch hier ging ich ganz langsam vor, doch plötzlich gab es gar keinen Streit mehr, niemand fiepte oder wurde gejagd, die drei waren total harmonisch, ich war wirklich sehr überrascht und froh, endlich eine Lösung für Beauty gefunden zu haben. Die drei bekamen eine Etage in dem Käfig (100*50cm) mit noch einer H#ängeebene drin, reichlich Klettermöglichkeiten, Laufrad, Häuschen...
Ca. 2 Monate war alles friedlich, ich hatte nie Streit oder Gezicke zwischen den Dreien gesehen oder gehört.

Doch Sonntag fand ich plötzlich Ben mit einem furchtbar entstellten Gesicht vor. Die Augen waren fast ganz zugeschwollen und von den Augen Richtung Nase hatte er tiefe Wunden bis ins Fleisch. Ich setzte ihn erstmal einzeln und Montag bekam er von der Tierärztin eine Augensalbe mit, die ich auch auf die Wunden geben sollte, sie meinte das sehe wie Bissspuren von einer anderen Maus aus, die Schnurrhaare waren auch weg. Ich hatte zwischen den Dreien nie Streit gehört oder gesehen, aber ich verdächtige natürlich Beauty.
Die Wunden und Augen wurden besser, doch leider hat er es nicht geschafft, vorgestern Abend war er tot.

Jetzt ist Beauty allein mit Sunny, das hätte ich normalerweise jetzt so gelassen, aber Sunny hat einen stetig wachsenden Tumor, obwohl sie erst knapp 10 Monate alt ist.
Was soll ich jetzt machen, wenn Sunny nicht mehr ist? Ich will Beauty ja nicht alleine halten, aber ich habe Angst, dass wenn ich sie mit einer anderen Maus neu vergesellschafte, sie mir die nachher auch ins Grab bringt.

Hat irgendjemand Erfahrung mit solchen Mäusen und einen guten Tipp? Ich weiß bei ihr echt nicht weiter, ich würde sie sogar abgeben, wenn jemand sich mit schwierigen Mäusen auskennt und einen guten Platz für sie hat.
 

Blubby

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Leider hast du schon genau das gemacht, was ich vermutlich gemacht hätte, nämlich eine Kleingruppe. 2 Begleitmäuse (damit sie sich noch gegenseitig haben, manchmal auch nur eine andere, wenn die Störung so stark ist. Wenn Mäuse verhaltensgestört sind, können sie sich nicht in ein Gruppenleben integrieren, oft verteidigen sie ihre Stellung zu stark. Bei weniger Konkurrenz muss auch der eigene Platz nicht mehr so stark verteidigt werden. Ich würde ihr wohl nur noch eine Begleitmaus anbieten...
 
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Ich habe den Thread neulich schon gelesen und ein bisschen überlegt. Mir fällt auch nicht mehr ein als das, was Blubby schreibt. Weniger als eine zusätzliche Maus würde ich Beauty nicht antun. Mehr den Mäusen zuliebe ebenso nicht.

Die Frage ist, ob man ihr eher eine Chefmaus oder eine weniger dominante Maus an die Seite geben soll. :unsure:
 

Lumi

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hey

ich wie die anderen: Kleingruppe. 1-2 Kastraten, wohlgenährt, ruhig, mittleren Alters (ca1 Jahr).

Wie alt ist die Terrormaus ungefähr?
 

Blubby

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Ups, hatte ich vergessen, ich würde immer eher einen Kastrat als ein Weibchen dazu setzen. Mit Mädels gibt es einen direkten Kampf um den Rang. Bei Kastraten ist es oft so, dass sie sich unterordnen... Wenn deine Zicke unangefochtene Chefin ist, wird sie nicht zur Verteidigung provoziert und aufgefordert. Sie wird sich nicht unterordnen.
 
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Damit hatte ich auch gute Erfahrung gemacht, meine Zicke war aber im Vergleich zu Deiner harmlos, bzw. ich hab schneller getrennt.
Mit dem dicken, lethargischen Kastraten, den ich ausgesucht hatte kam sie gut zurecht, wenn sie biestig wurde, hat er es einfach ausgessen (wie ein altes Ehepaar:D) das hat sogar in einer 6er Gruppe noch funktioniert, die anderen Mädels sind weggelaufen, sie hat den Kerl angestänkert, er hat mal gelangweilt die Schultern gezuckt. Nur zu zweit, wäre mir zu gemein gewesen, für das Kerlchen, so hatte er wenigstens auch noch die lieben Mädchen zum Trost, wenn Madame gerade mal wieder schlecht drauf war. Sie ist in der Kombination zwar schon netter geworden, aber wirklich normal wurde sie nie!
 

Pew

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Danke für die vielen Antworten!
Die Terrormaus ist ca. ein Jahr alt.

Jetzt sitzt sie ja mit einer Dame zusammen, was bisher funktioniert und diese hat ja den Tumor, deshalb würde ich sie ungern neu vergesellschaften, um sie von Beauty zu trennen. Oder sollte ich das dennoch machen, da die Gefahr zu groß ist, dass sie auch Sunny zerbeißt?

Und dann ein ruhiger Kastrat dazu? Sie hat mir ja schon zwei kastrierte Jungs zerbissen, ist das dann trotzdem die bessere Wahl, habe etwas Schiss*schäm*
 

jaw

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Wenn es mit der älteren Dame kein Problem gibt, dann lass sie drin.

Aber ich würde nur Langzeitkastraten nehmen. Jungkastraten sind oft noch viel zu territorial.
 

Pew

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Bisher ist zwischen den beiden alles gut, doch bei Ben habe ich vorher auch nie Streit bemerkt. Er war ein Langzeitkastrat :cry:
 

stefanie

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ich auch: jetzt so lassen, wenn's funktioniert,
und wenn die arme Tumormaus nicht mehr ist, eher einen kastraten dazu als ein Mädel


Da wird nie eine Großgruppenmaus draus - aber wenn sie jetzt eine Zeitlang (lang!!) in Kleinstgruppe sich beruhigen darf, könnte es schon sein, dass sie auch mal einen 4er verkraftet - wenngleich das ja gar nicht unbedingt so weit ausgereizt werden muss.
Ich mache aber Hoffnung: Die können sich gut einkriegen.
Bei mir wurden solche Biester sogar zu "da die Ommis dazu" - die wurden dann lieb umsorgt!!
Aber darauf nicht sicher bauen.
UUnd jetzt braucht die Maus erst mal sehr viel Zeit, um zur Ruhe zu kommen.

(Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie bei neuer VG mit nur einem Kastraten groß Terz machen würde - das, um Dir mal Zukunftsängste zu nehmen ;) )

Es gbt einfach welche, die drehen in Großgruppen durch (qua Biografie - dazu kann auch gehören, in einer solchen ganz unten gewesen zu sein, was ich hier fast vermuten würde --- oder eben: zu lang allein)
 

MelliU

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Hi
Ich kenne es von Kaninchen auch so, das nicht nur psychische Erfahrungen/Probleme zu solcher Asozialität führen sondern auch Physische Dinge.
Bei einem meiner Pflegekaninchen, die von kleinauf hier war und mit ihren Geschwistern lebte, half letztlich nur eine Kastration und einige Wochen Hormonabbau.
Es kann an einer Veränderung der Gebärmutter liegen, es kann wohl auch von der Schilddrüse kommen. Beides bei Mäusen ja eher schlecht zu behandeln. Ich persönlich, würde die beiden auch so zusammen lassen, aber ich würde gucken, es gibt homöopathische Mittel, gegen Stess, Agression etc, soetwas würde ich in Nutri oder anderem Brei beiden Mäusen anbieten, es sollte nicht schaden, aber helfen kann es vielleicht.
Woher kam die Maus ursprünglich? Könnte das ein Wildmix sein?
 

Pew

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Hi,
vielen Dank, ihr macht mir echt Mut*knuddel*
Die Maus kam ursprünglich aus dem Zooladen laut Vorbesitzerin, denke aber nicht, dass sie ein Wildmix ist, sie nimmt Leckerlies aus der Hand und ist relativ gelassen gegenüber Menschen, da habe ich deutlich wildere.

Leider siehts mit Sunny nicht gut aus, konnte gerade den Tumor gut sehen, der ist schon riesig, fast so groß wie der Kopf, aber noch huscht sie flink durch die Gegend und sieht auch vom Allgemeinzustand her sehr gut aus, ich beobachte aber sehr scharf...

Meine zweite Gruppe besteht aus 6 Mädels und zwei Kastraten, hoffe einer allein schafft die Mädelshorde;)
Ich würde dann eher zu Luke tendieren, den hatte sie meines Wissens nach noch nie auf dem Kieker, Shinji dagegen schon oft. Hoffe das klappt, Luke ist auch keiner, der sich alles gefallen lässt, ich habe noch ein Mädel, das sich gern bei Veränderungen sehr aufregt, allerdings aber eher nervig rumwuselnd und aufdringlich schnüffelnd, nicht beißend, und mit ihr hat er sich dann schonmal einen leichten Boxkampf geliefert.
Mit Beauty hatte er aber wie gesagt scheinbar nie Probleme, während sie in der großen Gruppe war, die beiden, Ben und Sunny schliefen meist gemeinsam irgendwo.
 
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Ich würde nur im äußersten Fall eine Maus aus einer bestehenden, funktionierenden Gruppe nehmen. Vielleicht findest du im Umkreis einen passenden Kandidaten und Luke kann in seiner Familie bleiben. *knuddel*

Tumore können aufplatzen. Warte mit dem Abschied lieber nicht zu lange. Mäuse verbergen Schmerzen auch sehr gut. So ein schweres Ding am Leib macht der Dame sicher zu schaffen. :cry:
 

Pew

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Habe schon in der Vermittlung geguckt, keinen Langkastraten gefunden, ich mach am besten mal einen Beitrag bei gesuche und wenn Beauty zu lange alleine ist muss ich einen Bubi aus der anderen Gruppe nehmen.

Ich hoffe nicht, dass Sunnys Tumor aufplatzt*Angst*
 

Pew

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Sunny wurde heute erlöst, bin auif der Suche nach einem Langzeitkastraten für Beauty.
 

Blubby

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Noch ein kleiner Einwurf meinerseits: Es muss meiner Meinung nach nicht speziell ein Langzeitkastrat sein, sondern einfach ein Kastrat, der ca 1 Jahr alt ist. Wenn er erst 2-3 Monate kastriert wäre, fände ich das nicht schlimm. Die wenigsten Jungs sind rammelwütig.

Tut mir leid mit deiner Sunny...
 

Pew

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Ah, das ist ein guter Einwurf, dann habe ich eine größere Auswahl, an Kastraten, die ich nehmen kann und finde hoffentlich schneller den passenden. Hatte erst Bottrop versucht, da sollen keine Kastraten mehr sein, jetzt ruf ich nachher mal in Essen an.
 

Fluse

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Huhu!

In Mülheim sitzen meines Wissens nach auch Kastraten. Allerdings weiß ich nicht, ob da jemand einzeln sitzt :unsure:

Tut mir Leid um Sunny *knuddel*

Liebe Grüße,
Sabrina
 

stefanie

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ich auch nochmal: Langzeit-Kastrat muss nicht sein - da könnte sogar "ausgestunken" reichen.
 
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Wenn er erst 2-3 Monate kastriert wäre, fände ich das nicht schlimm. Die wenigsten Jungs sind rammelwütig.

Das kann ich bestätigen. Ich bekam mal 6 junge Kastraten, die erst Ca. 3 Monate kastriert waren. Sie lebten mit 6 Weibchen zusammen, aber keiner der sechs zeigte sich "rammelig", dominant oder sonst was.
 
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