Hallo =),
über die Wirksamkeit von Vitaminen im Kampf gegen Krebs existieren seit Jahren Studien mit divergierenden, sich teilweise widersprechenden Ergebnissen. Erst vor kurzem habe ich eine Studie gelesen, nach der das Tumorwachstum bei Hautmetastasen bei Mäusen durch die Gabe von Antioxidantien rapide zugenommen hat. Auch Vitamin C wird zu den Antioxidantien gezählt.
Quelle: Antioxidants can increase melanoma metastasis in mice
Kristell Le Gal et al.; Science Translational Medicine, doi: 10.1126/scitranslmed.aad3740; 2015
Allerdings sprechen die Ergebnisse einer anderen Studie an Mäusen für eine Wirksamkeit hoher Dosen von Vitamin C. Da ich momentan nicht verlinken kann, kopiere ich den Text (Quelle: Medical Tribune) hier hinein.
Bitte es sei dabei nicht zu überlesen, daß Vitamin C - falls es seine Wirksamkeit bei Malignomen bestätigen sollte - vom Wirkungsmechanismus her
offenbar nur bei Tumoren wirkt, die aufgrund einer bestimmten (!) Genmutation entstanden sind. Es ist also nicht gerechtfertigt, die Wirkung von Vitamin C auf diese Tumoren (hier Darmkrebs) auf alle anderen, z.B. Hauttumoren, ungeprüft zu übertragen.
"Vitamin-C oxidiert Krebszellen zugrunde
Hohe Dosen Vitamin-C könnten sich für die Krebstherapie eignen. Im Tiermodell feierte das Konzept bereits Erfolge, klinische Phase-1-Studien bescheinigen hohe Sicherheit.
Dass Vitamin C vor Krebs schützen könnte, vermuten Wissenschaftler schon seit Langem. Ein New Yorker Forscherteam ging dieser Hypothese nach und untersuchte den Effekt einer hohen Dosis auf kolorektale Karzinomzellen
(Dickdarmkrebs) mit bestimmten Mutationen (BRAF- oder KRAS-Mutation). In Zellkulturen zeigten die Kollegen, dass die Gabe von Ascorbinsäure Dickdarmkrebszellen tatsächlich in vitro
(in Zellkulturen) abtöten konnte.
Auch im Tiermodell zeigte eine solche Behandlung Wirkung: Nachdem die Wissenschaftler BRAF- oder KRAS-mutierten Mäusen
(Mäuse mit dem mutieren Gen) eine hohe Dosis Vitamin C, die ungefähr der Menge in 300 Orangen entsprach, in die Bauchhöhle gespritzt hatten, bildeten die Tiere deutlich kleinere und weniger Darmpolypen
(Krebsvorstufen) aus. Den Experimenten lag die Beobachtung zugrunde, dass Darmkrebszellen mit einer der beiden Mutationen auch den Glukosetransporter GLUT1 exprimieren. Über diesen Transporter stillt die Tumorzelle ihren enormen Energiebedarf.
Phase-1-Studien zeigen hohe Sicherheit.
Allerdings gelangt über dieses Molekül nicht nur der Zucker in die Krebszelle, sondern auch Dehydroascorbinsäure, die im Blut vorliegende oxidierte Form des Vitamin C. Im Inneren angelangt, wird die Dehydroascorbinsäure sofort durch Antioxidantien in Vitamin C zurückverwandelt, was die Ressourcen der Zelle erschöpft. Die Krebszellen sind dabei wesentlich vulnerabler als andere Zellen und gehen schließlich an diesem oxidativen Stress zugrunde.
Klinische Phase-I-Studien zur Toxizität des Vitamin C hätten für eine intravenöse Behandlung mit der benötigten Dosis bereits ein gutes Sicherheitsprofil gezeigt, heißt es in einer Pressemitteilung des Weill Cornell Medical College in New York.
"
Quelle: Jihye Yun et al., <abbr title="Science" class="site-title">Science</abbr> 11 December 2015: 1391-1396; online first; DOI:10.1126/science.aaa5004
Zu den Symptomen einer anhaltenden
Vitamin C Überdosierung (Hypervitaminose) zählen v.a. Verdauungsstörungen, wie Übelkeit, Blähungen und Durchfall, sowie das Auftreten von Nieren- oder Harnleitersteinen (Oxalatsteine). Die orale Aufnahme kann zu einer Übersäuerung im Magen führen. Nach bisherigen Informationen scheint Vitamin C allerdings auch in hohen Dosierungen vergleichsweise verträglich zu sein. Es finden sich kaum Informationen über eine Vitamin C Hypervitaminose im Netz.
Viele Grüße
Fufu