So, also Fr. Dr. Glö. denkt auch an eine Waldmaus. Für eine Gelbhals wäre der Schwanz zu lang.
Äh das verwirrt mich jetzt ein bissl. Hab mal gelesen, daß Gelbhälse im Verhältnis zur Körperlänge sogar einen noch längeren Schwanz haben (und Gelbhälse sind in der Regel größer als Waldmäuse => sonst könnten sie Waldmäuse ja wohl auch kaum vertreiben). In einem Buch stand nämlich, daß bei Waldmäusen der Schwanz gleich lang oder eher etwas kürzer als der Körper wäre und bei Gelbhälsen eher länger als der Körper. Ob das stimmt, weiss ich aber nicht, weil mir auch schon aufgefallen ist, daß sich Bücher über Waldmäuse oft wiedersprechen. Waldmäuse (Vielleicht Mäuse generell) scheinen sehr variabl in Hinblick auf körperliche Merkmale zu sein.
So oder so, ich glaube nicht, daß Gelbhälse im Verhältnis zum Körper im Durchschnitt einen kürzeren Schwanz haben sollten, als Waldmäuse und zwar alleie schon deshalb, weil sie aufgrund ihrer Lebensweise noch stärker ans Klettern angepasst sind und wenn Du schonmal ne Waldmaus auf nem dünnen Zweig balancieren gesehen hast, dann weisst Du, wie geschickt, die ihren Schwanz einsetzen können. Das geht schon fast in Richtung Greifschwanz.
Heute hab ich übrigens mein Buch über die Säugetieren in Baden Württemberg bekommen. Bin echt begeistert. Das Ding kostete nur 20 Euro und hat einen festen Einband mit ca 700 Seiten. Da steht natürlich auch was über Waldmäuse und Gelbhälse drin. Der letzten Sätze zu Waldmäusen sind:
Die Waldmaus tritt nachweislich nicht als Forstschädling in Erscheinung. Sie macht sich vielmehr "nützlich", indem sie auf verschiedene Weise zur Samenverbreitung bei einigen Pflanzenarten beiträgt. So hat Müller-Schneider festgestellt, daß die Samen der Erdbeere, Blaubeere und Preiselbeere nach der Darmpassage noch keimfähig bleiben. Zudem legt sie wie die Gelbhalsmaus in Vertiefungen des Bodens Vorräte an, die mit Laub zugedeckt werden. Nicht jede dieser Vorratskammern wird tatsächlich genutzt, vor allem dann nicht, wenn der Besitzer vorzeitig verstirbt (Fressfeinde, Alterstod etc.). Die Bekämpfung der Waldmaus ist nirgends sinnvoll und erforderlich.
Damit weisst Du, was Du Deiner Waldi noch so alles zu fressen geben kannst und kannst allen, die Dir einreden wollen, daß man Mäuse nicht retten sollte, sagen, daß sie falsch liegen
Außerdem sagt das auch, daß es keine gute Idee ist, eine Waldmaus im Winter irgendwo auszusetzen, weil sie keine Chance haben wird. Waldmäuse haben ein sehr gutes Räumliches Gedächtnis und kennen ihr Revier sehr gut und das kann wohl zumindest bei Männchen einen Hektar, oder sogar größer sein. Wenn man sie irgendwo anders aussetzt, müssen sie sich erstmal zurecht finden.